Buch, Deutsch, 112 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 273 g
Unveränderte Neuausgabe
Buch, Deutsch, 112 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 273 g
ISBN: 978-3-96146-924-6
Verlag: Diplomica Verlag
Das Ziel des vorliegenden Buches ist die Identifizierung von Einsparungspotenzialen in der Verkehrslogistik innerhalb der Distributionslogistik. Zunächst werden die Grundlagen der industriellen Logistik, vor allem die Distributions- und Transportlogistik, erläutert, die für das theoretische Verständnis als notwendig erachtet werden.
Die Methoden und Konzepte zur Transportkostenoptimierung orientieren sich an den drei grundlegenden Problemstellungen, die für einen gegebenen Transport gelöst werden müssen. Diese umfassen die optimale ladungsspezifische Transportmittelauswahl, den optimalen Transportprozess bzw. die Tourenplanung und die optimale Nutzung des Stauraums der Transportgefäße. Da alle drei Problemstellungen transportkostenbeeinflussbare Faktoren beinhalten, die prinzipiell eine Grundlage für Optimierung darstellen, werden anhand dieses Ansatzes geeignete Methoden zur Optimierung der externen Transportkosten abgeleitet. Transportleistungen werden in der Regel outgesourced, daher wird die Ausschreibung von Transport- und Speditionsleistungen als optimaler Beschaffungsprozess thematisiert.
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Textprobe:
Kapitel 3, Methoden zur Transportkostenoptimierung:
In diesem Kapitel werden geeignete Methoden zur Optimierung der externen Transportkosten auf Grundlage der drei Problemstellungen, die im Zusammenhang mit einer Transportaufgabe zu lösen sind, ausgearbeitet, vorgestellt und anschließend exemplarisch angewendet.
3.1, Gang der Untersuchung:
Bezogen auf den externen Transport, gibt es eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten, die Transportkosten zu optimieren. Die hier gewählte Vorgehensweise orientiert sich an den grundlegenden Fragen, die für ein gegebenes Transportproblem beantwortet werden müssen. Beim Transport gilt es generell drei Problemstellungen zu lösen:
1. Welches ist das optimale ladungsspezifische Transportmittel?
2. Welches ist der optimale Transportprozess bzw. wie kann die Tourenplanung optimal organisiert und durchgeführt werden?
3. Wie kann der vorhandene Stauraum der Transportgefäße bestmöglich genutzt werden?
Aus dieser Problemstellung heraus werden im Folgenden geeignete Methoden zur Transportkostenoptimierung abgeleitet.
Die ladungsspezifische Transportmittelauswahl und die Stauraumoptimierung beschränken sich auf Transporte mit einer ungebrochenen Transportkette (Ladungsverkehre), da hier die Unternehmen die Optimierungsverantwortung trägen. Der Transportdienstleister stellt den Unternehmen lediglich das gewünschte Transportgefäß zur Verfügung und übernimmt die operative Durchführung des physischen Transports gegen ein zuvor festgelegtes Entgelt. Die erste Problemstellung wird durch eine Zuordnung von Sendungsaufkommen und Transportsegment zu Transportmittel gelöst, so dass eine optimale Transportmittelauswahl stattfinden kann. Das anvisierte Ziel dieser Methode sind geringere Transportkosten pro Gewichts- bzw. Volumeneinheit.
Die zweite Problemstellung, die der Tourenplanung, umfasst die Fahrwegoptimierung unter Beachtung von Restriktionen (Transportkapazität, Fahrzeit, Abhol- und Zustellzeiten, Geschwindigkeit) und obliegt in der Praxis den eingesetzten Logistik- bzw. Transportdienstleistern, da diese mehrere Quellen und Senken mit unterschiedlichen Transportmitteln zu bedienen haben. Unternehmen, die über ein großes Transportvolumen verfügen, haben die Möglichkeit die wesentlichen Rahmendaten der Tourenplanung kostenoptimal zu beeinflussen. In diesem Kontext werden zwei Konzepte zur Optimierung der externen Transportkosten vorgestellt, die beide das Ziel verfolgen, mit den eingesetzten Logistikdienstleister günstigere Frachtraten zu erzielen.
1. Methoden zur Bündelung von Frachtaufkommen: Hier wird faktisch ein Teil der Tourenplanung, die durch eine geschickte Vergabestrategie im Gestaltungsbereich des Verladers liegen, vorgenommen. Im Einzelnen betrifft dies die kombinierte Hin- und Rückfahrt (Rundläufe) zur Reduzierung von Leerkilometer und die Konsolidierung von Teilladungen zu Komplettladungen.
2. Da die Tourenplanung auch die Planung der Transportwege und Mittel umfasst, wird der Einsatz von Alternativen zum Straßengüterverkehr mit in die Lösung zur externen Transportkostenoptimierung einbezogen.
Die Stauraumoptimierung, als drittes der aufgezeigten Probleme, zielt auf eine optimale Auslastung des verfügbaren Laderaums ab, um die Transportkosten pro Gewichts- bzw. Volumeneinheit möglichst gering zu halten. Zwei Methoden, die angewendet werden könnten, tragen so zu einer Optimierung der externen Transportkosten bei:
1. Stauraumoptimierung bei der Beladung: Hier steht die Optimierung im engen Zusammenhang mit der ladungsspezifischen Transportmittelauswahl. Demzufolge wird das ausgewählte Transportmittel unter Zuhilfenahme von Optimierungssoftware stauraumoptimiert beladen.
2. Erhöhung des Auslastungsgrades der Transportmittel der LDL im Stückgutnachlauf durch Gründung einer Verladekooperation.
Nachdem diese Methoden dargestellt wurden, gilt es die notwendigen Transportleistungen auf dem Transportmarkt zu beschaffen, da die Unternehmen oftmals über keinen eigenen Fuhrpark verfügen. Zur Lösung dieser Problematik wird die Methode ‘Transportausschreibung’ ausführlich dargestellt. In einem gesonderten Kapitel wird die Thematik ‘Beschaffung von Transportleistungen durch E-Procurement’ beschrieben und erläutert. Diese Methoden leisten ihren Beitrag dazu, dass die transportlogistischen Leistungen optimal eingekauft werden können.
In Abbildung 17 wird deutlich, wie sich die genannten Methoden auf die Zielgröße externe Transportkosten auswirken und sich gegenseitig beeinflussen. Daher müssen bei den Lösungsvorschlägen, neben der Einzelbetrachtung, die Wechselwirkungen zwischen den drei Problemfeldern Stauraumoptimierung, Transportmittelauswahl und Tourenplanung berücksichtigt werden. So kann beispielsweise durch eine Stauraumoptimierung die notwendige Ladefläche reduziert werden, die aber in der Folge ein anderes Transportmittel bedingt.