Kroll / Niedobitek | Vertreibung und Minderheitenschutz in Europa | Buch | 978-3-428-11833-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 331 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 235 mm, Gewicht: 448 g

Reihe: Chemnitzer Europastudien

Kroll / Niedobitek

Vertreibung und Minderheitenschutz in Europa

Buch, Deutsch, Band 1, 331 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 235 mm, Gewicht: 448 g

Reihe: Chemnitzer Europastudien

ISBN: 978-3-428-11833-5
Verlag: Duncker & Humblot GmbH


Ein Schwerpunkt des hier präsentierten Tagungsbandes, dem ersten Band der Reihe "Chemnitzer Europastudien", liegt auf den Ereignissen im deutsch-böhmischen Grenzraum und fokussiert dabei vor allem das tschechisch-sudetendeutsche Verhältnis vor wie auch nach dem Epochenjahr 1945. Den damit zusammenhängenden Fragen gelten die Beiträge von Adrian von Arburg und Miloš Havelka. Miloš Rezník hingegen beschäftigt sich in seinem den Kaschuben gewidmeten Text mit deren Stellung zwischen polnischen und deutschen Vereinnahmungsansprüchen in der Geschichte sowie mit heutigen Fragen der sich daraus ergebenden wechselseitigen Wahrnehmung. Hendrik Thoß wiederum beleuchtet die oftmals vernachlässigte "westliche" Perspektive minderheitenpolitischen Argumentierens im Blick auf elsaß-lothringische Bevölkerungsverschiebungen nach 1918. Die im engeren Sinne rechtswissenschaftlichen Beiträge von Liv Jaeckel, Ludwig Gramlich und Matthias Niedobitek weiten den Blick dann auf völker-, finanz- und europarechtliche Perspektiven des aktuellen Minderheitenschutzes unter Einbeziehung der sorbischen Minderheit in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg, während es Andreas Thüsing obliegt, dem gleichsam spiegelbildlichen Aspekt des Vertreibungsgeschehens nachzuspüren: der Integration der Vertriebenen in ihre neue Heimatregion, hier wiederum speziell dargestellt am sächsischen Beispiel. Winfrid Halder schließlich führt in einem ausgreifenden Überblicksbeitrag die grundlegenden historischen und zeitgeschichtlichen Ereigniszusammenhänge des Vertreibungsgeschehens in den deutschen Ostgebieten nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs vor Augen.

Auf diese Weise entsteht ein umfassendes Panorama der miteinander eng verknüpften Problemfelder "Vertreibung" und "Minderheitenschutz" - orientiert an sowohl interdisziplinären als auch gesamteuropäischen Fragestellungen, deren bewußt weiträumiger Horizont der Forschung neue Impulse zur Erörterung einer noch lange nicht erschöpfend thematisierten Fragestellung vermitteln soll.
Kroll / Niedobitek Vertreibung und Minderheitenschutz in Europa jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Inhalt: I. Einführende Bemerkungen: F.-L. Kroll, Vertreibung und Minderheitenschutz im 20. Jahrhundert - II. Historische Perspektiven: W. Halder, ". in ordnungsgemäßer und humaner Weise". Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches und dem Sudetenland 1945-1947. Voraussetzungen, Verlauf, Konjunkturen des historiographischen und öffentlichen Diskurses - A. von Arburg, Zwangsumsiedlung als Patentrezept. Tschechoslowakische Bevölkerungspolitik im mitteleuropäischen Vergleich 1945-1954 - A. Thüsing, Die Aufnahme und Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen in Sachsen 1945-1950 - III. Rechtliche Aspekte: L. Jaeckel, Der Minderheitenschutz im Völkerrecht, ein System im Werden - L. Gramlich, Wirtschafts- und finanzrechtliche Probleme des Minderheitenschutzes im Völker- und deutschen Verfassungsrecht - M. Niedobitek, Minderheitenschutz im europäischen Mehrebenensystem - IV. Vergleichende Dimensionen: H. Thoß, "Purifier, centraliser, assimiler". Reannexion und Vertreibung im Elsaß und in Lothringen nach 1918 - M. Rezník, Die Kaschuben zwischen Deutschen und Polen: eine "selbstpolonisierte" Minderheit? - M. Havelka, Die tschechisch-deutschen Beziehungen aus Sicht des tschechischen Diskurses


Frank-Lothar Kroll studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften in Bonn und Köln. 1987 Promotion; 1992 Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.; 1995 Habilitation in Erlangen; 1996 Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts; Professurvertretungen an den Universitäten Erlangen und Dresden; 2000 Professurvertretung und spätere Berufung auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte / Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Seit 2006 Vorsitzender der Preußischen Historischen Kommission und seit 2011 1. Vorsitzender der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V.; u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte München, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Ranke-Gesellschaft.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.