Nonn | Calypso. Die komplette Reihe (Band 1-4) im Bundle | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 900 Seiten

Reihe: Calypso

Nonn Calypso. Die komplette Reihe (Band 1-4) im Bundle


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-401-84077-2
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 900 Seiten

Reihe: Calypso

ISBN: 978-3-401-84077-2
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



***Alle vier Bände der geheimnisvollen Unterwasser-Saga im Bundle*** Nachdem das Ökosystem auf weiten Teilen der Erdoberfläche kollabierte, suchten die Menschen unter Wasser Zuflucht. Noemi lebt mit ihrer Familie in einer der größten submarinen Städte: Calypso - benannt nach der Meeresgöttin und Herrscherin über das sagenumwobene Volk der Ondine. Seit sie denken kann, fühlt Noemi sich von der geheimnisvollen Tiefsee angezogen und versucht die Mythen des Meeres zu ergründen. Als sich dabei jedoch immer wieder tragische Unfälle ereignen, die schließlich sogar die Existenz der Stadt bedrohen, zieht Noemi die einzig mögliche Konsequenz und ergreift die Flucht. Auf sich allein gestellt begibt sie sich auf eine gefährliche Reise, die sie nicht nur ihrer wahren Herkunft, sondern auch ihrer großen Liebe näherbringt. Dieses Bundle enthält alle vier Teile der Calypso Reihe: - Calypso 1: Zwischen den Welten - Calypso 2: Unter den Sternen - Calypso 3: Jenseits der Wellen - Calypso 4: Hinter dem Horizont

Fabiola Nonn wurde 1989 in Ulm geboren. Mit einem Studienabschluss in Kunsttherapie besiegelte sie 2014 ihre Leidenschaft für das kreative Leben und Arbeiten. Ihr Bilderbuch-Debüt 'Die Geschichte von Carl Mops' wurde für den deutsch-französischen Jugendliteraturpreis nominiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt.  Fiktive Welten waren schon immer ihre zweite Heimat. Die Autorin liebt Geschichten über das grenzenlose Abenteuer, ungewöhnliche Charaktere, und vielschichtige Gefühle. Inspiration findet Fabiola Nonn in ihrem Garten, auf Reisen, beim Experimentieren mit Farben in ihrem Atelier und bei guten Gesprächen. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie mitten in der Natur des Schwarzwalds. Sie veröffentlicht heute unter dem Namen Fabiola Turan. Mehr über die Autorin: www.fabiola-turan.de @fabiola.turan.autorin (Instagram)

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#01
– Lagerfeuergeschichten – Rote Lichtsignale erleuchten meinen Heimweg. Die Straßen sind erfüllt vom Heulen der Sirenen, das in meinen Ohren widerhallt. Es ist der schrille Gesang einer Stadt in Aufruhr: Calypso. Ich passiere gerade die Schleusentore von Ebene VII, als meine Jackentasche vibriert. Besser gesagt, das TabCom in meiner Jackentasche. Das Gerät ist alt, und das Netz überlastet – wie so oft. Seitdem all unsere Ressourcen in die Instandhaltung der Kuppel fließen, ist der technische Fortschritt hier unten fast zum Erliegen gekommen. Anstelle eines Anrufs empfange ich nur die Mailbox-Nachricht meiner Mutter: Noemi! Wo steckst du? Auf Ebene VII gab es einen Wassereinbruch, komm schnell nach Hause! So schnell du kannst. Hörst du? Und bitte melde dich, sobald du diese Nachricht erhalten hast. Ich werde schon nicht ertrinken. Ebene VII ist nichts anderes als ein zwei Meter breiter Steg, der wie ein Rundgang knapp unter dem höchsten Punkt der Kuppel verläuft. Heute ist die Aussicht besonders spektakulär, wenn auch nicht in positivem Sinne: Im Dach der Kuppel hat sich ein Riss gebildet. Ein kleiner Wasserfall ergießt sich über die botanischen Plattformen, vorbei an den anderen Ringebenen, bis er auf den Widerstand der geschlossenen Ebene III trifft. Dort unten kämpft die Garde in einer Wolke aus feinem, salzigem Nebel darum, einen Durchbruch zu verhindern. Ein zweiter Trupp ist bereits auf dem Weg nach oben. Gut so, denn der Schaden an der Kuppel muss schnellstmöglich behoben werden. Und ich bin gespannt, wie lange es dieses Mal dauern wird. In letzter Zeit passiert so etwas häufiger. Dann wird in sämtlichen Stadtteilen von Calypso über nichts anderes mehr gesprochen, und das Alltagsleben gerät für ein paar Tage komplett aus den Fugen. Als der letzte Wassereinbruch bei uns am Esstisch diskutiert wurde, habe ich meinen Eltern erklärt, dass sich das Meer nur den Raum zurückholt, aus dem wir es verdrängt haben. So entsetzt wie an diesem Abend haben sie mich in siebzehn Jahren noch nie angesehen. Aber ich verstehe nun mal nicht, wie man sein gesamtes Leben lang die Augen vor dem Offensichtlichen verschließen kann: Es ist nur eine von Menschen entworfene und gebaute Membran, die uns von den kalten, dunklen Wogen des Ozeans trennt. Wir leben in einer transparenten Eierschale. Zweihundert Meter tief unter dem Meeresspiegel. Ich lasse mein gebrauchtes, anthrazitfarbenes TabCom in meine Sporttasche fallen und bleibe stehen, um meinen Pferdeschwanz neu zu binden. Hätte ich meinem kleinen Bruder Beek nicht versprochen, eine Insel mit ihm zu bauen, würde ich den ganzen Tag hier oben verbringen. Ich lasse den Anblick ein letztes Mal auf mich wirken. Wie eine Mahnung an mich selbst, nicht zu vergessen, wie zerbrechlich die Welt ist, in der wir leben. Dann schlage ich den Weg über die große Treppe ein, die am Zentralgarten entlangführt. In einer Nische am untersten Treppenabschnitt liegt der Zugang zum Apartment meiner Familie. Neben dem Briefkasten gibt eine Kennziffer unseren Bezirk, die Straße und Hausnummer des Apartments an. Ohne diese Ziffer wäre die Wohnung äußerlich kaum von den anderen zu unterscheiden: Ein weißer Kubus mit großer Fensterfront. Zuletzt renoviert vor etwa dreißig Jahren. Während ich meine Tasche noch nach dem Hausschlüssel durchwühle, reißt meine Mutter schon die Tür auf. »Noemi! Da bist du ja. Hast du meine Nachricht nicht bekommen?« »Gerade eben erst. Das Netz war überlastet«, erwidere ich und hebe rechtfertigend die Hände. Zum Glück stürmt Beek mir entgegen, bevor meine Mutter weitere Fragen stellen kann. »Wurde die Kuppel schon repariert?«, fragt er mich, neugierig wie immer. »Die Garde gibt ihr Bestes. Wir müssen uns keine Sorgen machen.« Beek sieht zufrieden aus. »Ich werde auch der Garde beitreten, wenn ich sechzehn bin. Dann kann ich euch beschützen, wenn Papa auf Mission ist.« Beek ist gerade elf geworden, diese Pläne haben also noch etwas Zeit. Die Anspannung meiner Mutter ist trotzdem für uns beide spürbar. Unser Vater arbeitet für die Marine, wo er sich in den letzten Jahren unverzichtbar gemacht hat. Dass es zu Hause auch noch Menschen gibt, die ihn brauchen könnten, vergisst er leider manchmal. Er fehlt mir, genau wie Beek. Mein kleiner Bruder weiß nicht, dass unsere Mutter ihn jedes Mal mit Vorwürfen überhäuft, sobald er die Wohnung betritt. Und die Folge davon ist natürlich, dass Papa sich noch seltener hier blicken lässt. Trotzdem weiß ich, dass unser Vater uns liebt. Kurz nachdem er zum zweiten Offizier seiner Flotte ernannt wurde, hat er uns sogar mit auf sein Schiff genommen, um uns alles zu zeigen. Beek und ich waren beide vollkommen begeistert von dieser Welt, die so ganz anders ist als das, was wir kennen. Ich werfe meiner Mutter einen Blick von der Seite zu. Sie betrachtet Beek mit einem stolzen Lächeln, obwohl ich ihr ansehe, dass sie den Vorschlag ihres Sohnes, der Garde beizutreten, alles andere als beruhigend findet. »So jemanden wie dich können sie bestimmt gut gebrauchen«, ermutige ich Beek und lasse mich von ihm in sein Zimmer schleppen. Er hat bereits Decken und Kissen aus dem gesamten Apartment zusammengetragen. Seit ich denken kann, hat er es geliebt, Inseln zu bauen. Obwohl er inzwischen häufig betont, zu alt für unsere Insel zu sein, scheint er diese Tatsache gelegentlich zu vergessen – so wie heute. Der Klang der Sirenen ist inzwischen verebbt. Beek zieht die Vorhänge zu. Dann lehnt er sich mit dem Rücken an die Topfpalme und knipst eine Taschenlampe an, die ab sofort »Lagerfeuer« genannt wird. Einen Augenblick sitzen wir schweigend in der Dunkelheit. »Sind wir gestrandet?«, frage ich vorsichtig. Mein kleiner Bruder läuft zur Höchstform auf und nickt beklommen. »Möglicherweise werden wir bis zu unserem Tod hier festsitzen«, flüstert er. Ich unterdrücke ein Schmunzeln und erwidere mit dem Ernst, der unserer aussichtslosen Lage entspricht: »Und was machen wir so lange?« »Du könntest mir die Geschichte von der verlorenen Welt erzählen.« »Hm. Die Geschichte von der verlorenen Welt. Ob ich mich daran noch erinnere? Mal sehen«, murmle ich und tue so, als würde ich Beeks hoffnungsvollen Blick nicht bemerken. Ich weiß gar nicht, wie oft ich ihm diese Geschichte schon erzählen musste. »Alles begann damit, dass der Prinz des vereinten Kontinents Europa am Strand einer Azoreninsel spazieren ging. Wo genau das war, weiß man heute nicht mehr.« Beek nickt schnell. Sein Blick hängt an meinen Lippen und ich fahre fort: »Als die Abenddämmerung hereinbrach, erreichte der junge Prinz eine Bucht. Er setzte sich, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Da erschien ihm die Meeresgöttin Calypso, die Herrscherin über das Volk der Ondine. Ihr Körper glänzte wie eine Perle im Licht der untergehenden Sonne, und ihre saphirblauen Augen funkelten geheimnisvoll. Sie war wunderschön. Doch die Worte, die sie sprach, waren grausam: Nehmt euch in Acht vor dem Zorn der Erde. Denn sie hat euer maßloses und selbstsüchtiges Leben lange genug erduldet – nun ist die Zeit der Abrechnung gekommen. Die vier Elemente, die ihr unterworfen habt, werden gegen euch aufbegehren. In den Flammen werdet ihr alles verlieren, was euch teuer ist, und die Asche eurer Liebsten wird den Himmel schwarz färben. Da erschrak der Prinz. In großer Eile kehrte er zum Festland zurück und suchte seinen Vater, den König des vereinten Kontinents, auf, um ihm von seiner Begegnung mit der Meeresgöttin zu berichten. Doch der König wollte nicht auf seinen Sohn hören. Er nannte ihn einen Narren, befand ihn seiner Nachfolge nicht würdig und verbannte den jungen Prinzen aus seinem Reich. Und so kam es, wie Calypso vorhergesagt hatte: Das Erdreich öffnete sich und verschlang große Teile des Kontinents. Der Meeresspiegel sank um einige Meter ab. Jeder Fleck im Königreich, der nicht von gewaltigen Erdbeben erschüttert wurde, ging in Flammen auf. Der Rauch war so dicht, dass die Vögel vom Himmel fielen. Feuer überzog das Land und verschonte weder Hügel noch Täler.« »Was geschah mit dem verstoßenen Prinzen?«, fragt Beek, obwohl er die Geschichte in- und auswendig kennt. Ich fahre mit seiner Lieblingspassage fort: »Der Prinz war zurück auf die Insel geflohen, um Calypso zu berichten, was zwischen ihm und dem Regenten vorgefallen war. Weil er ihr geglaubt hatte, verzieh die Meeresgöttin dem Prinzen und schenkte ihm einen Teil ihres eigenen Reichs. Zehn seiner engsten Freunde und Berater halfen dem Prinzen dabei, eine Stadt zu erbauen, in der sie fortan leben konnten.« »Und als Zeichen seiner Liebe und Dankbarkeit nannte er diese Stadt Calypso,« endet Beek mit einem versunkenen Lächeln. »Das waren unsere Vorfahren, nicht wahr?« »So sagt es die Legende.« »Calypso muss den Prinzen sehr gemocht haben«, schwärmt Beek. Er kuschelt sich in sein Kissen und wartet darauf, dass ich weitererzähle … »Ja, sie mochte ihn wirklich sehr. Obwohl ihre Herkunft es nicht erlaubte, verliebten sich die beiden ineinander. Es dauerte nicht lange, bis das Volk der Ondine erfuhr, dass Calypso das Kind eines Menschen erwartete. Die Meeresgötter tobten vor Zorn. Sie beschworen eine gewaltige Strömung herauf, die den Prinzen erfasste und auf den Grund des Meeres schleuderte. Wenn Calypso versuchen würde, dem Prinzen zu helfen, würde das Volk der Ondine sie verstoßen. Das wusste Calypso. Doch ihre Verzweiflung war so groß, dass sie beschloss, dem menschlichen Prinzen in die endlose Finsternis der Tiefsee zu folgen. Niemand weiß, was genau mit ihnen geschehen...



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