Körner / Lenz Sexueller Missbrauch
1. Auflage 2004
ISBN: 978-3-8409-1469-0
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Band 1: Grundlagen und Konzepte
E-Book, Deutsch, 647 Seiten
ISBN: 978-3-8409-1469-0
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ein umfangreicher Teil des Bandes widmet sich der Psychotherapie von Opfern sexuellen Missbrauchs. Hierzu werden die Grundlagen der analytischen, der personzentrierten und der verhaltenstherapeutischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Erwachsenen dargestellt. Weitere Kapitel des Bandes stellen verschiedene Ansätze der Prävention bei Kindern und Jugendlichen dar. Schließlich setzen sich mehrere Kapitel ausführlich mit den Grenzen und Möglichkeiten der Behandlung von Sexualstraftätern als wichtige Form der Prävention auseinander.
Die Herausgeber
Dr. phil. Wilhelm Körner, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Arbeitsschwerpunkte: Jugendhilfe und Psychotherapie; Gewalt, Vernachlässigung und sexueller Missbrauch, Qualitätssicherung.
Prof. Dr. phil. Albert Lenz, Diplom-Psychologe, Paar- und Familientherapeut, Professor für Klinische Psychologie und Sozialpsychologie an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn, Fachbereich Sozialwesen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Erziehungs- und Familienberatung, Jugendhilfe und Psychiatrie, Qualitätssicherung, Theorie und Praxis der Gemeindepsychologie.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Kinder- & Jugendpsychiatrie
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Gruppen/Soziale Themen Kindesmissbrauch, Sexueller Missbrauch, Häusliche Gewalt
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Einleitung;9
3;I. Einführung: Vermittlung von Grundwissen über sexuelle Gewalt;11
3.1;Methoden und Medien;13
3.1.1;Methoden in der Fort- und Weiterbildung;13
3.1.2;Aktionsformen des Lehrens;14
3.1.3;Organisationsformen im Lehr- und Lernprozess;15
3.1.4;Metakommunikation;17
3.1.5;Beispiele für die Anregung zur Metakommunikation;18
3.1.6;Spielmethoden;19
3.1.7;Die Abfolge von Methoden;21
3.1.8;Medien in der Fort- und Weiterbildung;21
3.1.9;Lernziele;22
3.1.10;Äuflere und innere Rahmenbedingungen;23
3.1.11;Literatur;26
4;II. Allgemeiner Teil;27
4.1;Definition und Häufigkeit von sexuellem Missbrauch;29
4.1.1;Literatur;36
4.2;Parteiliche Beratungsansätze;38
4.2.1;Die gesellschaftliche Situation und das Tabu der sexualisierten Gewalt;39
4.2.2;Parteiliche Arbeit;40
4.2.3;Der Backlash;42
4.2.4;Erfolge parteilicher Beratungsarbeit;44
4.2.5;Kooperation und Vernetzung;46
4.2.6;Ausblick;46
4.2.7;Literatur;47
4.3;Geschlechtsspezifische Sozialisation;49
4.3.1;Sozialisation: Prägung oder Aktivität;49
4.3.2;Sozialisation und/oder doing gender?;50
4.3.3;Interaktionen und Konstruktionen;51
4.3.4;Doing gender und peer groups;53
4.3.5;Verhältnis von Autonomie und Bindung;54
4.3.6;Frauen: Aggression und Sexualität;55
4.3.7;Männer: Aggression und Sexualität;55
4.3.8;Literatur;57
4.4;Gewaltsoziologie;59
4.4.1;Gewalt in der (modernen) Gesellschaft;59
4.4.2;Soziologischer Mainstream und Innovateure der Gewaltforschung;61
4.4.3;Probleme einer Soziologie der Gewalt;62
4.4.4;Gewaltbegriffe;64
4.4.5;Strukturelle Gewalt und symbolische Gewalt;65
4.4.6;Gewalt als Verhältnisbegriff;68
4.4.7;Literatur;70
4.5;Methodische Probleme der Folgenforschung bei sexuellem Missbrauch;73
4.5.1;Definition;74
4.5.2;Stichproben;75
4.5.3;Vergleichsgruppen;76
4.5.4;Messinstrumente;77
4.5.5;Langzeit- und Querschnittsuntersuchungen;78
4.5.6;Retrospektive und prospektive Untersuchungen;79
4.5.7;Ethische Probleme;79
4.5.8;Sexueller Missbrauch als Ursache von Verhaltensauffälligkeiten;80
4.5.9;Literatur;81
4.6;Qualität und Qualitätssicherung in der Arbeit gegen sexuelle Gewalt;82
4.6.1;Leitfragen zur Entwicklung von Standards auf den einzelnen Qualitätsebenen;84
4.6.2;Qualitätsstandard für die Arbeit gegen sexuelle Gewalt;87
4.6.3;Verfahren/Modelle zur Qualitätssicherung;97
4.6.4;Das Modell des partizipativen Qualitätsmanagement (QM);98
4.6.5;Die Praxis des partizipativen Qualitätsmanagement;99
4.6.6;Schlussbemerkung;100
4.6.7;Literatur;101
5;III. Grundlagen von Klärung und Diagnostik bei sexuellem Missbrauch;105
5.1;Wahrnehmung, Gedächtnis, Erinnerung;107
5.1.1;Einführung;108
5.1.2;Gedächtnisleistungen im Kontext einer Zeugenaussage;110
5.1.3;Erinnerungsfähigkeit von Zeugen;111
5.1.4;Einige Befunde zur Frage der Relevanz von Zeugenaussagen;112
5.1.5;Aussageentstehung, suggestive Einflüsse auf die Aussage und Lüge;114
5.1.6;Zusammenfassung;117
5.1.7;Literatur;119
5.2;Exploration sexuell missbrauchter Kinder;121
5.2.1;Allgemeine Ratschläge zur Gesprächsführung;121
5.2.2;Die Gefahren suggestiver Befragungen;124
5.2.3;Weitere wichtige Aspekte der Exploration;126
5.2.4;Ausblick;127
5.2.5;Literatur;128
5.3;Non-verbale diagnostische Verfahren;129
5.3.1;Fallbeispiel;129
5.3.2;Vom Fallbeispiel zu den grundlegenden Problemen;134
5.3.3;Empfehlungen;138
5.3.4;Literatur;139
5.4;Überblick über Begutachtungsmethoden;140
5.4.1;Einleitung;141
5.4.2;Spezielle Merkmale der aussagepsychologischen Begutachtung;142
5.4.3;Theoretischer Bezugsrahmen einer aussagepsychologischen Begutachtung;145
5.4.4;Der diagnostische Prozess einer aussagepsychologischen Begutachtung;149
5.4.5;Die Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 30. 07. 1999;150
5.4.6;Zusammenfassung und Schluss;158
5.4.7;Literatur;160
5.4.8;Anhang;163
5.5;Sexuelle Entwicklung im Kindes- und Jugendalter: Normalität und Störung;164
5.5.1;Sexualität und Entwicklung;164
5.5.2;Sexuelle Entwicklung in der Kindheit;166
5.5.3;Auf dem Weg ins Jugendalter;169
5.5.4;Störungen der sexuellen Entwicklung;175
5.5.5;Sexuell auffälliges Verhalten und sexueller Missbrauch;180
5.5.6;Die Bedeutung von Sexualität für Heranwachsende;183
5.5.7;Literatur;184
6;IV. Jugendhilfe;189
6.1;Sexueller Missbrauch und die Aufgaben des Jugendamtes1;191
6.1.1;Planungs- und Gesamtverantwortung und staatliches Wächteramt: Die grundlegenden Aufgaben öffentlicher Jugendhilfe;192
6.1.2;Forschungsergebnisse zum institutionellen Umgang der Jugendämter mit sexuellem Missbrauch;194
6.1.3;Die Aufgaben der Jugendämter im Hinblick auf sexuellen Missbrauch;195
6.1.4;Ausblick;207
6.1.5;Literatur;208
6.2;Erziehungshilfen;211
6.2.1;Problemaufriss;212
6.2.2;Aktueller Stand;213
6.2.3;Praxis der Erziehungshilfe;215
6.2.4;Zusammenfassung: Perspektiven für die Erziehungshilfe;221
6.2.5;Literatur;221
6.3;Kindzentrierte Intervention bei sexuellem Missbrauch;223
6.3.1;Einführung;224
6.3.2;Die Entscheidung „vom Kinde aus“;225
6.3.3;Das Konzept des kindzentrierten Ansatzes;226
6.3.4;Posttraumatisches Spiel – Kommunikationsmedium des sexuell missbrauchten Kindes;229
6.3.5;Rechtliche Grundlagen zur Beteiligung des Kindes;230
6.3.6;Die kindzentrierte Hilfeplanung der Kinderschutzdienste;232
6.3.7;Drei Arten der Hilfeplanung in den Kinderschutzdiensten;237
6.3.8;Die kindzentrierte Hilfeplanentwicklung bei innerfamilialem Missbrauch;240
6.3.9;Literatur;245
6.4;Leitlinien im Umgang mit dem Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch;247
6.4.1;Verankerung des Themas in der gesamten Jugendhilfe;248
6.4.2;Entwicklung eines Hilfenetzes;249
6.4.3;Erfolge und Fehler analysieren;250
6.4.4;Es gibt kein eindeutiges Symptom für sexuellen Missbrauch;251
6.4.5;Alternativhypothesen aufstellen;251
6.4.6;Barrieren beachten;252
6.4.7;Ruhe bewahren;253
6.4.8;Prüfung von Motivation und Beurteilungskompetenz der Person, die den Verdacht äuflert;253
6.4.9;Einrichtungsleitung informieren;253
6.4.10;Professionelle Unterstützung organisieren – Ein Team bilden;254
6.4.11;Raum für Intuition und als „ störend“ empfundenes Denken zulassen;254
6.4.12;Sorgfältige Dokumentation;254
6.4.13;Fallkonferenz vom Sozialen Dienst des Jugendamtes einberufen lassen;254
6.4.14;Fragen für die Fallkonferenz;255
6.4.15;Datenschutz/Weitergabe von Informationen;258
6.4.16;Fallzuständiges Team zusammenstellen;261
6.4.17;Hilfeplan aufstellen;261
6.4.18;Die Beziehung zum Kind und der Umgang mit dem Kind;262
6.4.19;Ressourcen des Kindes und seines Umfeldes beachten;263
6.4.20;Möglichst wenige Befragungen des Kindes – Befragung der Kinder durch Spezialisten/ innen;264
6.4.21;Allgemeine Empfehlungen für das Gespräch mit dem Kind;264
6.4.22;Jugendhilfe zwischen Fallverstehen, Klärungsprozess und Diagnostik;265
6.4.23;Beteiligung der Eltern am Hilfeprozess;266
6.4.24;Psychologische Beratung und Therapie für das Kind;268
6.4.25;Jeder Partei einen Ansprechpartner und ein Hilfeangebot;268
6.4.26;Die Vor- und Nachteile einer Strafanzeige mit dem Opfer erörtern;269
6.4.27;Krisenvorsorge;269
6.4.28;Supervision;269
6.4.29;Auswertung;270
6.4.30;Last but not least;270
6.4.31;Literatur;270
7;V. Psychiatrie;275
7.1;Sexueller Missbrauch: Aufgaben der Kinder- und Jugendpsychiatrie;277
7.1.1;Begriffsklärung;278
7.1.2;Institutioneller Kontext;279
7.1.3;Aufgaben der Kinder- und Jugendpsychiatrie und - psychotherapie als Fachdisziplin;280
7.1.4;Aufgaben kinder- und jugendpsychiatrischer Institutionen;282
7.1.5;Zusammenfassung;284
7.1.6;Literatur;285
7.2;Sexueller Missbrauch und psychische Erkrankung bei Erwachsenen;287
7.2.1;Einführung;288
7.2.2;Über den Zusammenhang zwischen Missbrauch und psychischen Erkrankungen;288
7.2.3;Die therapeutischen Möglichkeiten;303
7.2.4;Zusammenfassung;312
7.2.5;Literatur;312
8;VI. Psychotherapie mit geschädigten Menschen;315
8.1;Folgen sexueller Gewalt;317
8.1.1;Kurzzeitfolgen;318
8.1.2;Langzeitfolgen;320
8.1.3;Ausblick;323
8.1.4;Literatur;324
8.2;Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie;326
8.2.1;Einleitung: „Ich vertraue keinem mehr!“;327
8.2.2;Psychoanalytische Traumatologie;328
8.2.3;Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie;331
8.2.4;Literatur;337
8.3;Personzentrierte Kinderpsychotherapie bei sexuellem Missbrauch;340
8.3.1;Notwendige Grundvoraussetzungen und Rahmenbedingungen einer Kinderpsychotherapie bei sexuellem Missbrauch;341
8.3.2;Inhaltliche Aspekte einer Kinderpsychotherapie;342
8.3.3;Literatur;354
8.4;Verhaltenstherapie bei kindlichen Opfern eines sexuellen Missbrauchs;355
8.4.1;Grundprinzipien der Verhaltenstherapie;358
8.4.2;Verhaltenstherapie mit kindlichen Opfern eines sexuellen Missbrauchs;359
8.4.3;Abschließende Bemerkungen;365
8.4.4;Literatur;365
8.5;Psychoanalytische Therapie mit Opfern sexuellen Missbrauchs;368
8.5.1;Sexueller Missbrauch: Die Verweigerung der Sprache;371
8.5.2;Die Rückgewinnung der Sprache und die ( Re) Konstruktion von Erfahrung und Identität;377
8.5.3;Literatur;379
8.6;Personzentrierte Psychotherapie in der Arbeit mit durch sexualisierte Gewalt Traumatisierte;381
8.6.1;Grundprinzipien der therapeutischen Methoden;382
8.6.2;Die therapeutische Arbeit mit Frauen;385
8.6.3;Ausblick;397
8.6.4;Literatur;397
8.7;Verhaltenstherapie bei erwachsenen Opfern eines sexuellen Missbrauchs;399
8.7.1;Grundprinzipien der Verhaltenstherapie;401
8.7.2;Verhaltenstherapie bei erwachsenen Opfern eines sexuellen Missbrauchs;402
8.7.3;Abschließende Bemerkungen;410
8.7.4;Literatur;410
8.8;Psychotherapie mit Patientinnen nach sexueller Traumatisierung;413
8.8.1;Grundlagen;414
8.8.2;Therapie;422
8.8.3;Abschließende Bemerkungen;428
8.8.4;Literatur;429
9;VII. Prävention;433
9.1;Kinder als „Täter“: Diagnostik und Therapie bei nicht strafmündigen sexuell aggressiven Jungen;435
9.1.1;Einleitung;435
9.1.2;Definition und Phänomenologie;437
9.1.3;Entwicklungspsychopathologie;438
9.1.4;Diagnostisches Vorgehen;440
9.1.5;Therapeutisches Vorgehen;444
9.1.6;Zusammenfassung;448
9.1.7;Literatur;448
9.2;Prävention bei Mädchen und Jungen im Vor- und Grundschulalter;450
9.2.1;Prävention braucht eine Vision!;450
9.2.2;Voraussetzungen;451
9.2.3;Präventive Angebote im Vor- und Grundschulbereich;451
9.2.4;Präventionsinhalte;452
9.2.5;Ausblick;455
9.2.6;Arbeitsmaterialien;456
9.3;Emanzipatorische Sexualerziehung als schulische Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen;457
9.3.1;Zum Umgang mit der Thematik „Prävention von sexuellem Missbrauch“ in der Schule;458
9.3.2;Die Situation der betroffenen Schülerinnen und Schüler;459
9.3.3;Die Situation der Lehrerinnen und Lehrer;459
9.3.4;Grundlinien der Prävention;461
9.3.5;Thematische Aspekte der Präventionsarbeit;462
9.3.6;Literatur;467
9.3.7;Anhang: Didaktik der Präventionsarbeit;467
9.4;Jugend-Medienkompetenz;471
9.4.1;Arbeit mit den Medien;477
9.4.2;Fazit;478
9.4.3;Literatur;479
9.4.4;Anhang;480
10;VIII. Behandlung von Sexualstraftätern;485
10.1;Achtung und Ächtung: Aspekte einer forensischen Handlungs- und Behandlungsethik;487
10.1.1;Behandlung und Misshandlung;488
10.1.2;Achtung und Respekt;489
10.1.3;Unmündigkeit – Aufklärung – Selbstkritik;490
10.1.4;Strafideologie und Behandlungslegitimation;490
10.1.5;Selbstverantwortung und Psychotherapie;492
10.1.6;Gefahrenabwehr – unmittelbarer Zwang – Ethik;493
10.1.7;Behandelbarkeit und Anspruch;494
10.1.8;Literatur;496
10.2;Verantwortungs-Abwehr-System der Täter;498
10.2.1;Einleitung;499
10.2.2;Veranschaulichung der Abwehrhaltungen anhand von Täterinterviews;499
10.2.3;Spontane erste Reaktionen auf die Verantwortungs- Abwehr;502
10.2.4;Ursachen des Verantwortungs-Abwehr-Systems;504
10.2.5;Ursachen- bzw. Risikofaktoren des Missbrauchs und „ Graugestehen“;506
10.2.6;Ausblick;508
10.2.7;Literatur;508
10.3;Tat und Täter: Standards, Probleme und Innovationen der Begutachtung;510
10.3.1;Juristische und psychologische Menschenbilder;511
10.3.2;Gutachtenmängel und Begutachtungsfehler;512
10.3.3;Handlungsanalysen der Tat;513
10.3.4;Ausdrucks- und Bedeutungsgehalt der Tat;515
10.3.5;Vom Verstehen und Erklären zum Prognostizieren;517
10.3.6;Mehrdimensionale Beurteilung;518
10.3.7;Methodische Beurteilungsstandards;519
10.3.8;Institutionelle Beurteilungsstandards;519
10.3.9;„Overprediction“: Das Problem der „Falsch-Positiven“;520
10.3.10;Literatur;521
10.4;Tätertherapie und das Transtheoretische Modell der Veränderung von Problemverhalten;524
10.4.1;Einleitung;525
10.4.2;Das Transtheoretische Modell der Veränderungen von Problemverhalten;525
10.4.3;Übertragung des Modells auf die Behandlung von sexuellen Missbrauchern;527
10.4.4;Weitere Differenzierung des Modells am Beispiel jugendlicher Missbraucher;531
10.4.5;Verweise auf weitere neuere Arbeiten/Ansätze zur Behandlung von Sexualtätern;534
10.4.6;Literatur;538
10.5;Zwang und Hilfe: Standards und Praxis psychotherapeutisch- psychosozialer Täterarbeit;540
10.5.1;Strafe allein greift zu kurz;541
10.5.2;Täterarbeit ist Opferschutz;541
10.5.3;Delinquenz ist keine Krankheit;542
10.5.4;Den Sexualstraftäter gibt es nicht;542
10.5.5;Der „Trieb“ treibt anders als gedacht;543
10.5.6;Es gibt Unterschiede, die Unterschiede machen;543
10.5.7;Täterarbeit muss Vereinfachungen entgegenwirken, muss differenzieren;544
10.5.8;„Kinderschänder“ – Schlagwort und Totschlagargument;545
10.5.9;Differenzierung hindert den Elan;545
10.5.10;Behandlungserfahrung und Fachkenntnis sind unabdingbar;545
10.5.11;Vor die Behandlung haben die Götter die Diagnose/ Prognose gestellt;546
10.5.12;Eine spezifische Behandlung sogenannter Sexualstraftäter gibt es nicht;546
10.5.13;ist das primäre Behandlungsziel;547
10.5.14;Behandlung darf Täter nicht als Funktionsobjekte der Gesellschaft begreifen;547
10.5.15;Täterarbeit muss indikationsbezogen und lebenslageorientiert sein;548
10.5.16;Täterarbeit darf weder ideologisch noch „ schulen“ abhängig sein;548
10.5.17;Täterbehandlung bedeutet mittel- bis langfristige Beziehungsarbeit;549
10.5.18;Täterarbeit braucht Zeit und Freiheit von Erfolgsdruck;549
10.5.19;Das Delikt ist nicht „passiert“ – der Täter hat es verübt;549
10.5.20;Täterarbeit beinhaltet spezifische Zeitaspekte;550
10.5.21;Täterarbeit ist unspektakulär;551
10.5.22;Täterarbeit erfordert Sachlichkeit statt Mediengeilheit;551
10.5.23;Der Erfolg von Täterbehandlung ist nicht messbar;551
10.5.24;Täterbehandlung ist kein „Allheilmittel“;551
10.5.25;Den „nicht behandelbaren“ Täter gibt es nicht;552
10.5.26;Behandlung von Täterpersonen bedarf einer Ethik;552
10.5.27;Literatur;552
10.6;Klassifizierung von Tätern, die wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt wurden;554
10.6.1;Generelle Unterscheidungskriterien der Tätergruppe;555
10.6.2;Schwerpunkte von Klassifikationen;557
10.6.3;Einzelne Klassifikationen;560
10.6.4;Praktische Bedeutung von Klassifikationen für die Diagnostik;565
10.6.5;Literatur;566
10.7;Rückfälle von Sexualstraftätern;568
10.7.1;Einleitung;569
10.7.2;Rückfälligkeit von Sexualstraftätern – Stand der Forschung;569
10.7.3;Rückfallstudie der KrimZ – Design;572
10.7.4;Rückfallstudie der KrimZ – Basisraten und Verlaufsformen des Rückfalls;573
10.7.5;Rückfallstudie der KrimZ – Merkmale, die das Rückfallrisiko erhöhen;574
10.7.6;Rückfallvermeidung durch Täterbehandlung?;576
10.7.7;Fazit;578
10.7.8;Literatur;578
10.8;Legalprognose bei Tätern, die wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurden;581
10.8.1;Grenzen von Prognosen;582
10.8.2;Arten von Prognosen;584
10.8.3;Die Ausgangspunkte der Prognostik;586
10.8.4;Die Basis von Prognosen;588
10.8.5;Anforderungen an Prognosegutachten;596
10.8.6;Literatur;596
10.9;Gesetzliche Rahmenbedingungen und Erfolgsaussichten für die Behandlung von Sexualstraftätern;599
10.9.1;Einleitung;599
10.9.2;Die strafrechtlichen Reaktionen auf Sexualdelinquenz;600
10.9.3;Gesetzesänderungen;603
10.9.4;Erfolgsaussichten bei der Behandlung von Sexualstraftätern;610
10.9.5;Kognitiv-behaviorale Behandlungsprogramme;615
10.9.6;Schlussbemerkung;618
10.9.7;Literatur;619
11;Die Autorinnen und Autoren des Bandes;623
12;Autorenregister;625
13;Stichwortregister;637
14;Mehr eBooks bei www.ciando.com;0
(S. 49-50)
Einen Beitrag zum Thema geschlechtsspezifische Sozialisation zu schreiben ist schwierig geworden, weil Gewissheiten, mit denen das Thema unterlegt war, zunehmend in Frage gestellt werden, aber sie dennoch, nach Bilden (1991), dem Sozialisationskonzept fast nicht auszutreiben sind: Sozialisation kann nicht mehr verstanden werden, als eine Art prägender Vorgang, durch den die Gesellschaft den einzelnen Menschen formt. Statt dessen handelt es sich um einen Prozess der aktiven Teilhabe und Selbsttätigkeit innerhalb gegebener Strukturen, durch den handlungsfähige Individuen entstehen (Bilden, 1991; Hagemann-White, 1984, 1988; Hurrelmann, 1998).
Der Beginn der Forschung zu geschlechtspezifischer Sozialisation ging von der Frauenbewegung aus, indem geschlechtsneutral formulierte Befunde in ihrer Aussagekraft für beide Geschlechter in Frage gestellt wurden. Es traten Zweifel auf ob Erkenntnisse, die aus einer männlichen Perspektive und anhand männlicher Lebenswelten gewonnen wurden, ungeprüft als allgemein menschliche Phänomene auf beide Geschlechter übertragen werden könnten. Aktivität und Macht im Sozialisationsprozess wurden weitestgehend auf Seite der bereits existierenden Strukturen und deren „Sozialisationsagenten" verortet. Die neue Erkenntnis war, dass diese Strukturen patriarchal und geschlechtshierarchisierend organisiert waren, und von Männern dominiert wurden. Untergründig wurde die Idee transportiert, dass es geschlossene Geschlechtsrollenbilder gäbe1, und das mit dem Ende der kindlichen Entwicklung ein geschlechtlich bestimmtes und in sich identisches Subjekt entstanden sei. Diese Sicht beförderte die bereits existierende Vorstellung einer Entgegensetzung von Individuum und Gesellschaft und eine Opferperspektive des sozialisierten Subjekts. Frauen waren doppelte Opfer, indem ihnen von patriarchalen Strukturen und den – personifiziert gedachten – Männern die marginalisierte, unterworfene Position zugewiesen wurde. Erst mit der neuen Perspektive der Mittäterschaft (Thürmer-Rohr, 1989) oder auch Täterschaft von Frauen (Haug, 1988) an der Reproduktion der bestehenden Verhältnisse entstand neben einer veränderten Sozialisationsperspektive auch eine kritische Jungen- und Männerforschung. Diese untersuchte, wie Männer sich aktiv in die bestehenden Strukturen verwickeln, welche Gewinne und welche Verluste sie dabei zu verbuchen haben. Im Folgenden wurde deutlich, dass zwar ein patriarchales System der Zweigeschlechtlichkeit existiert, dass es aber nicht „die Männer" und „die Frauen gibt", sondern vielfache Differenzen auch innerhalb einer Genusgruppe existieren (vgl. Butler, 1991).
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Gender
Gender, das soziale Geschlecht, wird als Strukturkategorie begriffen (Beer, 1990; Becker-Schmidt & Knapp, 2000) deren Auswirkung innerhalb existierender Handlungs- und Wissenschaftsfelder zu untersuchen ist. Die neu entstehenden Gender- Studien führen verschiedene Perspektiven der Einzelwissenschaften zusammen.
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