Die unpublizierten Stücke im Antikenmuseum der Universität Heidelberg zeichnen sich durch gute bis sehr gute Qualität aus. Einige zeigen sehr seltene Motive und solche, die bisher unbekannt sind. Viele Motive werden über einen größeren Zeitraum verfolgt, wobei unterschiedliche Bedeutungsebenen und zahlreiche Parallelen aufgezeigt werden. Mehrere Fragmente lassen wichtige Details der Technik sowohl der Bearbeitung des Putzes und der Malerei wie auch des Stucks erkennen und geben hierdurch Hinweise für die Plazierung innerhalb eines Dekorationssystems, für die Datierung sowie Motiventwicklung. / Ein Appendix behandelt zwei als Tafelbilder konzipierte Nachahmungen pompejanischer Gemälde. Sie sind Zeugnisse der Antikenrezeption, speziell der römischen Malerei, die von Beginn der Ausgrabungen in Herculaneum (1738) und in Pompeji (1748) zur Produktion von zahllosen Nachahmungen für Dekorationszwecke sowie zur Herstellung von Fälschungen geführt hatte. Die Manipulation der Oberfläche der Heidelberger Stücke stimmt nahezu genau mit der im Jahr 1787 von G. N. d'Azara beschriebenen Technik des berühmten Malers und Fälschers Anton R. Mengs (1728-1779) zu Herstellung seiner Fälschungen überein, eine Methode, die auch von anderen Fälschern praktiziert wurde.
Michel
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Tonio Hölscher und Hermann Pflug/Heidelberger Akademie der Wissenschaften