Lux | Wasserversorgung im Umbruch | Buch | 978-3-593-38889-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 938, 307 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 214 mm, Gewicht: 439 g

Reihe: Campus Forschung

Lux

Wasserversorgung im Umbruch

Der Bevölkerungsrückgang und seine Folgen für die öffentliche Wasserwirtschaft

Buch, Deutsch, Band 938, 307 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 214 mm, Gewicht: 439 g

Reihe: Campus Forschung

ISBN: 978-3-593-38889-2
Verlag: Campus Verlag GmbH


Drastischer Bevölkerungsrückgang – so lautet die Prognose für die zukünftige demografische Lage in Deutschland. Dies und der anhaltende Trend zum sparsamen Wasserverbrauch führen jedoch zunehmend zu Problemen in der öffentlichen Wasserversorgung. Alexandra Lux zeigt Wege auf, wie dieser Problematik nachhaltig begegnet werden kann.
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InhaltVorwort1. Einstiege: Wasserversorgung und demographische Schrumpfung1.1 Demographischer Wandel auf der Agenda1.2 Zum Begriff der Schrumpfung1.3 Demographische Schrumpfung: kein spezifisch ostdeutsches Phänomen1.4 Weniger Menschen brauchen nicht zwingend weniger Wasser1.5 Struktur und Vorgehensweise2. Historische Spuren der Wasserversorgung2.1 Industriezeitliche Systeme der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung2.1.1 Städtewachstum und Epidemien als Auslöser der Sanitary Revolution2.1.2 Zentralität des Versorgungssystems und das Prinzip des einheitlichen Wassers2.2 Ökonomische Aspekte des Wasserinfrastrukturaufbaus2.2.1 Hohe Investitionsrisiken und Entscheidungen zu Organisationsformen2.2.2 Kommunale Finanzierung des Infrastrukturaufbaus2.2.3 Erhebung von Wasserpreisen2.3 Weiterentwicklung des Sektors: Stabilität und Übergänge2.3.1 Privatisierung - Kommunalisierung - Re-Privatisierung2.3.2 Funktionaler Wandel in der Wasserversorgung2.3.3 Aktueller Wandel in der Siedlungswasserwirtschaft3. Infrastrukturtheoretische Bausteine und ihre Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung3.1 Grundlagen der Infrastrukturtheorie3.1.1 Funktionalistische und merkmalsorientierte Infrastrukturkonzepte3.1.2 Anwendung auf die Wasserversorgung3.1.3 Offene Fragen aus dem traditionellen Zugang zu Infrastrukturen3.2 Aktuelle Entwicklungen in der Infrastrukturtheorie3.2.1 Großtechnische Systeme (Large Technical Systems)3.2.2 Systems of Provision - Konsumperspektiven in der Versorgung3.2.3 Risikomanagement und Infrastrukturen als komplexe Systeme3.3 Konzept der Versorgungssysteme: Syntheseund Weiterentwicklung3.3.1 Versorgungssysteme als sozial-ökologisches Konzept3.3.2 Anschlussfähigkeit des sozial-ökologischen Konzepts der Versorgungssysteme an die Wirtschaftswissenschaften3.3.3 Anwendung des sozial-ökologischen Konzepts der Versorgungssysteme auf die Wasserversorgung3.4 Versorgungssysteme als dynamisches Konzept3.4.1 Transformationen in Versorgungssystemen3.4.2 Aktueller Wandel im Wassersektor als Transformationsprozess3.4.3 Regulationsperspektiven3.5 Zusammenfassung des theoretischen Rahmens und seine Funktionen4. Problemanalyse4.1 Dynamiken einer schrumpfenden Bevölkerung4.1.1 Bevölkerungsgröße4.1.2 Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen4.1.3 Räumliche Wirkungen der Bevölkerungsentwicklung4.1.4 Projektionen: Zunahme der kleinräumlichen Heterogenität4.2 Veränderung des Wasserverbrauchs4.2.1 Wasserverbrauchsstatistiken4.2.2 Bestimmungsfaktoren der Wassernachfrage privater Haushalte4.3 Zusammenwirken des demographischen Wandels und der rückläufigen Wassernachfrage4.3.1 Demographische Wirkungszusammenhänge4.3.2 Technische und ökologische Folgewirkungen4.3.3 Kostenstruktur und Investitionen in der Wasserversorgung4.3.4 Kostenentwicklung bei sinkendem Wasserverbrauch und demographischen Veränderungen4.4 Herausforderungen für die wasserwirtschaftliche Planung4.4.1 Schwankungen im Wasserdargebot4.4.2 Prognosen unter Unsicherheit als Entscheidungsgrundlage5. Status Quo und nachhaltige Infrastrukturentwicklung5.1 Zusammenfassende Bewertung der Analyseergebnisse5.2 Rahmen für eine zukunftsfähige Infrastrukturentwicklung5.2.1 Prinzipien einer nachhaltigen Wasserversorgung5.2.2 Gemeinwohlaspekte5.2.3 Leitprinzipien einer nachhaltigen Infrastrukturentwicklung5.3 Kritische Reflexion der gegenwärtigen Anpassungsmaßnahmen6. Anpassungsmaßnahmen in der öffentlichen Wasserversorgung: Konzeptionelle Ansätze6.1 Strategische Entscheidungsfindung und Zielsetzung auf kommunaler Ebene6.2 Zeit für technische Systemalternativen?6.3 Wasserdienstleistungen und Ressourcenmanagement6.3.1 Nachfrageorientiertes Wassermanagement - kurz skizziert6.3.2 Nachfrageorientiertes Ressourcenmanagement als Basis für Anpassungsstrategien6.3.3 Anpassungsmaßnahmen bei der Zuteilung von Wasserrechten6.4 Kennzahlenbasiertes Monitoring von Umsetzungsprozessen7. Ausblick8. Literatur


1. Einstiege: Wasserversorgung und demographische SchrumpfungFür die zukünftige demographische Entwicklung Deutschlands existieren vielfältige Interpretationen: Wir werden weniger, älter, bunter lautet das eher positiv formulierte Fazit einiger Demographen (z. B. Stiftung Niedersachsen 2006, Hessischer Landtag 2005: 7, Schönig 2003); der Spiegel hingegen titelte in der Ausgabe 2/2004 mit "Land ohne Lachen. Deutschland schrumpft - und ergraut". Auf so unterschiedliche Weise werden die gegenwärtigen Trends der deutschen oder auch europäischen Bevölkerungsentwicklung zusammengefasst: Es ist zu erwarten, dass ein stetiger Rückgang der Geburtenzahlen und eine Erhöhung der Lebenserwartung zukünftig zu einer Reduzierung der Bevölkerungsgröße, zur demographischen Alterung und zur Pluralisierung der Lebensstile führen werden.Dabei werden demographische Veränderungen mehr oder weniger schwer in alle zentralen Gesellschaftsbereiche eingreifen: So zeigt sich beispielsweise, dass demographische Schrumpfungsprozesse in den Städten vielfach mit den Prozessen der Stadtentwicklung verknüpft sind. Denn Bevölkerungsverluste bereiten aufgrund von Wohnungsleerstand Probleme; eine rückläufige Bevölkerungsdichte zieht Zersiedlungseffekte und damit eine städtebauliche Fragmentierung nach sich. Insbesondere letztere wird zum Problem für technische und soziale Infrastrukturen, vor allem ihre Auslastung: Hallenbäder und Schulen müssen geschlossen, Versorgung und Entsorgung sowie öffentlicher Personennahverkehr müssen reduziert werden. Doch ist die Art und Weise, wie Probleme gesehen und Lösungen entwickelt werden, kaum auf einen Umgang mit Schrumpfungsprozessen eingestellt. Es sind starke Beharrungstendenzen zu erkennen - sowohl bei Kommunalpolitiker/innen als auch in der Bevölkerung (Keim 2002: 209f.).Im vorliegenden Buch wird der zentralen Frage nachgegangen, welche Wirkungszusammenhänge sich zwischen demographischer Schrumpfung und Wasserversorgung ergeben. Sie gilt als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und zeichnet sich damit durch regulatorische Besonderheiten wie rechtlich geschützte Gebietsmonopole und starke Rechte der Kommunen zur lokalen Ausgestaltung des Angebots aus. Ferner zeigt sich, dass die Wasserversorgung - etwa im Gegensatz zu anderen Infrastrukturbereichen wie Energieversorgung oder auch Telekommunikation - auf einer natürlichen Ressource basiert, die im Wesentlichen nicht substituiert werden kann. Gleichzeitig ergibt sich über die technischen Systeme eine enge Verflechtung zwischen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung.Unter der Voraussetzung von demographischer Schrumpfung bieten sich für den Wassersektor also Lösungen wie im öffentlichen Nahverkehr oder im Bildungswesen, etwa die Ausdünnung des Leistungsangebots oder die Schließung von Einrichtungen, nicht an. Denn es ist gesellschaftlich nicht wünschenswert, Leitungswasser in der Qualität so zu reduzieren, dass es nur noch für Brauchwasserzwecke und nicht mehr zum Trinken oder für die persönliche Hygiene eingesetzt werden kann. Ebenso erscheint es nicht angemessen, die gegenwärtig erreichten Qualitätsstandards der Wasserdienstleistungen zu reduzieren und beispielsweise auf ein Lagerungssystem umzusteigen, das mit wöchentlichen Lieferungen durch Tankwagen bedient wird. Vielmehr ist nach Lösungen zu suchen, die an Schrumpfung adaptiert sind. Denn es ist offensichtlich, dass in diesem Infrastruktursektor aufgrund der Bedeutung seiner Leistungen für die Menschen nur sehr begrenzt mit Anpassungen in Qualität und Menge des Trinkwassers reagiert werden kann, ohne adäquate 'Ersatzleistungen' zu garantieren. Somit liegen die Anpassungsperspektiven für die Wasserversorgung weniger auf der Ebene der Leistung im engeren Sinne, sondern vielmehr auf der Ebene der Leistungserstellung. Ein Ausgangsproblem hierbei ist, dass die bestehenden Infrastrukturen für Wasser und Abwasser aufgrund ihrer technischen und ökonomischen Prinzipien als wenig anpassungsfähig gelten (vgl. Herz u. a


Alexandra Lux, Dr. rer. pol., ist Mitarbeiterin am Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt.


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