Naas | Wildwasser und Feuerteufel | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 8, 180 Seiten

Reihe: Ein Fall für die MounTeens

Naas Wildwasser und Feuerteufel

Der achte Fall für die MounTeens
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-906037-93-6
Verlag: boox-verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der achte Fall für die MounTeens

E-Book, Deutsch, Band 8, 180 Seiten

Reihe: Ein Fall für die MounTeens

ISBN: 978-3-906037-93-6
Verlag: boox-verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es brennt! Bad Lärchenberg wird von Brandanschlägen auf mehrere Geschäfte in der Innenstadt erschüttert. Wer ist der Feuerteufel und was steckt dahinter? Als auch der Friseursalon von Amélies Mutter in Gefahr ist, schreiten die MounTeens mutig ein. Die heiße Spur verleitet sie aber zu gefährlichen Entscheidungen: Erst tappt Sam in eine Falle, dann finden sich die MounTeens mitten in einer alles verzehrenden Feuersbrunst wieder. Und als einziger Ausweg bleibt das wilde Wasser ...

Marcel Naas, geboren 1973, arbeitete zehn Jahre als Sekundarlehrer, bevor er ein Studium der Pädagogik, Publizistik und Philosophie an der Universität Zürich abschloss. Nach Promotion an der Universität Luxemburg war er in einem Post-Doc-Projekt der Universität Basel für die Herausgabe von Isaak Iselins pädagogischen Schriften verantwortlich. Seine Tätigkeit in der Lehrerbildung begann er 2010 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich, wo er heute als Bereichsleiter «Bildung und Erziehung» wirkt. Nach diversen wissenschaftlichen Publikationen erfüllt er sich mit seiner Jugendbuchserie «MounTeens» einen lange gehegten Wunsch. Marcel Naas lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen im Zürcher Oberland.
Naas Wildwasser und Feuerteufel jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. DIE MOUNTEENS SIND

2. LENAS SPIEL MIT DEM FEUER
3. BRANDNEU

4. BRANDSERIE
5. BRENZLIGES MANÖVER
6. BRANDAKTUELLE NEUIGKEITEN
7. VERHINDERTE BRANDAUSBREITUNG
8. ZÜNDENDE IDEE
9. ACHTUNG BRANDGEFAHR!
10. BRANDBESCHLEUNIGER
11. DAS FEUER LODERT

12. BRANDHEIßE SPUR

13. DOPPELTE BRANDBEKÄMPFUNG
14. EIN FEURIGER ABEND
15. FLÄCHENBRAND

16. ALLES SCHALL UND RAUCH!


Lenas Spiel mit dem Feuer


Mit einem dicken Kloß im Hals stieg Lena in den Zug, suchte sich ein freies Abteil und schaute traurig aus dem Fenster. Da standen sie alle auf dem Bahnsteig und sahen genauso ungläcklich aus wie ihr Spiegelbild: Ganz links ihre Mutter, die ihre Tränen nur mähsam unterdräcken konnte, rechts davon ihre beste Freundin Amélie, die hemmungslos schluchzte, und dann Sam, der Amélie mit ernstem Blick im Arm hielt, während Matteo mit wässrigen Augen danebenstand. Der Abschied fiel Lena unendlich schwer. Als der Zug anfuhr und ihre Liebsten nach einem letzten Zuwinken aus ihrem Blickfeld verschwanden, fählte es sich fär Lena an, als wärde ihr Herz herausgerissen. Sie spärte, wie sich eine erste Träne löste und ihr äber die Wange lief, dann schrie sie: »Ich will nicht wegfahren!«

Lena erwachte schweißgebadet. Hatte sie den letzten Satz wirklich gerufen? Und weshalb war dieser Alptraum schon wieder zurückgekehrt? Hatte er etwas mit Verlustängsten zu tun, wie ihre Mutter vermutete? Verarbeitete sie so die Tatsache, dass ihr Vater die Familie verlassen hatte, als sie sehr klein gewesen war? Oder ging es immer noch um diese Internatsgeschichte, die in den Sommerferien erstmals aufgekommen war? Da hatte ihre Mutter ernsthaft gefragt, ob Lena nicht lieber in ein Internat gehen wolle. Sie würde dort sicher viel besser betreut, meinte sie. Schnell war Lena klargeworden, dass ihre Mutter vor allem ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie wegen ihres Berufs als Tourismusdirektorin und als alleinerziehende Mutter so wenig Zeit für ihre Tochter aufbringen konnte.

Seufzend schlug Lena die Bettdecke zurück, um sich etwas abzukühlen. Die Leuchtziffern ihres Weckers zeigten zwei Uhr siebzehn. Sie dachte an das ernste Gespräch in den Sommerferien. Zum Glück hatte sie Mama davon überzeugen können, dass alles in bester Ordnung sei und sie sich kein bisschen vernachlässigt fühle. Ihre Mutter hatte sie dann in die Arme genommen und seither war das Ganze eigentlich kein Thema mehr gewesen. Dennoch hatte sich Lena danach oft überlegt, wie es wohl wäre, nur noch ab und zu an den Wochenenden zuhause zu sein. Unvorstellbar!

Im Flur waren leise Schritte zu hören. Wenig später wurde die Haustür geöffnet und wieder geschlossen.

Was war denn los? Unternahm ihre Mutter einen nächtlichen Ausflug? Lena setzte sich auf und tappte barfuß durch die dunkle Wohnung zum anderen Schlafzimmer. Als sie im Bett nur noch die Restwärme ihrer Mutter fühlen konnte, machte sie das Licht an und eilte zur Haustür. Ein gelber Zettel hing dort unübersehbar auf Augenhöhe. Lena erkannte die krakelige Schrift ihrer Mutter und las:

Falls du erwachst und das liest, mach dir keine Sorgen.

Ich musste nur kurz ins Bäro und bin gleich zuräck.

Mama

Lena runzelte die Stirn. Ins Büro? Mitten in der Nacht? Das klang doch sehr seltsam!

Plötzlich zuckte blaues Licht durch die Fensterscheiben im Wohnzimmer. Lena rannte hinüber, öffnete die Tür zum Balkon und trat hinaus. Die Kühle der Herbstnacht schlug ihr entgegen und Lena wurde bewusst, dass sie bloß einen Pyjama trug. Dennoch machte sie die drei Schritte zum Geländer und schaute hinunter zur Straße. Der mit Blaulicht fahrende Wagen war bereits hinter der nächsten Kurve verschwunden. Deshalb leuchteten nur noch die Bäume des kleinen Tierparks gespenstisch im Rhythmus des blauen Lichts. Was war passiert? Hatte Mamas plötzlicher Aufbruch mit einem Polizeieinsatz zu tun? Lena wandte den Blick etwas weiter nach links, wohin sich der Einsatzwagen offenbar bewegte. Dort im Stadtzentrum schien alles hell erleuchtet. Waren es Scheinwerfer? Lena spürte, wie die Kälte des Betonbodens via ihre nackten Füße langsam in ihr hochkroch. Sie fröstelte und schlang die Arme um sich. Dann atmete sie die kühle Nachtluft ein. Roch sie da Rauch? Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag: Der Einsatzwagen musste von der Feuerwehr sein! Da brannte es!

Fünf Minuten später hatte sich Lena angezogen, die Wohnung verlassen und hastete durch die dunklen Straßen Bad Lärchenbergs. Ihr Ziel war klar: das Tourismusbüro. Es konnte kein Zufall sein, dass ihre Mutter mitten in der Nacht dorthin geeilt war. Außerdem stimmte die Richtung, in der Lena den Brand vom Balkon aus vermutet hatte. Sie beschleunigte ihre Schritte. Nicht aus Angst, alleine unterwegs zu sein, sondern aus Sorge. Brannte tatsächlich das Haus, in dem sich das Tourismusbüro befand? Waren Menschen in Gefahr? Schließlich gab es in den zwei darüberliegenden Stockwerken ja auch Wohnungen. Sie überlegte fieberhaft, ob sie dort jemanden kannte, und erinnerte sich plötzlich an eine Situation, als Matteo beim Tourismusbüro einen Fußballkollegen verabschiedete. »Leandro Pozzi!«, sagte sie leise und spürte, wie ihr die Angst die Kehle zuschnürte. Er war ein Jahr jünger als sie und ging in die sechste Klasse, doch sie kannte ihn gut, weil er als Matteos Teamkollege in den Pausen oft bei den MounTeens stand. »Bitte nicht!«, stieß sie hervor. Natürlich hoffte sie, dass auch sonst niemandem etwas zugestoßen war, aber der Gedanke, dass der stets gut gelaunte Leandro möglicherweise in Gefahr war, ließ sie nicht mehr los.

Kurz darauf erreichte Lena die Hauptstraße und sah ihre Befürchtung bestätigt. Hundert Meter weiter links, genau auf Höhe des Tourismusbüros, musste es brennen. Jedenfalls waren mehrere Feuerwehrwagen, deren Warnlichter die Szene in pulsierendes, blaues Licht tauchten, quer über die Straße geparkt. Die Luft war erfüllt von Rauch und Lärm. Von Weitem waren Schreie zu hören: die Befehle von Feuerwehrmännern, aber auch entsetzte Ausrufe von den Menschen, die sich auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig versammelt hatten und die Löscharbeiten verfolgten. Als Lena näherkam, erkannte sie, dass einige Personen in Nacht-

hemden und Pyjamas mit umgewickelten Wolldecken dastanden. Sie ließ ihren Blick über die mehrheitlich unbekannten Gesichter wandern, bis sie bei einem Jungen hängen blieb. Ein großer Stein fiel ihr vom Herzen. Inmitten der Menschenmenge stand auch Leandro!

Bevor sich Lena weiter näherte, sah sie sich nach ihrer Mutter um und entdeckte sie schließlich etwas abseits des Geschehens in Diskussion mit einem der Feuerwehrmänner. Es wäre wohl schon besser, wenn Mama sie hier nicht sähe, dachte Lena und beschloss, sich im Hintergrund zu halten und vor ihrer Mutter wieder zuhause zu sein. Zur Sicherheit umrundete sie dennoch einen Häuserblock, um sich zwei Minuten später den Menschen auf dem Bürgersteig von hinten zu nähern und sich unauffällig unter sie zu mischen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um das Feuer zu sehen. Es brannte tatsächlich nur im Tourismusbüro, das sich im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses befand. Die Feuerwehr schien den Brand allerdings schon gut unter Kontrolle zu haben. Nur einzelne Flammen züngelten noch aus dem geborstenen Schaufenster. Die oberen Stockwerke waren nicht in Brand geraten und auch im Erdgeschoss schien nur der eine große Büroraum betroffen zu sein. Lena suchte in der Menge nach Leandro, bahnte sich den Weg zu ihm und tippte ihm auf die Schulter.

»Was machst du denn hier?«, fragte Leandro überrascht. Er war bleich und seine Lippen zitterten. Ob vor Kälte oder als Folge des Schocks, vermochte Lena nicht zu sagen. Sie hatte ihn jedenfalls noch nie so verstört gesehen.

»Ich bin aufgewacht, weil meine Mutter als Tourismusdirektorin natürlich hierherkommen musste.« Sie deutete mit dem Kinn zum Büro. »Da ist wohl ein Großteil der Inneneinrichtung beschädigt worden.«

Leandro nickte schweigend, bevor sein leerer Blick wieder zum Haus hinüberwanderte.

»Bist du okay?« Lena legte ihm die Hand auf die Schulter.

»Hmm, ja. Geht schon.« Leandro sprach, während er der Feuerwehrfrau zuschaute, wie sie mit dem Hochdruckstrahl weiterhin Wasser ins Büro spritzte, obwohl der Brand nun ganz gelöscht schien. »Meine Mutter wurde wegen des Rauches als Erste wach und hat mich sofort geweckt. Dann rannten wir zu unseren Nachbarn neben und über uns, um sie zu warnen. Wir klopften gerade an ihre Türen, als auch schon die Feuerwehr eintraf. Jemand hatte den Brand bereits gemeldet. Die Feuerwehrleute riefen uns zu, wir sollten direkt zu ihnen kommen und auf keinen Fall mehr Dinge aus der Wohnung holen.« Er schaute mit einem Schulterzucken an sich herunter. »Das erklärt die lächerliche Aufmachung.«

Lena bemerkte erst jetzt, dass Leandro unter der umgewickelten Wolldecke in Pyjama und Flip-Flops vor ihr stand, was ihm sichtlich unangenehm war. Sie versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. »Hauptsache, euch ist nichts passiert!«

»Ja, schon«, antwortete Leandro bedrückt. »Ich mache mir aber Sorgen, ob wir wieder zurück in die Wohnung gehen dürfen!«

»Entschuldigt, ich habe euer Gespräch nicht belauschen wollen«, sagte einer der Umstehenden. »Du musst dir keine Sorgen machen, Junge!«

Lena und Leandro sahen den Mann fragend an.

»Der Brand war zu klein und zu schnell gelöscht, um die Bausubstanz des Gebäudes anzugreifen. Und die Rauchentwicklung hat das Haus auch nicht unbewohnbar gemacht. Ihr werdet wieder in eure Wohnung gehen können.«

»Klingt gut, aber ... woher ...«, stammelte Leandro.

»Woher ich das weiß? Ich hatte bei einer Versicherung beruflich mit Schadenermittlung zu tun, bevor ich hier nach Bad Lärchenberg zog und mich neu orientierte. Ihr entschuldigt mich. Ich muss zurück an die Arbeit.«

Lena schaute...


Naas, Marcel
Marcel Naas, geboren 1973, arbeitete zehn Jahre als Sekundarlehrer, bevor er ein Studium der Pädagogik, Publizistik und Philosophie an der Universität Zürich abschloss. Nach Promotion an der Universität Luxemburg war er in einem Post-Doc-Projekt der Universität Basel für die Herausgabe von Isaak Iselins pädagogischen Schriften verantwortlich. Seine Tätigkeit in der Lehrerbildung begann er 2010 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich, wo er heute als Bereichsleiter «Bildung und Erziehung» wirkt. Nach diversen wissenschaftlichen Publikationen erfüllt er sich mit seiner Jugendbuchserie «MounTeens» einen lange gehegten Wunsch. Marcel Naas lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen im Zürcher Oberland.

Marcel Naas, geboren 1973, arbeitete zehn Jahre als Sekundarlehrer, bevor er ein Studium der Pädagogik, Publizistik und Philosophie an der Universität Zürich abschloss. Nach Promotion an der Universität Luxemburg war er in einem Post-Doc-Projekt der Universität Basel für die Herausgabe von Isaak Iselins pädagogischen Schriften verantwortlich. Seine Tätigkeit in der Lehrerbildung begann er 2010 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich, wo er heute als Bereichsleiter «Bildung und Erziehung» wirkt. Nach diversen wissenschaftlichen Publikationen erfüllt er sich mit seiner Jugendbuchserie «MounTeens» einen lange gehegten Wunsch. Marcel Naas lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen im Zürcher Oberland.



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