Buch, Deutsch, 52 Seiten, Format (B × H): 215 mm x 308 mm, Gewicht: 476 g
Reihe: Odo
ISBN: 978-3-9820768-3-6
Verlag: Gratitude Verlag
Ein neuer Anfang – Ein Abenteuer voller Mut und neuer Möglichkeiten
Odo lebt glücklich mit ihrer Mama in einem wunderschönen Dorf in Ghana, in der Nähe der Hauptstadt Accra. Sie liebt es, mit ihren Freunden Fangen und Verstecken zu spielen – und wenn dunkle Wolken aufziehen, tanzen sie fröhlich im warmen Regen. Doch eines Tages verändert eine Nachricht alles: Odo und ihre Mama sollen nach Deutschland auswandern!
Der Gedanke, ihr Zuhause und ihre Freunde zurückzulassen, macht Odo traurig und ängstlich. Wie wird es in Deutschland sein? Wird sie dort neue Freunde finden? Und wie kann sie ein Zuhause verlassen, das sie so sehr liebt?
Einfühlsam erzählt dieses wunderschön illustrierte Bilderbuch von Abschied, Veränderung und dem Mut, sich auf das Unbekannte einzulassen. Es zeigt, dass Neuanfänge herausfordernd sein können – aber auch voller Chancen stecken.
Eine inspirierende Geschichte für kleine und große Leser, die Mut macht und zum Austausch über Heimat und Vielfalt einlädt.
Kirsten Boie, Kinderbuchautorin und Preisträgerin des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Lebenswerk.
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VORWORT von Kirsten Boie
Wenn ich mit der U-Bahn in die Hamburger Innenstadt fahre, komme ich durch Stadtteile, in denen viele Migranten wohnen. Und immer, wirklich immer!, ist in der Bahn dann auch ein schwarzer Mensch dabei, Mann, Frau oder Kind, oft ganze Familien, oder Freunde und Freundinnen mit dem Schulrucksack auf dem Rücken, die sich stöhnend über die Präsentation in Bio, den doofen Englischlehrer oder die drohende Mathearbeit unterhalten. Auf Deutsch, klar. Ein bisschen vielleicht sogar auf Hamburgisch.
Und wenn ich Schullesungen mache, dann begegnen mir in manchen Bezirken auch da viele schwarze Kinder in den Klassen.
Sie alle gehören inzwischen dazu, egal, ob sie einen deutschen Pass besitzen oder nicht: Sie sind Teil unserer Zukunft.
Aber wenn ich mir dann unsere Kinderbücher ansehe, staune ich darüber, wie wenige Kinder wie sie darin vorkommen. Viele weiße Autor*innen trauen sich nicht: Denn wenn man als weiße Autorin oder als weißer Autor schwarze Kinder zu Helden von Geschichten macht, führt das schnell zu Vorwürfen nicht nur von rechts, sondern auch von Menschen, die sich aktiv gegen Rassismus engagieren. Zu dem Vorwurf nämlich, über etwas zu schreiben, das einen nichts anginge, von dem man nichts verstünde, das wäre kultureller Kolonialismus, White Saviourism und damit nur eine andere Form von Rassismus – das weiß ich aus eigener Erfahrung. So was darf nur von schwarzen Autoren kommen!, heißt es dann.
Das würde ich mir auch wünschen! Doch bisher gibt es diese Autoren und Autorinnen leider noch längst nicht genug bei uns. Menschen, die für Kinder authentisch nicht nur über das Leben mit dunkler Haut in einem weißen Land schreiben können,
sondern aus eigener Erfahrung auch über das Leben in den afrikanischen Ländern, aus denen ihre Familien stammen.
Dayan Kodua ist so ein Glücksfall. Ihre „Odo“-Bücher beschreiben das Leben eines kleinen ghanaischen Mädchens –
zunächst in seiner ghanaischen Heimat. Dieser zweite Band erzählt nun davon, wie Odo nach Deutschland kommt,
vom Kummer, ihre Heimat verlassen zu müssen, und von ihrer Angst vor der großen Veränderung.
Kinder mit einer ähnlichen Geschichte finden sich im Buch wieder; und auch alle anderen bekommen so die Gelegenheit, sich mit einem afrikanischstämmigen Mädchen zu identifizieren und noch dazu einiges über Kindheit in Afrika – hier speziell Ghana – zu erfahren. Ich habe die Hoffnung, dass dieses Buch dazu beiträgt, das Zusammenleben von Kindern verschiedener Herkunft
und verschiedener Ethnien – und damit schließlich das Zusammenleben von uns allen! – noch selbstverständlicher und freundlicher zu machen. KIRSTEN BOIE · Kinderbuchautorin Preisträgerin des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Lebenswerk