Likar / Janig / Pinter | Vorsorgen statt behandeln | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Likar / Janig / Pinter Vorsorgen statt behandeln

Gesund bleiben ohne Verzicht

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-8000-8068-7
Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Unser Gesundheitssystem ist am Zusammenbrechen: Überfüllte Krankenhäuser, überlastete Ärzte, verzweifeltes Pflegepersonal und das alles bei überbordenden Kosten auf dem Rücken der Patentinnen und Patienten. Vorsorge ist wichtiger denn je. Dieses Buch zeigt, was Sie jetzt tun können, um im Alter das Leben ohne Reue zu genießen.
Unser Verhalten hat großen Einfluss darauf, ob Krankheiten entstehen oder nicht. Eine neue Studie beweist: Der genetische Anteil für ein gesundes Leben beträgt 7 Prozent. Das bedeutet: 93 Prozent können wir selbst steuern. Wir sind verantwortlich für unser Leben. Wir lenken unseren Lifestyle. Wir haben unsere Gesundheit in der Hand.
Was sind die zehn goldenen Regeln der Vorsorge? Wann soll Vorsorge überhaupt beginnen? Inkl. Checkliste der Vorsorgeuntersuchungen für alle Altersstufen und Extra-Kapitel zum Thema Demenz und Vorsorge.
Die Autoren sind Experten aus den Bereichen Intensivmedizin, Schmerztherapie, Gesundheitspsychologie, Altersmedizin, innere Medizin und Geriatrie, Molekularbiologie, Sozialwissenschaften und Demenz.
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Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Der Held, die alte Dame und die Tänzerin: Menschen und ihr gesunder Lifestyle
Die Herbstsonne tüncht Mooswald in ein orangegelbes Geflecht, in ein Kaleidoskop aus Licht und Schatten. In diesem Ort läuft die Zeit um einen Tick langsamer; manchmal scheint sie stillzustehen, als wären die Stunden und Minuten vernachlässigbar, eine Lappalie. Zeit perlt an uns ab. Es muss an der Kärntner Luft liegen, dass man hier die Ruhe Zug um Zug einatmet. Das Ziel befinde sich am Ende der Straße, sagt das Navi. Vis-à-vis von seinem Elternhaus hat Franz Klammer sein Refugium hingebaut. Vor dem Eingang prangt ein steinerner Hund, von der Weite könnte man ihn für echt halten. Der Olympiasieger öffnet die Tür und sagt: »Servus, warst du nicht eh schon einmal da?« »Nein, aber danke für die Einladung.« »Komm doch weiter«, sagt Franz Klammer. Er trägt Jeans und ein kariertes Freizeithemd. Der Smoking wird nur bei Preisverleihungen angezogen. Daheim lebt es sich leger. Kärntner mögen keine Krawatten. Die Küche ist groß und offen, viel helles Holz. Das Wohnzimmer mit Ausblick auf die Karawanken. Der Dobratsch thront im Hintergrund. Holz und viel Glas, eine Breitseite Natur zum Greifen, Wälder, Lichtungen, grüne Abschnitte und Schneekuppen auf den Bergen in der Ferne. Es ist später Nachmittag, bald wird die Sonne hinter dem Massiv verschwinden. Zwielicht zeigt alles. In der Mitte des Raums steht ein wuchtiger Holztisch, umringt von Sesseln, alles gemütlich und vom Feinsten. Frei von Staub. Franz Klammer holt eine Flasche Sauvignon Blanc aus der Südsteiermark aus dem Kühlschrank und füllt die Gläser goldgelb an. »Prost auf die Gesundheit.« Er wirkt sehr authentisch, steht nach wie vor gut auf dem Innenski des Lebens. Naturbursch durch und durch. Das Lächeln eines Lausers, der Blick eindringlich wie im Starthaus auf der Streif. Im Dezember wird der Volksheld siebzig. 1976 gewann er Olympia in der Abfahrt. Mit 25 Abfahrtssiegen und dem fünfmaligen Gewinn des Abfahrtsweltcups ist er der erfolgreichste Rennläufer dieser Disziplin in der Weltcupgeschichte. Sogar einen Kinofilm hat man über ihn gemacht. Titel: Klammer – Chasing the Line. Kritiker lobten den Film, nur der Standard nicht: »Klammers Triumph gerinnt zum kitschigen Emblem des nationalen Zusammenhalts«. Naja – ihm ist’s wurscht. Trotzdem ist der Nationalheld am Boden geblieben, kärntnerisch geerdet. Echt. Vital. »Gesund ist für mich, dass ich alles machen kann, was ich machen will. Dann geht’s mir gut. Dann bin ich gesund.« Er nippt am Weinglas, deutet hinaus auf die Berge, seine Heimat; sein Arbeitsplatz waren die Steilhänge. »Für mich ist der Sport wichtig, dass ich nach wie vor viel Ski fahren gehen kann, dass ich mit meinem Radl fahren, dass ich Golf spielen, dass ich einfach manchmal ein bisschen wandern kann, und natürlich gehört das Feiern auch dazu.« Feste besuchen oder einfach einen Tag mal Tag sein lassen und ein bisschen Ski fahren, einkehren und sitzen bleiben. Diese Dinge sind einfach wichtig. Wer sich das Feiern versagt, entsagt sich dem Glück. Zur Gesundheit gehören eben auch kleinere Sünden. Das ist das Geheimnis. Bewusst leben. Er überlegt, wie das früher so war. Als Leistungssportler ans Altern zu denken, war nie ein Thema. Das ändert sich erst, wenn die Falten kommen. »Ich versuche schon, auf den Körper zu schauen. Wahrscheinlich zu wenig. Aber ich hab meine gesunden Phasen, in denen ich sage: Okay, jetzt muss ich mich zurücknehmen. Hab ja als Sportler gewusst, dass ich in den Körper hineinhorchen muss. Da sag ich: Hoppla, das ist zu viel, jetzt muss ich wieder Gas rausnehmen, egal ob das jetzt Sport oder was auch immer ist. Letztens war ich in Kitzbühel, fünf Tage und danach musste ich alles entspannter angehen.« Das Leben macht Spaß, wenn Abwechslung da ist. Einer der Autoren dieses Buches fragt: »Sagen wir ganz offen: Wenn man eine halbe Nacht durchmacht, wie motivierst du dich am nächsten Tag oder sagst du dir, ich pfeif drauf und bleib liegen?« Franz Klammers Mundwinkel heben sich. »Nein, das Durchmachen darf nicht so sein, dass du am nächsten Tag dann sagst, jetzt hänge ich hier, sondern du musst aufstehen und den normalen Tagesablauf angehen. Natürlich, als ich jünger war, ist das leichter gegangen. Jetzt ist es ein bisschen schwerer, aber trotzdem muss man den normalen Tagesablauf einhalten und alles unternehmen, was man sich vorgenommen hat. Speziell, wenn du eine Radtour geplant hast oder Golf spielen willst, kannst nicht sagen, das gefällt mir jetzt nicht. Da gehört eine gewisse Disziplin zum Leben dazu.« Die heutigen Trainingsprogramme von Sportlern seien nicht vergleichbar mit dem, wie man das früher angegangen ist. »Wohl, wir haben schon Konditionstrainer gehabt, auch Fitnesstrainer. Natürlich haben wir ganz anders trainiert als heute. Wenn du dir das Training von den Leuten heute anschaust, dann haben wir damals alles falsch gemacht. Aber es haben ja alle alles falsch gemacht, also war es wieder egal. Du musst natürlich schon einen Biss haben.« Biss ist der Wille, etwas zu erreichen. Hingebung, Verve, Herzblut als Lebensmotor. Psychologische Betreuung bis in die letzten Ganglien und Synapsen, so etwas gab es zu seiner aktiven Zeit nicht. »Ich glaub, die haben wir auch nicht gebraucht. Der Gute hat es in sich gehabt, und der Schlechte lernt es nie.« In seinen Sätzen schwingt Echtheit mit, das Unmittelbare. Nicht alles muss reguliert und betreut sein. Was es braucht, ist die Mixtur aus Abfahrtshocke und Hocken in einem Wirtshaus. Franz Klammer mag Bodenständiges, einen Tafelspitz, Kasnocken oder auch einmal ein Schnitzerl. So was dürfe man sich nicht verwehren. Wer bewusst kleine Sünden begeht, macht noch lange keinen Fehler. Solange es im Maß bleibt. Kleine Sünden sind Chili für die Seele. Im August fuhr er ein paar Kilometer bei der Tour de France mit. »Da mache ich mich schon ein bissel fit, dass ich nicht ganz ohne Vorbereitung dastehe. Weil das geht nicht mehr. Früher habe ich noch von meinen Rennfahrerzeiten gezehrt, da konnte ich alles ad hoc machen. Jetzt braucht man schon eine gewisse Vorbereitungszeit.« Beim Schifahren geht es aber noch aus dem Stehgreif. Wer die Streif beim Hahnenkammrennen in der Direttissima hinuntergerast ist, tut sich beim gemütlichen Wedeln im Tiefschnee nicht schwer. Der Trick besteht darin, bewusst zu leben und dabei trotzdem an das Morgen zu denken, aber nie zu apodiktisch. »Natürlich hat man einen Plan, eine Familie, die man ernähren soll. Im Prinzip lebe ich schon im Heute. Und nicht im Was-morgen-sein-wird. Natürlich gibt es einen großen Plan, aber das ist nicht so strikt. Ich denke nicht, was wird in fünf Jahren sein, bei mir sind immer der nächste Tag und die nahe Zukunft das Um und Auf. Mit dem fahre ich ganz gut.« Das Gute ist, dass man dabei spontan sein kann. Achtsamkeit ohne Verbissenheit, ein Credo, das glücklich macht und obendrein gesund hält. Ein kluges Prinzip, das man als Arzt genauso unterschreiben kann. Rezept: Klammer-Glück. Schau auf dein Leben und schätze es. Und lass dir dein Leben nicht madig machen. Es ist gut so. Draußen dämmert es. Die Sonne ist ein einsamer Kämpfer. Franz Klammer überlässt sich dem Strom seiner Gedanken. »Die Natur, oh ja, sie ist unglaublich. Warte, ich zeig dir jetzt schnell eine Erinnerung. Da bin ich heuer eine Ski-Tour gegangen, raus aus der Haustür, die Ski hingeknallt und raufgegangen. Ein Wahnsinnserlebnis, das genieße ich, das ist jedes Mal was Besonderes. Es ist ein erhabenes Gefühl, das ist für mich schon sehr wichtig. Das habe ich beim Radfahren, mit dem Mountainbike oder dem Rennrad, wenn ich oben am Berg stehe, das atme ich ein und genieße den Moment. Für mich ist das ein wesentlicher Teil des Wohlfühlens.« Es gibt vier Ls, die ganz entscheidend für Gesundheit und Vorsorge sind. Laufen. Lernen. Lachen. Lieben. Franz Klammer lacht. »Was soll ich ohne Freude, was hat das Leben für einen Sinn, wenn man keine Gaudi hat? Ich finde, das ist ganz wichtig. Das Schönste ist, wenn die Gaudi aus dem Nichts heraus entsteht, und auf einmal wird es eine richtige Hetz. Man muss der Hetz freien Lauf lassen. Das ist das Um und Auf. Nicht sagen: Eigentlich darf ich das nicht machen, weil ich habe ja einen Plan und soll auf die Gesundheit auch noch schauen. Das ist in diesem Fall dann eher zweitrangig.« Interessanterweise ist ihm der Glaube als spiritueller Zugang zur Vorsorge nicht wirklich wichtig. Jemand, der mit 120 km/h in der Hocke bleibt, kniet nicht gerne in der Kirche. Franz Klammers Kraft liegt in der eigenen Motivation. »Ich meine nicht der Glaube, mich hat die Freude angespornt. Ich war vierzehn Jahre alt und habe die Möglichkeit gehabt, Rennen zu fahren, und dann bin ich Rennen gefahren. Da habe ich gewusst, das wird mein...


Stekovic, Slaven
Dr. Slaven Stekovic, MBA ist Molekularbiologe und Unternehmer im Bereich der Langlebigkeit, Alterung und altersassoziierten Erkrankungen. Er forschte an der Karl-Franzens-Universität in Graz und unterrichtet an mehreren europäischen Universitäten. Dr. Stekovic beschäftigt sich vorwiegend mit der Anwendung neuer wissenschaftlicher Entdeckungen und neuen Technologien in realen Umgebungen - von Robotik und künstlicher Intelligenz bis zur Entwicklung neuer Therapien für altersassoziierte Erkrankungen.
Bei Ueberreuter ist der Titel "Lebensmotor Bewegung" erschienen.

Pinter, Georg
Dr. Georg Pinter ist Vorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt, Facharzt für Innere Medizin / Geriatrie, außerdem Sektionsleiter für Klinische Geriatrie der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG). Weiters ist er medizinisch – wissenschaftlicher Leiter der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Kärnten am Klinikum Klagenfurt und Co - Referent für Geriatrie der Österreichischen Ärztekammer.

Janig, Herbert
Univ. Prof. Dr. Herbert Janig ist Klinischer und Gesundheitspsychologe, Prof. i.R. an der Alpen Adria Universität Klagenfurt. Ehem. Leitung des Studienbereichs „Gesundheit und Pflege“ an der FH Kärnten. Arbeitsschwerpunkte Projektbegleitung im Gesundheitsbereich.

Likar, Rudolf
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar ist Facharzt für Anästhesiologie und allgemeine Intensivmedizin, außerdem Spezialisierung auf den Gebieten der Schmerztherapie und Palliativmedizin. Er ist Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH Wolfsberg. Lehrstuhl für Palliativmedizin an der SFU Wien. Gerichtssachverständiger für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin und Palliativmedizin. 1. Vizepräsident der Österr. Palliativgesellschaft (OPG). Past Präsident ÖGARI. Generalsekretär Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG).

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar ist Facharzt für Anästhesiologie und allgemeine Intensivmedizin, außerdem Spezialisierung auf den Gebieten der Schmerztherapie und Palliativmedizin. Er ist Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH Wolfsberg. Lehrstuhl für Palliativmedizin an der SFU Wien. Gerichtssachverständiger für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin und Palliativmedizin. 1. Vizepräsident der Österr. Palliativgesellschaft (OPG). Past Präsident ÖGARI. Generalsekretär Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG).  
Univ. Prof. Dr. Herbert Janig ist Klinischer und Gesundheitspsychologe, Prof. i.R. an der Alpen Adria Universität Klagenfurt. Ehem. Leitung des Studienbereichs "Gesundheit und Pflege" an der FH Kärnten. Arbeitsschwerpunkte Projektbegleitung im Gesundheitsbereich.  
Dr. Georg Pinter ist Vorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt, Facharzt für Innere Medizin / Geriatrie, außerdem Sektionsleiter für Klinische Geriatrie der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG). Weiters ist er medizinisch – wissenschaftlicher Leiter der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Kärnten am Klinikum Klagenfurt und Co - Referent für Geriatrie der Österreichischen Ärztekammer.  
Dr. Slaven Stekovic, MBA ist Molekularbiologe und Unternehmer im Bereich der Langlebigkeit, Alterung und altersassoziierten Erkrankungen. Er forschte an der Karl-Franzens-Universität in Graz und unterrichtet an mehreren europäischen Universitäten. Dr. Stekovic beschäftigt sich vorwiegend mit der Anwendung neuer wissenschaftlicher Entdeckungen und neuen Technologien in realen Umgebungen - von Robotik und künstlicher Intelligenz bis zur Entwicklung neuer Therapien für altersassoziierte Erkrankungen.
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