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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 448 Seiten

Reihe: Kalifornische Träume

Inusa Mandelglück

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-24381-4
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 448 Seiten

Reihe: Kalifornische Träume

ISBN: 978-3-641-24381-4
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bäume voller reifer Mandeln und drei Frauen auf der Suche nach dem Glück …

Sophie hat das ländliche Kalifornien für ein Leben in der Großstadt hinter sich gelassen. Doch dann erbt sie unerwartet die Mandelfarm ihrer Großmutter Hattie, wo sie als Kind viele wunderbare Sommer verbrachte. Soll sie wirklich ihren Job aufgeben und die Farm übernehmen? Nicht nur der Duft der frisch gerösteten Mandeln weckt Erinnerungen an vergangene Tage, auch ihre ehemals beste Freundin Lydia und ihre Jugendliebe Jack tragen dazu bei, dass Sophie bald von alten Zeiten eingeholt wird. Und dann gibt es noch die weisen Worte ihrer verstorbenen Großmutter, die Sophie immer dann helfen, wenn sie nicht weiterweiß – und sie vielleicht sogar zum großen Glück führen …

Die zauberhafte »Kalifornische Träume«-Reihe bei Blanvalet:
1. Wintervanille
2. Orangenträume
3. Mandelglück
4. Erdbeerversprechen
5. Walnusswünsche
6. Blaubeerjahre

Alle Bände können auch unabhängig gelesen werden.

Manuela Inusa wollte schon als Kind Autorin werden. Mit Ende zwanzig beschloss die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin, sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren. Nach einigen Publikationen gelang ihr 2017 der Durchbruch: Die »Valerie Lane«-Reihe eroberte die SPIEGEL-Bestsellerliste im Sturm. Mit den »Kalifornischen Träumen« und »Lake Paradise« folgten weitere Bestsellerreihen. Die »Coastlines«-Reihe, in der sie ihre Leser*innen an idyllische Orte an der US-Ostküste entführt, ist Manuela Inusas erste Reihe im Heyne Verlag. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg und schreibt am liebsten bei Musik, Tee und Kerzenlicht. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

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Autoren/Hrsg.


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Kapitel 2

Lydia

»Mom, Max hat sich einfach den letzten Pancake geschnappt, obwohl er schon drei hatte!«, rief der achtjährige Randy laut durch die Küche.

Lydia, die dabei war, die Wäsche im Trockner nach dem Baseballtrikot ihrer Tochter zu durchsuchen, seufzte. Es war doch jeden Morgen das Gleiche.

Da war es ja! Sie hatte in dem Klamottenhaufen einen hellblauen Zipfel entdeckt und zog daran. Dann eilte sie den Flur entlang und warf Gracie ihr Trikot zu. Ihre Älteste, schwer beschäftigt damit, mal wieder am Smartphone mit ihren Freundinnen zu chatten, fing es, ohne aufzublicken.

»Mom! Max isst alle Pancakes«, wiederholte Randy, und Max, zwei Jahre älter als er, rollte mit den Augen.

»Ich bin viel größer als du, ich brauche mehr Kohlenhydrate.«

»Was sind Kohlenfydrate?«, fragte Randy.

Gracie lachte, und auch Lydia musste schmunzeln.

»Das ist das, was dein Bruder sich einbildet zu benötigen, weil er der nächste Sumoringer werden will«, meinte sie und zwinkerte ihrem Jüngsten zu.

»Was ist ein Sumoringer?«

»Oh, du bist so unwissend«, sagte Max und erhob sich vom Stuhl, um sein Lunchpaket in den Rucksack zu stecken. Seine rotblonden Haare hatte er sich zur Seite gegelt, und er duftete nach dem Aftershave seines Dads. Man konnte fast denken, er wolle irgendein Mädchen beeindrucken, und das lag tatsächlich im Bereich des Möglichen, denn Max hatte schon immer viel älter gewirkt, als er wirklich war. Manchmal konnte man mit ihm erwachsenere Gespräche führen als mit jedem anderen Familienmitglied, und Lydia war froh, diesen schlauen kleinen Jungen in ihrem Leben zu haben.

»Das ist total zerknittert«, stellte Gracie jetzt fest und sah stirnrunzelnd von ihrem Handy auf.

»Zum Bügeln habe ich leider keine Zeit mehr. Wir müssen los. Hopp, hopp«, scheuchte sie die Kids von ihren Stühlen hoch.

»Ich hab aber noch Hunger«, jammerte Randy und blieb mit verschränkten Armen sitzen.

Lydia sah ihn an. »Wie viele Pancakes hattest du?«

»Nur zwei.«

Sie atmete einmal tief durch. Ihre Kinder wurden größer, sie würde künftig einfach mehr Pancakes machen müssen, oder wonach auch immer die Kids zum Frühstück verlangten.

Sie sah sich schnell in der Küche um, langte dann nach der Schachtel Nutter Butter und reichte sie ihrem Jüngsten. Randys Augen strahlten, als er sie entgegennahm. Sofort sprang er vom Stuhl und rieb seinem Bruder die Erdnussbutterkekse unter die Nase. »Guck, was ich zum Frühstück essen darf.«

»Das ist unfair!«, beschwerte sich nun Max.

Und Lydia konnte es kaum erwarten, dass sie sie alle an der Schule abgeliefert hatte und endlich ein paar ruhige Stunden verbringen durfte. Sie liebte ihre Kinder über alles, aber manchmal erschien ihr ihr Haus wie ein Schlachtfeld. Und manchmal war sie wirklich kurz vorm Durchdrehen. Warum hatte niemand ihr gesagt, dass Kinder, je älter sie wurden, umso anstrengender wurden? Doch darüber durfte sie jetzt nicht länger nachdenken, denn sie durften nicht wieder zu spät kommen.

»Wer holt mich heute vom Training ab?«, fragte Gracie zehn Minuten später beim Aussteigen vor der Highschool.

»Das macht Rex«, erinnerte sie ihre Tochter, der sie dasselbe schon gestern Abend vorm Schlafengehen gesagt hatte. »Ich muss Randy heute zum Schwimmkurs fahren. Und Max hat Bandprobe.«

»Können Rex und ich dann was von Carl’s Jr. mitbringen?«, bat sie.

Gracie wollte schon wieder Burger? Sie hatten bereits vor zwei Tagen welche zum Dinner gehabt.

»Eigentlich wollte ich heute eine leckere Gemüsepfanne machen. Mit Reis«, sagte sie.

»Ich will auch Burger!«, rief Randy.

»Überleg mal, Mom, dann müsstest du nicht kochen«, kam es von Max, der sie breit angrinste.

»Und du hättest kaum Geschirr zum Abwaschen«, meinte Gracie, die genau wusste, wie sehr es Lydia auf die Nerven ging, dass die Geschirrspülmaschine ständig kaputt und diesmal wahrscheinlich auch nicht mehr zu retten war.

Lydia konnte wieder mal nur den Kopf schütteln. Ihre drei Sprösslinge waren echt gut darin, Überzeugungsarbeit zu leisten.

»Na, von mir aus. Ich sag eurem Dad Bescheid.«

»Danke, Mom!« Gracie sprang aus dem Wagen und lief zu ihren wartenden Freundinnen, die sie freudig begrüßten. Küsschen hier und Küsschen da. Lydia hatte seit Ewigkeiten keinen Kuss mehr von Gracie bekommen.

»So, jetzt müssen wir uns aber sputen, damit ich euch beide noch rechtzeitig zum Unterricht bekomme.«

»Das sagst du jeden Morgen, Mom«, meinte Max.

Ja, da hatte er ganz recht. Jeden Morgen waren sie spät dran, was aber ganz bestimmt nicht an ihr lag. Sie stellte sich den Wecker stets auf fünf Uhr und hoffte jeden Tag aufs Neue, dass sie es einmal ohne Eile schaffen würden, doch sie wurde immer wieder eines Besseren belehrt.

Sie fuhr um die Kurve, zurück auf die Hauptstraße, und bog zweihundert Meter weiter links ab, um die Jungs an der Grundschule abzusetzen.

»Steht bitte bereit, wenn ich um halb drei wieder hier bin, okay?«

Beide Jungs nickten, und doch wusste sie, dass sie nachher wieder nach mindestens einem von ihnen würde suchen müssen.

Max und Randy stiegen aus, und Randy kam noch einmal ans Fenster. Sie ließ die Scheibe herunter.

»Ich hab dich lieb, Mommy«, sagte er, und ihr wurde warm ums Herz. Wie sehr sie das gerade gebraucht hatte.

»Ich hab dich auch lieb, mein Schatz. Ich wünsch dir einen schönen Tag.«

Randy lächelte, und seine Zahnlücke kam zum Vorschein. Winkend lief er seinem Bruder hinterher.

Lydia sah ihnen nach, bis sie im Gebäude waren, und atmete aus. Für einen Moment schloss sie die Augen und fuhr dann weiter zur Arbeit. Dabei machte sie kurz halt beim Bäcker, wo ihre beste Freundin Miranda sie sogleich begrüßte. Sie war die Inhaberin des kleinen Ladens, der neben frisch gebackenem Brot und Brötchen auch den köstlichsten Kuchen der Stadt anbot.

»Guten Morgen«, erwiderte sie. »Wie geht es dir?«

Miranda zeigte ihr ein breites Lächeln. »Mir geht es bestens. Ich freu mich schon auf das Almond Festival.«

»Das ist doch erst in anderthalb Wochen«, sagte Lydia und dachte an all die Festivitäten, die mit dem Almond Festival, dem Fest zur Mandelernte, das in jedem September stattfand, zusammenhingen.

»Ja, schon, aber ich habe bereits jetzt ein Date für den Tanzabend.«

»Ach, ehrlich? Mit wem?«

»Mit Müller Eddie.«

»Müller Eddie? Ist der nicht steinalt?« Sie versuchte, sich den Betreiber der Mühle in Gedanken aufzurufen, der Miranda von jeher mit den verschiedensten Sorten Bio-Mehl belieferte.

»Oh Gott, doch nicht Ed senior! Ich spreche von seinem Sohn, Ed junior. Eddie, du kennst ihn. Wir sind zusammen mit ihm zur Highschool gegangen.«

Highschoolzeiten. Die waren gut vierzehn Jahre her, da konnte sie sich doch nicht an jeden Mitschüler erinnern.

»Sieht er denn gut aus?«

»Darauf kommt es mir nicht an«, erwiderte Miranda und steckte sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst hatte.

Das brachte sie zum Lachen. »Also ist er hässlich?«

»Das auch nicht. Er ist Durchschnitt, würde ich sagen. Groß und gut gebaut. Er hat aber eine schiefe Nase und braune Haare.«

»Und du stehst auf rothaarige Männer.«

»Ich glaube, ich könnte damit leben, am Ende doch einen Brünetten abzubekommen, wenn sonst alles stimmt. Es kann ja nicht jeder das Glück haben, mit Prinz Harry verheiratet zu sein. Oder mit Mister Davis«, sagte sie schmunzelnd.

Ja, damit zog ihre Freundin sie gerne auf. Rex hatte vor einigen Jahren wirklich an der Mister-Davis-Wahl teilgenommen, weil er eine Wette mit ein paar Kumpels verloren hatte, und war auch noch zum Gewinner gekürt worden – mit Schärpe und allem Drum und Dran.

»Ja, ja, fang nur wieder davon an. Ich glaube, ich kaufe mein Brot und verschwinde schnell wieder.«

Miranda lachte, wobei ihre Pausbacken noch ein wenig rundlicher aussahen. Jetzt betrat auch noch mehr Kundschaft den Laden, und Lydia wusste, dass ihnen sowieso keine Zeit mehr für private Gespräche blieb. Die würden sie auf ihr wöchentliches Dinner am Mittwoch verschieben müssen.

»Na gut, was darf ich dir denn heute einpacken?«, fragte Miranda also.

»Ein Roggen- und ein Weizenbrot, bitte. Und fünf von den Sesambagels. Und dann darfst du mir gerne noch welche von diesen superlecker aussehenden Schokocookies mitgeben.« Sie deutete auf die runden, mit Schokolade beladenen Kekse in der Vitrine. »Ach ja, und Hattie hat mich gebeten, ihr eins von den Sauerteigbroten mitzubringen.«

»Wie geht es Hattie? Siehst du sie heute?«

»In den letzten Tagen ging es ihr gesundheitlich nicht so gut, deshalb hab ich versprochen, am Nachmittag bei ihr vorbeizuschauen und ein paar Lebensmittel zu bringen.«

»Oh, was hat die Arme denn?«

»Sicher nur eine kleine Erkältung«, versuchte Lydia sich selbst einzureden, da sie gar nicht an etwas Schwerwiegenderes denken mochte. Hattie, Mandelfarmerin und gute Freundin, war immerhin schon achtundachtzig und schwächelte seit Monaten immer mal wieder.

»Dann wünsch ihr bitte gute Besserung von mir und bring ihr doch ein Stück Käsekuchen mit, ich weiß, dass sie den gerne isst.«

»Das ist nett, das mache ich.« Sie steckte ihre Ware ein, bezahlte und verabschiedete...


Inusa, Manuela
Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und wollte schon als Kind Autorin werden. Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag sagte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin sich: »Jetzt oder nie!« Nach einigen Erfolgen im Selfpublishing erscheinen ihre aktuellen Romane bei Blanvalet. Ihre Valerie-Lane-Reihe verzauberte die Herzen der Leserinnen und eroberte auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste, genau wie ihre Kalifornische-Träume-Reihe. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in einem idyllischen Haus auf dem Land. In ihrer Freizeit liest und reist sie gern, außerdem liebt sie Musik, Serien, Tee und Schokolade.



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