Oßwald-Bargende | Die Mätresse, der Fürst und die Macht | Buch | 978-3-593-36637-1 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 32, 336 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 156 mm x 231 mm, Gewicht: 477 g

Reihe: Geschichte und Geschlechter

Oßwald-Bargende

Die Mätresse, der Fürst und die Macht

Christina Wilhelmina von Grävenitz und die höfische Gesellschaft

Buch, Deutsch, Band 32, 336 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 156 mm x 231 mm, Gewicht: 477 g

Reihe: Geschichte und Geschlechter

ISBN: 978-3-593-36637-1
Verlag: Campus Verlag GmbH


Höfische Mätressen zwischen Mythos und MachtSChristina Wilhelmina von Grävenitz (1685-1744), die Mätresse Herzog Eberhard Ludwigs von Württemberg, war schon zu Lebzeiten keine Unbekannte: Am 13. November 1707 hatte der Herzog öffentlich eingestanden, mit dem Fräulein von Grävenitz verheiratet zu sein und damit in Bigamie zu leben, war er doch bereits 1697 mit der badischen Prinzessin Johanna Elisabetha eine Ehe eingegangen. Die Ehe mit Wilhelmina wurde annulliert - womit die Affäre allerdings keineswegs beendet war. Wilhelmina ging eine Scheinehe mit dem würtembergischen Landhofmeister Johann Franz Ferdinand von Würben ein und blieb dadurch nicht nur am Hof, sondern erlangte sogar eine sichere Position.

Fast ein Vierteljahrhundert spielte die Gräfin von Würben eine bedeutende gesellschaftliche Rolle am würtembergischen Hof und übte politischen Einfluss aus. Es gelang ihr, die aus niederem mecklenburgischem Adel stammte, in dieser Zeit außerdem, zur Reichsgräfin erhoben zu w erden und mehrere Herrschaften in ihren Besitz zu bringen, so dass sie beträchtlichen Vorteil aus ihrer Beziehung zum würtembergischen Herzog zog. Die Gräfin von Würben gehörte damit zum kleinen Kreis jener Frauen, die an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts zu Einfluss und Macht kamen.
Sybille Oßwald-Bargende untersucht in ihrer in der Campus Reihe "Geschichte und Geschlechter" erschienenen Studie die Möglichkeiten von weiblicher Macht in patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen am Beispiel höfischer Mätressen. Anhand der Fallstudie Christina Wilhelmina von Grävenitz geht die Autorin der Frage nach, was eine Mätresse war und welche Macht sie tatsächlich besaß.

Im Rückgriff auf die von Norbert Elias entwickelte Figurationsanalyse rekonstruiert die Autorin Umfeld, Position und Beziehungen der Mätresse in der höfischen Gesellschaft. Daraus ergeben sich die drei Hauptkapitel der Studie. Im ersten Teil wird die höfische Gesellschaft des Herzogtums Württemberg zu Beginn des 18. Jahrh underts vorgestellt, ihr Kräftefeld untersucht und ihre Funktionsweisen beleuchtet. Im zweiten Teil wird die Position der Mätresse eingehender betrachtet und ihre Entwicklung verfolgt. Im dritten Teil werden die besonders prägenden Beziehungen der Christina Wilhelmina von Grävenitz analysiert: die zum Herzog Eberhard Ludwig, zu Herzogin Johanna Elisabetha und zu ihrem Bruder Friedrich Wilhelm von Grävenitz.

Während die ältere Kulturgeschichte der Höfe, wie sie im 19. Jahrhundert geschrieben wurde, meist das Zerrbild der Mätressen als sittenlosen und machtbesessenen "Liebesdienerinnen" zeichnete, zeigt diese Studie die Bedingungen auf, unter denen Frauen im Absolutismus an politischer und sozialer Macht partizipieren konnten.
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Weitere Infos & Material


EinleitungDie Figuration - Die höfische Gesellschaft Württembergs in der Regierungszeit Herzog Eberhard LudwigsMachtbalance - Der württembergische Hof, ein Herrschaftsinstrument?Strukturmerkmale der höfischen GesellschaftDer >distanzierte< Fürst und die höfische HierarchieDie >Schattenhierarchie< als Ort der Frauen?Die exklusive Sphäre des HofesHoffaktionenMechanismen der höfischen GesellschaftGunst- und Gnadenbezeugungen des Fürsten als Grundlage des "Königsmechanismus"Broullerien, Ehrenhändel und Intrigen - Ein adliges Instrumentarium als Äquivalent zum "Königsmechanismus"Die Position der MätresseDer zeitgenössische Diskurs über die MätresseDas französische ModellDie Mätresse - Mehr als eine fürstliche GeliebteDas Beispiel der Christina Wilhelmina von WürbenGeliebte"Ministrissima"HerrinZwischen Kontinuität und Wandel - Ein Ausblick auf die Position der Favoritin am Ende des 18. JahrhundertsInterdependenzenSkandal oder neues Muster der Geschlechterbeziehung? - Der Herzog und die MätresseRivalinnen - Die Herzogin und die MätresseZwischen Solidarität und Konkurrenz - Ein geschwisterliches FavoritenpaarDer Mythos von der "Landverderberin"ErgebnisseAnmerkungenAbkürzungenQuellen- und LiteraturverzeichnisDanksagung


Sybille Oßwald-Bargende, Dr. phil., studierte Germanistik und Geschichte in Tübingen. Sie arbeitet als freie Historikerin an landeskundlichen Projekten zur Frauen- und Geschlechtergeschichte in Stuttgart


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