E-Book, Deutsch, Band 68, 447 Seiten
Reihe: Bianca Gold
Kay / Dalton / Henry Bianca Gold Band 68
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1065-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sehnsucht nach dem großen Glück
E-Book, Deutsch, Band 68, 447 Seiten
Reihe: Bianca Gold
ISBN: 978-3-7515-1065-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
TRAUMMANN MIT GEHEIMNIS von PATRICIA KAY
Lange verschließt Beth die Augen davor, dass mit Jack Stokes irgendetwas nicht stimmt. Der gebildete Mann arbeitet auf ihrer Rosenfarm als Mädchen für alles, ihre beiden Kinder lieben ihn - und sie auch! Doch über eins spricht Jack nie: über seine Vergangenheit ...
EIN BABY FÜR MAGGIE von EMILY DALTON
Über Nacht ist Maggie plötzlich für ein kleines Baby verantwortlich und bekommt einen Mann gleich dazu! Bis jetzt ging es für die bekannte TV-Schauspielerin immer nur um ihre Karriere. Ist sie wirklich bereit für die Herausforderungen, die man Liebe und Familie nennt?
DU HAST DIESES GLÜCK VERDIENT von ANNE HENRY
Sara muss um ihre neue Liebe kämpfen! Viel zu lange hat die junge Witwe zugelassen, dass sie in einem goldenen Käfig lebt. Jetzt will sie für Julian Campbell frei sein. Denn sie weiß: Nur an der Seite dieses aufregenden Mannes findet sie ein zweites Lebensglück ...
Patricia Kay hat bis heute über 45 Romane geschrieben, von denen mehrere auf der renommierten Bestsellerliste von USA Today gelandet sind. Ihre Karriere als Autorin begann, als sie 1990 ihr erstes Manuskript verkaufte. Inzwischen haben ihre Bücher eine Gesamtauflage von vier Millionen Exemplaren in 18 verschiedenen Ländern erreicht! Patricia ist die älteste von vier Schwestern und stammt aus dem amerikanischen Bundesstaat Ohio. Sie ist viel gereist und hat unter anderem in New York State, Kalifornien und Schweden gelebt, bevor sie und ihr Mann sich endgültig in Texas niederließen. Sie haben drei erwachsende Kinder und drei Enkelkinder. Ihre größten Hobbys sind Lesen und der Besuch von Musicals, vorzugsweise direkt am Broadway in New York.
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1. KAPITEL
Der Regen prasselte gegen die Flügelfenster der Bibliothek, während über der Villa der Stockwells der Donner grollte. Das seit zwei Tagen angekündigte Gewitter hatte die Gegend von Dallas erreicht, aber niemand beschwerte sich. Der Sommer war heiß und trocken gewesen. Die vier Menschen in der Bibliothek schienen gar nicht zu bemerken, was sich draußen abspielte, so vertieft waren sie in ihr Gespräch.
„Also sind wir uns einig?“, fragte Jack Stockwell. „Ich breche morgen zur Farm der Johnsons auf?“
Seine Brüder Cord und Rafe nickten. Seine Schwester Kate zögerte kurz, doch dann stimmte auch sie zu.
Wie immer, wenn er sie betrachtete, wurde Jack warm ums Herz. Sie hatte in letzter Zeit so viel durchmachen müssen. Nach langen Jahren der Trennung hatte sie ihre große Liebe wiedergefunden und sich verlobt, doch der Tod ihres Vaters hatte das Glück ein wenig getrübt. Obwohl sie alle vor ein paar Monaten erfahren hatten, dass Caine Stockwell sie schamlos belogen hatte, waren die Tage nach seiner Beisetzung für Kate schwer gewesen.
Zorn stieg in Jack auf. Wie hatte Caine seinen Kindern so etwas antun können? Er hatte ihre Mutter aus dem Haus getrieben, als sie noch Kleinkinder waren, und ihnen später, als sie alt genug waren, erzählt, Madelyn sei tot. Sosehr Jack es auch versuchte, er konnte nicht um seinen Vater trauern. Schon als Kind hatte er gewusst, dass sein Vater ihn hasste. Jedes Wort, jede Ohrfeige, jede Brutalität von ihm hatte es dem Jungen bewiesen. Noch immer fragte Jack sich, warum Caine seinen ältesten Sohn so behandelt hatte. Und auch jetzt ärgerte er sich darüber. Was spielte es noch für eine Rolle? Caine war inzwischen tot. Das Unrecht, das er begangen hatte, war nicht mehr gutzumachen.
„Ich kann kaum glauben, dass Dad nicht wenigstens versucht hat herauszufinden, ob Gabriel Johnson die Wahrheit sagte“, meinte Kate. Sie und ihre Brüder hatten unter Caines Papieren einige Briefe entdeckt, in denen ein Gabriel Johnson ihrem Großvater vorwarf, seinen Vater um dessen Vermögen betrogen zu haben. „Schließlich sind die Johnsons die Familie unserer Mutter!“
„Verdammt, Kate, warum fällt es dir so schwer, das zu glauben? Überleg doch mal, was unser Vater uns angetan hat!“, entgegnete Jack. Caine Stockwell war ein rücksichtsloser Geschäftsmann gewesen. Für ihn hatte nur das Recht des Stärkeren gegolten. Wenn die Johnsons es nicht geschafft hatten, ihr Vermögen zu erhalten, war das ihr Problem, nicht seins.
Trotzdem war Jack nicht sicher, ob Gabriel Johnsons Anschuldigung gerechtfertigt war. Wenn er, wie er behauptete, Beweise hatte, warum hatte er sie nicht vorgelegt? Warum hatte er Caine nicht vor Gericht zitiert und ihn auf Herausgabe des Johnson-Vermögens verklagt?
Bei seinen Nachforschungen hatte Jack herausgefunden, dass Gabriel Johnson verstorben war und dass es nur zwei direkte Nachkommen gab. Einen Jungen und ein Mädchen, die mit ihrer Mutter auf einer Rosenfarm in Rose Hill im Staate Texas lebten.
Also würde er sich morgen auf den Weg dorthin machen.
„Was willst du dieser Beth Johnson denn sagen?“, fragte Rafe.
Jack zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher. Das hängt davon ab, was ich dort erfahre.“
„Du wirst die richtige Entscheidung treffen. Rafe und ich vertrauen dir, nicht wahr, kleiner Bruder?“, meinte Cord.
Rafe verdrehte die Augen. Cord ließ keine Gelegenheit aus, ihn daran zu erinnern, dass er acht Minuten älter war. „Ja, das tun wir.“
„Ich auch“, versicherte Kate rasch.
Jack lächelte ihr zu. „Danke. Wann fliegt ihr nach Massachusetts?“
Vor Monaten hatten die Geschwister herausgefunden, dass ihre Mutter vielleicht noch lebte, und sofort Nachforschungen angestellt. Jack war nach Frankreich geflogen und hatte dort ein Ölbild gefunden, welches eine Frau mit einem jungen Mädchen zeigte, das Kate sehr ähnlich sah. Das Gemälde hatte ihn zur Malerin geführt, einer gewissen Madelyn LeClaire, die am Cape Cod in der Nähe von Boston lebte. Kate hatte jetzt vor, sich mit der Frau zu treffen.
„Am Montag.“ Zum ersten Mal, seit diese Unterredung begonnen hatte, wich die Trauer aus Kates Blick. „Brad hat noch ein paar Dinge zu erledigen.“ Brad Larson war Kates Verlobter.
„Und du, Jack? Weißt du schon, wo du in Rose Hill wohnen wirst?“, wollte Rafe wissen.
„Nein. Aber ich melde mich, sobald ich etwas gefunden habe.“
Danach sprachen sie über den Nachlass ihres Vaters. Cord war zum Testamentsvollstrecker ernannt worden und würde zusammen mit dem Anwalt der Familie dafür sorgen, dass Caine Stockwells letzter Wille erfüllt wurde.
„Das macht dir doch nichts aus, Jack, oder?“, fragte Cord.
Jack schüttelte den Kopf. „Nein.“ Eigentlich hätte Caine ihn als den ältesten Sohn mit der Vollstreckung des Testaments beauftragen müssen. Aber es störte Jack nicht, dass er übergangen worden war. Er hatte dem Geld der Stockwells schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt und war seinen eigenen Weg gegangen. Cord dagegen arbeitete seit Jahren im Unternehmen der Familie. Rafe, ein Deputy U.S. Marshal, hatte wie Jack kein Interesse am Stockwell-Vermögen. Genau wie Kate, die ihren Lebensunterhalt als Kunsttherapeutin verdiente.
„Pass auf dich auf.“ Cord schüttelte Jack die Hand.
„Denk bitte daran, was ich in Bezug auf das Testament gesagt habe“, bat Jack seinen Bruder.
„Jack, ich werde nicht …“
„Ich will wirklich nichts von dem Geld“, unterbrach Jack ihn.
„Das ist doch lächerlich, Jack“, warf Kate ein.
„Stimmt“, pflichtete Rafe ihr bei. „Du gehörst zur Familie, genau wie wir.“
Nicht ganz, dachte Jack.
„Jack“, sagte Kate sanft und berührte ihn an der Schulter. „Es wäre falsch, dir dein Erbe vorzuenthalten. Du bist unser Bruder.“
An Jacks Wange zuckte ein Muskel. „Ich will es nicht. Ich würde es weggeben.“
„Na schön“, meinte Cord, „wenn du es weggeben willst, ist das deine Sache. Meine Aufgabe ist, das Testament unseres Vaters zu vollstrecken. Und er hat dir den gleichen Teil seines Vermögens vererbt wie uns.“
Jack würde nie verstehen, warum. Caine hatte seine anderen Kinder geliebt, auch wenn er ihnen kein guter Vater gewesen war und sie angelogen hatte.
Aber mich hat er nie geliebt, dachte er. „Ich brauche sein Geld nicht“, beharrte Jack. „Ich habe genug eigenes.“
„Dann wirst du eben mehr haben“, entgegnete Cord.
„Lass uns weiter darüber reden, wenn ich zurück bin“, schlug Jack vor.
Kate lächelte. „Viel Glück. Du hältst uns auf dem Laufenden, nicht wahr?“
„Natürlich. Auch dir viel Glück.“
„Danke. Ich kann es kaum erwarten, diese Madelyn zu treffen, aber gleichzeitig habe ich Angst davor“, gab sie zu.
Jack nickte verständnisvoll. Von ihnen allen hatte Kate ihre Mutter am stärksten vermisst. „Keine Sorge.“ Er drückte sie kurz an sich. „Alles wird gut ausgehen.“
Kate wirkte nicht überzeugt. Jack hätte ihr gern Mut gemacht, hielt sich jedoch zurück. Vielleicht war diese Madelyn LeClaire doch nicht ihre verschollene Mutter. Sie waren sich ziemlich sicher, aber sie konnten sich auch irren.
Als Jack einige Minuten später seine Suite im Obergeschoss der Stockwell-Villa betrat, war er in Gedanken noch bei Kates Mission. Sie würde sehr enttäuscht sein, wenn die Malerin sich doch nicht als ihre Mutter erwies. Und noch enttäuschter, wenn sie ihre Mutter war, aber nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Er und seine Brüder würden es überleben. Cord und Rafe waren frisch verheiratet, und er war Zurückweisung gewöhnt.
Diesen bitteren Gedanken ließ er nicht oft zu, aber er lauerte stets im Hintergrund und sprang ihn an, wann immer Jack sich erlaubte, verletzlich zu sein. Genau deshalb hatte er enge Beziehungen stets gemieden, bis auf die zu seiner Schwester. Und das war auch der Grund, warum er einen Beruf gewählt hatte, bei dem er sich auf niemanden verlassen musste. Er wollte diese rätselhafte Angelegenheit aufklären und wieder der Einzelgänger sein, der niemandem Rechenschaft schuldete.
Und wenn er manchmal einsam war, na und? Es war besser, einsam zu sein, als verraten zu werden. Ich führe genau das Leben, das ich will, dachte Jack und schob alle Zweifel von sich.
Am nächsten Morgen um sechs saß Jack im Wagen. Als er den Highway 20 erreichte, war die Sonne gerade aufgegangen. Zu dieser frühen Stunde herrschte noch kein dichter Verkehr, also würde er gut vorankommen. Laut Karte lag Rose Hill fünfzehn Meilen westlich von Tyler. Und von Grandview, dem Vorort von Dallas, in dem die Stockwells lebten, waren es bis Tyler nur neunzig Meilen. Selbst wenn er unterwegs eine Rast einlegte, um zu frühstücken, müsste er die Strecke in höchstens zwei Stunden schaffen.
Er überlegte, ob er direkt zur Farm der Johnsons fahren oder vorher ein paar diskrete Nachforschungen über Beth Johnson anstellen sollte. Rose Hill war eine Kleinstadt, er würde also keine Mühe haben, die Rosenfarm zu finden. Jack beschloss, sich erst ein Motelzimmer zu suchen und sich dann ein wenig umzuhören.
Vermutlich kannte Beth Johnson die Beschuldigung, die Gabriel Johnson gegen die Stockwells erhoben hatte. Vielleicht hasste sie die Stockwells und wäre wenig begeistert, wenn einer von ihnen unangemeldet auf ihrer Farm auftauchte.
Als er Tyler erreichte, stand die Sonne hoch am Himmel. Die Folgen des nächtlichen Gewitters waren nicht zu übersehen. Auf der Fahrt durch...




