Buch, Deutsch, 135 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 211 mm, Gewicht: 205 g
Reihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Buch, Deutsch, 135 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 211 mm, Gewicht: 205 g
Reihe: Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN: 978-3-8379-3014-6
Verlag: Psychosozial Verlag GbR
'Problématiques' nannte Jean Laplanche seine Vorlesungen zu jeweils einer grundlegenden Problemstellung der Psychoanalyse. Im siebten und abschließenden Vorlesungszyklus aus den Jahren 1991/92 folgt er der Frage nach dem Ursprung der infantilen Sexualität und dekonstruiert dabei Freuds Theorie, wie sie insbesondere in den Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie entwickelt wird.
Laplanche kritisiert Freuds zentralen Begriff der Anlehnung als eine biologistische Verirrung, in der sexuelle Triebe fälschlich endogen aus den Selbsterhaltungsinstinkten des Säuglings abgeleitet würden. In seinem eigenen exogenen Ansatz ist es dagegen der erwachsene 'Andere', der durch seine rätselhaften Botschaften die Geburt der infantilen Sexualität in Gang setzt.
Mit diesem Band liegt die Vorlesung erstmals auf Deutsch vor. Er wird abgerundet durch einen Vortrag von 1997, in dem Laplanche die Unterscheidung zwischen Biologismus und Biologie einführt.
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Zur Einführung
Hinweis
Vorwort
I Die biologistische Verirrung der Sexualita¨t bei Freud
19. November 199
Freud als Verursacher der Verirrungen des Freudianismus • Freud interpretieren: der Anforderung auf der Spur, geleitet vom Quell-Objekt • 'Die Theoreticogenese reproduziert die Ontogenese'
14. Januar 1992
Die entscheidenden Verirrungen • Einen Biologismus zu kritisieren, heißt nicht, die Biologie an den Pranger zu stellen • Aufgabe der Verfu¨hrung: Risiko der Ru¨ckkehr zur Heredita¨t • Instinkt und Trieb •. verschiedene Termini fu¨r Freud. •. aber immer droht die Gefahr der Verwechslung • Der Mythos des Aristophanes: seine doppelte Interpretation bei Freud • Freuds Widerspruch entziffern • Dialektik der Drei Abhandlungen • 'Zielgerichtetheit' der Entwicklung in spa¨teren Ausgaben [der Drei Abhandlungen]
21. Januar 1992
Anlehnung: bibliografische Angaben • Die 'Erfindung' des Konzepts durch Laplanche und Pontalis. •. das sich in der U¨bersetzung beweisen muss • Selbsterhaltung/Sexualita¨t: Dualismus, nicht Parallelismus • Der Trieb: die vier Freud‘schen Kennzeichen
28. Januar 1992
Die infantile Sexualita¨t: Warum sich u¨ber ihre Urspru¨nge Fragen stellen, wenn sie gar nicht existiert? • Pru¨fung, Definition und Grundlegung bedingen sich gegenseitig • Problematische Beziehung des Ziels zur Quelle • Problematische Beziehung zum Objekt: das phantasmatische Objekt
4. Februar 1992
Anlehnung: das Dieder • Drei Lesarten der Anlehnung • Die armselige, parallelistische Lesart von Anlehnung • Die Emergenz-Lesart • Hauptschwierigkeiten dieser ptolema¨isch-endogenen Lesart
11. Februar 1992
Weitere Schwierigkeiten: das Hindernis des Endogenismus sprengen • Zwischen 'Triebe und Triebschicksale' und 'Zur Einfu¨hrung des Narzißmus' • Probebohrungen in 'Zur Einfu¨hrung des Narzißmus' • Der zentrale Ort der Selbsterhaltung, U¨bergang zur 'Za¨rtlichkeit' • Ferenczi: Vorahnung der Verfu¨hrungstheorie • Selbsterhaltung erfordert Za¨rtlichkeit, Za¨rtlichkeit befo¨rdert Verfu¨hrung • Dritte Interpretation der Anlehnung: Priorita¨t des erwachsenen Anderen • Exkurs 'Phasenlehre' oder 'Entwicklungsdenken' • Eintritt des erwachsenen Anderen
18. Februar 1992
Die Verfu¨hrung la¨sst die Anlehnung platzen • Ru¨ckkehr zum 'Narzissmus': das Ich und das Triebhafte • Metonymische und metaphorische Ableitung des Ich • Das Ich und das Selbst • Der sogenannte 'prima¨re' Narzissmus als sekunda¨rer Zustand. •. eine Idee, die Freud in der Folge verschleiern wird • Narzisstische Phase oder narzisstische Momente • Ich-vereinigende Faktoren: Federn, Lacan, Anzieu • Narzissmus und narzisstische Objektwahl • Hin zu einer Theorie der Liebe?
25. Februar 1992
Allgemeine Sicht, dargestellt in drei Modellen • Der Text von 1914: ein instabiles Gleichgewicht • Die Sexualita¨t in Gefahr? Unangenehme Diskussion mit Jung • Gefahren des Jung’schen Monismus: Zusammenfallen der Selbsterhaltung mit einem Pansexualismus. •. und Zusammenfallen des Pansexualismus mit einer Desexualisierung • Verdeckte Aspekte der Desexualisierung • Doch es erscheint der Todestrieb. 'Leben und Tod in der Psychoanalyse' • Einige Verirrungen mit dem Todestrieb • Alles, was der Kleinianismus verloren hat • Die Psychoanalyse neu gru¨nden: die Freud’sche 'Anforderung' wiederaufspu¨ren
II Biologismus und Biologie
Psychoanalyse und Biologie: Realita¨ten und Ideologien
I
II
III
Bibliografie