Buch, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 920 g
Heiligsprechung und Heiligenverehrung am Beispiel Italien
Buch, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 920 g
Reihe: Spätantike – Frühes Christentum – Byzanz
ISBN: 978-3-89500-785-9
Verlag: Reichert Verlag
Gleichzeitig schafft und sichert diese Anlage Authentizität. Sie suggeriert eine „traditio“ des Bestattungsorts und betont die Bedeutung der jeweiligen Stadt. Oftmals sind die verehrten Personen nicht kanonisiert, ein Verfahren, das sich erst im 11. Jahrhundert entwickelt. Noch liegt die Kultbegründung in den Händen des jeweiligen Bischofs oder Abts, die Bestattung in der Krypta ist gleichbedeutend mit einer Kanonisation und legitimiert den Kult; der Besitz einer vollständigen Körperreliquie ist damit die „Kapitalanlage“ der Kirche und sichert durch zu erwartende Stiftungen und Schenkungen an den Venerierten ihre Einkünfte auf unbestimmte Sicht.
Neben ihrer kultischen Funktion dienen Krypten der Vergrößerung der Grundfläche für den Bau der Oberkirche und der Nivellierung von unebenem Gelände. Dafür bietet sich die Halle an, da ihr Grundriss dem der Oberkirche folgt und ihr System aus kleinen Kreuzgratgewölben dem Bau Stabilität gibt. Die Fülle an unterschiedlichen Lösungen zeigt deutlich, dass diese Bauform den individuellen, ortsgebundenen Anforderungen entgegenkommt. Sie ergeben sich zum einen aus der topographischen Situation, zum anderen aus dem Anspruch des Bauherrn. Die Krypta hebt den Chor oder vergrößert die Kirche, sie rahmt durch ihre anspruchsvolle und kostbare Architektur mit Gewölben und Säulen das Heiligengrab und wertet die Kirche auf, deren Herr sich derartiges leisten kann.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christentum/Christliche Theologie Allgemein Christliche Kunst und Kultur
- Geisteswissenschaften Architektur Gebäudetypen Sakralbauten
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Praktische Theologie Christliche Spiritualität, Christliche Mystik