Ludwig | Miss Braitwhistle 1. Die fabelhafte Miss Braitwhistle | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 208 Seiten

Reihe: Miss Braitwhistle

Ludwig Miss Braitwhistle 1. Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Zauberhafte moderne Mary-Poppins-Geschichte für Kinder ab 8 Jahren
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-86272-997-5
Verlag: Dressler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Zauberhafte moderne Mary-Poppins-Geschichte für Kinder ab 8 Jahren

E-Book, Deutsch, Band 1, 208 Seiten

Reihe: Miss Braitwhistle

ISBN: 978-3-86272-997-5
Verlag: Dressler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sabine Ludwig in Bestform - jetzt wird die Schule auf den Kopf gestellt! Die 4a ist an der ganzen Schule berüchtigt: A wie Albtraum wird sie von allen genannt. Kein Wunder also, dass die Klassenlehrerin Frau Taube kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht. Da kommt die neue Austauschlehrerin aus England wie gerufen. Miss Braitwhistle übernimmt den Unterricht und stellt alles auf den Kopf: Das Nachsitzen wird zur Flugstunde, ein Pferd kommt zum Tee und mitten im Sommer beginnt es zu schneien. Da ist sich die Chaos-Klasse einmal einig: Miss Braitwhistle ist einfach fabelhaft! Eine moderne Mary-Poppins-Geschichte, zauberhaft und mit großem Sprachwitz erzählt. Mit vielen Illustrationen von Andrea Stegmaier.

SABINE LUDWIG, geboren in Berlin, schreibt seit 30 Jahren Geschichten für Kinder und gehört heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem als Lesekünstlerin. Ihr Buch 'Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft' wurde 2015 fürs Kino verfilmt. Sabine Ludwig übersetzt zudem aus dem Englischen und verfasst Hörspiele und Theaterstücke. Ihre Übersetzungen waren bereits zweimal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sabine Ludwig lebt in Berlin. SABINE LUDWIG, geboren in Berlin, schreibt seit 30 Jahren Geschichten für Kinder und gehört heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet.
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3 Miss Braitwhistle steht kopf


Die Frau sah freundlich aus und auch wieder nicht. Sie sah jung aus und auch wieder nicht. Auch ihre Haare waren seltsam. Nicht richtig rot und nicht richtig blond. Sie hat ihre Tasche auf den Lehrertisch gestellt, die Tasche war ziemlich groß und sah aus wie die von meiner Oma. Dann hat sie uns über ihre Brille hinweg prüfend angeschaut. So wie ein Forscher, der gerade ein unbekanntes Insekt entdeckt hat, von dem er noch nicht weiß, ob es giftig ist oder nicht.

Aki hat mich angeschaut, und ich hab Aki angeschaut. »Wer ist die denn?«, flüsterte er.

»Vielleicht die neue Schulzahnärztin«, flüsterte ich zurück. Die alte hatte auch so eine große Tasche und diesen forschenden Blick und hat jedes, auch das allerkleinste Loch im allerletzten Zahn sofort entdeckt.

Doch es war keine Zahnärztin, es war unsere neue Lehrerin.

Herr Fischli hat gesagt: »Darf ich euch Miss Braitwhistle vorstellen? Sie kommt aus England und ist seit heute als Englischlehrerin an unserer Schule. Netterweise hat sie sich bereit erklärt, Frau Taube für heute zu vertreten.«

Und schon war er wieder zur Tür raus und ließ uns mit der englischen Miss allein.

»Wie heißt die?«, hat Annalisa gefragt. »Bratwiesel?«

Sie hatte es nicht laut gesagt, aber die Miss hat es trotzdem verstanden.

»Bratwiesel!«, sagte sie abfällig. »Wasch dir die Ohren, my dear, oder hast du noch nie gehort von William Arthur Brandon Braitwhistle?«

Sie schien ein Problem mit dem Ö zu haben.

Annalisa schüttelte den Kopf.

»Das solltest du. William Arthur Brandon Braitwhistle, Sir William Arthur Brandon Braitwhistle, um zu sein genau, hat erfunden die heiße Wasserflasche. Mein Urgroßvater«, fügte sie stolz hinzu.

Wir wussten nicht, was eine heiße Wasserflasche sein sollte. Aber Clemens, der von uns allen der Klügste ist, hat sich gemeldet.

»Meinen Sie eine Wärmflasche?«

»Warme Flasche, genau!«

Sie schien ein Problem mit dem Ä zu haben.

Die meisten von uns fanden die Erfindung der Wärmflasche nicht besonders beeindruckend, und Hugo rief in die Klasse: »Aber Alexander Graham Bell hat die Glühbirne erfunden, und das war viel wichtiger!«

Miss Braitwhistle warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Erstens war das Thomas Alva Edison, und zweitens versuch mal, dir mit einer Gluhbirne zu machen warm die Fuße.«

Sie hatte anscheinend auch ein Problem mit dem Ü.

»Bei ›warm‹ mir fallt etwas ein«, sagte Miss Braitwhistle, öffnete ihre Tasche und schaute hinein. Dann zog sie eine Zuckerdose heraus. Es folgten ein Löffel, eine Untertasse, eine Tasse mit Goldrand und blauen Blümchen und schließlich eine Teekanne.

Wir haben ihr interessiert zugeschaut und waren ausnahmsweise mal still.

Sie stellte die Tasse auf die Untertasse und goss sich Tee ein, der musste sehr heiß sein, denn er dampfte. Dann nahm sie mit dem Löffel ein Stück Zucker aus der Zuckerdose, runzelte die Stirn und nahm schließlich noch eins. »Zucker ist gut for die Nerven.«

»Wir dürfen im Unterricht nicht trinken!«, rief Hugo, dabei hatte das bisher auch keinen interessiert.

Miss Braitwhistle achtete auch nicht auf ihn, sie nahm einen Schluck Tee und sah sehr zufrieden aus. »Sweet, hot and strong. Really perfect«, sagte sie.

Wir haben kein Wort verstanden. Annalisa meldete sich. »Wir haben jetzt aber kein Englisch, Miss!«

Sie kann manchmal genauso besserwisserisch sein wie Hugo.

Miss Braitwhistle beäugte Annalisa, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich erinnere mich nicht, dass ich habe dich gefragt, Annalisa.«

Annalisa hat den Mund auf- und wieder zugemacht. Ihre Augen wurden ganz groß. Das werden sie immer, bevor sie anfängt zu heulen.

»Wieso wissen Sie, wie ich heiße?«

»Du siehst aus wie eine Annalisa«, sagte Miss Braitwhistle ruhig und nahm noch einen Schluck Tee.

»Und ich?«, hat Hugo gerufen und mit dem Finger geschnipst. »Sehen Sie auch, wie ich heiße?«

»Du siehst aus wie … Daniel«, sagte Miss Braitwhistle.

»Stimmt nicht, stimmt nicht!«, jubelte Hugo.

»Ich war noch nicht fertig, my dear, naturlich weiß ich, dass du nicht heißt Daniel, sondern Hugo. Genau wie die große Onkel von deiner Mutter. Es ist eine sehr reiche Onkel, nicht wahr?«

Hugo wurde blass und schwieg. Wir sahen ihn an, und ich hab mich gefragt, ob er wohl nicht so ein Blödmann geworden wäre, wenn sich seine Eltern für entschieden hätten statt für .

Aki hat mich angeschaut, und ich hab Aki angeschaut, und Aki hat gefragt: »Woher kann sie das alles wissen?«

»Der Direktor hat doch eine Klassenliste«, hab ich gesagt. Aber das mit Hugos reichem Erbonkel stand auf der Liste bestimmt nicht drauf. Sehr merkwürdig.

Und es wurde noch merkwürdiger.

Gerade als ich überlegte, ob ich es schaffen könnte, mit meinem Katapult einen hart gewordenen Kaugummi genau in Miss Braitwhistles Teetasse zu schießen, ging schon wieder die Tür auf. Hier ging’s ja heute zu wie auf dem Bahnhof!

Ein Mann ist reingekommen. Er trug eine Brille, genau wie Miss Braitwhistle, sonst sah er ihr aber nicht ähnlich.

»Guten Morgen, bin ich hier richtig in der 4a?«, fragte er.

»A wie Albtraum«, sagte Aki neben mir.

»Wie bitte?«, fragte der Mann.

»Sie sind richtig, wir sind die 4a«, hab ich schnell gesagt.

»Sehr schön. Ich bin Herr Wühlisch, der Schulinspektor.«

»Wo hat er denn die Handschellen?«, hat Aki gefragt. »Und einen Revolver seh ich auch nicht.« Er war sehr enttäuscht. Ich auch.

Der Mann sah überhaupt nicht aus wie ein Polizist. Er hatte einen braunen Pulli an und ein ausgebeultes Jackett und nicht mehr viele Haare auf dem Kopf.

»Herr Inspektor, Herr Inspektor!«, rief Hugo. »Sie müssen diesen Jungen sofort verhaften!« Er zeigte auf Aki.

»Warum denn das?«, hat der Inspektor gefragt.

»Weil er mich vorhin an die Heizung gekettet hat, und dann ist die kaputtgegangen, und alles war nass!«

Inzwischen war aber gar nichts mehr nass, weil Herr Pommerenke das Ventil wieder angeschraubt und den Boden aufgewischt hatte.

»Du hast doch die Heizung kaputt gemacht, Schwachkopf!«, hat Aki zurückgeschrien.

»Aber Aki hat angefangen, er fängt immer an, er ist der schrecklichste Junge der ganzen Klasse«, hat Annalisa gerufen, aber keiner hat zugehört, weil Aki Hugo in den Schwitzkasten genommen hat.

Hugo hat laut geschrien, und Annalisa hat laut angefangen zu weinen.

Der Schulinspektor sah nicht sehr glücklich aus. Miss Braitwhistle trank weiter Tee. Eigentlich hätte sie ihm ja auch eine Tasse anbieten können.

Dann hat Aki Hugo plötzlich losgelassen, Hugo ist auf Max gefallen, und der ist auf einen Schokokuss geplumpst, den er eigentlich essen wollte. Das hat ihm natürlich nicht gefallen, und nun brüllte er auch. Es war ein ziemlicher Lärm, da ertönte auf einmal ein Pfiff, und alle waren still.

Der Pfiff kam aus einer Trillerpfeife, und in die Trillerpfeife geblasen hatte Miss Braitwhistle.

Trillerpfeifen kannten wir nur aus dem Sportunterricht. Herr Fischli hat eine aus rotem Plastik. Und wenn er da reinbläst, heißt das, dass wir loslaufen oder -springen sollen.

Miss Braitwhistles Trillerpfeife war aus Silber, und sie klang auch anders, irgendwie mehr wie das Trillern von einem Vogel.

Aki hat sich auf seinen Platz gesetzt, Max kratzte sich den zerdrückten Schokokuss vom Hintern, und Hugo rückte seine Brille zurecht.

»Nun, das scheint eine recht lebhafte Klasse zu sein, Frau …«, begann der Schulinspektor.

»Miss Braitwhistle«, sagte Miss Braitwhistle und stellte die Teetasse auf das Pult. »Und Sie heißen Mulch?«

»Wühlisch«, sagte Herr Wühlisch.

»Wuhlick«, wiederholte Miss Braitwhistle. »Das ist aber kein hubscher Name.«

»Da haben Sie leider recht«, sagte der Inspektor. Dann ist ihm anscheinend wieder eingefallen, dass er ja von der Schulpolizei war, und er hat streng gefragt: »Welches Fach unterrichten Sie gerade, Miss äh …?«

Miss Braitwhistle schaute uns an. »Was wir haben jetzt?«

Hugo riss den Arm hoch. »Biologie!«

»Biology, sehr gut. Und welches Thema habt ihr in die letzte Stunde gemacht?«, fragte sie weiter und schaute jeden von uns an. »Henni, please.«

Henni hatte sich aber nicht gemeldet, nur gegähnt und dabei die Arme ausgestreckt. Frau Taube kannte das und nahm Henni auch nie dran.

»Henni!«, wiederholte Miss Braitwhistle.

»Häh?«, machte Henni.

»Blut!«, schrie Hugo. »Wir haben Blut gemacht!«

»Ihr habt Blut gemacht?«, fragte Miss Braitwhistle. »Wen ihr habt geschlachtet?« Sie sah sich suchend um, als lägen irgendwo Messer und Äxte in der Klasse.

Der Inspektor von der Schulpolizei räusperte sich. »Ich glaube, die Kinder meinen den Blutkreislauf, Miss, äh …«

»Well«, sagte Miss Braitwhistle. »Wer mir kann erklaren die Kreislauf von das Blut?«

Keiner hat sich gemeldet, wir hatten alle Angst, dass der Inspektor uns verhaftet, wenn wir was Falsches sagen.

Miss Braitwhistle hat mich angeguckt: »Was ist mit dir, Franz?«

Dummerweise hatte ich in der letzten Stunde überhaupt nichts mitbekommen, weil Aki und ich ausprobiert haben, ob man noch was hört, wenn man sich Knete in die Ohren steckt.

Man hört nichts, das weiß ich jetzt. Aber ich wusste nicht, wie das mit dem Blut funktionierte.

»Na, das Blut kreist eben so rum im Körper«, hab ich gesagt und einen Kreis in die Luft gemalt.

»Well«, sagte Miss Braitwhistle noch einmal. »Weiß jemand mehr?«

Natürlich hat sich...


SABINE LUDWIG, geboren in Berlin, schreibt seit 30 Jahren Geschichten für Kinder und gehört heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem als Lesekünstlerin. Ihr Buch "Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft" wurde 2015 fürs Kino verfilmt. Sabine Ludwig übersetzt zudem aus dem Englischen und verfasst Hörspiele und Theaterstücke. Ihre Übersetzungen waren bereits zweimal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sabine Ludwig lebt in Berlin.

SABINE LUDWIG, geboren in Berlin, schreibt seit 30 Jahren Geschichten für Kinder und gehört heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet.



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