O'Neil / Fuller / Beharrie | Julia Extra Band 525 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 525, 450 Seiten

Reihe: Julia Extra

O'Neil / Fuller / Beharrie Julia Extra Band 525

Weihnachtsspezial
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1217-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Weihnachtsspezial

E-Book, Deutsch, Band 525, 450 Seiten

Reihe: Julia Extra

ISBN: 978-3-7515-1217-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



VERFÜHRT AM FEST DER LIEBE? von ANNIE O'NEIL
Weihnachten in London? Nichts für Audrey! Hier erinnert sie alles an ihre geplatzte Hochzeit. Traurig flieht sie auf eine kleine schottische Insel. Statt der erhofften Einsamkeit erwartet sie dort jedoch ein unwiderstehlich attraktiver Weihnachtsfan, der noch dazu ihr neuer Boss ist ...

HEISSE KÜSSE FÜR DIE EISKÖNIGIN von LOUISE FULLER
Auf einer exklusiven Weihnachtsparty in den Schweizer Alpen trifft Louis Albemarle, der Duke of Astbury, die schöne Santa. Dass sie die Eiskönigin mimt, fordert den notorischen Playboy erst recht heraus, sie zu heißen Küssen im Schnee zu verführen. Mit ungeahnten Folgen ...

EIN TRAUMPRINZ ZU WEIHNACHTEN? von THERESE BEHARRIE
Überall glitzerndes Lametta, Christbaumkugeln, Weihnachtsgirlanden: Der geheimnisvolle Prinz Charming, der Singlemom Amari in ihrem kleinen Dorfladen aushilft, verbreitet sofort Festtagsstimmung. Gegen jede Vernunft verliebt sie sich in ihn. Noch ahnt sie nicht, was er verbirgt ...

DAS SCHÖNSTE GESCHENK BIST DU von CAITLIN CREWS
Timoney glaubt zu träumen, als Milliardär Crete Asgar an Heiligabend überraschend bei ihr auftaucht. Einst brach er ihr das Herz, indem er ihre leidenschaftliche Romanze beendete. Warum will er trotzdem ihre für den nächsten Tag geplante Hochzeit mit einem anderen Mann verhindern?



Louise Fuller war als Kind ein echter Wildfang. Rosa konnte sie nicht ausstehen, und sie kletterte lieber auf Bäume als Prinzessin zu spielen. Heutzutage besitzen die Heldinnen ihrer Romane nicht nur ein hübsches Gesicht, sondern auch einen starken Willen und Persönlichkeit. Bevor sie anfing, Liebesromane zu schreiben, studierte Louise Literatur und Philosophie. Später arbeitete sie dann als Journalistin für die Lokalzeitung von Turnbridge Wells im Südosten Englands, wo sie noch heute mit ihrem Ehemann und ihren sechs Kindern lebt.

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1. KAPITEL


Audrey stand an der Reling der Fähre und blickte in den dichten Küstennebel. Mit ausgebreiteten Armen hätte sie vielleicht aussehen können wie die Heldin aus Titanic – abgesehen von ein paar winzigen Unterschieden.

Sie hatte keine roten Locken, sondern kurzes braunes Haar. Anstelle von eleganter Garderobe trug sie eine Wollstrumpfhose und etwa neun weitere Schichten Kleidung. Außerdem konnte sie sich keine Erste-Klasse-Kabine leisten – nicht einmal nach Schottland. Und ein Leo war ebenfalls nicht in Sicht.

Nicht, dass sie sich einen gewünscht hätte. Viel zu gut aussehend. Da wäre die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass sie sich würde einwickeln lassen – nur, um gleich wieder fallen gelassen zu werden. An Weihnachten. Oder, besser gesagt, kurz vorher.

Sie fuhr mit dem Daumen über ihren Ringfinger – nichts. Das kam dabei heraus, wenn man den Ring nach seinem nackten Verlobten warf. Und seiner … was? Seiner Weihnachtselfe? Sankt Nikola? Sexy Adventsüberraschung?

Es war nicht genau zu erkennen gewesen; während die splitternackte Blondine weihnachtlich aussehende Klamotten an ihren kurvenreichen Körper gedrückt hatte, war Audrey zu sehr damit beschäftigt gewesen, den Umstand zu verarbeiten, dass eine andere als sie mit dem Mann schlief, den sie Heiligabend heiraten wollte.

Es hatte sich herausgestellt, dass die Zeit tatsächlich stillstehen konnte – und zwar nicht unbedingt dann, wenn man es sich wünschte. Nie würde sie Rafaels Gesichtsausdruck vergessen. Nicht eine Spur von Reue.

Dass es ihm nicht einmal leidtat, hatte ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt – er hatte sie nie wirklich geliebt. Hatte nicht einen seiner Liebesschwüre und kein einziges seiner Versprechen ernst gemeint. Sie hatte geglaubt, ihren Märchenprinzen gefunden zu haben, aber sie hatte sich geirrt …

Das einzig Gute an dem Schlamassel war ihr fester Entschluss, dass ihr so etwas nie wieder passieren würde. Ab sofort wäre sie allein für ihr Glück verantwortlich. Mit einem neuen Job. In einer neuen Umgebung. Es wäre ein ganz neues Leben. Zumindest in den kommenden fünf Wochen. Allerdings machte ihr das alles große Angst.

Sie schluckte die seit drei Tagen tapfer zurückgehaltenen Tränen hinunter, breitete die Arme aus und ließ sich von der winterlichen Meeresluft durchpusten.

„Hey, Kleine! Fall mir bloß nicht ins Wasser!“

Vor Schreck ging Audrey tatsächlich fast über Bord.

Der Mann, der, seiner Uniform nach zu urteilen, zur Crew der Fähre gehörte, packte sie und hielt sie fest, bis sie wieder sicher stand. Audrey setzte ein halbherziges dankbares Lächeln auf, bevor sie zu ihm aufsah. Über seiner Mütze trug er einen Haarreif mit bunt blinkendem Rentiergeweih.

Sie verzog das Gesicht. Merkte der Typ nicht, dass sie den Augenblick genießen wollte? Auch wenn der gerade ziemlich melodramatisch war – aber allemal besser, als in den eigenen Tränen zu versinken – was wahrscheinlich passiert wäre, wenn sie in London geblieben wäre. In dem bescheuerten London mit seiner fröhlichen Weihnachtsbeleuchtung und der Küsserei unter irgendwelchen Mistelzweigen. Wo ihr Ex jetzt war. Sie war froh, nicht dort zu sein.

„Aye, aye“, sagte sie, „verstanden.“

Der Seemann trat einen Schritt zurück. „Na dann … Aber Obacht – wenn wir anlegen, wird es ganz schön rumsen. Da solltest du dich von der Reling fernhalten.“

Als wären ein paar blaue Flecken ein Problem für sie – er sollte mal sehen, wie es in ihrem Herzen aussah! „Und wann legen wir an?“

Er sah mit zusammengekniffenen Augen in die Nebelschwaden und nickte. „In etwa zehn Minuten. Maximal zwölf.“

Das reichte vollkommen aus, um noch einmal das Kate-Winslet-Gefühl zu genießen.

Sie bedachte ihn mit einem Seitenblick, der ihn tatsächlich dazu brachte, sich von dannen zu machen.

Wieder allein schloss sie die Augen, schüttelte den Kopf und beschwor den eisigen Wind, ihre Erinnerungen mitzunehmen. Als sie die Augen wieder öffnete, sah alles aus wie vorher.

Trostlos.

Es war erst zwei Uhr nachmittags, aber hier oben in Schottland wurde es früh dunkel. Noch immer war von der Insel Bourtree, dem Ziel ihrer Reise, nichts zu sehen.

Der Name des Ortes, Bourtree Castle, hatte so vielversprechend nach Windsor Castle geklungen, doch ihre Onlinerecherche hatte ergeben, dass Bourtree Castle nichts für Adelige war. Bei dem Castle handelte es sich um eine Ruine. Und man kam nur mit einer einzigen Fähre auf die Insel. Einer Fähre, die nur dreimal wöchentlich fuhr.

Dass sie eine Vertretungsstelle gefunden hatte, die ausgerechnet im schottischen Nirgendwo lag, passte perfekt dazu, dass gerade alles schiefging. Komplett schief.

Sie ließ die Reling los.

„Du musst die Vertretung für die Krankenpflegerin sein!“

Audrey fuhr herum. Der Typ hatte offenbar nie Titanic gesehen. Außerdem … „Woher weißt du das?“

Der rothaarige Mittzwanziger zuckte mit den Schultern; sein Geweih schwankte im Wind. „Coop meinte, ich solle nach Ihnen Ausschau halten, und man sieht hier selten ein unbekanntes Gesicht. Also … Willkommen auf Bourtree.“ Er nickte in Richtung eines schwachen Leuchtens, das durch den Nebel drang.

„Wer ist Coop?“, fragte Audrey. Der Name war nicht gefallen, als man sie über ihre Entsendung informiert hatte.

„Dr. MacAskill.“

Auch das sagte ihr nichts. „Und das ist wer?“

„Der Arzt, der die Hausbesuche macht. Er war Notarzt in Glasgow, aber er ist zurück nach Bourtree gekommen, um die Hausbesuche für Doc Anstruther, der bald in Rente geht, zu übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist.“

„Aha.“

Wenn sie sich recht erinnerte, war Dr. Anstruther derjenige, den sie wegen ihrer Unterkunft kontaktieren sollte. Bei ihrem momentanen Glück handelte es dabei sicher um ein undichtes Iglu.

„Die Leute wollen, dass er bleibt, aber drauf setzen tun sie nicht.“

„Wer?“

„Coop. Er kommt von der Insel, aber …“ Der junge Mann hielt inne, als sei er drauf und dran, ein Staatsgeheimnis auszuplaudern. „Auf jeden Fall laufen im Puffin Wetten darum. Also falls du einen Fünfer setzen willst …“

„Was ist der Puffin?“

„Unser Pub. Da spielt sich quasi das gesamte gesellschaftliche Leben der Insel ab. Wenn du lange genug drinsitzt, erfährst du alles, was du wissen musst, über Cooper und alle andern auf der Insel. Und hüte dich davor, irgendetwas Skandalöses zu tun, sonst weiß im Nu ganz Bourtree davon.“

Wenn dieser Coop Hausbesuche machte, würde sie wahrscheinlich ab und zu mit ihm zusammenarbeiten. Eigentlich wollte sie lieber allein arbeiten, um die Zeit zwischen den Patientenbesuchen zu nutzen, um ihre Gedanken zu sortieren. Andererseits war es vielleicht besser, Gesellschaft zu haben, als sich nonstop mit den eigenen Problemen zu beschäftigen.

„Und warum sollte er nicht bleiben? Bourtree ist doch ganz nett, oder?“

Bitte, bitte, sag Ja.

„Doch, es ist schon ganz nett. Aber Coop war fünfzehn Jahre weg. Also ich für meinen Teil glaube, dass er bleibt. Es ist ja nicht mehr wie damals, als …“ Wieder verstummte er mit schuldbewusster Miene.

„Verstehe“, sagte sie, obwohl sie nichts kapierte. Egal – in fünf Wochen wäre sie ohnehin wieder woanders. Es spielte keine Rolle für sie, ob dieser Coop morgen verschwand oder für immer auf der Insel blieb.

Auf alle Fälle fiel es ihr immer schwerer, sich weiter mit dem Fährmann zu unterhalten. Also setzte sie ein höfliches Lächeln auf und sagte: „Frohe Weihnachten, äh …“

„Scottie“, antwortete der Mann und tippte an seine Mütze. Dann wandte er sich zum Gehen und fing an, „Stille Nacht“ zu pfeifen.

Bäh.

Weihnachten.

Andererseits … dass sie in drei Wochen nicht heiratete, hieß nicht, dass alles schlimm war. Sie hatte eine Vertretungsstelle als ambulante Pflegerin bekommen, die ihr ermöglichte, endlich wieder ihrer wahren Berufung nachzugehen. Sie würde so viel damit zu tun haben, sich wieder in die Tätigkeit einzufinden, dass sie gar nicht dazu kommen würde, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Und sie wäre mehrere Hundert Kilometer von der Hochzeit entfernt, die sie nun nicht mehr halten würde.

Wie dumm von ihr, dass sie darauf bestanden hatte, die Feier selbst zu bezahlen! Sie hatte damit beweisen wollen, dass sie Rafael nicht seines Geldes wegen heiratete.

Dass sie obendrein eine Hochzeitsversicherung abgeschlossen hatte, nützte ihr nichts – denn natürlich war der Fall, dass die Hochzeit abgesagt wurde, weil sich der Verlobte als Scheusal erwies, nicht abgesichert.

Komm schon, Audrey. Er spielt keine Rolle mehr. Es ist dein Leben. Dein Schicksal.

Während sie ihr Hirn nach Positivem durchforstete, spürte sie den kuscheligen Kunstpelz ihres dicken weißen Daunenmantels am Hals. Genau! Ihr war warm. Dankbar klopfte sie auf den Mantel. Sie hatte sich für das arktistaugliche Teil ruiniert, aber hier oben im Norden ging es nicht ohne.

Außerdem war ein kleiner Frustkauf dringend nötig gewesen, nachdem sie dank der verlogenen Ratte von einem Ex ein komplett neues Leben hatte anfangen müssen.

Ihr Telefon summte in ihrer Jackentasche. Sie zog es hervor. Die Nachricht kam von einer unbekannten Nummer.

Ich hoffe, Sie können direkt loslegen. Es gibt jede Menge zu tun. Beste Grüße! Dr. Cooper...



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