Kurrer | Geschichte der Baustatik | Buch | 978-3-433-03476-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 1300 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 244 mm

Reihe: edition Bautechnikgeschichte / Construction History series

Kurrer

Geschichte der Baustatik

Auf der Suche nach dem Gleichgewicht
3. wesentlich überarbeitete und erweitert Auflage 2025
ISBN: 978-3-433-03476-7
Verlag: Ernst W. + Sohn Verlag

Auf der Suche nach dem Gleichgewicht

Buch, Deutsch, 1300 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 244 mm

Reihe: edition Bautechnikgeschichte / Construction History series

ISBN: 978-3-433-03476-7
Verlag: Ernst W. + Sohn Verlag


Was wissen Bauingenieure heute über die Herkunft der Baustatik? Wann und welcherart setzte das statische Rechnen im Entwurfsprozess ein? Wir ahnen wohl, dass die Entwicklung von Berechnungsmethoden und -verfahren im engen Zusammenhang mit der Entdeckung neuer Baumaterialien und der Hervorbringung und Entfaltung von Tragformen stehen.
Mit dem vorliegenden Buch lädt der Verfasser seine Leser zur Suche nach dem Gleichgewicht von Tragwerken auf Zeitreisen ein. Die Zeitreisen setzen mit der Entstehung der Statik und Festigkeitslehre eines Leonardo und Galilei ein und erreichen ihren ersten Höhepunkt mit den baustatischen Theorien über den Balken, den Erddruck und das Gewölbe von Coulomb am Ende des 18. Jahrhunderts. Im folgenden Jahrhundert formiert sich die Baustatik mit Navier, Culmann, Maxwell, Rankine, Mohr, Castigliano und Müller-Breslau zu einer technikwissenschaftlichen Grundlagendisziplin, die im 20. Jahrhundert in Gestalt der modernen Strukturmechanik bei der Herausbildung der konstruktiven Sprache des Stahl-, Stahlbeton-, Flugzeug-, Automobil- und des Schiffbaus eine tragende Rolle spielt. Dabei setzt der Autor den inhaltlichen Schwerpunkt auf die Formierung und Entwicklung moderner numerischer Ingenieurmethoden wie der Finite-Elemente-Methode und beschreibt ihre disziplinäre Integration in die Computational Mechanics.
Kurze, durch historische Skizzen unterstützte Einblicke in gängige Berechnungsverfahren erleichtern den Zugang zur Geschichte der Strukturmechanik und Erddrucktheorie vom heutigen Stand der Ingenieurpraxis und stellen auch einen wichtigen Beitrag zur Ingenieurpädagogik dar.
Dem Autor gelingt es, die Unterschiedlichkeit der Akteure hinsichtlich ihres technisch-wissenschaftlichen Profils und ihrer Persönlichkeit plastisch zu schildern und das Verständnis für den gesellschaftlichen Kontext zu erzeugen. So werden in ca. 270 Kurzbiografien die subjektive Dimension der Baustatik und der Strukturmechanik von der frühen Neuzeit bis heute entfaltet. Dabei werden die wesentlichen Beiträge der Protagonisten der Baustatik besprochen und in die nachfolgende Bibliografie integriert. Berücksichtigt wurden nicht nur Bauingenieure und Architekten, sondern auch Mathematiker, Physiker, Maschinenbauer sowie Flugzeug- und Schiffbauer. Neben den bekannten Persönlichkeiten der Baustatik, wie Coulomb, Culmann, Maxwell, Mohr, Müller-Breslau, Navier, Rankine, Saint-Venant, Timoshenko und Westergaard, wurden u. a. auch G. Green, A. N. Krylov, G. Li, A. J. S. Pippard, W. Prager, H. A. Schade, A. W. Skempton, C. A. Truesdell, J. A. L. Waddell und H. Wagner berücksichtigt. Den Wegbereitern der Moderne in der Baustatik J. H. Argyris, R. W. Clough, Th. v. Kármán, M. J. Turner und O. C. Zienkiewicz wurden umfangreiche Biografien gewidmet. Eine ca. 4500 Titel umfassende Bibliografie rundet das Werk ab.
 
Über die Reihe edition Bautechnikgeschichte:
Mit erstaunlicher Dynamik hat sich die Bautechnikgeschichte in den vergangenen Jahrzehnten zu einer höchst lebendigen, international vernetzten und viel beachteten eigenständigen Disziplin entwickelt. Die Edition Bautechnikgeschichte/Construction History Series gibt ihr einen Ort für die Publikation wichtiger Arbeiten, die die ganze Breite des Forschungsgebiets widerspiegeln. Das Spektrum der Bände reicht von Überblickswerken über Monographien zu Einzelaspekten oder -bauten bis hin zu Biographien bedeutender Ingenieurpersönlichkeiten.
Beide Hauptrichtungen der Bautechnikgeschichte, der eher konstruktionsgeschichtlich und der eher theoriegeschichtlich geleitete Zugang, finden Berücksichtigung.
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Weitere Infos & Material


Zum Geleit (Prof. Ekkehard Ramm)
Vorwort
1 Aufgaben und Ziele der Historiografie der Baustatik
1.1 Wissenschaftsinterne Aufgaben
1.2 Ingenieurpraktische Aufgaben
1.3 Didaktische Aufgaben
1.4 Kulturelle Aufgaben
1.5 Ziele
1.6 Einladung zur Suche nach dem Gleichgewicht von Tragwerken in Zeitreisen
2 Lernen aus der Geschichte: Zwölf Einführungsvorträge in die Baustatik
2.1 Was ist Baustatik?
2.2 Vom Hebel zum Fachwerk
2.3 Die Entwicklung der höheren technischen Bildung
2.4 Eine Studie über Erddruck auf Stützmauern
2.5 Einblicke in den Brückenbau und die Baustatik des 19. Jahrhunderts
2.6 Industrialisierung des Stahlbrückenbaus von 1850 bis 1900
2.7 Einflusslinien
2.8 Der elastisch gebettete Balken
2.9 Deformationsverfahren
2.10 Theorie II. Ordnung
2.11 Traglastverfahren
2.12 Baugesetz - Statisches Gesetz - Bildungsgesetz
3 Die ersten technikwissenschaftlichen Grundlagendisziplinen: Baustatik und Technische Mechanik
3.1 Was ist Technikwissenschaft?
3.2 Die Aufhebung des Enzyklopädischen im System der klassischen Technikwissenschaften: Fünf Fallbeispiele aus der Technischen Mechanik und der Baustatik
4 Vom Gewölbe zum Bogen
4.1 Das Gewölbegleichnis
4.2 Das geometrische Denken in der Theorie gewölbter Brücken
4.3 Vom Keil zum Gewölbe - oder: das Additionstheorem der Keiltheorie
4.4 Von der Bruchbildanalyse in Gewölben zur Kantungstheorie
4.5 Die Stützlinientheorie
4.6 Die Durchsetzung der Elastizitätstheorie
4.7 Die Traglasttheorie der Gewölbe
4.8 Finite-Elemente-Methode
4.9 Die Untersuchungen von Holzer
4.10 Zum epistemologischen Status der Gewölbetheorien
5 Geschichte der Erddrucktheorie
5.1 Stützmauern im Festungsbau
5.2 Erddrucktheorie als Gegenstand des Militäringenieurwesens
5.3 Erweiterungen der Coulombschen Erddrucktheorie
5.4 Der Beitrag der Kontinuumsmechanik
5.5 Die Erddrucktheorie von 1875 bis 1900
5.6 Experimentelle Erddruckforschung
5.7 Erddrucktheorie in der Disziplinbildungsperiode der Geotechnik
5.8 Erddrucktheorie in der Konsolidierungssperiode der Geotechnik
5.9 Erddrucktheorie in der Integrationsperiode der Geotechnik
6 Die Anfänge der Baustatik
6.1 Was ist Festigkeitslehre?
6.2 Zum Entwicklungsstand der Statik und Festigkeitsbetrachtung in der Renaissance
6.3 Galileis "Discorsi"
6.4 Die Entwicklung der Festigkeitslehre bis 1750
6.5 Das Bauingenieurwesen im ausgehenden 18. Jahrhundert
6.6 Die Herausbildung der Baustatik: Eytelwein und Navier
6.7 Rezeption von Naviers Analyse des Durchlaufträgers
7 Die Disziplinbildungsperiode der Baustatik
7.1 Clapeyrons Beitrag zur Herausbildung der klassischen Technikwissenschaften
7.2 Die Vollendung der Technischen Balkentheorie
7.3 Von der graphischen Statik zur Graphostatik
7.4 Die Vollendungsphase der Baustatik
7.5 Die Baustatik am Übergang von der Disziplinbildungsperiode zur Konsolidierungsperiode
7.6 Lord Rayleighs Werk "The Theory of Sound" und Kirpichevs "Grundlegung der klassischen Baustatik"
7.7 Die Berliner Schule der Baustatik
8 Vom Eisenbau zum modernen Stahlbau
8.1 Die Torsionstheorie im Eisenbau und in der Baustatik von 1850 bis 1900
8.2 Der Kranbau im Schnittpunkt von Maschinenbau, Elektrotechnik, Eisenbau und Baustatik
8.3 Die Torsionstheorie in der Konsolidierungsperiode der Baustatik (1900-1950)
8.4 Auf der Suche nach der wahren Knicktheorie im Stahlbau
8.5 Stahlbau und Stahlbauwissenschaft von 1925 bis 1975
8.6 Exzentrische Bahnen - Verlust der Mitte
9 Die Stabstatik erobert die dritte Dimension: Das Raumfachwerk
9.1 Die Entstehung der Theorie des Raumfachwerks
9.2 Das Raumfachwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
9.3 Dialektische Synthese von individueller Baugestaltung und serieller Fertigung
10 Der Einfluss des Stahlbetonbaus auf die Baustatik
10.1 Das erste Bemessungsverfahren im Stahlbetonbau
10.2 Der Stahlbetonbau revolutioniert das Bauwesen
10.3 Baustatik und Stahlbetonbau
10.3.1 Neuartige Tragwerke des Stahlbetonbaus
10.3.1.3 Die erste Synthese
10.3.2 Statisch-konstruktive Selbstfindung des Stahlbetonbaus
10.3.2.1 Scheiben und Faltwerke
10.3.2.2 Stahlbetonschalen
10.3.2.3 Die zweite Synthese
10.3.2.4 Von der Kraft des Kalküls
10.4 Der Spannbetonbau: Une révolution dans les techniques du béton (Freyssinet)
10.4.1 Leonhardts Spannbeton für die Praxis
10.4.2 Die erste Norm im Spannbetonbau
10.4.3 Die Spannbetonvorschriften in der DDR
10.4.4 Der unaufhaltsame Aufstieg des Spannbetonbaus im Spiegel der Zeitschrift Beton- und Stahlbetonbau
10.5 Es ist vollbracht: Paradigmenwechsel in der Bemessung von Stahlbetonbauteilen auch in der Bundesrepublik Deutschland
10.6 Sichtbarmachung des Unsichtbaren: Bemessen und Konstruieren im Stahlbetonbau mit Stabwerkmodellen
11 Die Konsolidierungsperiode der Baustatik
11.1 Das Verhältnis von Text, Bild und Symbol in der Baustatik
11.2 Zur Entwicklung des Deformationsverfahrens
11.3 Die Rationalisierungsbewegung in der Baustatik
11.4 Konrad Zuse und die Automatisierung des statischen Rechnens
11.4.1 Schematisierung des statisch unbestimmten Rechnens
11.4.2 Die Rechenmaschine des Ingenieurs
11.5 Der Matrizenkalkül
11.5.1 Der Matrizenkalkül in der Mathematik und theoretischen Physik
11.5.2 Tensor- und Matrizenalgebra in den technikwissenschaftlichen Grundlagendisziplinen
11.5.3 Zur Integration des Matrizenkalküls in die Ingenieurmathematik
11.5.4 Ein baustatisches Matrizenverfahren: Das Übertragungsverfahren
12 Herausbildung und Etablierung der Computerstatik
12.1 The Computer shapes the theory (Argyris): Die historischen Wurzeln der Finite-Elemente-Methode und die Entwicklung der Computational Mechanics
12.1.1 Stabwerkmodelle für elastische Kontinua
12.1.2 Modularisieren und Elementieren von Flugzeugstrukturen
12.2 Die matrizenalgebraische Reformulierung der Strukturmechanik
12.2.1 Die Grundlegung der modernen Strukturmechanik
12.2.2 Frühe Schritte des elektronischen Rechnens in der Baustatik
12.3 Die Entstehung der FEM
12.3.1 Zur klassischen Veröffentlichung einer nichtklassischen Methode
12.3.2 Von der heuristischen Potenz der FEM: Die direkte Steifigkeitsmethode
12.4 Die Grundlegung der FEM durch Variationsprinzipien
12.4.1 Das Variationsprinzip von Dirichlet und Green
12.4.2 Die erste Stufe der Synthese: Das kanonische Variationsprinzip von Hellinger und Prange
12.4.3 Die zweite Stufe der Synthese: Das Variationsprinzip von Fraeijs de Veubeke, Hu und Washizu
12.4.4 Variationsformulierung der FEM
12.4.5 Ein Symmetriebruch
12.5 Computational Mechanics
13 Dreizehn wissenschaftliche Kontroversen in der Mechanik und Baustatik
13.1 Die wissenschaftliche Kontroverse
13.2 Dreizehn Streitfälle
13.2.1 Galileis "Dialogo"
13.2.2 Galileis "Discorsi"
13.2.3 Der philosophische Streit um das wahre Kraftmaß
13.2.4 Der Streit um das Prinzip der kleinsten Aktion
13.2.5 Die Peterskuppel im Streit der Theoretiker und Praktiker
13.2.6 Diskontinuum oder Kontinuum?
13.2.7 Graphische Statik vs. Graphostatik - oder: Die Verteidigung der reinen Lehre
13.2.8 Eine Feindschaft macht zwei Schulen: Mohr gegen Müller-Breslau
13.2.9 Der Stellungskrieg
13.2.10 Bis dass der Tod euch scheidet: Fillunger gegen Terzaghi
13.2.11 "Im Prinzip ja..." - Der Streit um die Prinzipien
13.2.12 Elastisch oder plastisch - das ist hier die Frage
13.2.13 Vom Bestand des Klassischen in der Erddrucktheorie
13.3 Resümee
14 Perspektiven der Historischen Baustatik
14.1 Baustatik und Ästhetik
14.1.1 Das Schisma der Baukunst
14.1.2 Schönheit und Nutzen in der Baukunst - eine Utopie?
14.1.3 Alfred Gotthold Meyers Eisenbauten. Ihre Geschichte und Ästhetik
14.1.4 Das Ästhetische in der Dialektik von Bauen und Rechnen
14.2 Plädoyer für eine historisch-genetische Statiklehre
14.1.1 Das Schisma der Baukunst
14.1.2 Schönheit und Nutzen in der Baukunst - eine Utopie?
14.1.3 Alfred Gotthold Meyers Eisenbauten. Ihre Geschichte und Ästhetik
14.1.4 Das Ästhetische in der Dialektik von Bauen und Rechnen
14.2 Historische Technikwissenschaft ? Historische Baustatik
14.2.1 Saint-Venants Historische Gewölbetheorie
14.2.2 Historische Gewölbetheorie
14.2.3 Historisch-genetische Statiklehre
14.2.3.1 Historisch-logische Längsschnittanalyse
14.2.3.2 Historisch-logische Querschnittanalyse
14.2.3.3 Historisch-logischer Vergleich
14.2.3.4 Inhalte, Ziele, Mittel und Charakteristik der historisch-genetischen Statiklehre
14.2.4 Computergestützte Graphostatik
15 Kurzbiografien von 270 Protagonisten der Baustatik
Bibliographie
Personenregister
Sachregister


ÜBER DEN AUTOR
Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Karl-Eugen Kurrer, am 10. August 1952 in Heilbronn als Sohn von Maria Kurrer, geb. Schmückle (1925-2018) und Hermann Kurrer (1919-2005) geboren. Nach Abschluss der Dammrealschule in Heilbronn daselbst Maurerlehre bei der Fa. Paul Ensle (1968-1970), Studium des Allgemeinen Ingenieurbaus an der Staatsbauschule Stuttgart (heute: Hochschule für Technik) und danach Bauingenieur im Betriebsbereich "Ingenieur-Holzleimbau" der Fa. Friedrich Losberger GmbH in Heilbronn (1973/74).
Anschließend Studium des Bau- und Verkehrswesens, der Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie der Physikalischen Ingenieurwissenschaften an der TU Berlin mit Abschluss in der letztgenannten Studienrichtung. Dort 1981 Fertigstellung der Diplomarbeit Entwicklung der Gewölbetheorie vom 19. Jahrhundert bis zum heutigen Stand der Wissenschaft am Beispiel der Berechnung einer Bogenbrücke. Seit 1980 zahlreiche Beiträge in Zeitschriften, Zeitungen, Büchern und Ausstellungskatalogen zur Wissenschafts- und Technikgeschichte im Allgemeinen und Bautechnikgeschichte im Besonderen.
1982/83 Statiker in einem Stuttgarter Ingenieurbüro. Von 1983 bis 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem von Prof. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock (1937-2016) geleiteten Forschungsvorhaben des DFG-Schwerpunktprogramms "Zerkleinern" (1983-1986). 1986 Abschluss des Promotionsvorhabens Zur inneren Kinematik und Kinetik von Rohrschwingmühlen an der TU Berlin mit dem Prädikat summa cum laude und Fortführung der Drittmittelforschung auf dem Gebiet der rationellen Energieverwendung in der Industrie (gefördert über das Kernforschungszentrum Jülich aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie von 1986 bis 1989) bis Ende September 1989.
1988/89 Entwicklung einer neuen Zerkleinerungsmaschine, der Einrohrschwingmühle, auf Basis seines Simulationsmodells und Erstellung von Leistungsbilanzen u. a. für die Einrohrschwingmühle. 1992 Anstoß zum Bau dieser Maschine, die zu einem Prototyp im Maßstab 1:1 an der TU Clausthal führte und schließlich Mitte der 1990er Jahre in der Exzenter-Schwingmühle Gestalt annahm und von der Fa. Siebtechnik (Mülheim/Ruhr) in 17 Ländern erfolgreich zum Patent angemeldet wurde. Die Exzenter-Schwingmühle reduziert den Leistungsbedarf gegenüber konkurrierenden Maschinen um rd. 50 % und konnte sich alsbald auf dem internationalen Maschinenmarkt erfolgreich etablieren. Als Mitglied des Entwicklerteams verantwortlich für die Analyse der Mechanik der Exzenter-Schwingmühle. Stellvertretend für das Entwicklerteam erhielt dessen Leiter, Eberhard Gock, mit dem Industriepartner den Technologietransferpreis der Industrie- und Handelskammer Braunschweig des Jahres 1998 zuerkannt.
Von 1989 bis Ende 1995 bei Telefunken Sendertechnik GmbH in Berlin als Entwickler von Tragstrukturen großer Antennenanlagen im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich für den internationalen Markt beschäftigt: Weiterentwicklung des firmeneigenen Programmsystems zur Berechnung, Bemessung und Konstruktion der Seilnetzwerke von Kurzwellenantennen nach Theorie III. Ordnung; Mitarbeit an der Konzeption einer drehbaren Kurzwellen-Vorhangantenne aus Stahl, das 1999 in einem Großprojekt erstmals erfolgreich realisiert werden konnte.
Seit 1978 Forschungen auf dem Gebiet der Bautechnikgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Baustatik. Unter anderem von 1992 bis 2010 Mitarbeit an der von Patricia Radelet-de Grave und Edoardo Benvenuto (1940-1998) begründeten Tagungsreihe Between Mechanics and Architecture. Vorsitzender des Scientific Committee des 3rd International Congress on Construction History in Cottbus (20.-24. Mai 2009) und zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz und Dr.-Ing. Volker Wetzk Mitherausgeber der dreibändigen Proceedings.
Seit Ende 1995 Leiter des Arbeitskreises Technikgeschichte des VDI-Bezirksvereins Berlin-Brandenburg e.V. Vom 1. Januar 1996 bis 28. Februar 2018 im Berliner Verlag Ernst & Sohn für die Zeitschriften Stahlbau (gegründet 1928) und Steel Construction - Design and Research (gegründet 2008) verantwortlich.
Als Leiter des VDI-Arbeitskreises Technikgeschichte organisierte er über 400 Veranstaltungen (seit 2003 zusammen mit Dr. phil. habil. Stefan Poser), davon rd. 170 auf dem Gebiet der Bautechnikgeschichte. Mit Werner Lorenz von 2007 bis 2019 Konzeption, Organisation und Durchführung der Vortragsreihe Praktiken und Potenziale von Bautechnikgeschichte am Deutschen Technikmuseum Berlin.
2016 Auszeichnung mit der Ehrenplakette des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Bautechnikgeschichte wurde er am 18. Oktober 2017 von der BTU Cottbus-Senftenberg zum Dr.-Ing. E.h. promoviert.
Bis heute über 230 Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen - darunter zahlreiche Aufsätze und Kongressbeiträge mit Dipl.-Ing. Eberhard Pelke. Darüber hinaus veröffentlichte er über 140 Beiträge für Zeitungen wie den VDI.nachrichten (Düsseldorf). Mit Prof. Dr.-Ing. habil. Achim Hettler publizierte er 2020 bei Ernst & Sohn das Buch Earth Pressure.
Seit Sommersemester 2018 Lehrbeauftragter im Masterstudiengang Bauingenieurwesen der Hochschule Coburg für die einsemestrige Lehrveranstaltung über Bautechnikgeschichte.
 
ÜBER DIE REIHENHERAUSGEBER:
WERNER LORENZ wurde 1953 in Osnabrück geboren. Nach Abschluss eines Bauingenieurstudiums an der TU Berlin sammelte er ab 1980 zunächst praktische Erfahrungen in einem Berliner Ingenieurbüro, bevor er 1984 an seine Alma Mater zurückzukehrte. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Fachgebiet Tragwerkslehre ebenso wie 1988 im Rahmen einer Gastdozentur an der École Nationale des Ponts et Chaussées in Paris konnte er erste Seminare zur Bautechnikgeschichte gestalten. Nach einer Promotion zur Frühgeschichte des Eisenbaus in Berlin und Potsdam wurde er 1992 auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Bautechnikgeschichte an die BTU Cottbus berufen. 2018 emeritiert, ist er als Honorarprofessor für Bautechnikgeschichte weiterhin mit seiner Hochschule verbunden und leitet noch bis 2026 von dort aus als Koordinator das bundesweite DFG-Schwerpunktprogramm "Kulturerbe Konstruktion" (SPP 2255). Mit dem Fokus auf Eisen, Stahl und Stahlbeton, faszinieren ihn in seinen historischen Forschungen vornehmlich Bauten, Prozesse und Akteure des industriell geprägten Bauens. Als Tragwerksplaner und Gutachter hat er sich, unter anderem von 1996 bis 2018 als Partner in seinem Berliner Ingenieurbüro, auf historische und insbesondere denkmalgeschützte Hoch- und Ingenieurbauten spezialisiert.
KARL-EUGEN KURRER wurde 1952 in Heilbronn geboren. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Hochschule für Technik (HfT) Stuttgart arbeitete er zunächst im Ingenieurholzbau in Heilbronn und studierte dann an der TU Berlin Bauingenieurwesen, Technikgeschichte und Physikalische Ingenieurwissenschaften. 1981 schloss er seine Diplomarbeit über die Entwicklungsgeschichte der Gewölbetheorie ab, forschte anschließend zur rationellen Energieverwendung in der Industrie und wurde 1986 von der TU Berlin mit dem Prädikat "summa cum laude" zum Dr.-Ing. promoviert. Zwischen 1989 und 1995 arbeitete Kurrer als Entwicklungsingenieur für Antennensysteme bei Telefunken Sendertechnik GmbH in Berlin. Ende 1995 übertrug ihm der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) die Leitung des Arbeitskreises Technikgeschichte in Berlin. Vom 1.1.1996 bis zum 28.2.2018 wirkte Kurrer im Verlag Ernst & Sohn als Chefredakteur der Zeitschriften "Stahlbau" und (ab 2008) "Steel Construction - Design and Research". Seit über 45 Jahren befasst er sich mit der Bautechnikgeschichte. Kurrer publizierte über 230 Aufsätze, Buchbeiträge und mehrere Monographien, darunter das zusammen mit Achim Hettler verfasste Buch "Earth Pressure" (2020).



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