E-Book, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm
Reihe: Politikum
Massing / Reuschenbach Wem nutzt die Politikwissenschaft?
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7344-1207-3
Verlag: Wochenschau Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Politikum Sonderheft 2020
E-Book, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm
Reihe: Politikum
ISBN: 978-3-7344-1207-3
Verlag: Wochenschau Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Von Anfang an begleiteten die deutsche Politikwissenschaft Prozesse der Selbstverortung und der Selbstvergewisserung. Dabei wurde auch immer wieder die Frage gestellt, welche Bedeutung sie für die Gesellschaft hat. In den letzten Jahren ist diese Frage zunehmend kontrovers diskutiert worden. Während einige Wissenschaftler*innen nach wie
vor die Relevanz und die gesellschaftliche Wirksamkeit ihrer Disziplin betonen und ihr auf Grund ihrer modernen inhaltlichen und methodischen Ausdifferenzierung, ihrer Forschungsleistungen sowie ihrer konsolidierten Internationalisierung ein wettbewerbsfähiges Leistungspotenzial bescheinigen (Bleek, Gawrich), diagnostizieren andere ihre
„Randständigkeit“ (Greven) und sprechen von der „Irrelevanz der Politikwissenschaft“ (Decker) oder befürchten auf Grund einer thematischen Zersplitterung den Verlust ihrer Identität.
Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) 2018 die Möglichkeit zur Ausrichtung von Thementagungen eingerichtet. Die erste Tagung fand im Dezember 2019 unter dem Titel „Wie relevant ist die Politikwissenschaft? Wissenstransfer und gesellschaftliche Wirkung von Forschung und Lehre“ statt und
wurde von fünf Untergliederungen der Fachvereinigung ausgerichtet. Aus dieser Tagung ergab sich die Idee für das Sonderheft der Zeitschrift, in dem auch eine Reihe der Tagungsteilnehmer*innen mit einem Beitrag vertreten sind.
Ziel dieses Heftes ist es nicht nur, einen Einblick in die Kontroverse um den gesellschaftlichen Nutzen der Politikwissenschaft zu geben, sondern auch, einen Überblick über die zentralen Themen, Fragestellungen und Ergebnisse der einzelnen Teilgebiete und ihrer Leistungen für die Gesellschaft zu liefern. Nach einer historischen Einführung zur
Debatte im Fach erläutern einzelne Teildisziplinen ihre politische Relevanz für die politische Praxis: Politische Theorie, Demokratieforschung, Forschungen zum politischen System der Bundesrepublik Deutschland, Parteienforschung, Politische Soziologie, Politische Ökonomie, Internationale Beziehungen und Politische Bildung. Ergänzt werden diese Beiträge durch Interviews zum Selbstverständnis der Politikwissenschaft sowie zur Rolle der Politikwissenschaft in der Politikberatung. Im Ergebnis wird deutlich, dass weitgehend Einigkeit darüber besteht, dass die Politikwissenschaft für die Gesellschaft von zunehmender Bedeutung ist. Die Frage jedoch, wie diese Bedeutung der Öffentlichkeit nachhaltig vermittelt werden kann, bleibt kontrovers.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Wem nutzt die Politikwissenschaft?
Peter Massing
Ursprünge und Selbstbeschreibungen der Politikwissenschaft
Dannica Fleuß
Warum Politische Theorie nicht praxisfern sein muss
Interview mit Frank Decker
zur „Versozialwissenschaftlichung“ der Politikwissenschaft
Ursula Birsl
Neue Wege der Demokratieforschung
Karl-Rudolf Korte
Kopf oder Zahl? Über Relevanz und Maßstäbe der Politikwissenschaft
Interview mit Nicole Deitelhoff
Mut zur Polarisierung
Isabelle Borucki
Ein Plädoyer für mehr Dialog zwischen dem Fach und seinem Gegenstand:
Parteienforschung
Martin Elff
Wann wird Unzufriedenheit zu einer Gefahr für die Demokratie?
Zur gesellschaftlichen Relevanz der Politischen Soziologie
Joscha Wullweber und Joachim Zweynert
Geld, Staatsschulden und Wirtschaftskrisen.
Der Mehrwert der Politischen Ökonomie
Interview mit Dominik Meier
über die Perspektive der Politikberatung
Johannes Varwick
Politik unter den Bedingungen der Anarchie – Internationale Beziehungen
Sabine Achour
Das Revival der politischen Bildung – ein Höhenflug nur mit der Politikwissenschaft?!
Rezensionen
Überblick über die Diskussionsbeiträge einiger Fachvertreter*innen