Lammel / Felber / Sutarski | Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ | Buch | 978-3-939069-70-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 197 Seiten, Paperback, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

Reihe: Jahresheft für Forensische Psychiatrie

Lammel / Felber / Sutarski

Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“

Jahresheft für Forensische Psychiatrie
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-939069-70-6
Verlag: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

Jahresheft für Forensische Psychiatrie

Buch, Deutsch, 197 Seiten, Paperback, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

Reihe: Jahresheft für Forensische Psychiatrie

ISBN: 978-3-939069-70-6
Verlag: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft


Die modernen Klassifikationssysteme erfassen neben Krankheiten auch zahlreiche sonstige Auffälligkeiten. Der Zwang zur Nutzung der ICD-10 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den ICD-Diagnosen um vorläufige, keinesfalls immer valide, teilweise auch fragwürdige Kategorien handelt. Es fehlt ihnen der Bezug zur Begriffsgeschichte der gewählten Termini. Zudem ist die Bestimmung der Störungen mittels der vorgehaltenen Einschluss- und Ausschlusskriterien – unter methodischen Aspekten – eine Vorgehensweise, die auf sehr niedrigem erkenntnistheoretischen Niveau angesiedelt ist. Dies gilt im besonderen Maße für das „pathologische Glücksspiel“, die „Pyromanie“ und die „Kleptomanie“. Wenn in foro davon die Rede ist, dann eigentümlicherweise immer schon als „Störung der Impulskontrolle“, kaum je aber als „abnormer Gewohnheit“. Der Sachverständige, der sich zu sehr an die Praktikabilität der Klassifikationssysteme bindet, unterliegt der Gefahr, im Ergebnis einer spiralförmig-tautologischen Argumentation von diesen Störungen zum Eingangsmerkmal der schweren anderen seelischen Abartigkeit mit Auswirkungen auf die Steuerungsfähigkeit zu gelangen. Der Richter kann eine solche sachverständige Beratung nur dann hinterfragen und mit Blick auf die notwendigen Wertungsschritte prüfen, wenn er weiß, dass „Pyromanie“, „Kleptomanie“ und „pathologisches Glücksspiel“ keine empirisch gesicherten Diagnosen und nicht schon per se Störungen der Impulskontrolle sind, sondern erst einmal – wie auch „Nachstellung“ und „Lüge“ – Ausdrucksformen und Folgen abnormer Gewohnheiten, deren psychopathologische und tatkausale Bedeutsamkeit geprüft werden muss. Die Beiträge in diesem Werk sollen sowohl dem richterlichen Fragen als auch dem sachverständigen Antworten auf der diagnostischen Ebene und im Rahmen der Erörterung des Bedingungsgefüges der strafrechtlich relevanten Handlungen eine Hilfestellung geben.

Lammel / Felber / Sutarski Die forensische Relevanz “abnormer Gewohnheiten“ jetzt bestellen!

Zielgruppe


(Forensisch tätige) Psychiater; Psychologen; Kinder- und Jugendpsychiater; Juristen (Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Richter); Pädagogen und Sozialarbeiter; Bewährungshilfe; Kriminologen

Weitere Infos & Material


Psychiatrie der Brandstiftung, Psychodynamik jugendlicher Brandstifter; Kleptomanie; Stalking: zivil- und strafrechtliche Möglichkeiten, forensische Bedeutung, psychiatrische Begutachtung; die Lust zu lügen und die Pseudologia phantastica; „Pathologisches Spielen“; Therapie der Persönlichkeitsstörungen im Maßregelvollzug; Der „Fall Woyzeck“ und Georg Büchner als Psychopathologe


Herausgeber der Schriftenreihe: Matthias Lammel; Werner Felber, Stephan Sutarski und Steffen Lau



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.