E-Book, Deutsch, Band 1978, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Maynard Unsere Liebe kennt kein Limit
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-2374-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1978, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2374-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Conor Kavanagh geht immer ans Limit - sei es beim Skifahren, Bergsteigen oder in der Partnerschaft. Das hat Ellie schon damals nicht verstanden. Und ihn verlassen, weil sie die ständige Angst nicht ertragen konnte. Auch heute wird sie seinen Lebensstil wohl nicht akzeptieren. Vierzehn Jahre ist es her, dass der Millionär seine Jugendliebe gesehen hat, und direkt sprühen erneut die Funken zwischen ihnen. Sich wieder auf Ellie einzulassen, hieße, sich von Grund auf zu ändern - doch sein freies Leben scheint ihm wichtiger als Ellies Liebe ...
Janice Maynard wuchs in Chattanooga, Tennessee auf. Sie heiratete ihre High-School-Liebe während beide das College gemeinsam in Virginia abschlossen. Später machte sie ihren Master in Literaturwissenschaften an der East Tennessee State University. 15 Jahre lang lehrte sie in einem Kindergarten und einer zweiten Klasse in Knoxville an den Ausläufern der schönen Great Smoky Mountains. Im Herbst 2002 verließ sie die Schule um in Vollzeit zu schreiben.
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1. KAPITEL
Conor Kavanagh war unruhig und auch ein bisschen nervös, seit er wusste, dass Ellie Porter zurück in der Stadt war. Obwohl sich Filmstars und andere Berühmtheiten sozusagen die Klinke in die Hand gaben, wenn sie ihre Ferien in Silver Glen verbrachten, war es ein verhältnismäßig kleiner Ort. Daher konnte Conor davon ausgehen, Ellie früher oder später über den Weg zu laufen.
Bei dem Gedanken daran bekam er eine Gänsehaut – allerdings nicht aus Vorfreude. Ellie Porter war Teil seiner Vergangenheit. Wie ein Traum, den er nach Möglichkeit verdrängte, der ihn aber nie ganz losgelassen hatte. Conor brauchte die Erinnerungen an Ellie allerdings nicht, um zu wissen, dass er in seinem Liebesleben nie sehr glücklich gewesen war.
Verdammt, er hatte mit seinen nahezu dreißig Jahren – nicht nur in Sachen Beziehungen – schon mehr Fehler gemacht als manche Menschen in ihrem ganzen Leben. Doch er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er aus den meisten etwas gelernt hatte. Außerdem waren Ellie und er damals streng genommen gar kein Paar gewesen, zumindest nicht im wirklichen Leben. Er hatte sie einmal geküsst, und mehr war zwischen ihnen nicht geschehen.
In seinen Träumen allerdings waren sie wesentlich weiter gegangen. Nachts, allein in seinem Bett, hatten seine Gedanken nur um ihre verführerischen Kurven gekreist. Seine jugendlichen Hormone hatten erbarmungslos in seinem Körper getobt, und Conor wäre beinahe verrückt geworden vor Verlangen nach Ellie.
Alles an ihr war ihm wie pure Sinnlichkeit vorgekommen. Der Duft ihres Haares. Die kleinen Grübchen in ihren Wangen, die man nur sehen konnte, wenn sie lächelte. Selbst die winzige Lücke zwischen ihren Schneidezähnen hatte ihn verzaubert. Er hätte das ganze Familienvermögen der Kavanaghs dafür gegeben, eine Nacht mit ihr zu verbringen und sich in den Reizen ihres wunderbaren Körpers zu verlieren, um Ellie zu zeigen, wie kostbar sie für ihn war.
Aber Ellie Porter und ihr Zwillingsbruder Kirby waren nun einmal die beiden besten Freunde, die Conor jemals gehabt hatte. Daher behielt er seine Träumereien wohlweislich für sich und ließ sich Kirby gegenüber nicht anmerken, wie sehr er seine Schwester begehrte. Auch dann nicht, nachdem er sie einmal geküsst hatte.
An der Highschool war sie überaus beliebt gewesen und hatte sich vor Verehrern kaum retten können. Jedes Mal, wenn Ellie mit einem Jungen ausging, hatte Conor Höllenqualen ausgestanden, denn nichts hatte er sich mehr gewünscht, als Ellie die Türen aufzuhalten, im Kino den Arm um ihre Schultern zu legen und sie in den lauen Sommernächten nach Hause zu begleiten.
Doch obwohl Ellie sicher nicht entgangen war, dass es da eine besondere Verbindung zwischen ihr und Conor gab, die mehr war als nur Freundschaft, hatte sie ihn abgewiesen. Er hatte nie ganz verwinden können, derart abgeblitzt zu sein, und seitdem hatte er sein Herz sorgfältig abgeschirmt.
Oft hatte sich Conor gefragt, was wohl geschehen wäre, wenn die Porters in Silver Glen geblieben wären. Wäre es ihm möglicherweise doch noch gelungen, dass Ellie ihm eine zweite Chance gab? Auf diese Frage gab es keine Antwort, und außerdem war es auch nicht mehr von Bedeutung. Sie beide führten ihr eigenes Leben. Ellie war mittlerweile verheiratet, und Conor suchte wie eh und je die Gefahr, um sich zu beweisen, dass er noch am Leben war.
Lautes Lachen vom Tisch hinter ihm riss ihn aus seinen Träumereien. Im Silver Dollar Saloon war an Wochenenden ziemlich viel los. Die angesagte Bar gehörte Conors Bruder Dylan, der häufig persönlich hinter der Theke anzutreffen war, um Drinks zu mixen und mit den Gästen zu scherzen.
Dylan war ein extrovertierter Mensch, dem es leichtfiel, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Seitdem er Mia geheiratet und die kleine Cora adoptiert hatte, war er jedoch endlich zur Ruhe gekommen und ein richtiger Familienmensch geworden, wie Conor fand. Doch nach wie vor spielte der Silver Dollar Saloon eine wichtige Rolle in Dylans Leben.
Der Saloon war ein anheimelnder Ort, wo jeder jeden kannte und der Einheimische und Touristen gleichermaßen anzog. Die Musik war gut, der Service Spitzenklasse und die Burger einfach legendär lecker.
Dylan kam vom anderen Ende der Bar zu seinem Bruder und sah fragend auf die halb geleerte Bierflasche, die bereits eine ganze Stunde vor Conor stand.
„Mit dir ist ja wirklich kein Geschäft zu machen“, bemerkte Dylan. „Du isst nichts und trinkst nichts. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass du verliebt bist.“
Conor leerte die Flasche in einem Zug und schnitt eine Grimasse. „Lieber Himmel, nein. Nur weil du im siebten Himmel der Ehe schwebst, heißt das noch lange nicht, dass dir jetzt alle deine Brüder folgen müssen. Ich bin völlig zufrieden mit meinem Dasein als Single und liebe meine Freiheit.“
„Du weißt ja nicht, was du verpasst“, versuchte Dylan ihn aus der Reserve zu locken.
Tief in seinem Herzen wusste Conor, dass Dylan recht hatte, schließlich hatte er zugesehen, wie seine älteren Brüder einer nach dem anderen von Amors Pfeilen getroffen worden waren. Das Traurige daran war, dass sie wirklich glücklicher zu sein schienen als je zuvor.
Liam und Zoe, Dylan und Mia, Aidan und Emma. Selbst Gavin, der so zurückgezogen gelebt hatte wie ein Eremit, war dem lebhaften Charme der zauberhaften Cass rettungslos erlegen.
Ja, dachte Conor missmutig, es war wirklich schwer zu ignorieren, dass seine Brüder verdammt glücklich waren. Jede Nacht schliefen sie mit der Liebe ihres Lebens in den Armen ein, strotzten förmlich vor Testosteron und liefen mit stolzgeschwellter Brust herum, weil es ihnen gelungen war, ihre Traumfrau in ihre Höhle zu locken.
Doch was Conor wirklich berührte, war der liebevolle Ausdruck in den Augen seiner Brüder, wenn sie sich unbeobachtet glaubten. In diesen Momenten konnte man sehr gut sehen, dass sie ihren Frauen hoffnungslos verfallen und ihnen auf geheimnisvolle Weise zutiefst verbunden waren. Conor konnte nicht leugnen, eifersüchtig auf so viel Glück zu sein.
Allerdings schien das Schicksal mit ihm andere Pläne zu haben. Die einzige Frau, die ihm wirklich jemals etwas bedeutet hatte, hatte ihm mit ihrer Zurückweisung eine tiefe Wunde zugefügt. Ellie hatte seine Leidenschaft für den aus ihrer Sicht gefährlichen Skisport nie verstehen können. Trotz aller Versuche, ihr zu erklären, weswegen Skifahren so wichtig für ihn war, hatte Conor sie schließlich verloren.
Ellie hatte gewollt, dass Conor sich änderte. Sie hatte ihn angefleht, vorsichtiger zu sein. Letzten Endes hatte sie an seinem Krankenhausbett gestanden und ihm mit Tränen in den Augen gestanden, dass sie keine gemeinsame Zukunft für sie beide sah, weil Conor das Adrenalin mehr liebte als sie.
Natürlich hatte er gewusst, dass an ihren Worten etwas Wahres dran war. Als Kind hatte ihn eine Atemwegserkrankung dazu gezwungen, viel Zeit im Haus zu verbringen. Nach seiner Genesung hatte es nichts Wichtigeres für ihn gegeben, als sich immer wieder aufs Neue zu beweisen, was für ein harter Kerl er war. In allem, was er tat, war er stets an sein Limit gegangen, um zu siegen. Das war früher so gewesen und hatte sich bis heute nicht geändert.
Für diese wilde Entschlossenheit hatte er allerdings einen hohen Preis zahlen müssen.
Mittlerweile hatte er begriffen, dass ein Mann immer nach vorne sehen musste und sich niemals in der Vergangenheit verlieren durfte. Sowohl privat als auch beruflich hatte er diese Lektion mehrere Male auf die harte Tour lernen müssen.
Dylan reichte ihm eine Speisekarte. „Bestell was. Flirte mit irgendwem. Aber hör endlich auf, Trübsal zu blasen.“
Lächelnd schüttelte Conor den Kopf. „Es wäre vermutlich zu viel verlangt, dass du deinen Bruder einfach mal in Ruhe lässt, oder? Verdammt, dann bring mir eine Coke und einen Cheeseburger, wenn es dich glücklich macht.“
Geistesabwesend nickte Dylan ihm zu, weil seine Aufmerksamkeit bereits auf zwei streitende Männer an Tisch sechs gerichtet war. „Das hört sich schon viel besser an“, erwiderte er, bevor er zu den beiden Streithähnen ging, um die Situation zu entschärfen.
Bewundernd sah Conor seinem Bruder dabei zu, wie er die Männer zur Tür und schließlich auf die Straße hinaus bugsierte, ohne dass auch nur einer der beiden sich darüber beschwerte. Im Silver Dollar wurden Schlägereien nicht geduldet.
Während Conor auf sein Essen wartete, checkte er beiläufig die Nachrichten auf seinem Smartphone. Könnte er nicht einfach bei Ellie vorbeischauen und Hallo sagen? Ob sie immer noch so aussah wie früher? Und würde sie ihm immer noch so gut gefallen?
Immerhin hatten sie sich dreizehn Jahre lang nicht gesehen – oder waren es mittlerweile sogar schon vierzehn? Sie war also längst eine erwachsene Frau. Doch weswegen dachte er immer noch über sie wie über die Sechzehnjährige, die er gekannt hatte? Das alles ergab doch keinen Sinn. Indem er in den guten alten Zeiten schwelgte, in denen nun wirklich nicht alles so gut gewesen war, quälte er sich nur selbst. Natürlich waren Erinnerungen an sich nichts Schlechtes, solange man sich immer darüber im Klaren war, dass allein die Gegenwart zählte.
Sein Unfall vor dreizehn Jahren hatte ihn seine Karriere als professioneller Skifahrer gekostet – und jede Möglichkeit zunichtegemacht, jemals Ellie Porters Herz für sich zu gewinnen.
Nachdem er seinen Burger gegessen hatte, unterdrückte er ein Gähnen, obwohl es noch nicht einmal zweiundzwanzig Uhr war. Seit dem frühen Morgen war er auf den Beinen und...




