Moreland | Corporate Love - Hal | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 347 Seiten

Reihe: Vested Interest

Moreland Corporate Love - Hal


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7363-1309-5
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6, 347 Seiten

Reihe: Vested Interest

ISBN: 978-3-7363-1309-5
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was passiert, wenn ein Mann, der nicht an die Liebe glaubt, sein Herz verliert?

Halton Andrew Smithers ist Anwalt. Er vertritt die Schwachen und verhilft ihnen zu Gerechtigkeit. Weil er so viel Schlimmes gesehen hat, glaubt er nicht an die Liebe und vermeidet zu enge Bindungen - nach seiner Erfahrung verletzen sich die Menschen im Laufe der Zeit immer. Doch als die Frau seines ärgsten Konkurrenten sein Büro betritt und um Hilfe bittet, ändert sich alles für ihn. Fiona rührt eine unbekannte Seite in ihm, und das erste Mal in seinem Leben sehnt Hal sich nach einer Liebe, die ein Leben lang hält ...

'Wunderbar geschrieben und soo emotional. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, fünf Sterne reichen nicht aus!' THE OVERFLOWING BOOKCASE

Band 6 der CORPORATE-LOVE-Serie von Bestseller-Autorin Melanie Moreland

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Autoren/Hrsg.


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1


Halton

»Sagen Sie Ihrem Mandanten, dass er zwölf Stunden Zeit hat, sich zu entscheiden.«

Am anderen Ende entstand eine Pause.

»Haben Sie mich gehört?«, blaffte ich.

»Es ist neun Uhr abends, Hal. Erwarten Sie von ihm, dass er sich heute noch entscheidet?«

»Es ist sein Kind, verdammt noch mal. Wenn er wirklich der Vater ist, der er so unbedingt sein will, wird ihn die Entscheidung fünf Minuten kosten.«

Ich knallte das Telefon auf den Schreibtisch und drehte meinen Stuhl so, dass ich aus dem Fenster schauen konnte. Ich atmete etwas dringend benötigten Sauerstoff ein. Lange, ruhige Atemzüge, die mich beruhigen und erden sollten.

Es half nicht.

Ich nahm eine Flasche vom Sideboard und goss mir etwas Scotch in ein Kristallglas. Für einen Moment hielt ich das Glas ins Licht, bewunderte die goldene Färbung und kippte dann den Alkohol runter. Das Brennen in meiner Kehle fühlte sich gut an, die samtige Weichheit des Scotchs schmeichelte meinen Geschmacksknospen und wärmte mir die Brust. Ich schenkte mir noch ein Glas ein, lehnte mich zurück und schaute in die Nacht hinaus.

Der frühherbstliche Abend war klar, und die Lichter der Stadt leuchteten hell. Hier oben, in meinem Eckbüro im vierzigsten Stock, hatte ich eine herrliche Sicht auf den Hafen von Toronto und die Innenstadt. Ich schaute oft aus dem Fenster, wenn ich den Tag Revue passieren ließ oder über die beste Lösung für ein Problem nachdachte.

Oder über Versager von Eltern fluchte, die das Gefühl hatten, sie verdienten es, aus einer Laune heraus eine Rolle im Leben ihres Kindes zu spielen.

Seufzend lehnte ich den Kopf an das dicke Leder meines Bürostuhls, nippte an dem Scotch und lockerte meine Krawatte.

Dieser Fall ärgerte mich maßlos. Ein geschiedenes Paar – die Mutter hatte das alleinige Sorgerecht erhalten, während der Vater nach der üblichen Regelung jedes zweite Wochenende und gelegentlich abends sein Kind sehen konnte.

Wenn es ihm in den Kram passte – und das war nicht oft der Fall.

Wie meine Mandantin, seine Exfrau, belegen konnte, tauchte er in den meisten Fällen überhaupt nicht auf. Bis sie jemanden kennengelernt hatte, der eine Vaterfigur für ihre Tochter und ein Partner für sie geworden war.

Jetzt wollte dieser Blödmann plötzlich am Leben seiner Tochter teilhaben und verlangte ein großzügigeres Besuchsrecht. Er behauptete, seine Exfrau würde seine Tochter von ihm fernhalten und sie, was seine Person anging, negativ beeinflussen.

Glücklicherweise hatte meine Mandantin über alle versäumten Besuche penibel Buch geführt, alle Textnachrichten und E-Mails, die sie geschickt hatte, um ihn an bevorstehende Geburtstage, wichtige Termine und Besuchszeiten zu erinnern, sorgsam aufbewahrt. Die er sämtlich ignoriert hatte, bis er herausfand, dass er ersetzt worden war.

Das Problem lag in der Großzügigkeit meiner Mandantin. Statt ihre Tochter in einen Sorgerechtsstreit zu verwickeln, der hässlich werden konnte, versuchte sie, eine Lösung zu finden. Ihr Angebot eines regelmäßigen Umgangs war mehr als fair, vor allem angesichts der Tatsache, dass er das nur tat, weil er beleidigt war. Bei seinem Ego ertrug er es nicht, ersetzt zu werden. Und obwohl Janet das wusste, entschied sie trotzdem im Zweifelsfall zu seinen Gunsten.

»Ich will nicht, dass Kimberly ihren Vater nicht kennt«, erklärte sie mir. »Er war ein guter Dad, als wir noch zusammen waren, und sie hat ihn angebetet.«

»Das war damals«, wandte ich ein. Ich hätte ihm am liebsten ohne jede Zurückhaltung das Leben schwergemacht und ihn völlig aus dem Leben der beiden getilgt. »Sein Verhalten spricht für sich selbst.«

Sie sah traurig aus. »Ich weiß, aber ich habe die Hoffnung, dass er sich Mühe gibt, wenn ich es ihm anbiete. Wirklich Mühe gibt. Damit ich Kimmy, sollte sie jemals fragen, aufrichtig sagen kann, was ich alles versucht habe, damit er in ihrem Leben präsent ist.« Sie seufzte und schaute an mir vorbei aus dem Fenster. »George liebt sie auch, aber Hank ist ihr Vater.« Resigniert zuckte sie die Achseln. »Wie George immer sagt, kein Kind kann zu viel Liebe bekommen. Wenn sie beide haben kann, dann ist das eine gute Sache.«

Ich hatte ihre Worte noch immer im Ohr. Kein Kind kann zu viel Liebe bekommen.

Einige Kinder bekamen gar keine Liebe. Manchmal waren sie nur Schachfiguren – gefangen in einem Spiel, das sie sich nicht selbst ausgesucht hatten.

Einem Spiel, in dem sie die Verlierer waren – jedes Mal.

Ich schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen, schob die Erinnerungen und mit ihnen die Gefühle da hin, wo sie hingehörten.

In die Vergangenheit.

Das Öffnen der Tür hinter mir ließ mich aufschrecken, und ich sprach, ohne mich umzudrehen. »Warum bist du denn immer noch hier?«

Ein langer Seufzer drang an meine Ohren. »Weil mein tyrannischer Chef auch noch hier ist. Daher bin ich als guter Soldat ebenfalls geblieben.«

Ich drehte mich um und begegnete dem ruhigen Blick meines Mitarbeiters. »Jetzt bist du also Soldat?«

Fältchen erschienen um Renes Augen, als er kicherte. Er war zwanzig Jahre älter als ich, verfügte aber dennoch an den meisten Tagen über größere Energiereserven. Er hatte jung geheiratet, und sein Sohn war in meinem Alter, verheiratet und hatte zwei Kinder, in die Rene völlig vernarrt war. Seine Frau war vor zehn Jahren gestorben, und seither bezeichnete er sich selbst als Herzensbrecher. Groß, dünn, mit milchkaffeefarbenem Teint und einem glänzenden, kahlen Kopf, steckte er in seiner gewohnt extravaganten Kleidung. Ich hatte eine Weile gebraucht, um mich an seine Garderobe zu gewöhnen. Wenn ich eine große Anwaltskanzlei gehabt hätte, wäre er herausgestochen wie ein bunter Hund, aber da ich allein arbeitete, hatte ich nichts dagegen.

Dunkle Anzughosen, ein leuchtend blaues Hemd, eine Weste mit wildem Muster und eine freche Krawatte waren seine Vorstellung von angemessener Kleidung fürs Büro. An anderen Tagen trug er gemusterte Jacketts und Einstecktücher in grellen Farben. Seine Füße steckten immer in den verrücktesten Schuhen, und an seinem Ohr glänzte ein goldener Ring. Seine Garderobe schrie geradezu: reich und verwöhnt, aber bei der Arbeit war er definitiv zupackend, und ohne ihn wäre ich verloren gewesen. Er leitete mein Büro mit großer Präzision und fand sich, ohne sich je zu beklagen, mit meinem mörderischen Terminkalender ab.

»Ich bin mir sicher, dass ich das Outfit habe, um es zu beweisen.«

Ich grinste. »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.«

Er legte einen Stapel Ordner auf meinen Schreibtisch. »Ich habe deinen Kalender auf den neuesten Stand gebracht, alle Akten zusammengesucht, die du morgen brauchst, und außerdem all deine Textnachrichten und E-Mails beantwortet, die ich beantworten konnte. Darüber hinaus musste ich dir das Dinner mit deiner aktuellen Flamme auf Donnerstag verlegen. Am Mittwochabend hast du ein Treffen mit einer neuen Mandantin, und ich weiß, wie sauer Ms Molly wird, wenn du sie warten lässt.«

Meine Lippen zuckten. »Gut mitgedacht.«

»Sie geht mir auf den Wecker.«

Ich versuchte, nicht zu lachen. »Tatsächlich? In welcher Hinsicht?«

»Ihre ganze Art. Sie ist ziemlich schwierig. Von ihrer Stimme ganz zu schweigen. Wie Fingernägel, die über eine Schiefertafel kratzen.«

»Danke für das Update.«

»Ich sage dir, wenn du die Sache mit ihr beendest – und wir wissen beide, dass du das tun wirst –, wird sie es ziemlich schlecht aufnehmen. Sie ist der Typ, der klammert.«

»Ist pflichtschuldig vermerkt.«

»Du musst dir endlich ein nettes Mädchen suchen. Ruhiger werden. Mit diesem oberflächlichen Scheiß aufhören.«

»Kein Interesse, vielen Dank.«

Er musterte mich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Für irgendjemanden hast du eine Menge zu bieten, Halton.«

Ich schnaubte. »Im Bett vielleicht. An etwas anderem habe ich kein Interesse.«

»Nur dafür gestattest du dir, Interesse zu haben.«

Ich wedelte mit der Hand und tat seine Worte ab. »Das geht dich nichts an, Rene. Verschon mich also damit.«

»Mein Leben wäre leichter, wenn ich mir nicht immer merken müsste, wer wer ist und mit wem du diese Woche schläfst.«

»Ich bezahle dich gut genug, damit du den Überblick über solche Details behältst. Mach einfach deinen Job.«

»Und ich mache ihn gut, vielen herzlichen Dank.«

Ich zog eine Schulter hoch. »Na ja, schon möglich.«

»Oh, überschlag dich nur nicht mit Komplimenten«, gab Rene schnippisch zurück. »Ich würde gern sehen, wenn sich ein anderer mit dir altem Grübler herumschlagen müsste.«

Er hatte recht, und wir wussten es beide, aber ich piesackte ihn gern. Er zahlte es mir ja auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit...



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