E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: Gebetsbegleiter
Mölle Kraftvolle Fürbitte
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-417-27098-3
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit Freude und Fokus beten
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: Gebetsbegleiter
ISBN: 978-3-417-27098-3
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Elke Mölle (Jg. 1966) ist Sprecherin, Autorin und Coach. Seit September 2020 gehört sie mit ihrem Dienst zum Team von 'Kingdom Impact', einer Lebens- und Dienstgemeinschaft mit Schulungs- und Trainingsauftrag und einem Gebetshaus. Vorher war Elke zwölf Jahre lang im Gebetshaus Augsburg als Gebetshausmissionarin tätig und hat dort die Jüngerschaftsschule aufgebaut und geleitet. Seit vielen Jahren ist sie als Sprecherin auf Konferenzen, Seminaren, in Bibelschulen und Gemeinden im In- und Ausland unterwegs. Vorträge und Kurzimpulse von Elke sind auch auf ihrem YouTube-Kanal 'Erfüllt leben mit Elke Mölle' und ihrem gleichnamigen Podcast zu finden. Elke liebt es, über das Königreich Gottes und Jesus zu sprechen - über den Gott, der in jeder Situation mehr als genug ist. Ihre größte Freude ist es zu sehen, wenn die Kraft des Evangeliums Menschen in die herrliche Freiheit bringt, die ihnen als Kinder Gottes zusteht. Als geistliche Trainerin und Coach ist es ihr erklärtes Ziel, dass Einzelne und Gruppen in ihre Berufung kommen.
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Wanted: Fürbitter
Das ist schon erstaunlich, dass der große, souveräne Gott, der alles weiß und alles kann, uns aktiv an seiner Weltregierung beteiligen möchte. Martin Luther hat es so formuliert:
So wie wir Handlanger Gottes werden, der uns ernähren will, wenn wir auf dem Felde arbeiten, säen und ernten, so wirken wir an seiner Weltregierung mit, wenn wir beten. Unser Gebet ist das Werkzeug, das Gott zur Ausführung seiner Pläne gebraucht, so wie er Vater und Mutter mithelfen lässt, wenn er neues Leben schafft.1
Mitwirkung an der Weltregierung Gottes? Ist Gott nicht souverän? Ist er nicht allmächtig? Er könnte doch auch alles alleine machen, ohne uns. Ja, das könnte er tatsächlich. Aber dann wären wir Menschen nur unbedeutende, willenlose Geschöpfe, Schachfiguren, die man hin und her schiebt. Gott will uns aber nicht klein und dumm halten. Er gibt uns eine unglaubliche Würde als Gegenüber auf Augenhöhe, obwohl wir im Vergleich zu ihm doch nur kleine, zerbrechliche und unvollkommene Menschen sind. Diese unfassbare Wahrheit hat auch David in Psalm 8 besungen:
Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst? Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn. Du machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gestellt.
Psalm?8,4-7
Warum sind wir Menschen Gott so wichtig? Wir sind seine Geschöpfe, wir wissen nicht sehr viel, wir sehen meistens hauptsächlich das, was in der sichtbaren Welt vor sich geht, und manchmal nicht einmal das. Wir haben einen sehr begrenzten Intellekt und einen engen Horizont. Wir sind weit davon entfernt, fehlerfrei zu sein. Wir sind nicht besonders zuverlässig und manchmal untreu. Wir können nicht an zwei Sachen gleichzeitig denken und sind schnell überfordert. Und doch liebt Gott uns Menschen. Er liebt uns so sehr, dass er uns einen freien Willen gegeben hat, der es uns sogar ermöglicht, uns gegen Gott aufzulehnen, gegen ihn zu arbeiten und seine Liebe zu verschmähen. Denn Liebe ist nicht möglich ohne den freien Willen der Liebenden. »Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm«, schreibt der Apostel Johannes in seinem ersten Brief (1.?Johannes?4,16b).
Gott glaubt so sehr an die Macht seiner Liebe, dass er das Risiko eingegangen ist, uns jede Entscheidungsfreiheit zu geben. Er möchte keine Marionetten oder Sklaven haben, sondern echte Freunde. Gott liebt uns als Söhne und Töchter, die zur Mündigkeit heranreifen sollen. Ja, er stellt sich in der Bibel sogar als Bräutigam vor und bezeichnet uns, alle Menschen aus allen Völkern und Stämmen und Sprachen, die mit ihm leben wollen, als seine Braut. In Freundschaften, in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern und in der Beziehung zwischen Braut und Bräutigam geht es in erster Linie um Liebe und Vertrauen, um Augenhöhe und nicht um Macht. Gott ist nicht an unserer Arbeit für ihn interessiert, sondern an unserer Liebe zu ihm. Er will keine Roboter, die er vorher programmiert hat, damit sie seinen Willen ausführen. Er möchte eine echte Beziehung. Und diese basiert auf Freiwilligkeit. Liebe ist freiwillig. Vertrauen ist freiwillig. Hingabe ist freiwillig. Gott zielt immer auf unser Herz ab, nicht auf unsere Arbeitskraft oder unsere Nützlichkeit.
Lasst uns mal schauen, was die Bibel dazu zu sagen hat.
Habe ich ein Fürbitter-Herz?
• Ich bin ein Kind Gottes.
• Ich liebe Gott und er liebt mich?– mein Herz zieht mich zu ihm.
• Ich genieße meinen freien Willen, und der sagt mir: »Ich will meinem Gott ganz und gar vertrauen!«
GOTT UND DU?– EIN DREAM-TEAM
Durch die ganze Bibel zieht sich der rote Faden, dass Gott und die Menschen ein Team sind. Angefangen bei der Schöpfungsgeschichte sehen wir, dass Gott, der in sich selbst Liebe und Gemeinschaft ist, beschlossen hat, Menschen zu machen nach seinem eigenen Bild:
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
1.?Mose?1,26-27
Er setzte sie in einen wunderschönen Garten und ließ sie dort nicht allein, sondern er suchte ihre Nähe und verbrachte Qualitätszeit mit ihnen. Sie hatten den Auftrag, als Repräsentanten Gottes über die Erde und alle Geschöpfe zu herrschen und die Schöpfung liebevoll zu verwalten und zu gestalten (1.?Mose?1,28). Gott und Mensch vereint, ohne Trennung, ohne Angst, ohne Scham und zur gegenseitigen Freude und Zusammenarbeit, das war das Paradies. Leider ging diese innige Verbindung durch den Sündenfall in die Brüche, und die Menschen wurden aus dem Paradies vertrieben. Aber Gottes Geschichte mit den Menschen war deshalb noch lange nicht zu Ende.
Als nächstes lesen wir in den Büchern des Alten Testamentes, dass Gott Frauen und Männer suchte, die ihm treu waren, und dass Gott sich ein Volk auserwählte, mit dem er seinen Plan zur Vollendung bringen konnte. Er erwählte Abraham und dessen Nachkommen Isaak und Jakob, dieses Volk zu sein, durch das er alle Nationen auf Erden bis heute segnen will und durch das er sich allen Menschen zeigen will. Durch dieses auserwählte Volk brachte Gott schließlich seinen menschgewordenen Messias hervor, der das Erlösungswerk vollendet hat. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung hat Jesus Christus, der Sohn Gottes, wahrer Mensch und wahrer Gott, die Trennung zwischen Gott und den Menschen wieder aufgehoben. Er hat es möglich gemacht, dass Menschen jetzt Söhne und Töchter Gottes werden und Gott ganz nahekommen können. Denn nach seiner Auferstehung sandte Gott den Heiligen Geist, die dritte Person der Gottheit, der jetzt in jedem Menschen Wohnung nimmt, der von Neuem geboren ist.
Nun wohnt Gott in seinen Söhnen und Töchtern und wirkt durch menschliche Hände, um zu heilen. Er gebraucht menschliche Stimmen, um durch sie zu sprechen, und menschliche Fürbitter, damit der Wille Gottes auf der Erde wie im Himmel geschehen kann.
Vielleicht denkst du dir gerade: »Okay, Gott, das bringt mich jetzt ganz schön unter Druck. Was passiert, wenn ich nicht aufmerksam bin und nicht mitbekomme, was du sagst? Was passiert, wenn ich dich falsch verstehe? Und wenn mir gerade einfach alles zu viel ist und ich mich nicht auch noch um die Weltregierung kümmern kann? Das ist echt ein bisschen viel verlangt, Gott!« Aber da kann ich dich beruhigen. Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir über die Geburt des Messias: »Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens« (Jesaja?9,5). Sei also ganz entspannt, die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, nicht auf deiner.
Aktivierung
LEG DIE LAST-DER-WELT-SCHWERE AB!
Am besten, du schüttelst gleich mal die Last von deinen Schultern ab. Immer, wenn du merkst, dass sich die Last der ganzen Welt auf deine Schultern legen will, schüttele sie sofort ab und sprich laut die Wahrheit aus Gottes Wort aus: »Die Herrschaft liegt auf deiner Schulter, Herr Jesus! Deine Schultern sind breit und stark genug dafür. Du bist der Herr der ganzen Welt. Du bist der Retter. Ich bin es nicht!«
Manchmal muss man das mehrmals am Tag machen. Das ist ganz wichtig, denn als Fürbitter müssen wir unbedingt lernen, keine Lasten mit uns herumzuschleppen. Gib die Last immer wieder an Jesus zurück, er hat genug Kraft, Autorität und Weisheit, um sich darum zu kümmern.
Wenn ich an unsere Mitwirkung an der Weltregierung Gottes denke, habe ich immer das Lied »In der Weihnachtsbäckerei«2 von Rolf Zuckowski im Ohr. Ich glaube, mit unserer Mitwirkung bei Gott verhält es sich ein bisschen so ähnlich, wie es in diesem Lied beschrieben wird: »Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei in der Weihnachtsbäckerei.« Backen mit Kindern bringt keine besseren Ergebnisse hervor als Backen ohne Kinder. Wenn du mit kleinen Kindern Weihnachtsplätzchen backst, dann kann ich dir garantieren, dass es durch die Hilfe der kleinen Kinder nicht schneller gehen wird. Die Plätzchen werden auch nicht akkurater und schöner, die Küche sieht hinterher nicht besser aus, ganz im Gegenteil. Es kostet dich nicht weniger Kraft, als wenn du es alleine machen würdest. Aber deswegen machst du es auch nicht.
Du backst mit den Kindern, weil es ein herrlicher Spaß ist. Du traust ihnen etwas zu. Du verbringst Qualitätszeit mit ihnen. Du schenkst ihnen ein Erfolgserlebnis. Sie fühlen sich ernst genommen. Sie haben Anteil an dem Ergebnis eurer gemeinsamen Mühe. Du schenkst ihnen wunderschöne Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeit. Es gibt ein echtes Ergebnis, an dem die Kinder einen wesentlichen Anteil haben. Auch wenn die Plätzchen nicht perfekt geformt sind, schmecken sie genauso lecker, und ohne Beteiligung der Kinder hätte es diese Kekse nicht gegeben. Und wenn du dann in die strahlenden Kinderaugen schaust, findest du, der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.
Man kann es nicht oft genug hören, lesen und sagen, dass Gott uns unfassbar lieb hat...