E-Book, Deutsch, 230 Seiten
Müller Traumjob Katzensitter
2. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7519-4654-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Blick hinter die Kulissen
E-Book, Deutsch, 230 Seiten
ISBN: 978-3-7519-4654-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Daniela Müller lebt und arbeitet in der schönen Pfalz. Nach Gründung ihres Unternehmens Katzensitting DÜW hat sie schon viele Samtpfoten mit Leib und Seele betreut. Mit erfolgter Qualifikation zur Katzenpsychologin hat sie ihr Angebot erweitert und unterstützt als Katzen-Coach Katzenhalter, deren Samtpfoten Verhaltensauf-fälligkeiten zeigen. Mehrere Zeitungsartikel (z. B. in der Rheinpfalz -Es ist und bleibt ein Raubtier-, oder der Freizeit Revue -Katzenflüsterin zaubert Knalltrauma weg-) sind über sie erschienen. In ihrer Freizeit übt sie als Hobby unter anderem das Schreiben von Büchern aus.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Teil 1: Wie alles begann
Beginnen wir mit einem kurzen Rückblick in meine Vergangenheit, mit und ohne Katzen:
Eigene Katzenhaltung
Sicher stellt sich nicht die Frage, ob Katzen schon immer einen Teil meines Lebens ausgemacht oder mich immer eine Zeitlang begleitet haben. Natürlich ist dem so.
Ein kleiner Schwenk in die 80er: Bereits als Kind hatte ich Katzen – unseren getigerten Sepp und später noch einen zugelaufenen, ebenfalls getigerten Kater, Keoma. Auch meine Tante, die auf der anderen Straßenseite wohnte, hatte eine Miez. Sie hieß Susi - die Katze, nicht die Tante - und hat mir meine erste Narbe verpasst. Zu Recht. Als Kind noch unwissend und ohne jemanden, der mich über den korrekten Umgang mit Tieren zu unterweisen wusste, habe ich schnell gemerkt, dass Katzen nicht dann spielen und schmusen wollen, wenn ein Menschenkind das möchte. Das nächste Mal war ich im Umgang mit Susi vorsichtiger.
Als ich mit sechs Jahren, zuerst durch die Trennung der Eltern und dem darauffolgenden, tragischen Unfalltod innerhalb der Familie, mein damaliges Zuhause verlassen musste, wurde ich zwangsläufig auch von den Katzen getrennt, denn sie konnten nicht mit umziehen. Katzenhaltung war fortan bei uns in der Familie leider nicht mehr möglich, so dass der Kontakt zu diesen wundervollen Tieren vorerst ein kleiner Traum blieb.
Erst mit über 20 Jahren war es machbar, mir eine eigene Miez in die Wohnung zu holen. Diese kam – für mich völlig selbstverständlich - aus dem Tierheim. Der Kauf einer Rassekatze stand für mich nicht zur Debatte, dabei ging es mir nicht um das Geld. Bei so vielen herrenlosen Geschöpfen in den Tierheimen würde das für mich nicht in Frage kommen. Das ist keine Verurteilung meinerseits den Rassekatzenhaltern gegenüber. Nicht, dass jetzt die Halter dieser hübschen Samtpfoten das fehlinterpretieren und das Buch weglegen. Das ist eine Einstellungssache und die Entscheidung von jedem einzelnen selbst. Davon abgesehen landen gelegentlich auch die edlen Miniaturtiger im Tierheim oder werden aus nicht artgerechter Haltung gerettet und suchen ein neues Zuhause, so dass auch Liebhaber von Rassekatzen in den Tierheimen oder bei Tierschutzorganisationen fündig werden können. Jedenfalls gab es für mich seit damals selten Zeiten ohne Katze – und wenn, dann nur, weil es die Umstände so erforderten.
Die Gegenwart: Seit einigen Jahren sind nun Kater Franklin und Kätzin Miss Fluffy bei mir, beide unabhängig voneinander aus einem Tierheim adoptiert. Meine Zaubermaus Miss Fluffy, mein kleines getigertes Supermodel, steht mir immer für Fotos für Flyer oder Homepage zur Verfügung und ist die gute Seele des Hauses, die jeden Besuch erst einmal herzlich empfängt.
Kater Franklin – Angsthase schlechthin – muss enorm Schlechtes erlebt haben, denn trotz vieler Arbeit mit ihm leidet er noch heute unter seiner Angststörung. Er ist unser Superbär und ein richtig toller, wunderschöner, schwarzer Kater mit den ausdrucksstärksten Augen, die ich je gesehen habe. Auch er lässt sich gerne für ein paar tolle Fotos für meine Homepage ablichten und ist zumindest uns gegenüber überhaupt nicht mehr ängstlich, sogar enorm zutraulich.
Ein Leben ohne die Beiden kann und möchte ich mir nicht vorstellen.
Wie kam ich auf mobiles Katzensitten
Früher habe ich beruflich viele Jahre im Bereich Bürotätigkeit und im Kundenservice gearbeitet. Da mich besonders der Bereich Entspannung und Wellness interessierte, absolvierte ich einige Fortbildungen und begann nach Möglichkeiten zu suchen, mit meinem Wissen und Können anderen Menschen zu helfen. Trotz der Freude, die mir meine Arbeit mir brachte sollte sich nicht das Richtige für mich auftun. Heute weiß ich natürlich warum - denn mein Weg sollte mich zu den Katzen und deren Menschen führen. Mit Tieren zu arbeiten hat mich schon lange fasziniert und so hielt ich die Augen in diese Richtung offen.
Nach meinem letzten Umzug sind mein Partner und ich per Zufall auf ein Tierheim in unserer Nähe aufmerksam geworden. Seit dieser Zeit sind wir dort Mitglieder und helfen auch, sofern es uns zeitlich möglich ist, tatkräftig mit. Doch ein Job ist ein Job und ein Ehrenamt ist ein Ehrenamt. Trotz der Freude, die uns das Helfen bringt muss ich, wie jeder andere, leider auch ans Geld verdienen denken. Den ganzen Tag am PC oder am Telefon zu verbringen, das konnte und wollte ich nicht mehr, jedoch ergab sich zunächst noch immer nichts Passendes.
Dann kam ein denkwürdiger Tag im Oktober 2016. Es regnete und ich weiß noch genau, wie ich mit meinen Samtpfoten auf der Couch saß und darüber nachgrübelte, wie ich endlich an einen Job kommen konnte, der meinen Wünschen gerecht würde. Ich überlegte, welche Jobs es im Zusammenhang mit Tieren gibt. Ich dachte nach, ob es etwas speziell in Bezug auf Katzen gibt… dachte an Katzenpensionen und Gnadenhöfe… für mich nicht umsetzbar. Dachte an die Hundetrainier und Hunde-Gassi Geher… ich möchte aber doch was mit Katzen machen... dachte an die Tiere, die ich im Freundeskreis schon betreut hatte, sah meine Katzen an, als es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel:
Mobiles Katzensitting!
Das war die Idee. So wäre es mir möglich, sowohl Menschen als auch Katzen Gutes zu tun, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, dazu viele Katzen kennenzulernen und zu versorgen und hätte endlich den perfekten Job für mich gefunden. Mit einem Homeservice hätten sowohl die Katzenhalter als auch die Katzen weniger Stress, ich benötige kein Haus oder Grundstück und durch vergangene Erfahrungen in der Selbstständigkeit hatte ich bereits Kenntnisse darüber, was es für den Aufbau eines Unternehmens alles braucht. Alles passte.
Sofort schaltete ich den Computer an um zu recherchieren ob es denn so etwas in unserer Heimatregion schon gab und fand nichts außer organisierten Privatpersonen, die sich untereinander aushalfen. „Bingo!“, dachte ich. So suchte ich noch etwas spezifischer bei uns in der Umgebung, doch keine Spur von einem mobilen Katzensitting- Unternehmen.
Um keine Zeit zu verschwenden und Nägel mit Köpfen machen. So erarbeitete ein Konzept, erfand einen Namen, erstellte mir eine Homepage, kreierte Flyer und inserierte, als alles vorbereitet war, in der Zeitung.
Kurz darauf war ich, anfangs noch unsicher ob meine Idee bei den Katzenhaltern überhaupt ankommen würde, mitten im Geschehen. Das war der Beginn von: Katzensitting DÜW, mobiles Katzensitting mit Herz, Verstand und Erfahrung.
Es meldete sich ein Interessent nach dem nächsten und mit jeder neuen Erfahrung ergänzte und optimierte ich mein Geschäftskonzept. Zudem begann ich umgehend mit dem Studium zur Katzenpsychologin um eine weitere Referenz für meine künftigen Kunden vorweisen zu können.
Was in diesem Buch natürlich keinesfalls fehlen darf, ist die Geschichte über die ersten Kunden. Also los:
Simba und Trickser
Der erste Kunde ist für ein Unternehmen etwas ganz Besonders. Und diese Familie war dies ohne Frage, ob erster Kunde oder nicht. Ehepaar von Rabe mit den Katzen Simba und Trickser werden mir immer im Gedächtnis bleiben.
Aufgeregt über meine erste Anfrage per E-Mail stellte sich diese außerdem als besondere Herausforderung heraus, denn sie war in Englisch geschrieben. Die Interessentin konnte Deutsch lesen und sprechen, doch bevorzugte in Englisch zu schreiben wie ich bald erfuhr. Ehrgeizig war ich bemüht, Frau von Rabe entgegenkommend in Englisch zu antworten. Die sympathische Dame hatte zwei Kitten aus dem Tierschutz adoptiert und musste leider gelegentlich geschäftlich verreisen und wollte in diesen Zeiten ihre neuen Lieblinge in guten Händen wissen. Sie war sehr erfreut darüber, auf meine Webseite aufmerksam geworden zu sein. Nach einem baldigen Kennenlernen hatte ich mich sofort in die beiden wilden Samtpfoten verliebt und zudem gleich den ersten Auftrag erhalten.
Simba, eine weiße Schönheit mit einem braun getigerten großen Fleck am rechten Schulterblatt und der braun-getigerte Kater Trickser, dessen Beine weiße Socken zierten, waren ihres Alters von wenigen Monaten entsprechend neugierig, verspielt und sehr agil. Es war mir eine große Freude, die beiden betreuen zu dürfen. Da stets das Komplettprogramm gebucht wurde, lies ich mir immer wieder neue Spiele für die beiden einfallen. Besonders gerne mochten sie es, trockenen Nudeln oder Korken nach zu jagen. Doch nicht nur das. Auch eine lange Stoffschlange, die Knisterfolie enthielt, wurde erbarmungslos verfolgt. Oftmals galoppierte Simba mit lauter Schwung an der Schlange vorbei und musste Acht geben, nicht an die nächste Wand zu prallen. Diesen Drang zum Sprinten baute ich ins Spiel mit ein. So entstand zwischen dem einen Ende der Wohnung, der hinteren Wand des Wohnzimmers und dem anderen Ende, der hinteren Wand des Arbeitszimmers eine provisorische Katzenrennbahn. Da sich unter der Wohnung lediglich die Kellerräume befanden ging ich davon aus, es würde niemanden stören, dass es sich so anhörte, als ob eine...