Buch, Deutsch, Band 511, 230 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Reihe: Slavistische Beiträge
Mit Beispielen aus dem russisch-ukrainischen Konflikt
Buch, Deutsch, Band 511, 230 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Reihe: Slavistische Beiträge
ISBN: 978-3-447-11232-1
Verlag: Harrassowitz
Wie lässt das Verhältnis von Aggression und Argumentation aus medien- und sprachwissenschaftlicher Perspektive heraus bestimmen? Wie lässt sich ihr intuitiver Gegensatz in der Konfliktkommunikation anhand von Beispielen aus der multimodalen Kommunikation (Plakate, fiktive Landkarten, Internetmeme), der politischen Poesie im Internet und der politischen Rede belegen oder in Frage stellen? Die Beispiele, entlang derer Holger Kuße diesen Fragen nachgeht, stammen zum überwiegenden Teil aus dem russisch-ukrainischen Konflikt, besonders aus den Jahren 2014 und 2015, aber auch aus der höfischen Kommunikation, aus der Kriminalliteratur, aus Romanen von Fedor Dostoevskij und Karel Capek.
Die zentrale These der Untersuchung ist, dass dieser Gegensatz keine Eindeutigkeit hat und keine Eindeutigkeit haben kann, weil die argumentative Sprach- und Kommunikationsfunktion eine der grundlegenden Funktionen menschlicher Sprache und Kommunikation ist. Deshalb weisen die Rechtfertigung von Aggressionen und die aggressive Kommunikation bis hin zur Hassrede Formen des Argumentierens auf, und können Argumentationen aggressiv sein, auch wenn sie vordergründig rational und frei von offensichtlichen Aggressionsmarkern sind. So ist die Grenze zwischen überzeugender Argumentation und Hass, Lüge und Manipulation nicht immer klar zu ziehen. Es stellt sich die Frage, ob es letztlich vielleicht weniger darum geht, wie sich Aggression aus der öffentlichen Kommunikation verbannen lässt, als vielmehr darum, dass sich Menschen von aggressiven Argumentationsformen nicht bereden und nicht überreden lassen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politische Kultur Politische Kommunikation und Partizipation
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Textlinguistik, Diskursanalyse, Stilistik
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Psycholinguistik, Neurolinguistik, Kognition