Buch, Deutsch, Band 2, 175 Seiten, Format (B × H): 214 mm x 142 mm, Gewicht: 254 g
Reihe: IAB Bibliothek
Arbeitsbedingungen und Lebenslagen weiblicher Führungskräfte
Buch, Deutsch, Band 2, 175 Seiten, Format (B × H): 214 mm x 142 mm, Gewicht: 254 g
Reihe: IAB Bibliothek
ISBN: 978-3-593-38359-0
Verlag: Campus
Auf breiter Datenbasis untersucht diese Studie Arbeitsbedingungen und Lebenslagen männlicher und weiblicher Führungskräfte. Einmal mehr wird dabei deutlich, dass Frauen in Führungspositionen weiterhin eine Ausnahme bilden. Die Autorinnen des Bandes entwickeln daher Vorschläge, was die Betriebe tun können, um Frauen stärker an Führungsaufgaben zu beteiligen. Gleichzeitig erläutern sie, welche politischrechtlichen Rahmenbedingungen Chancengleichheit für Frauen gewährleisten könnten.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Vorwort. 7
Einleitung. 11
Teil 1
Wer führt die deutschen Betriebe?
Zur Beteiligung von Männern und Frauen an
Führungspositionen. 17
Kapitel 1. Datenbasis und Untersuchung. 19
Kapitel 2. Was sind Führungspositionen?. 25
Kapitel 3. Führungsfrauen in der Privatwirtschaft. 29
3.1 Oben und ganz oben: Frauen auf der zweiten und ersten
Führungsebene. 32
3.2 Führungsfrauen in großen und kleinen Betrieben. 34
3.3 Allein und im Team: Führungsfrauen in unterschiedlichen
Führungsstrukturen. 38
3.4 Männerdomänen und Frauendomänen: Führungsfrauen in
verschiedenen Branchen und Betrieben. 40
3.5 Unternehmenskultur und Betriebspolitik. 45
Kapitel 4. Führungsfrauen im öffentlichen Dienst. 49
Kapitel 5. Frauen in Führungspositionen: Entwicklungen
zwischen 2000 und 2004. 59
Kapitel 6. Zusammenfassung
Wer führt die deutschen Betriebe?. 65
Teil 2
Führungsfrauen und Führungsmänner
Wie Führungskräfte leben und arbeiten. 71
Kapitel 1. Datenbasis und Untersuchung. 73
Kapitel 2. Der Arbeitsalltag von Männern und Frauen
in Führungspositionen. 79
2.1 Arbeitszeiten: Teilzeit kein Thema. 81
2.2 Funktionen und Abteilungen:
Welche Aufgaben Führungskräfte übernehmen. 85
Kapitel 3. Bildung und Karriere: Bildungsausstattung der
Führungskräfte. 89
Kapitel 4. Lebenslagen von Männern und Frauen in
Führungspositionen. 97
4.1 Familie und Kinder. Und Karriere. 99
4.2 Lebensalter und Lebensphase: Zeit für Karriere. 104
4.3 Aufgaben und Rollen: Führungskräfte und ihre
Partner/innen. 108
4.4 Einkommen und Auskommen: Finanzielle Situation
der Führungskräfte. 110
Kapitel 5. Zusammenfassung
Führungsfrauen und Führungsmänner. 115
Teil 3
Weibliche Führungskräfte:
Einsame Spitze. 123
Anhang. 133
Anhang zu Teil 1. 135
Anhang zu Teil 2. 145
Literatur. 161
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis. 169
Status quo und Entwicklung: Frauen in Führungspositionen
Frauen sind in Führungspositionen nicht annähernd so stark vertreten
wie es ihrem Anteil an den Beschäftigten entsprechen würde. Sehr
deutlich zeigen das die Analysen des IAB-Betriebspanels zur Frauenbeteiligung
an den verschiedenen Hierarchiestufen der Betriebe: Während
fast die Hälfte der Beschäftigten in der Privatwirtschaft Frauen
sind, liegt ihr Anteil auf der ersten Führungsebene der Betriebe nur
bei knapp einem Viertel. Diese Quote gilt auch für die stärker fachlich
ausgerichteten Führungsfunktionen der Projektleitungen. Auf der
zweiten Führungsebene arbeiten dagegen mehr Frauen: Hier erreicht
ihre Beteiligung über 40 Prozent und nähert sich damit der Erwerbsbeteiligung
von Frauen in der Privatwirtschaft an.
Bei der zeitlichen Entwicklung der Frauenbeteiligung an Führungspositionen
lässt sich ein leicht positiver Trend feststellen: Die
Daten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes zeigen einen
geringfügigen Anstieg des Anteils der Führungsfrauen in der Privatwirtschaft
und im öffentlichen Dienst zwischen 2000 und 2004 um
zwei Prozentpunkte.
Privatwirtschaft und öffentlicher Dienst
Im öffentlichen Dienst arbeiten mehr Frauen in Führungspositionen:
Auf der ersten Führungsebene fi ndet man 40 Prozent Frauen,
auf der zweiten Führungsebene stellen sie knapp die Hälfte des Personals.
Die Karrierebedingungen sind für Frauen im öffentlichen
Dienst aber deswegen noch lange nicht besser. Der hohe Frauenanteil
unter den Beschäftigten im öffentlichen Dienst neutralisiert die
höhere Führungsfrauenquote. Der höhere Anteil an Führungsfrauen
im öffentlichen Dienst spricht eher dafür, dass interne Karrierewege
größere Bedeutung haben als in der Privatwirtschaft.
Ost und West
Im Osten Deutschlands arbeiten deutlich mehr Frauen in verantwortlicher
Position als im Westen. Ob Privatwirtschaft oder öffentlicher
Dienst spielt dabei keine Rolle. Das ergeben sowohl die Analysen des IAB-Betriebspanels als auch die Mikro zensus-Berechnungen.
Dieses Ergebnis könnte dafür sprechen, dass bestimmte Beschäftigungsstrukturen
und Erwerbsmodelle der DDR auch 15 Jahre
nach der Vereinigung beider Teile Deutschlands noch fortwirken.
Große und kleine Betriebe
Die Analysen des Betriebspanels zeigen, dass die Beteiligung von
Frauen mit zunehmender Führungsverantwortung und -spanne in
privatwirtschaftlichen Betrieben sinkt: Je größer die Betriebseinheit,
das heißt, je größer die Zahl der Beschäftigten, desto weniger
Frauen fi nden sich in den entscheidenden Positionen.
Der mit der Betriebsgröße abnehmende Frauenanteil an den
Führungspositionen deutet darauf hin, dass sich die Aufstiegsnachteile
für Frauen mit der Zahl der Hierarchiestufen aufsummieren.
Allein und im Team
Betriebe organisieren ihre Führungsaufgaben unterschiedlich. In
drei Viertel der privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland
trägt eine Person allein die Führungsverantwortung. In 24 Prozent
der Fälle ist es eine Frau. Oder umgekehrt: In drei Viertel der nur
von einer Person geführten Betriebe steht ein Mann an der Spitze.
Nimmt man alle Betriebe mit Führungsteam zusammen, ergibt
sich derselbe durchschnittliche Frauenanteil von 24 Prozent, der
auch für die alleingeführten Betriebe gilt.
Männerdomänen und Frauendomänen
Die Vermutung, dass Frauen in so genannten Frauendomänen auch
häufi ger in den Leitungsfunktionen anzutreffen sind, bestätigen die
Untersuchungsergebnisse nur zum Teil. Besonders viele Frauen arbeiten
im Gesundheitswesen und sonstigen Dienstleistungen sowie
im Groß- und Einzelhandel. Spitzenpositionen nehmen Frauen
auch vor allem in Betrieben dieser Branchen ein und seltener in den
männertypischen Branchen wie Baugewerbe oder Kfz-Handel.