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E-Book

E-Book, Deutsch, 328 Seiten

Rahman Delir kompakt

Delirmanagement bei akut verwirrten Menschen

E-Book, Deutsch, 328 Seiten

ISBN: 978-3-456-76160-2
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Das Praxishandbuch hilft Pflege-, Gesundheits- und Therapieberufen bedürfnisgerecht und personzentriert mit Menschen mit einem Delir umzugehen. Der Autor schärft das Bewusstsein (awareness) von Praktikern für die Risikofaktoren eines sich entwickelnden oder die Zeichen eines bestehenden Delirs zeigt auf, wie man das Risiko eines Delirs reduziert und einem entstehenden Delir vorbeugt nennt direkte Pflegeinterventionen zur Delirprävention, wie die Vermittlung von Zeitgebern, Realitätsorientierung, Hilfsmittelversorgung, Cerumen-Ex-Pflege, Lärmreduktion, Schmerzmanagement sowie die Förderung von Besuchen, Hydratation, Kontinenz und Schlaf. erläutert hilfreiche Formen der Kommunikation mit Menschen mit einem (drohenden) Delir beschreibt gesundheitsfördernde Intervention beim Menschen mit einem Delir bezüglich: Atmen, Bewegung, Ernährung, Familienzusammenhalt, Medikamentenscreening, Sturzgefahr, Immobilitätsfolgen und Schlaf Benennt patientenorientierte Behandlungsziele und Kriterien zur Evaluation der Behandlungsergebnisse schreibt den Erfahrungsberichten von Patienten eine wichtige Bedeutung in der Gesamtheit der Behandlung zu und hilft Menschen, die ein Delir durchlebt haben, dieses zu verarbeiten und zu bewältigen liefert einen didaktisch gut strukturierten Texte mit Lernzielen, Patienteninformationen, Definitionen und Fallbeispielen sowie zusätzliche Infoboxen zeigt, wie einem Delir im Kontext der End-of-Life-Care begegnet werden und wie diese gemildert werden kann stellt das Baseler Delirmanagement-Programm ausführlich vor.
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Zielgruppe


Pflegefachpersonen, Mediziner_innen, Physiotherapeut_innen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


|11|Vorwort
Rein persönliche Gründe haben mich dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben. Es geht darin nicht um die Behandlung einer Krankheit, sondern um die Betreuung und Versorgung eines Menschen. Das ist eine Herausforderung, doch der Lohn dafür möglicherweise immens. Was auch immer Sie über die kognitive Neuropsychologie denken – ob sie auf der Modularität des Geistes oder auf verteilten neuronalen Netzwerken basiert – das Delir nimmt eine Sonderstellung ein. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, ist es äußerst schockierend, einen geliebten Menschen immer wieder in ein Delir rutschen zu sehen. Es gab eine Zeit, in der die Einstellung, so etwas sei bei älteren Personen normal, als legitime Reaktion auf ein Delir galt. Doch hat sich das glücklicherweise geändert. Delirien verursachen erhebliches emotionales Leid und Disstress bei Angehörigen und Freund*innen und sind auch für das Personal belastend. Zudem kann es dazu führen, dass die Person nach einem Krankenhausaufenthalt nie wieder nach Hause kann, sondern in einem Pflegeheim untergebracht werden muss. Eventuell kommt es auch zu einer beschleunigten Verschlechterung kognitiver Funktionen. Delirien haben enorme finanzielle Auswirkungen, auch wenn diese für Großbritannien bisher nicht genau berechnet wurden. Dazu zählen auch indirekte Kosten und sogenannte Opportunitätskosten. Es ist ziemlich erstaunlich, dass Ärzt*innen auf ihrer Visite nicht beunruhigt zu sein scheinen, wenn sie um elf Uhr morgens auf einer geschäftigen und lauten Station in einem Zimmer mit weit geöffneten Vorhängen eine*n tief schlafende*n und nur schwer erweckbare*n Patient*in/en vorfinden. Angehörige, die hart dafür gekämpft haben, während der Visite auf der Station bleiben zu dürfen, können Ärzt*innen vielleicht tatsächlich nicht erklären, was diese schnelle Veränderung in der Persönlichkeit und im Verhalten verursacht hat oder wann dieser Horror endlich vorbei sein wird. |12|Delirien können überall auftreten: in einem Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung oder zu Hause. Dieses Buch behandelt verschiedene Aspekte, die im Kontext der Versorgung und Betreuung von Patient*innen mit diesem Krankheitsbild wichtig sind. In Kapitel 1 „Bedeutung von Delirien in der Gesundheitsversorgung“ geht es darum, ein Bewusstsein für das Thema Delir zu schaffen. Es ist notwendig, dass alle, die besonders gefährdete Personen (z.?B. Menschen mit Demenz) versorgen und betreuen, wissen, was ein Delir ist. Kapitel 2 „Maßnahmen zur Diagnose eines Delirs“ stellt heraus, wie wichtig es ist, ein Delir zu diagnostizieren und adäquat zu behandeln. Kapitel 3 „Risikominderung und Prävention“ beschäftigt sich damit, wie das Risiko, nach einem Delir eine Demenz zu entwickeln, verringert werden kann, da einige Personen dafür besonders gefährdet sind. Kapitel 4 „Personzentrierte Versorgung von Patient*innen mit Delir“ stellt in den Mittelpunkt, wie wichtig gerade im Kontext des Delirs eine an der Person orientierte Versorgung und Betreuung ist. Während eines Delirs verlässt die Person vorübergehend ihr normales Leben. Es erscheint so, als wenn ihre Persönlichkeit außer Kraft gesetzt worden wäre. Doch sollten wir über die erheblichen Auswirkungen dieser Außerkraftsetzung der eigenen Identität als Person nachdenken. Folgten wir dem Argument einer fehlenden Identität, so würden wir die Person ihrer Würde und ihres Anspruchs auf Menschenrechte berauben. Es ist schockierend, dass dem Aspekt, wie man die Bedingungen für eine personzentrierte Pflege optimieren kann, bisher relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, doch sollte dies Ziel einer qualitativ hochwertigen Versorgungsqualität sein. Kapitel 5 „Delirspezifische Kommunikation“ behandelt die Kommunikation, Interaktion und das Verhalten bei der Versorgung von Patient*innen mit einem Delir. Kommunikation ist nicht nur zwischen der Person mit Delir und den sie betreuenden Personen unerlässlich, sondern auch zwischen sämtlichen Mitgliedern eines interprofessionellen Teams. Nur so kann Teamarbeit effektiv sein. In Kapitel 6 „Gesundheit und Wohlbefinden bei einem Delir“ geht es darum, dass auch dann, wenn die Person dies selbst nicht mitteilen kann, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden gefördert werden müssen – beispielsweise durch eine frühzeitige Mobilisation und eine adäquate Ernährung und Flüssigkeitszufuhr. Kapitel 7 „Therapeutische Interventionen bei einem Delir“ erläutert, welche verschiedenen pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Interventionen das Management eines Delirs umfasst. Kapitel 8 „Outcomes nach einem Delir“ zeigt auf, dass wir die neurowissenschaftlichen Ursachen eines Delirs immer noch nicht wirklich verstehen und dass |13|die Gesundheitsergebnisse von Patient*innen, die ein Delir durchgemacht haben, ganz unterschiedlich sein können. Aus der Perspektive der Patient*innensicherheit ist es daher moralisch und rechtlich geboten, das Delir schnell zu erkennen und zu behandeln. In Kapitel 9 „Delirerfahrungen von Patient*innen und Angehörigen“ werden Erfahrungen von Personen, die ein Delir erlebt haben, beschrieben. Eine Delirepisode kann langfristige psychische Auswirkungen haben, weshalb es wichtig ist, die Geschichten von Betroffenen zu erzählen. In Kapitel 10 „Delir in der Palliativversorgung“ wird erläutert, welche Möglichkeiten einer palliativen und terminalen Versorgung für Patient*innen mit einem Delir zur Verfügung stehen. In Kapitel 11 „Delir – eine traumatische Situation für Angehörige?“ beschreibt Caterina Mosetter das Erleben von Delirien seitens der Angehörigen. In Kapitel 12 „Das Basler Demenz-Delir-Programm“ beschreibt Wolfgang Hasemann die Entwicklungsphasen des gleichnamigen evidenzbasierten Delirmanagementprogramms. In Kapitel 13 „DelirUnit - eine Spezialabteilung“ stellen Wolfgang Hasemann und Isabella Glaser das Konzept einer interprofessionell geführten akutgeriatrischen Spezialstation für Menschen mit Delir vor. Delir – ein wichtiges Thema Das Auftreten von Delirien ist ein erhebliches und bisher ungelöstes Problem in modernen Krankenhäusern der Akutversorgung. Da die Bevölkerung zunehmend altert, werden Delirien immer häufiger auftreten. Aufklärung, Schulung und eine Verbesserung der Qualität insgesamt sind effektive Maßnahmen, um die Versorgung von Patient*innen mit einem Delir zu verbessern. Drei wichtige Punkte dabei sind: ein Teammitglied zu bestimmen (z.?B. eine/n Ärztin/Arzt oder eine Pflegeperson mit spezifischen Kompetenzen in der Versorgung älterer Menschen), das die Verantwortung für die Schulung des Personals und die Versorgung von Patient*innen mit Delir übernimmt. die Raten zu erfassen, in denen ein Delir erkannt wurde. die Versorgung von Patient*innen mit Delir in die Unternehmenskultur und in das Qualitätsmanagement zu integrieren. Ein multidisziplinärer Ansatz ermöglicht eine qualitativ hochwertige Versorgungsqualität und verbessert die Patient*innenoutcomes. Wichtige Elemente beim Management eines Delirs sind die Abkehr von der Zufälligkeit in der Patient*innen|14|versorgung, die Einbindung von Angehörigen und die Anpassung der Umgebung. Festzustellen, dass eine einzelne Delirepisode erhebliche Auswirkungen haben kann, war für mich eine bittere, aber notwendige Erfahrung. Ein Wort der Erklärung In diesem Buch werden einige Themen zwar wiederholt behandelt, aber in den einzelnen Kapiteln unterschiedlich diskutiert. Dies ist gewollt, um wichtige und bisher oftmals unbeachtete Aspekte von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Jedoch sollten die Inhalte in diesem Buch nicht als Ratschläge in beruflicher, rechtlicher oder medizinischer Hinsicht verstanden werden. Ein Wort des Dankes Ich danke Professor Alasdair MacLullich (Edinburgh) und Professor Sharon Inouye (Harvard) für ihre Geleitworte sowie Dr. Daniel Davis (London) und Dr. Amit Arora (Stoke-on-Trent) für...


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