E-Book, Deutsch, Band 1792, 160 Seiten
Reihe: Romana
Mayo Romantisches Spiel in Griechenland
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-326-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1792, 160 Seiten
Reihe: Romana
ISBN: 978-3-86295-326-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wo ist Georgios - der Mann, der sein Leben mit ihr teilen wollte? Seit vier Wochen kein Wort von ihm! Entschlossen fliegt Miranda auf die Insel Salamyndros, wo seine reiche Familie wohnt. Dort findet sie Georgios, aber er gibt vor, sie nicht zu kennen. Warum? Miranda hat viele Fragen! Die Antwort erhält sie nicht von Georgios, sondern von seinem Bruder Lukas. Der mächtige Reeder mit den unergründlichen dunklen Augen zieht sie am nächtlichen Meer in seine Arme und beweist ihr: Liebe bedeutet unendlich mehr als das leichtsinnige Spiel, das Georgios mit ihr getrieben hat ...
Margaret Mary Mayo wurde am 7. Februar 1935 in der Grafschaft Staffordshire, England, geboren und hat diese Region noch nie verlassen. Sie hatte nie vor Autorin zu werden, obwohl sie das Lesen liebte. Nachdem ihre beiden Kinder, Adrian und Tina, geboren waren und schließlich zur Schule gingen, nahm sie ihre Arbeit als Sekretärin wieder auf. Sie wollte nun ihre Karriere als Sekretärin voranbringen und besuchte eine Abendschule, um eine Fremdsprache zu lernen. Dort kam ihr plötzlich die Idee, selbst einen Liebesroman zu schreiben. Sie brauchte über zwei Jahre, um den Mut aufzubringen, ihre Bücher an einen Verlag zu schicken. Diese Angst war unbegründet, denn die beiden eingesandten Manuskripte wurden sofort angenommen. Seitdem hat sie mehr als 65 Romane veröffentlicht und findet es unglaublich, dass sie diese Millionen von Wörtern selbst geschrieben hat. Margaret Mary Mayo bezeichnet sich als hoffnungslose Romantikerin, die sich in jeden ihrer Helden verliebt und damit angibt, wie viele Affären sie auf diese Weise haben kann. Sie war einmal sogar so gefangen in dem Buch, an dem sie gerade schrieb, dass sie ihrer Tochter am Telefon sagte, sie könne sie unmöglich besuchen kommen, es sei viel zu neblig. Als sie aber von ihrem Schreibtisch auf und zum Fenster hinaus schaute, herrschte sonniges Wetter. Nur ihre Helden waren im Nebel verloren.
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1. KAPITEL
„Mir bleibt nichts anderes übrig.“ Energisch schüttelte Miranda den Kopf, sodass ihr goldblondes Haar ihre Schultern streifte. „Ich fahre nach Salamyndros. Das kann Georgios mir nicht antun! Er ist der Vater und genauso für das Baby verantwortlich wie ich.“
„Hoffentlich machst du keinen Fehler.“ Ihre Freundin und Nachbarin Sallianne, die Besonnenere von ihnen, betrachtete sie besorgt. „Wenn er dich bei sich haben wollte, hätte er sich doch gemeldet, oder? Vielleicht hat er seiner Familie noch nicht erzählt, dass er verheiratet ist. Möglicherweise hat er es aus Rücksicht auf seine kranke Mutter verschwiegen, weil sie möchten, dass er eine Griechin heiratet.“
„Dafür ist es jetzt zu spät“, konterte Miranda. Sie war wütend, und deswegen wirkten ihre Augen in diesem Moment eher grün als grau. „Dass ich schwanger bin, ändert alles.“
Nach drei glücklichen Ehemonaten war sie eines Tages von einem Einkaufsbummel zurückgekehrt und hatte eine Nachricht von Georgios vorgefunden. Darin hatte er ihr mitgeteilt, dass seine Mutter einen Herzinfarkt erlitten hätte und er nach Salamyndros gereist wäre. Er würde bald von sich hören lassen.
Natürlich verspürte sie Mitgefühl für die kranke Frau, der sie noch nie begegnet war. Vor allem aber war sie verletzt, weil Georgios sie nicht mitgenommen hatte und sie seine Heimat gern kennengelernt hätte.
Sallianne ahnte nicht, wie tief er sie gekränkt hatte. Adam und Sara, die beiden Kinder ihrer Freundin, halfen ihr dabei, sich abzulenken. Doch die Wochen vergingen, und Georgios meldete sich nicht. Sein Handy war ausgeschaltet, und auch ihre Briefe kamen ungeöffnet zurück.
Miranda war zutiefst deprimiert, denn es sah so aus, als würde Georgios die Heirat mit ihr bereuen. Aber warum konnte er es ihr nicht sagen? Diese Ungewissheit war am schlimmsten.
Er hatte einmal erwähnt, dass es zwischen seiner Familie und ihm zum Bruch gekommen war. Ansonsten hatte er kaum über sie gesprochen, sondern ihr vielmehr vorgeschwärmt, wie schön Salamyndros sei. Soweit Miranda wusste, hatte er seine Angehörigen nicht einmal über die Hochzeit informiert.
Als sie sich kurz nach seiner Abreise unwohl zu fühlen begann, hatte sie es auf ihren Kummer zurückgeführt. Da die Übelkeit sich aber nicht legte, war sie auf Salliannes Drängen hin zu ihrem Arzt gegangen. Nachdem er ihr mitgeteilt hatte, dass sie schwanger war, war zum ersten Mal Wut auf Georgios in ihr aufgeflammt, weil er sie einfach im Stich gelassen hatte.
Sie hatte ihn auf einer Party kennengelernt und sich sofort zu ihm hingezogen gefühlt. Mit dem schwarzen Haar und dem dunklen Teint war er sehr attraktiv, und außerdem trug er sie auf Händen. Drei Monate waren sie unzertrennlich und beschlossen dann zu heiraten.
Miranda hatte ihre Eltern mit drei Jahren durch einen Verkehrsunfall verloren und war bei verschiedenen Pflegefamilien aufgewachsen, in denen sie sich nie wirklich geborgen gefühlt hatte. So war sie schon mit achtzehn in eine eigene Wohnung gezogen.
Die Heirat mit Georgios empfand sie als das höchste Glück. Endlich hatte sie jemanden, der sie wirklich liebte und mit dem sie ihr ganzes Leben verbringen wollte. Sie gab ihren Job als Empfangsdame in einer Werbeagentur auf, und er verkaufte seine Eigentumswohnung und suchte für sie ein Haus am Stadtrand von London. Voller Hingabe widmete sie sich ihrer neuen Aufgabe, es einzurichten und ihn zu verwöhnen. Und plötzlich hatte er alles ruiniert! Jetzt saß sie ganz allein und schwanger in ihrem neuen Domizil.
„Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass er nichts mehr von mir wissen will“, sagte Miranda zu ihrer Freundin. „Es muss einen Grund für sein Verhalten geben, und wenn ich es nur herausfinden kann, indem ich zu ihm reise, dann tue ich es.“
„Mach dir bloß keine allzu großen Hoffnungen“, warnte Sallianne sie leise. „Vielleicht hat er es sich einfach nur anders überlegt und die Flucht ergriffen.“
„Und warum hätte er mich dann heiraten sollen?“, rief Miranda und kämpfte mit den Tränen.
„Vielleicht ging es ihm nur um Sex“, meinte Sallianne zögernd. „Er hat ja keinen Hehl daraus gemacht, wie sehr du ihn fasziniert hast. Dass Südländer oft Blondinen bevorzugen, ist doch bekannt. Außerdem bist du ungewöhnlich weiblich und hübsch – im Gegensatz zu mir!“ Sie blickte an sich hinunter und betrachtete abfällig ihr weites Sweatshirt und die verwaschenen Jeans. „Wenn man kleine Kinder hat, lässt man sich gehen.“
„Das glaube ich nicht!“ Wütend schüttelte Miranda den Kopf. „Warum hätte er das Haus kaufen und mich mit Geschenken überschütten sollen, wenn es ihm nur darum ging, mich ins Bett zu bekommen?“
Ihre Freundin zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ich hoffe ja, dass ich mich irre, Miranda, aber an deiner Stelle würde ich nicht nach Griechenland fliegen. Versuch doch noch einmal, ihn zu erreichen. Auch wenn seine Familie eine Geheimnummer hat, müsste man sie irgendwie herausbekommen. Erzähl ihm von dem Baby. Vielleicht kommt er dann nach Hause.“
„Nein, er soll freiwillig zu mir zurückkehren, nicht weil er Vater wird“, sagte Miranda leise. „Ich fliege zu ihm. Dass ich schwanger bin, erzähle ich ihm erst mal nicht. Wenn er mich nicht mehr haben will, komme ich zurück und ziehe das Kind allein groß.“
Eine Woche nach diesem Gespräch verabschiedete Miranda sich von Sallianne und deren Kindern. Sie hatte einen Flug nach Korfu gebucht und ihren Koffer gepackt.
„Melde dich bald“, bat ihre Freundin sie unter Tränen. „Ich hoffe sehr, dass ich mich geirrt habe und alles gut wird.“
„Natürlich wird es das“, erwiderte Miranda lächelnd. „Vielleicht bleibe ich ja sogar auf Salamyndros.“
Ihre Zuversicht war allerdings nur gespielt. Salliannes Zweifel an Georgios hatten ihr mehr zu denken gegeben, als sie sich eingestehen wollte. Inzwischen hatte sie sich wiederholt gefragt, ob die Heirat nicht ein Fehler gewesen war und sie Georgios falsch eingeschätzt hatte. Erst im Nachhinein war ihr aufgefallen, wie wenig entschlussfreudig er war und wie oft er Entscheidungen ihr überlassen hatte.
Bis zu dem Gespräch mit ihrer Freundin war sie fest davon überzeugt gewesen, dass er einen guten Grund für sein Verhalten haben musste. Hätte Sallianne ihre Bedenken bloß für sich behalten!
Während ihres Aufenthalts in Gatwick und auch während des langen Flugs nach Griechenland fiel es Miranda schwer, diese beunruhigenden Gedanken beiseitezuschieben. Und als sie nach ihrer Ankunft auf Korfu auf das Boot wartete, das sie nach Salamyndros bringen sollte, wünschte sie, sie wäre in London geblieben.
Wäre Georgios wirklich glücklich mit ihr gewesen, hätte er ihr das nie angetan. Er wäre nicht einfach abgereist, sondern hätte sie angerufen oder auf sie gewartet und ihr alles erklärt. Dann dachte sie jedoch an das Baby und wusste, dass sie richtig handelte. Georgios würde es ihr nicht übel nehmen und sie seiner Familie vorstellen. Er hatte ihr nur erzählt, dass sein Vater tot war. Ob er Geschwister hatte, wusste sie nicht.
Das Boot, das Miranda gechartert hatte, wurde von einem jungen Mann gesteuert, der sich ihr als Stefan vorstellte. Dass sie nach Salamyndros wollte, schien ihn zu faszinieren. „Sind Sie vielleicht eine Freundin der Familie Alexidis?“, fragte er in erstaunlich gutem Englisch.
„Wie kommen Sie darauf?“, erkundigte sie sich vorsichtig.
Lässig zuckte er die Schultern. „Die Insel gehört ihnen. Normalerweise kommen keine Touristen dorthin – und nur wenig Besucher.“
„Auf Salamyndros leben doch auch andere Leute.“ Georgios hatte ihr von den Weinbergen und Olivenhainen erzählt. Irgendjemand musste diese bestellen.
„Ja, Arbeiter“, räumte Stefan ein. „Aber …“ Anerkennend musterte er ihr ärmelloses kaffeebraunes Leinenkleid, das ihre zierliche Figur vorteilhaft zur Geltung brachte. „Die einzigen Besucher sind ihre griechischen Cousins und Cousinen. Erwartet Mrs. Alexidis Sie?“
Bestimmt nicht, dachte Miranda. Seine Mutter wäre schockiert, wenn Georgios sie ihr als seine Frau vorstellen würde. Sie schüttelte den Kopf. „Ich wollte sie überraschen.“
„Wissen Sie, dass die Villa auf einem Berg liegt?“, erkundigte sich der junge Grieche. „Wie wollen Sie dahinkommen?“
„Ich miete mir einen Wagen“, sagte Miranda schnell. Sie freute sich schon darauf, die Insel zu erkunden, denn dort hatte Georgios den größten Teil seines Lebens verbracht.
„Auf Salamyndros gibt es keine Firma, die Autos vermietet. Auch keine Taxis oder öffentliche Verkehrsmittel“, klärte Stefan sie auf.
„Dann gehe ich eben zu Fuß.“
Er ließ den Blick erst zu ihren hochhackigen Riemchensandaletten und dann zu ihrem Koffer schweifen. „Oder Sie leihen sich ein Maultier.“
Miranda stimmte in sein Lachen ein, als sie sich vorstellte, wie sie mit ihrem Koffer auf einem Maultier saß.
„Oder mein Cousin Spyros bringt Sie gegen ein kleines Entgelt mit seinem Wagen hin.“ Unerwartet zwinkerte Stefan ihr zu. „Außer den Alexidis ist er der Einzige auf der Insel, der einen hat.“
Sie wollte jedoch nicht, dass jemand sie hinbrachte, denn falls es eine peinliche Begegnung werden sollte, konnte sie keine Zuschauer gebrauchen.
„Vielleicht würde er ihn mir ja leihen. Ich möchte ihm keine Umstände machen.“
„Es wäre ihm sicher eine Ehre, Ihnen sein Auto zu leihen“,...




