E-Book, Deutsch, Band 7, 430 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Knittel Unheimliche Geschichte
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8394-3994-4
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Grafeneck, Triest und die Politik der Holocaust-Erinnerung
E-Book, Deutsch, Band 7, 430 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Erinnerungskulturen / Memory Cultures
ISBN: 978-3-8394-3994-4
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
. mit Susanne C. Knittel
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Momentan wird in Deutschland und Europa heftig über inklusive Erinnerungsarbeit und historisch-politische Bildung diskutiert. Mein Buch leistet einen Beitrag zu diesen Debatten, indem es zeigt wie die Mechanismen der Marginalisierung erkannt und bekämpft werden können. In einem politischen Klima, in dem Revisionismus und rechtsextreme Rhetorik zunehmend im Namen einer angeblich bedrohten Heimat normalisiert werden, ist es wichtig, über die Unheimlichkeit der Heimat und ihrer Geschichte nachzudenken.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Dies ist die erste und bisher einzige umfassende literatur- und kulturwissenschaftliche Studie dieser beiden Erinnerungskomplexe. Indem das Buch zwei Erinnerungsorte untersucht, die jeweils am Anfang und am Ende des Holocaust stehen, wird dieser in den größeren Rahmen der internationalen Eugenikbewegung eingeordnet. Dadurch werden Zusammenhänge und Kontinuitäten sichtbar, besonders im Hinblick auf Ausgrenzungsmechanismen und biopolitisches Denken.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
In den letzten fünf Jahren ist die NS-›Euthanasie‹ verschärft zum Gegenstand historiografischer Forschung und öffentlicher erinnerungskultureller Debatte geworden. Dabei ist aber die wichtige Rolle der Kunst und der Literatur bisher weitgehend vernachlässigt worden. Mein Buch füllt unter anderem diese Forschungslücke. Außerdem wächst auch das Interesse an transnationaler bzw. europäischer Erinnerung, und hier ist eine vergleichende Studie zu Deutschland und Italien ein wichtiger Beitrag.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit Kuratoren und Pädagogen an Gedenkstätten in Deutschland und Italien, mit Vertretern der Disability Rights Bewegung, mit Künstlern wie Horst Hoheisel und Andreas Knitz, Gunter Demnig oder Peter Eisenman, mit Schriftstellern wie Helga Schubert, Renato Sarti oder Boris Pahor, mit den Historikern Götz Aly, Timothy Snyder und James Young, mit Harald Welzer, mit den Philosophen Giorgio Agamben und Simona Forti, und mit Milo Rau.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Wer nach neuen Wegen in der Erinnerungskultur und der historisch-politischen Bildung sucht, muss die Geschichte für sich und für andere unheimlich machen.
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