Buch, Deutsch, 231 Seiten, Format (B × H): 131 mm x 211 mm, Gewicht: 363 g
Buch, Deutsch, 231 Seiten, Format (B × H): 131 mm x 211 mm, Gewicht: 363 g
ISBN: 978-3-86351-094-7
Verlag: Kloepfer und Meyer
Der historische Fall des Förstersohns vom Bodensee, der in Wien zum Wunderdoktor aufsteigt und dann gar zum Mittelpunkt der Pariser Gesellschaft kurz vor der Revolution avanciert. Franz Anton Mesmer (1734 – 1815): ein Aufklärer, der den Kosmos zum Ausgang nimmt für seine Erkundungen – und der Licht bringt ins Dunkel der Seele. Ein faszinierender, glänzend erzählter Essay über Versuch und Irrtum – und über das Leben als Rätsel mit offenem Ausgang.
Mesmer ist eine schillernde Figur. Ohne Zweifel hochbegabt, bestens ausgebildet, ehrgeizig und charismatisch nimmt er akute Entdeckungen und Fragestellungen seiner Zeit auf und transferiert sie auf sein Terrain als praktizierender Arzt und empirisch operierender Wissenschaftler. Die Zeitgenossen verfolgen sein Wirken mit Begeisterung und Skepsis. Der König von Frankreich beruft gleich zwei Kommissionen, um seine Lehre vom »Animalischen Magnetismus« überprüfen zu lassen. Vorsitzender wird Benjamin Franklin.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
»Mesmer legte Franzel Oesterlin also die Magnete an und sie zeigten schon nach wenigen Tagen erstaunliche Wirkung. Mesmer berichtet: ›Als meine Patientin im Monat Julio einen neuen Anfall bekam‹ – es soll genau der 28. Juli 1775 gewesen sein – ›band ich ihr zween gebogene Magneten an die Füße und hieng ihr einen herzförmigen an die brust. Plötzlich erhob sich ein heißer zerreißender Schmerz von den Füßen an, strömte aufwärts, hinterließ durchgehende bey jedem Gelenke ein Brennen gleich einer glühenden Kohle. Dieser fremde Auftritt erweckte bey der Kranken und den Umstehenden
Schrecken! Ich nöthigte die Kranke die Magnete zu behalten und legte noch mehrere an den unteren Teilen an. … Ich rieth ihr, beständig einige Magnete an sich zu tragen, worauf sie sich gar bald erholet und sie befindet sich seither ganz gesund.‹ Nach drei Wochen war die
Jungfer wieder vollkommen hergestellt, so sehr sogar, dass sie sich bald darauf mit Mesmers Stiefsohn verheiraten konnte und so zur Frau von Bosch wurde. Die Zeitungen überschlugen sich ob dieses spektakulären Erfolges.«