E-Book, Deutsch, 558 Seiten, eBook
Reihe: Onkologie aktuell
Kreienberg / Jonat / Volm Management des Mammakarzinoms
3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2006
ISBN: 978-3-540-31748-7
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 558 Seiten, eBook
Reihe: Onkologie aktuell
ISBN: 978-3-540-31748-7
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Umfassend und praxisorientiert: Ärzte erhalten Anweisungen für diagnostisches Vorgehen, operative Therapie und Strahlentherapie sowie die adjuvante systemische Therapie. Zusätzlich mit den Themen plastische Chirurgie, Pflege und Nachsorge. Mit neuester, Leitlinie, neuem Kapitel zum politischen Stand in der Betreuung, u.a.: Entwicklungen von Diagnose und Therapie, S3-Leitlinie, Zertifizierung von Brustkrebszentren, Disease-Management-Programme.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Voraussetzungen und Strukturen einer effektiven Brustkrebsversorgung.- Entwicklung der Mammadiagnostik und Therapie.- S3-Leitlinie Mammakarzinom.- Zertifizierung von Brustzentren.- Disease-Management-Programm Brustkrebs.- Bedeutung von Screeninguntersuchungen.- Theoretische und praktische Aspekte bei der Einführung einer Kostenträgerrechnung.- Versorgung der Mammakarzinompatientin in der gynäkologischen Praxis.- Einführung eines EDV-gestützten Dokumentationssystems.- Medikamentöse Therapiestudien zur Behandlung des Mammakarzinoms in Deutschland.- Effektive Brustkrebsversorgung aus Patientensicht am Beispiel der Frauenselbsthilfe nach Krebs.- Äthiologie, Pathogenese, Epidemiologie, Molekularbiologie.- Krankheitsbild: Mammakarzinom.- Mammakarzinom und Umweltfaktoren.- Sexualsteroide und Karzinogenese des Mammakarzinoms.- Familiäres Mammakarzinom: Beratung, Gendiagnostik und Betreuung betroffener Familien.- Aufklärungsgespräch beim hereditären Mammakarzinom.- Genetische Veränderungen des sporadischen Mammakarzinoms.- Diagnose, Pathologie, TNM-Stadieneinteilkung, Prognostische Faktoren.- Bildgebende Verfahren: Früherkennung und Diagnostik.- Früherkennung von Mammakarzinomen.- Morphologische Grundlagen.- Prognostische und prädiktive Faktoren bei Patientinnen mit Mammakarzinom.- Präoperative Diagnostik.- Management der In-situ-Karzinome.- Management der In-situ-Karzinome.- Therapie des primäen Mammakarzinoms.- Operative Therapie.- Plastische Chirurgie beim Mammakarzinom.- Strahlentherapie des Mammakarzinoms des Mammakarzinoms.- Adjuvante systemische Therapie.- Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms.- Operative Therapie bei Metastasen bei Lungenmetastasen.- Strahlentherapie des fortgeschrittenen Mammakarzinomscr].- Systemische Therapie desmetastasierten Mammakarzinoms.- Medizinische Nachsorge.- Mammakarzinom in der Schwangerschaft und Stillzeit.- Sexualsteroide nach Mammakarzinom.- Nachsorge nach Primärtherapie.- Rehabilitation.- Physikalische Therapie.- Einsatz komplementärmedizinischer Methoden in der Therapie des Mammakarzinoms.- Schmerztherapie.- Praxistipps.- Therapiebegleitung.- Diagnosemitteilung — Ein Leitfaden.- Medizinpsychologische Aspekte der Patientin mit Mammakarzinom.- Pflege und Betreuung von Patientinnen mit Mammakarzinom.- Krebs und Sexualität.- Informationsbedürfnisse von Brustkrebspatientinnen und ihren Angehörigen.- Selbsthilfegruppen und Hilfsorganisationen beim Mammakarzinom — Entstehung und Entwicklung, Aufgaben und Ziele.- Psychotherapeutische Betreuung und Begleitung von Todkranken und Sterbenden — Ein selbstpsychologischer Ansatz.
30 Mammakarzinom in der Schwangerschaft und Stillzeit (S. 357-359)
30.1 Krebs und Schwangerschaft
Zwar sind maligne Erkrankungen die Haupttodesursache bei Frauen im gebärfähigen Alter (Silverberg u. Lubera 1987), das Auftreten in der Schwangerschaft ist jedoch relativ selten. Schätzungsweise tritt etwa eine Tumorerkrankung auf 1000 Schwangerschaften auf. Die häufigsten malignen Erkrankungen während der Schwangerschaft sind Tumore aus dem gynäkologischen Bereich. In der Häufigkeit führt das Zervixkarzinom vor dem Mammakarzinom (Dietrich et al. 2000, Pavlidis 2002). Bis zu 2% aller Mammakarzinome werden während oder innerhalb eines Jahres nach einer Schwangerschaft diagnostiziert. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Alters von Erstgebärenden steigt in den letzten Jahren das Risiko für das Auftreten eines Mammakarzinoms in der Schwangerschaft statistisch an. Bis heute liegen keine prospektiv-randomisierten Studien zu Diagnostik und Therapie gynäkologischer Malignome in der Schwangerschaft vor. Die diesbezüglichen Diagnostik- und Therapieempfehlungen erreichen nur einen Evidenzlevel von maximal Level II. Die Behandlung von Malignomen in der Schwangerschaft bedarf deshalb in besonderer Weise der Einbeziehung der individuellen Situation der Patientin.
! An dieser Stelle sei besonders auf das Register des deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg fur Malignome in der Schwangerschaft hingewiesen, wo alle diese Falle gemeldet werden sollten (www.dkfz-heidelberg.de).
30.2 Diagnostik und Staging bei einem Mammakarzinom in der Schwangerschaft
Definition
Das schwangerschaftsassoziierte Mammakarzinom wird als Brustkrebs definiert, der wahrend der Schwangerschaft, Stillzeit oder innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Stillzeit auftritt (Gemignani u. Petrek 1999, Gemignani et al. 1999).
Schwierigkeiten der Diagnostik
In dieser Zeit ist die Beurteilung von Brustveränderungen aufgrund der physiologischen Veränderungen durch Schwangerschaft und Laktation erschwert. Meist wird die Diagnose aufgrund eines tastbaren Knotens in der Brust gestellt. Jeder neu aufgetretene und länger als 2 bis 4 Wochen persistierende Tastbefund in der Schwangerschaft erfordert die weitere Abklärung. Oft kommt es in Schwangerschaft und Stillzeit zu einer Verzögerung zwischen erstem Symptom, Diagnosestellung und Therapie. Eine Ursache hierfür liegt in der eingeschränkten Aussagekraft der bildgebenden Verfahren in der Schwangerschaft. Sowohl Mammographie als auch Mammasonographie sind aufgrund der vermehrten Wassereinlagerung und erhöhten Dichte des Brustdrüsengewebes während der Gravidität mit einer hohen Falsch-negativ-Rate belastet (Samuels 1998). Zum Einsatz des Kernspintomogramms der Brust in der Schwangerschaft liegen bisher keine ausreichenden Untersuchungen vor.
! Die Gewinnung einer definitiven Histologie ist somit Mittel der Wahl zur Abklarung jedes unklaren Tastbefunds in der Schwangerschaft.
Dazu steht heute – falls die Läsion sonographisch darstellbar ist – die ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie zur Verfügung. Dabei muss mittels dreidimensionaler Darstellung die Repräsentativität der Biopsie zweifelsfrei feststehen. Andernfalls muss bei negativer Histologie eine offene Exisionsbiopsie durchgeführt werden.