Reimert, Karla
Karla Reimert, geboren 1972 in Berlin, wo sie mit ihrer Familie auch lebt. Studium der vergleichenden Literaturwissenschaften in Berlin, seit 2000 Gründerin und Redakteurin beim Texttonlabel KOOK (www.kookverein). Autorin, Übersetzerin, Projektleiterin und Herausgeberin von Anthologien. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Würth-Preis, den Preis des Autorinnenforums Rheinsberg und des Essaywettbewerbes der japanischen Botschaften. Gedichte von ihr sind in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht und in acht Sprachen übersetzt. "Picknick mit schwarzen Bienen" (kookbooks, Berlin 2014) ist ihr erster Gedichtband. Er wurde von der Literaturwerkstatt Berlin zum Lyrikdebut des Jahers 2014 gewählt.
Koizumi, Natsuyo
Natsuyo Koizumi ist in Nagano, Japan geboren.
Eine große Begeisterung für die bildende Kunst und Musik, vor allem die von W.A. Mozart führte sie nach Österreich, wo sie Bühnenbild studierte. 2002 landete sie in Berlin mit ihrer Familie wo sie das Leben immer wieder neu zu entdecken lernt als Illustratorin, Schaufensterdekorateurin als Upcycling-Künstlerin oder als Mutter. Seit 2011 setzt sie sich intensiv mit Druckgrafik / Kaltnadelradierung auseinander. Die Musik oder das Weltall inspirieren sie nach wie vor.
Noor Inayat Khan, Schriftstellerin, Musikerin und Widerstandskämpferin, Tochter des indischen Sufimeisters Hazrat Inayat Khan.
Inayat Khan wuchs in der Nähe von Paris auf. Mit Anfang Zwanzig entwickelte sie ihre literarischen Fähigkeiten, verfasste Geschichten auf Englisch und Französisch. Für Figaro Littéraire, einem bekannten französischen Zeitschriftenjournal, schrieb sie eine eigene Kolumne mit Geschichten für Kinder.
Als Mittzwanzigerin erwartete Noor eine verheißungsvolle Zukunft in der französischen Literaturszene. Ihre wunderschön illustrierten Twenty Jataka Tales, Neudichtungen alter indischer Fabeln und Gleichnisse, verliehen ihr in der Öffentlichkeit den Rang einer Kinderbuchautorin. Weiterführende Pläne und literarische Projekte waren herangereift, als die Bedrohung des Krieges Noors Zukunft in Paris zunichte machte. Die deutsche Besetzung Frankreichs zwang die gesamte Familie zur Flucht nach England.
Noor Inayat Khan absolvierte bei der Royal Air Force ein Training als Funkerin und wurde von der Special Operations Executive (Churchills SOE Einsatztruppe) als Geheimagentin ausgebildet. Auch hier schrieb sie noch weiter: Die Freundschaft mit einem polnischen Widerstandskämpfer inspirierte sie zu zwei kurzen Geschichten über die Unterdrückung Polens und seinen Kampf um Freiheit. 1943 wurde sie in einer geheimen Mission in Frankreich eingesetzt, wo sie an einem von den Briten unterstützten Netzwerk der französischen Résistance mitwirkte. Trotz des immer größeren Risikos, entdeckt und verhaftet zu werden, führte sie Aufträge aus und gab wertvolle Informationen zur Vorbereitung der Truppenlandungsmanöver am D-Day weiter.
Im gleichen Jahr, 1943, wurde sie von der Gestapo in Paris verhaftet und nach einem Jahr Isolationshaft nach Dachau versetzt. Dort wurde sie nach langer Folter im Alter von 30 Jahren am 13. September 1944 hingerichtet. Ihr letztes Wort war: Liberté.