Buch, Deutsch, 224 Seiten, mit 38 Abb., Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 381 g
Systemisch denken im sozialen Feld
Buch, Deutsch, 224 Seiten, mit 38 Abb., Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 381 g
ISBN: 978-3-525-40158-3
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Aus den klassischen systemischen Begriffen wie Rückkopplung, Autopoiesis und Konstruktivismus ergibt sich ein Denkmodell, das auf soziale Problemlagen ein neues Licht wirft und neue theoretische wie praktische Blickwinkel eröffnet. Klienten sind hier nicht mehr diejenigen, die als Problemträger gesehen werden, sondern alle, die in Beziehung mit Menschen stehen, die als problematisch bezeichnet werden oder ihre Lage als problematisch erleben. Bei dieser Betrachtung zeigt sich, dass soziale Probleme grundsätzlich in Gemeinschaftsarbeit ununterbrochen neu erzeugt werden. Probleme bleiben nur so lange erhalten, wie Menschen und Einrichtungen, die mit dem Problem zu tun haben, sich in gleicher Weise verhalten wie bisher. Verändert aber irgendein Teil sein bisheriges Verhalten, so ist der Auflösung des Problems Tür und Tor geöffnet. Diese Veränderung kann ebenso bei Betreuern, Institutionen oder Familienmitgliedern beginnen wie beim indizierten Klienten. Soziale Arbeit ist keine moralische Instanz, sondern eine sozialstaatliche Funktion, die zum Recht aller Staatsbürger und Staatsbürgerinnen auf soziale Absicherung beiträgt.In dem Buch wird dieses systemische Denkmodell anhand vieler Beispiele erläutert. Berichte aus der Praxis helfen, das Modell in den therapeutischen und beraterischen Arbeitsalltag zu integrieren.
Zielgruppe
SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, ErwachsenenbildnerInnen, MediatorInnen, SupervisorInnen, Coaches.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Arbeit/Sozialpädagogik Soziale Arbeit/Sozialpädagogik, Theorie und Methoden
- Sozialwissenschaften Pädagogik Teildisziplinen der Pädagogik Sozialpädagogik
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Weltgeschichte
Weitere Infos & Material
Vorwort von Johannes Herwig-Lempp
THEORIE
Einleitung: Systemisch denken
Systeme
Aus Chaos wird System
Systemgrenzen
Wer definiert Systeme?
Dauerhaftigkeit von Systemen
Rigide Systeme
Verselbständigung von Dysfunktionalitäten
Große soziale Systeme
Die Entstehung von großen Systemen
Die Rolle des Denkens in sozialen Systemen
Leitdifferenzen: Der Unterschied zwischen großem und kleinem System
Einführung von Veränderungen in großen sozialen Systemen
Der Konflikt – ein System quer zum Sozialsystem
Aus System wird Chaos: Das Life-Event
Die Entwicklung von Außenseiterrollen
Kommunikation
Beziehungskämpfe
Komplexe Beziehungen
Die Isolierung des Außenseiters
Ausblick
Über das Erlernen von Interaktionsmustern
Systemische Definition der Sozialarbeit
Der Beziehungskampf: Kommunikation und Metakommunikation
Symptome
Lösungen: Kalibrierung und Neukalibrierung
Begründung der Sozialarbeit
METHODIK
Die Haltung des Sozialarbeiters
Die systemische Werthaltung
Die negative Zuschreibung
Die Paradoxie der Bekämpfung dysfunktionaler Beziehungen
Die Lösung: Umbewertung
Diagnostik und Fallanalyse
Das Erkennen von Mustern
Fallanalysen
Spezielle systemische Interventionsformen
Veränderungen einführen aus einer Berater-Perspektive
Umdeutungen und Umbewertungen
Veränderungen einführen als Beteiligter im System
PRAXIS
Praxisbeispiel Bewährungshilfe: Ein Hund kam in die Küche (Renate Pokorny)
Praxisbeispiel Berufsfindungskurse: Auf dem Weg in die systemischen Landschaften (Ines Strasser)
Praxisbeispiel berufliche Rehabilitation: Die »Blöd-Seins-Theorie« (Klemens Fraunbaum)
Praxisbeispiel Familienintensivbetreuung: Die einfachste Lösung (Georg Kanitsar)
Praxisbeispiel allgemeine Sozialhilfe: Umdefinitionen (Alexander Josef Weber)
Praxisbeispiel Wohnungslosenhilfe: Es gibt noch vieles hier zu sehen ... Überlebensstrategien für Sozialarbeiter (Renate Fischer)
Zusammenfassung
Dank
Literatur
Mit einem Vorwort von Johannes Herwig-Lempp
Social interaction can occasionally cause a vicious circle. What are the mechanisms and how can they be solved? A systematic approach can be of help.>