Buch, Deutsch, 326 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 507 g
Reihe: Pädagogik
Poststrukturalistische Impulse für die Musikdidaktik
Buch, Deutsch, 326 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 507 g
Reihe: Pädagogik
ISBN: 978-3-8376-6958-9
Verlag: transcript
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Da ich Musikerin bin, ist für mich ein gutes Miteinander die Grundlage für musikalisches Tun und für jede Vermittlungssituation. Im Schulkontext ist das Miteinander von Lehrenden und Lernenden aufgrund der Machtverhältnisse asymmetrisch. Das betrifft auch die Verantwortung für das Unterrichtsgeschehen und die Entscheidung für die Inhalte. Die Fragen: Warum eigentlich Musikunterricht? Welche Inhalte sind bedeutsam und für wen? – drängen sich auch aus ethischen Gründen auf.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Eine dekonstruktive Haltung ist genuin reflexiv: sie erlaubt Lehrenden, subjektive Positionen zu präsentieren und zugleich aufs Spiel zu setzen, ohne die Didaktik preiszugeben. Im Gegenteil: Sie erkennt diese Zumutung als didaktische Verantwortung und Potenzial für neuen (ästhetischen) Sinn an: Bildung! Eine dekonstruktive Didaktik beginnt mit der Entscheidung für einen Inhalt. Ihr Gewinn ist die potenzielle Vielfalt der Bedeutungen und offene Fragen. Der Doppelpunkt am Ende der Stunde.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Eine Dekonstruktive Musikdidaktik schließt an Diskurse an, in denen poststrukturalistisches Denken längst implizit ist. Sie bezieht sich auf aktuelle künstlerische Praxen, die im kulturellen Alltag angekommen sind, sich aber bisher kaum in der Schuldidaktik widerspiegeln. Bedeutsam ist zudem ein veränderter Blick auf das Spiel in der Pädagogik: Das Spiel ist kein Weichspüler für didaktische Entscheidungen, sondern fungiert als produktives und kreatives Movens des Sich-Bildens.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit allen, die mir widersprechen möchten. Mit allen, die frustriert sind, weil es so schwer ist, das Interesse der Lernenden für Inhalte zu wecken, die nicht nützlich oder vernünftig – im ökonomischen Sinne – sind. Mit allen, die glücklich sind, einen so diffusen, reichhaltigen, unfassbaren ›Lerngegenstand‹, wie die Musik gewählt zu haben und die Spaß haben, andere zum Fragen anzustiften, und die sich von Antworten nicht entmutigen lassen wollen.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Mach einen Anfang,
zeige Dich und Deine Musik,
erwarte Antwort – verlasse Deinen Standpunkt und (er)finde Sinn!
Dann: Mach einen Anfang.