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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 372, 212 Seiten, Format (B × H): 230 mm x 180 mm

Reihe: Lindemanns Bibliothek

Monnet Wertebilanz

Werte nachhaltig bilanzieren – für eine zukunftsfähige Ökonomie
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96308-125-5
Verlag: Lindemanns VERLAG & AGENTUR
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Werte nachhaltig bilanzieren – für eine zukunftsfähige Ökonomie

E-Book, Deutsch, Band 372, 212 Seiten, Format (B × H): 230 mm x 180 mm

Reihe: Lindemanns Bibliothek

ISBN: 978-3-96308-125-5
Verlag: Lindemanns VERLAG & AGENTUR
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die traditionelle Bilanz weist Lücken und Defizite auf. Den komplexen Herausforderungen der heutigen Welt wird sie nicht mehr gerecht. Ökologische Schwellenwerte und Werte wie Zukunftsfähigkeit, Resilienz, Kooperation, Risiko, Motivation oder Identifikation finden sich heute nicht hinreichend in den Bilanzen repräsentiert. Vieles läuft jenseits der Buchhaltung und Bilanzierung: unbeachtet, verborgen oder externalisiert. Die Wertebilanz schafft Abhilfe. Mit ihrem neuartigen System wird das Bilanzieren um wesentliche Gesichtspunkte ergänzt und realitätsnäher. Werte bilanzierende Unternehmen machen transparent und nachvollziehbar, was sie sozial, kulturell, ökologisch und nachhaltig leisten.

Die Wertebilanz misst 42 relevante Unternehmenswerte, die bisher keine Berücksichtigung finden. Unternehmen werden durch die neuartige Bilanzierung „wertvoller“, weil sie Auskunft über ihre tatsächliche Unternehmensrealität geben. Die identifizierten Werte werden messbar, indem wir sie in Zahlen „geldwert“ dokumentieren. Am Ende steht eine Bilanz, die sich qualitativ sehen lassen kann, weil das Unternehmen in seiner ganzen Wirklichkeit erfasst wird. Die Wertebilanz schafft durch „Aufklärung“ heute die Voraussetzung für die zukünftige Prosperität unserer Ökonomie.

Rainer Monnet war über zwei Jahrzehnte für Mittelstand und Industrie ­tätig, davon 10 Jahre als Berater und Innovation Manager der SAP AG.

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8. MAKROÖKONOMISCHE ASPEKTE Wir wollen Dimensionen der Werte in ihrer Wirkung noch von einer weiteren übergeordneten Sichtweise erkennen lernen. Nach dem Blickwinkel der höheren Werte I. Ordnung schauen wir nun aus volkswirtschaftlicher Sicht und großer Perspektive auf die Werte. Hier geht es vor allem darum, die übergeordneten Bezüge herauszustellen. Diese sind Grundlage zum besseren Verständnis unserer derzeitigen Situation. AKTUELLE WELTLAGE UND IHRE RESULTIERENDEN AUFGABEN Wir leben in Zeiten kolossaler Umbrüche und Verwerfungen. Unsere Erde (Gaia) erlebt, im Bilde gesprochen, Fieberzustände (Erderwärmung und Hitzerekorde), unterliegt Beben und Stürmen (Tsunamis, Erdbeben und Orkane) und kollabiert an Vergiftung (Plastik, synthetischer Dünger und Pestizide).1 Nicht erst seit „Fridays for Future“ junge Menschen zu Tausenden auf die Straßen ziehen, ist uns bekannt, welche schwerwiegenden Fehltritte und Verhalten wir in den vergangenen Jahrzehnten ignoriert haben. Noch schwerwiegender ist, dass wir zu wenig dagegen unternommen haben. Oder wir haben versäumt, alte Fehler und Unterlassungen wieder gutzumachen. Die Jugend und die Natur führen uns unser kapitales Versagen unerbittlich vor Augen. Hinzu kam Anfang 2020 eine virale Epidemie globalen Ausmaßes mit verheerenden Folgen für Mensch und Wirtschaft. SARS-CoV-2 legte ganze Volkswirtschaften und das öffentliche Leben auf Eis und in Quarantäne. Die Fragilität unseres gesamten Systems trat plötzlich zu Tage. Unsere Art mit Geld und Kapital umzugehen, konfrontiert uns mit grotesken Fakten: Die Geldvermögen in Deutschland haben sich seit 1999 von 3.142 auf 6.170 Milliarden Euro 2019 verdoppelt. Die weltweite Staatsverschuldung belief sich 2019 auf 52 Billionen Dollar. 25 % dieser Verschuldung werden negativ verzinst. Hiervon profitiert der deutsche Staat: Er generiert aus negativ verzinsten Schulden Einnahmen (0,2 %). Der private Anleger hingegen bezahlt dies durch etwa 2 % Zinsverlust und Inflationsschaden. Die Bürger werden systematisch um ihr Vermögen oder ihre Ersparnisse gebracht. Die weltweite Verschuldung wird verständlicher, wenn wir uns die kapitalstärksten Staaten ansehen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezeichnet bekanntlich den Gesamtwert aller Güter, die während eines Jahres innerhalb einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden, abzüglich aller Vorleistungen. Nur um eine völlig konträre Blickrichtung zu haben, nehmen wir den HPI 2 hinzu. Der Happy Planet Index erfasst Indikatoren für ökologische Effizienz 3, mit der eine Nation ihr Wohlbefinden generiert. Einen Nationalen Wohlstandsindex (NWI) gibt es unseres Wissens nicht für alle hier aufgeführten Staaten. Der Vergleich NWI zum BIP für Deutschland zeigt jedoch, dass sich die Schere seit dem Jahr 2000 immer weiter öffnet. Der NWI sinkt kontinuierlich, das BIP Tendenz steigend.4 Die Schere zwischen Armut und Reichtum geht immer weiter auseinander. 82 % des globalen Vermögenswachstums gingen 2018 an das reichste Prozent der Weltbevölkerung, während das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung stagnierte. Einer Milliarde Hungernden stehen weltweit zwei Milliarden Übergewichtige gegenüber.5 Die 40 reichsten Deutschen allein verfügen über ebenso viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der hiesigen Bevölkerung. Wir zählten 2018 weltweit 42.155 Millionäre. Für 2023 werden 55.206 erwartet.6 Mit anderen Worten: Die Armut hat gegen den Reichtum keine Chance. Die führenden Volkswirtschaften leben nicht nur weit über ihre Verhältnisse, sondern sie tun dies auf Kosten anderer und gefährden damit vermutlich unserer aller Zukunft. Das zeigt die Schuldenquote deutlich. Ein gesundes Unternehmen verschuldet sich nicht derart. Selbst China, vermutlich durch staatlich manipulierte Wachstumszahlen nicht ganz so offensichtlich, ist kein Musterknabe mehr. Das tatsächliche Wachstum der großen Staaten ist derzeit gering. Der HPI sagt zumindest eines aus: In Staaten mit hohem BIP leben nicht zwangsläufig mehr zufriedene Menschen. Interessanterweise stehen weltweit mit Costa Rica, Mexico und Kolumbien keine Staaten unserer industriellen Hemisphäre auf den ersten drei Plätzen mit der glücklichsten Bevölkerung. Und obwohl Japan eine viel höhere Staatsverschuldung als die USA aufweist, betrachten sich die Japaner als zufriedener.7 Glück hat demnach nicht zwangsläufig etwas mit monetärem Wohlstand zu tun. Es kann allerdings dazu beitragen, die Volkswirtschaft zu verändern. Das zeigt ein Blick auf die Entwicklung in Bhutan.8 Land Staatsverschuldung im Verhältnis BIP in % BIP 2018 in Milliarden Wirtschaftswachstum 2019 in % BIP basiert HPI Rang von 140 USA 106 20.413 1,9 108 China 51 25.239 6,1 72 Russland 88 4.169 2,3 116 Japan 237 5.620 0,8 58 Deutschland 61 4.374 0,4 49 Eurozone 85 21.999 1,7 n.v. OECD-Staaten 20.494.100 GELDENTSTEHUNG, FINANZEN UND FINANZKONZERNE In den Köpfen der meisten Investmentmakler, Banker und Zeitgenossen hat sich die Vorstellung festgesetzt, dass Geld als Ware gehandelt werden kann und darf. Dies führte zur Abkopplung von der Realwirtschaft. Einer ständig steigenden Geldmenge steht kein realer Sachwert gegenüber. Inzwischen sind dies etwa 85 %.9 Das freigewordene Vermögen sucht immer neue Anlageformen und die Besitzer jagen nach weiteren Renditen. Dieses Verhalten entbehrt zum allergrößten Teil jeglicher gesunden ökonomischer Grundlage. Diese Auswüchse haben die Weltwirtschaftskrise 2008 verursacht und die Fehlentwicklungen für jedermann sichtbar werden lassen. Leider haben die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu verschwindend wenig Veränderungen geführt: weder in Gesetzesform noch im Verhalten gewisser Kreise unserer Finanzwirtschaft. Die Flutung der Finanzmärkte durch Geldmarktpolitik der EZB wurde seit der Krise 2008 immer weitergetrieben. Auch wenn große Teile der Bevölkerung derzeit weniger Vertrauen in die Unternehmen 10 haben, ist das Wirtschaftsleben der richtige Ort, das Geldwesen zu steuern. Die Dimensionen des Kapitals, der Finanzwirtschaft und der Eigentumsverhältnisse lassen sich nicht nur in reinen Zahlen, sondern graphisch darstellen.11 Regierungen und Staaten benötigen ständig Geld. Diese Staatsausgaben werden nicht in ausreichendem Maß durch Steuereinnahmen gedeckt. Daher geben Regierungen Staatsanleihen aus. Manche mögen es nicht wissen: Die Regierung druckt Anleihen als Wertpapiere. Auf denen sind eine bestimmte Summe, ein Zinssatz und eine Laufzeit festgelegt. Diese Staatsanleihen werden auf Auktionen an Geschäftsbanken verkauft. Anschließend kauft die Zentralbank den Geschäftsbanken diese Staatsanleihen mit Zentralbankgeld wieder ab. Zentralbankgeld wird nur zwischen der Zentralbank und den Geschäftsbanken oder von den Geschäftsbanken untereinander genutzt. Dieses Zentralbankgeld entsteht wie aus dem Nichts nach dem jeweiligem Gutdünken der Staaten. Es wurde nur zum Zweck der Vergrößerung der Geldmenge geschaffen. Die Geschäftsbanken erhalten bei jedem einzelnen Verkauf eine Provision.12 Die vorzuhaltende Mindestreserve 13 der Banken von 1 % schafft zusätzliche, nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für die Geldschöpfung. Hinzu kommt die Geldentstehung durch das Giralgeld. Mit der zunehmenden Verwendung von Giralgeld seit den 1970er-Jahren entkoppelten sich Geldgeschäfte und Realwirtschaft. So benötigen nicht nur Banken immer neues Geld, sondern auch...



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