E-Book, Deutsch, Band 82, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Kendrick Julia Collection Band 82
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-0338-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 82, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7337-0338-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERFÜHRT VOM PRINZEN DER WÜSTE von KENDRICK, SHARON
Er, der Thronfolger in einem Wüstenkönigreich? Der Milliardär Xavier de Maistre ist alles andere als begeistert von dieser Nachricht. Wohl aber von der Überbringerin, der hinreißenden Anwältin Laura Cottingham. Schon auf dem Flug in den Orient kann er sich kaum zurückhalten ...
PRINZESSIN DER WÜSTE von KENDRICK, SHARON
Viele Jahre hat Alexa versucht, ihre große Liebe Giovanni zu vergessen - vergeblich. Jetzt reist ihr Noch-Ehemann ins Scheichtum Kharastan, um sein Erbe anzutreten. Und er verlangt von ihr, dass sie ihn begleitet - als seine Wüstenprinzessin!
SULTAN MEINES HERZENS von KENDRICK, SHARON
Schon lange ist Sonya rettungslos verliebt in den feurigen Scheich Malik. Aber wie könnte ein 'einfaches Mädchen' wie sie bei ihm jemals eine Chance haben? Um sich abzulenken, reist sie nach England. Nie hätte sie damit gerechnet, dass er ihr nachfliegt
Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.
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1. KAPITEL
Xavier ließ den zarten Spitzenslip herausfordernd am ausgestreckten Finger baumeln und sah die schmollende Blondine spöttisch an.
„Hast du nicht etwas vergessen, Chérie?“, meinte er. Es klang so sündhaft sexy, dass es nicht verwunderlich war, wie oft man ihn fragte, ob er seine aufregende Stimme etwa als Sprecher in Radio und Fernsehen auch beruflich verwerte. Die Antwort lautete natürlich Nein. Xavier de Maistre hatte es längst nicht mehr nötig, sein gewaltiges Einkommen auf diese Weise zu vermehren. Nur ein einziges Mal hatte er äußerliche Attribute, in dem Fall sein sinnlich schönes Gesicht und den durchtrainierten, athletischen Körper, in eine ergiebige Einnahmequelle umgemünzt. Damals war er als Teenager auf den Champs-Élysées von einem Talentsucher entdeckt worden. Man hatte ihm ein Vermögen für die Werbekampagne eines exklusiven Aftershaves bezahlt, aber danach hatte er trotz des weltweiten Erfolges zu aller Erstaunen sämtliche weitere lukrative Angebote ausgeschlagen. Stattdessen legte er mit dem Geld den Grundstein zu seinem Immobilienimperium, das inzwischen zu einem der größten der Welt zählte.
Die Blondine lächelte verführerisch. „Magst du dieses Spiel nicht mehr?“, hauchte sie.
Xavier hielt ihrem glühenden Blick unbewegt stand. Bildete sie sich wirklich ein, dass die Welt nach dem Ende ihrer Affäre vor einem Jahr stehen geblieben sei? Dass es ihn anmachen würde, wenn sie nach all der Zeit bei ihm auftauchte – angeblich, um bei einem Kaffee „alte Erinnerungen aufzuwärmen“ – und dieses aufreizende Wäschestück auf dem polierten Parkett seiner Pariser Wohnung verlor?
Exgeliebte können so langweilig sein, dachte er verächtlich. Gab es etwas Faderes als die Vorstellung, mit einer Frau zu schlafen, der man längst überdrüssig geworden war? Er wusste selbst nicht mehr, warum er tags zuvor auf ihren Anruf hin diesem Besuch zugestimmt hatte, denn von dem Moment ihres Auftauchens an war ihm sofort klar gewesen, worauf sie wirklich aus war.
„Ich denke, wir haben sämtliche Varianten dieses Spiels schon vor Langem erschöpft“, erwiderte er gelassen. „Netter Versuch, Chérie, aber vielleicht solltest du ihn bei einem Mann wiederholen, der dich so zu schätzen weiß, wie du es verdienst.“
„Xavier …“
Sein Kopfschütteln hieß sie schweigen. „Sagtest du nicht, dass du deinen Flug erreichen musst?“
Sie zögerte unschlüssig. Aber sie war nicht nur eine schöne, sondern auch eine intelligente Frau und begriff vermutlich, dass manche Dinge besser unausgesprochen blieben. Auf diese Weise wahrte sie die Möglichkeit, sich mit Würde zurückzuziehen.
Mit einem kleinen Schulterzucken nahm sie ihm den Slip ab und zog ihn unter ihrem Seidenrock anmutig wieder an. Das war der Moment, in dem Xavier fast schwach geworden wäre. Schließlich befand sich am Ende des Flurs ein Schlafzimmer mit einem großen Bett und einem malerischen Ausblick auf die Seine. Xavier gehörte das gesamte Gebäude, das den Hauptfirmensitz seines internationalen Unternehmens beherbergte, und das Luxuspenthouse hatte er sich für seine persönlichen Zwecke eingerichtet. Abgesehen davon, dass es praktisch war, wenn geschäftliche Verhandlungen sich bis in die Nacht hinzogen, galt es in Paris als offenes Geheimnis, dass er dort auch seine Frauenbekanntschaften empfing, was Xaviers Ruf als legendärer Liebhaber förderte. Er war dafür bekannt, die schönen Dinge des Lebens zu lieben und zu genießen – ein Status, der ihm nicht in den Schoß gefallen war.
Er blickte aus dem Fenster hinunter auf den träge dahingleitenden Fluss, der im Licht der Nachmittagssonne glitzerte. Die typischen Sightseeing-Boote zogen vorbei, voller Touristen, die ehrfürchtig die bekannten Sehenswürdigkeiten zu beiden Seiten des Ufers bestaunten. Paris hatte diese besondere, tief greifende Wirkung auf die Menschen, gegen die auch Xavier nicht immun war. Diese Stadt erfüllte ihn bis in die Seele und nahm ihn mehr gefangen, als es bislang je eine Frau geschafft hatte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sich nicht einmal erinnern konnte, wann er zuletzt mit einer Frau geschlafen hatte.
Warum also schlägst du diese günstige Gelegenheit aus? meldete sich eine spöttische Stimme in ihm. Vielleicht, weil es zu einfach war. Xavier hatte sich in seinem Leben alles, was ihm wirklich wichtig war, hart erarbeiten und erkämpfen müssen.
„Ich werde dich wohl nicht wiedersehen, oder, Xavier?“
Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Als er sich der Blondine wieder zuwandte, wurde ihm bewusst, dass sie jeglichen Reiz für ihn verloren hatte. Eine Erkenntnis, die ihn nicht überraschte, weil es immer darauf hinauslief. Egal, wie schön oder sexy die Frauen auch waren, er wurde ihrer rasch überdrüssig. Dann wartete die Herausforderung auf ihn, die Nächste zu erobern.
„Wer weiß, Chérie?“, meinte er nun unverbindlich. „Ich komme gelegentlich nach New York. Vielleicht können wir dann mal essen gehen?“
Sie sahen sich an und wussten beide, dass es ein Abschied für immer sein würde. Die Blondine presste die Lippen zusammen. Was hatte sie erwartet? „Natürlich“, antwortete sie betont kühl. „Du bist ein Schuft, Xavier, weißt du das?“
„Wirklich?“ Das Läuten des Telefons veranlasste ihn, sich abzuwenden und nach dem Hörer zu greifen. „Oui?“
Am anderen Ende meldete sich seine persönliche Assistentin. „Hier unten ist jemand, der Sie sprechen möchte, Xavier.“
Ohne Termin? Xavier mochte es nicht, überrascht zu werden. Und wofür bezahlte er seinen Sicherheitsdienst? „Doch nicht etwa wieder einer dieser verdammten Reporter?“, entgegnete er ungehalten, denn das Gebäude war von der Presse buchstäblich belagert worden, nachdem das große Wochenmagazin „Bonjour!“ viel beachtete Schnappschüsse von ihm veröffentlicht hatte, wie er verschlafen auf seinen Balkon herausgetreten war und sich dabei die verblichene Jeans zugeknöpft hatte. Die Frauen waren verrückt darauf, sich die Fotos von der entsprechenden Seite im Internet herunterzuladen, und Xavier hatte die Sache mit dem Verweis, seine Privatsphäre zu schützen, seinen Anwälten übergeben.
„Nein, nicht von der Presse“, versicherte seine Assistentin.
„Wer ist es dann, und was will er?“
„Nun, es ist eine Sie, und sie will es nicht sagen. Sie besteht darauf, mit Ihnen persönlich zu sprechen.“
„Was Sie nicht sagen …“ Xavier senkte seine Stimme. „Kenne ich sie?“
„Sie sagt Nein.“
„Ich verstehe.“ Allein die Tatsache, dass seine Assistentin die unerwartete Besucherin nicht vor die Tür gesetzt hatte, sprach Bände. Xavier stellte nur Leute ein, denen er vertraute, weshalb er auch stets bereit war, auf ihr Urteil zu hören. Unwillkürlich schweifte sein Blick zu der Blondine, die ihn immer noch schmollend ansah. Vielleicht war ja diese unbekannte Frau ein Geschenk des Himmels, weil sie ihm die perfekte Ausrede lieferte, sich dieser peinlichen Situation zu entziehen.
„Sie soll warten“, wies er seine Assistentin an. „Ich komme nach unten, sobald ich hier fertig bin.“ Er legte den Hörer auf.
Die Blondine nickte bedächtig. „Du hast eine andere. Natürlich. Wie dumm von mir.“ Sie lachte spöttisch. „Wie konnte ich mir nur einbilden, du wärst nach einem Jahr immer noch frei und würdest dich nach mir verzehren?“
„Ich habe dir nie irgendetwas versprochen, Nancy“, entgegnete er unbewegt. „Mir war nicht klar, dass du darin ein Problem siehst.“
„Das Problem ist, dass du so verdammt gut bist“, erklärte sie sanft. „Adieu, Xavier … und danke für die Erinnerungen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ sie mit hoch erhobenem Kopf den Raum.
Xavier lauschte nachdenklich auf das Surren des Aufzugs. Hatte er sich unehrenhaft verhalten? Nein, unehrenhaft wäre es gewesen, wenn er die Situation ausgenutzt und mit ihr geschlafen hätte, um dann doch nur endgültig mit ihr Schluss zu machen. Er spürte seine Frustration und wusste, dass viele Männer ihn für einen Narren gehalten hätten. Aber er war sehr vorsichtig in der Auswahl seiner Geliebten, die in jedem Fall zwei Kriterien erfüllen mussten: Sie mussten sehr schön und sich darüber im Klaren sein, dass eine emotionale Bindung nicht zur Debatte stand. Normalerweise ließ Xavier von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, dass er weder an Liebe noch an Heirat interessiert war … und wehe der Frau, die versuchte, ihn umzustimmen!
Seufzend fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar. Aus den Augen, aus dem Sinn. Gleich würde er sich anhören, was diese unbekannte Frau von ihm wollte. Dann würde er nach Hause fahren und ausgiebig duschen, bevor er zum Dinner ausging. Zufrieden lächelte er sich in dem großen Wandspiegel zu. War Freiheit nicht etwas Wunderbares?
Laura saß auf der Kante eines scharlachroten Sofas, dessen Farbe nicht gut mit dem Bordeauxrot ihres teuren Seidenkostüms harmonierte, und blickte sich aufmerksam um.
In den vergangenen Wochen hatte sie einen Intensivkurs in gehobenem Luxus-Lifestyle durchlaufen, der in einem Aufenthalt in einem altehrwürdigen Palast in einem überaus romantischen Land gipfelte. Wenn sie erwartet hatte, dass sich ein derartiger Prunk nicht mehr überbieten ließe, wurde sie von Xavier de Maistres Firmensitz eines Besseren belehrt.
Das riesige Foyer ähnelte eigentlich mehr einem luxuriösen Salon als dem Eingangsbereich zur Schaltzentrale eines immens erfolgreichen, internationalen Unternehmens. Cremefarbene Textiltapeten, eine luxuriöse Einrichtung, funkelnde Kristalllüster und überraschend konservativ anmutende Ölgemälde von Pferden und...