E-Book, Deutsch, Band 32, 298 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Theorie Bilden
Koller / Rieger-Ladich Vom Scheitern
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8394-2576-3
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Pädagogische Lektüren zeitgenössischer Romane III
E-Book, Deutsch, Band 32, 298 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Theorie Bilden
ISBN: 978-3-8394-2576-3
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
. mit Hans-Christoph Koller und Markus Rieger-Ladich
1. 'Bücher, die die Welt nicht braucht.' Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Unser Buch ist notwendig, weil es jene Phänomene zum Gegenstand macht, vor denen wir in der Erziehungswissenschaft gerne die Augen verschließen. Dass pädagogische Praktiken vom Scheitern bedroht sind, wissen wir durchaus – aber es ist nicht eben angenehm, sich mit diesem Sachverhalt zu beschäftigen. Noch immer ist die Versuchung sehr groß, sich der Gegenseite zuzuwenden – sich mit Erzählungen des Gelingens und des Erfolges zu beruhigen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Die einzelnen Beiträge machen zwar ganz unterschiedliche Romane zum Gegenstand – neben Analysen zu Zeruya Shalev gibt es solche zu Jeffrey Eugenides und Philip Roth –, aber ihnen ist gemeinsam, dass sie zeigen, wie erhellend es ist, sich den pädagogischen Spielarten des Scheiterns zuzuwenden. Macht etwa eine Schriftstellerin das Scheitern einer Familie zum Gegenstand, ist das eine wahre Fundgrube für uns Erziehungswissenschaftler/-innen: Wir lernen auf diese Weise unglaublich viel über Generationenbeziehungen, über Anerkennungsverhältnisse oder über Subjektivierungspraktiken.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Innerhalb der Soziologie erfährt das Thema Scheitern seit einigen Jahren eine gewisse Konjunktur. Das ist nach der Finanzkrise oder nach Fukushima auch nicht sehr verwunderlich. Innerhalb der Erziehungswissenschaft ist das Scheitern vereinzelt immer wieder einmal zum Gegenstand gemacht worden. Aber der Versuch, im Rückgriff auf literarische Texte den eigenen Gegenstandsbereich neu zu vermessen und dabei das Scheitern als Heuristik zu nutzen, ist völlig neu. Und die Ergebnisse unserer Lektüren zeigen, dass dieses Experiment zu funktionieren scheint.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Der Künstler Christoph Schlingensief hatte keine Berührungsängste mit dem Scheitern. Und er hat im Zusammenhang mit den Bundestagswahlen einmal die Aktion ›Scheitern als Chance‹ ins Leben gerufen. Ein sehr interessanter Typ und kluger Kopf. Mit ihm hätten wir gerne unser Buchprojekt diskutiert. Aber er ist leider 2010 verstorben.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Literatur leuchtet den blinden Fleck des pädagogischen Diskurses aus: Romane als Erkenntnischance!




