Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2010
Buch, Deutsch, 364 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 550 g
ISBN: 978-3-89528-858-6
Verlag: Aisthesis
Literaturbetrieb und Verlagswesen spiegeln auf vielfältige Weise die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der Vormärzzeit wider. Wie in vielen anderen Bereichen wurden in jener Epoche auch hier die Grundlagen für manche modernen Verhältnisse geschaffen, wie sie teilweise auch noch heute Bestand haben. Mit dem Schwerpunktthema Literaturbetrieb und Verlagswesen will das Jahrbuch diese Prozesse nachzeichnen. Aus verschiedenen Blickwinkeln erörtern die hier versammelten Beiträge, welche neuen Publikations- und Verkaufsstrategien für die neue Literatur gefunden wurden, welche Veränderungen sich auf dem Buch- und Zeitschriftenmarkt, bei der Zusammensetzung und den Erwartungen der Leserschaft ergaben, wie sich Vertriebswege und Lesekultur wandelten. Sie untersuchen, welche Rolle das Rezensionswesen spielte, was für Rückwirkungen die Marktgesetze und die verschärfte Konkurrenzsituation auf die Literatur und ihre Inhalte sowie auf die Autoren, ihr Selbstverständnis und ihre öffentliche Selbstdarstellung hatten. Der Umgang der Presse- und Buchverlage mit der Zensur im deutschsprachigen Raum ist dabei ein durchgängiges Thema. Am Anfang finden sich Beiträge, die vorwiegend mit der literarischen und literaturkritischen Praxis zu tun haben. Danach stehen jeweils bestimmte Verleger oder Verlage im Mittelpunkt. Es folgen Aufsätze, in denen es um einzelne Autoren und ihre Verlagsbeziehungen geht und schließlich Beiträge, die sich primär mit Zeitschriften und Zeitungen befassen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
I. Schwerpunktthema: Literaturbetrieb und Verlagswesen im Vormärz
Christian Liedtke (Düsseldorf): „Solche Bücher lässt du drucken?“ Literaturbetrieb und Verlagswesen im Vormärz. Vorwort
Patricia Czezior (München): Lesen zwischen Zensur und Biedermeier. Das geänderte Selbstverständnis von Autoren und ihrem Publikum
Christoph Schmitt-Maaß (Halle/S.): „Ein nothwendiges Product dieser Zeit und der eigentliche Spiegel ihrer selbst“ (Robert Prutz). Die poetologische Reflexion der Vormärzliteratur auf geänderte Produktionsverfahren
Maria Zens (Bonn): Festung, Lauffeuer, Fabrik. Zum Verständnis der Kritik auf den Literaturmärkten
Lilian Landes (München): Volkslyrik, Kunstkritik, Feuilletonroman und Genremalerei. Über Annäherung und Austausch von Erfolgsformaten zwischen Literatur- und Kunstschaffenden des Vormärz
Christine Haug (München): „Der famose Ambaßadeur des künftigen freien Deutschlands“. Der Verleger Friedrich Gottlob Franckh zwischen spekulativem Unternehmertum und revolutionären Visionen. Das Stuttgarter Buch- und Verlagsgewerbe im Vormärz
Christian Liedtke (Düsseldorf): Julius Campe und das „österreichische System“. Unbekannte Buchhändlerbriefe zum Verlagsverbot von 1847
Johannes Frimmel (München): Wiener Verlage im Vormärz. Ein Überblick
Andreas Macho (Wien): Die antihabsburgische Ideenschmiede Leipzig.Exil und Agitation des österreichischen Schriftstellers A. J. Groß- Hoffinger
Sikander Singh (Düsseldorf und Weimar): „… einen bleibenden Verleger“. Notizen zur Ausgabe der „Schriften“ von Karl Leberecht Immermann
Alexander Ritter (Hamburg): „… wie der dichterischen Hülle etwas sehr wesentlich Geschichtliches zugrunde liege.“ Charles Sealsfield: Politischer Publizist und die Strategie seiner internationalen Schreib- und Vermarktungsaktionen 1826-1843
Holger Krahnke (Göttingen): Victor Aimé Huber auf dem Weg vom Liberalismus zu einem sozialen Konservatismus. Seine Rezensionen für die Göttinger Gelehrten Anzeigen 1827 bis 1840
Harald Bader (Dortmund): Die Stettiner Börsen-Nachrichten der Ostsee. Eine liberale Zeitung Pommerns
Jadwiga Sucharzewska (Breslau): Die Bewegung um Ronge und die schlesische Presse des Vormärz
II. Weitere Beiträge
Sandra Markewitz (Bielefeld): Die Sprache der Anderen. Fanny Lewalds Jenny, das Eigene und das Fremde: eine sprachkritische Lektüre mit Bacons Idolenlehre
Nachruf auf Ingo Fellrath von Ingrid Pepperle (Berlin)
Rezensionen
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