Buch, Deutsch, 383 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 501 g
Reihe: DUV Sozialwissenschaft
Struktur und Kontinuität in der Lexemsemantik und der Musiksemiotik
Buch, Deutsch, 383 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 501 g
Reihe: DUV Sozialwissenschaft
ISBN: 978-3-8244-4185-3
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Diese Arbeit geht zurück auf Versuche, die Komposition von Musik zu program mieren. Dies verschafften mir die ernüchternde Einsicht in die Begrenztheit einer Künstlichen Intelligenz, der man das 'Wissen' Satz für Satz mitgeben muß. Hinter den hoffnungsvollen Konzepten der Künstliche-Intelligenz-Forschung stieß ich auf die logisch-atomistischen Hoffnungen der Kognitionswissenschaften, dahinter auf dieselben der Linguistik. Die Frage nach den Konstruktionsprinzipien meines 'digi talen Komponisten' wurzelte in den Modellen von 'Bedeutung', und diese lieferte in den letzten Jahrzehnten die Linguistik. Es ist allzu verführerisch, auf die parame trisierte Struktur einer modern-westeuropäischen Partitur zu blicken und sich den Methoden der modernen Linguistik zuzuwenden. Diese 'Moderne' der Linguistik zeigte sich in (grob) zwei Phasen: Die strukturalistische Orientierungsphase mit dem Vorbild des Logischen Positivismus und die Phase der Algorithmisierung. Letztere wurde nicht durch die Konzeptionierung, sondern explizit durch die prakti sche Verfügbarkeit des Digitalrechners Mitte der 50er Jahre ausgelöst. Zeitgleich verdrängte die kognitivistische Psychologie den Behaviorismus mit den magischen Trümpfen der Programmierbarkeit. Damit schloß sich der Zirkel meiner Recher che. Da mir Optimismus und die Einübung in LISP als Antwort nicht ausreichten, stieß ich zwangsläufig auf die Ungereimtheiten der Fragen. Nicht ihre künstliche Erschaffung, sondern die Intelligenz selbst war und ist ein ungeklärter Begriff.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
A: Voraussetzungen des Paradigmen-Vergleichs.- 1. Zur Systematik.- 2. Begriffsbestimmungen.- B: Lexemsemantik im strukturalistischen Paradigma.- 1. Evidenz ohne Psychologie: Das Bedürfnis nach Strukturalismus.- 2. Das nachhaltige Paradigma: Saussures Dichotomien.- 3. Ein allgegenwärtiges Rätsel: Die Typ-Exemplar-Zuordnung (TEZ).- 4. Unfaßbar, aber evident: Die semantische Struktur der Wortfelder.- 5. Optimismus trotz Komplexität: Greimas’ Strukturale Semantik.- 6. Die unverzichtbare ‘arme Verwandte’: Semantik in der GTG.- 7. Mehr als ‘Sprachwissen’: Typisierungskompetenz.- 8. Die Auflösung der Axiome durch die Methoden: Semantische Netze.- 9. Zusammenfassung: Tendenzen der Modellbildung.- C: Strukturalistische Axiome und die Komplexität der Musik.- 1. Evident und unaussprechlich: Die Definition musikalischer Bedeutung.- 2. Die verfilzten Hierarchien: ‘Generative Theory of Tonal Music’.- 3. Die verdrängte Komplexität: Ikon und musikalische Gestalt.- 4. Denotation trotz ‘dichter Strukturen’: Die ‘Sprachen’ der Künste nach Goodman.- 5. Verteilte Ähnlichkeiten: Gestaltqualität und ikonische Strukturen.- 6. Statistik als Konsequenz: Komponentenanalyse nach Kluge und Steinbeck.- D: Physiologische Modellierung semantischer Phänomene.- 1. Die Methoden fressen ihr Paradigma: Metamorphose eines Modells.- 2. Das rätselhafte Organ: Ein neues Paradigma.- 3. Die ‘Graue Box’: Entwurf einer abstrakten Netzbeschreibung.- 4. Die inverse Perspektive: Kategorien und N-Semiosen in der Musik.- 5. Die Symbiose des Komplementären: Möglichkeiten der Paradigmenvielfalt.- Verzeichnis der Abbildungen.- Personenindex.- Sachindex.