Rakow | Die Ökonomien des Realismus | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 200, 553 Seiten

Reihe: Studien zur deutschen LiteraturISSN

Rakow Die Ökonomien des Realismus

Kulturpoetische Untersuchungen zur Literatur und Volkswirtschaftslehre 1850-1900

E-Book, Deutsch, Band 200, 553 Seiten

Reihe: Studien zur deutschen LiteraturISSN

ISBN: 978-3-11-029291-6
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Literatur des Realismus in Deutschland 1850 bis 1900 vollzieht einen regen Wissensaustausch über Diskursgrenzen hinweg. Während die Belletristik Gedankenfiguren der zeitgenössischen Volkswirtschaftslehre aneignet, um fiktionale Geschichten mit sachlicher Plausibilität auszustatten, greift der ökonomische Diskurs auf literarische Verfahren für die eigene Wissensdarstellung zurück. Die Studie untersucht dieses Beziehungsgeflecht innerhalb der realistischen Diskursivität an Prosawerken von Literaten wie Wilhelm Raabe, Gottfried Keller, Gustav Freytag und Friedrich Spielhagen sowie nationalökonomischen Texten von Wilhelm Roscher und Gustav Schmoller. Sie bestimmt die diskursübergreifende Poetologie des Realismus und schildert dabei zugleich ein kulturwissenschaftlich gehaltvolles Wirtschaftsdenken, das historistisch, institutionalistisch und ordnungspolitisch argumentiert und im Ganzen eine antisystemische Alternative zu marktwirtschaftlichen Analysen in der Traditionslinie von Adam Smith bis Carl Menger und zur sozialistischen Theorie von Karl Marx abgibt.
Rakow Die Ökonomien des Realismus jetzt bestellen!

Zielgruppe


Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Vorrede;11
2;1. Einleitung;27
2.1;1.1. Die Entdeckung der Ökonomie in Literaturkritik und Poetik des Realismus;27
2.1.1;1.1.1. Mehr als eine Metapher - Literatur als Luxus bei Robert Prutz;30
2.1.2;1.1.2. Wilhelm Scherer und der ökonomische Zusammenhang der Poesie;39
2.2;1.2. Literatur und Ökonomie;53
2.2.1;1.2.1. Die versteckte Ökonomie - Wilhelm Raabes Die Chronik der Sperlingsgasse;57
2.2.2;1.2.2. Entsagung und Gemeinsinn von Johann Wolfgang Goethe und Georg Wilhelm Friedrich Hegel bis Wilhelm Roscher;63
2.2.3;1.2.3. Dynamische Gemeinschaften;70
2.3;1.3. Forschungsüberblick;75
2.3.1;1.3.1. Joseph Vogls Kalkül und Leidenschaft;80
2.3.2;1.3.2. Von der Diskursanalyse zum New Historicism;86
2.3.3;Die literaturwissenschaftliche Entdeckung der deutschen Nationalökonomie;96
3;2. Die Grundzüge der realistischen Poetik in Ökonomie und Literatur 1850-1900;99
3.1;2.1. Der Aufstieg zum Besonderen - Wilhelm Roschers realistische Grundsätze;102
3.2;Jenseits der Abstraktion - Der Mensch, >wie er ist<;108
3.3;2.2. Das Prinzip der Metonymie;110
3.3.1;2.2.1. Metonymien und die Konstruktion des Gewöhnlichen im literarischen Realismus;110
3.3.2;Enzyklopädische Anker in Friedrich Spielhagens Sturmflut 102 -Die Stabilität der Gemeinplätze 106 - Das Wuchern der Enzyklopädie beim späten Gustave Flaubert 109 - Die Reduktion der Zeichenfülle im kanonischen Realismus;121
3.3.3;2.2.2. Echte Güter und die Wirklichkeit der Ökonomie;125
3.3.4;2.2.3. Güter historisch oder systematisch - Wilhelm Roscher vs. Carl Menger;129
3.4;2.3. Die Verklärung des Wirklichen;138
3.4.1;2.3.1. Wie die Welt geordnet wird - Die formalpoetische Seite der Verklärung;140
3.4.2;Verklärung, Objektivierung und Dramatisierung bei Otto Ludwig, Gustav Freytag und Friedrich Spielhagen 130 - Die Läuterung des geschichtlichen Stoffes bei Wilhelm Roscher;152
3.4.3;2.3.2. Wie die Welt bedeutsam wird - Die semantische Seite der Verklärung;158
3.4.4;Einsetzung und Aushebelung des klassischen Symbols in Novellen Gottfried Kellers 149 - Der Goldstaub der Konnotationen in Otto Ludwigs Zwischen Himmel und Erde 152 - Die Frage nach der Entsagung und das Konzept des >realistischen Weges< bei Hans Vilmar G;174
3.4.4.1;2.3.2.1. Selbstreferenz - Die Poetologie des Realismus in Gottfried Kellers Der Schmied seines Glückes;180
3.4.4.2;Bildersturm und Referenzverlust in Gottfried Kellers. Der grüne Heinrich;186
3.4.4.3;2.3.2.2. Zusammenfassung - Sanfte Gesetze und das Textverfahren des Realismus;188
3.4.4.4;2.3.3. Der kulturalistische Ansatz der Ökonomie;191
3.4.4.5;2.3.3.1. Der kulturalistische Ansatz bei Wilhelm Roscher;191
3.4.4.6;2.3.3.2. Der Weg zur Spezialuntersuchung - Gustav Schmollers Institutionenökonomie;206
3.4.4.7;2.3.3.3. Die realistische Diskursivität und die ästhetischen Interessen der Ökonomen;217
3.4.4.8;Gustav Schmoller liest Friedrich Schiller 210 - Karl Bücher und der Anteil des Rhythmus bei der Entstehung der Arbeit 211 - Jenseits des Realismus - Eske Bockelmann und die Entstehung des Rhythmus aus dem Medium;225
4;3. Schöne Waren, schlechtes Geld - Warenwirtschaft in der realistischen Literatur;227
4.1;3.1. Der Realismus des Geldes - Gottfried Kellers Die mißbrauchten Liebesbriefe;227
4.2;3.2. Die Poetik der Ware und der Schrecken der Finanzökonomie;241
4.2.1;3.2.1. Personalität und Sachbezug;243
4.2.1.1;3.2.1.1. Stabilität im Kontor - Friedrich Wilhelm Hackländers Handel und Wandel;243
4.2.1.2;3.2.1.2. Gustav Freytags Soll und Haben und die Kraft der Entsagung;250
4.2.2;3.2.2. Die Stabilität der Bedürfnisse und die Tücken des Konsums;264
4.2.3;Ein Schaufensterbummel mit Adalbert Stifter 257 - Gottfried Keller über Revalenta arabica;270
4.2.4;3.2.3. Neutralität der Vermittlung und die Tücken der Konkurrenz - Preiskampf bei Gustav Freytag;277
4.2.5;3.2.4. Medienskepsis;284
4.2.5.1;3.2.4.1. Zwischen Funktion und Substanz - Das Geld im ökonomischen Diskurs;286
4.2.5.2;Georg Simmels Chartal-Theorie des Geldes und ihre Rezeption durch Gustav Schmoller 278 - Der Stellenwert des Kredits in der realistischen Nationalökonomie 281 - Das Kreditdenken Adam Müllers und seine Aufnahme bei Bruno Hildebrand und Wilhelm Roscher;294
4.2.5.3;3.2.4.2. Blinde Spekulanten - Geld und Kredit in Gottfried Kellers Der grüne Heinrich;298
4.2.5.4;Die Meierlein-Episode und der Absturz des Kreditjongleurs;306
4.2.5.5;3.2.4.3. Durchblicken - Die finanzwirtschaftliche Intrige in Gustav Freytags Soll und Haben und Friedrich Spielhagens Sturmflut;311
4.2.5.6;Die Dunkelmänner der Finanz - Friedrich Spielhagens Sturmflut;315
4.2.5.7;3.2.4.4. Eine Bankierskrise und die Diabolik des Kredits -Wilhelm Raabes Die Leute aus dem Walde und Zum wilden Mann;323
4.2.5.8;Die unheimliche Rückkehr des Geldgebers in Zum wilden Mann;328
5;4. Der realistische Weg und seine Ränder - Systemische und antisystemische Poetiken;336
5.1;4.1. Das System des Hungers - Wilhelm Raabes Der Hungerpastor und die Problematik systemischer Denkweisen im Realismus;337
5.2;Die >clearer vision< des Realisten - Charles Dickens’Oliver Twist 332 - Auf der Suche nach dem guten Hunger - Wilhelm Raabes Der Hungerpastor 335 -Das systemische Gegenangebot - Émile Zolas Germinal 343 - Der Ausweg Grunzenow in Der Hungerpastor;357
5.3;4.2. Realismus vs. Grenznutzentheorie - Die Tücken der Robinsonade;359
5.3.1;4.2.1. Robinson und seine Launen - Vom Anteil der Robinsonade bei der Theoriewerdung des Grenznutzens;360
5.3.2;4.2.2. Mehr als Robinson - Die realistische Ökonomie im Kontext der deutschen Robinsonaden;370
5.3.3;4.2.3. Robinson und seine Brüder in der realistischen Erzählliteratur;377
5.3.4;4.2.4. Rudimente des Grenznutzenkalküls bei Theodor Fontane;381
5.4;4.3. Karl Marx und Friedrich Engels - Der sozialistische Gegenentwurf;385
5.4.1;4.3.1. Leben aussaugen - Die Marx’sche Arbeitswerttheorie und der Angelpunkt der historischen Erzählung;386
5.4.2;4.3.2. Gespensterball und Karneval - Zur Poetik der Marx’schen Geschichtsschreibung;392
5.4.2.1;4.3.2.1. Exkurs: Im Fahrwasser von Marx - Die Revolutionserzählung bei Georg Weerth;401
5.4.2.2;4.3.2.2. Das Theater der Revolution - Karl Marx’ Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte;407
5.4.3;4.3.3. Wachsende Attraktion - Die Marx-Rezeption zwischen Älterer und Jüngerer Historischer Schule der Nationalökonomie;413
5.4.3.1;4.3.3.1. Wer schätzt den Wert? Bruno Hildebrand liest Friedrich Engels;415
5.4.3.2;4.3.3.2. Reform statt Revolution - Sozialistisches Echo in der Jüngeren Schule der deutschen Nationalökonomie;420
6;5. Die prekäre gute Mitte - Das Institutionendenken und seine Gefährdung;430
6.1;5.1. Gustav Schmoller und das Lob der besitzlosen Intelligenz;430
6.1.1;5.1.1. Die große Schule des öffentlichen Dienstes - Straßburgs Ministeriale im 13. Jahrhundert;433
6.1.2;5.1.2. Ordnung schaffen - Straßburgs Verfassungs- und Zunftgeschichte vom 13. bis zum 17. Jahrhundert;439
6.1.3;5.1.3. Exkurs: Zunftgeschichte im Roman - Otto Rüdigers Siegfried Bunstorp’s Meisterstück;448
6.2;5.2. Der öffentliche Dienst und die prekäre Lage der Ordnungspolitik in der Literatur;459
6.2.1;5.2.1. Die Wiege des Beamten und der Kaufmann als Ordnungshüter - Sturmflut und Soll und Haben;461
6.2.2;Geborgen im großen Staatskörper - Noch einmal Gustav Freytags Soll und Haben;465
6.2.3;5.2.2. Zwei Stützen der Wohlfahrt - Wilhelm Raabes Villa Schönow;467
6.2.4;5.2.3. Unter dem Druck des Eigennutzens - Von der Krise des Ordnungsbegehrens bei Gustav Freytag, Gottfried Keller, Theodor Storm und Wilhelm Heinrich Riehl;478
6.2.5;Theodor Storms Vater-Figuren in den Mühlen des Eigennutzens 472 -Wilhelm Heinrich Riehl -1848 und das Dilemma des Interessen politikers;486
6.2.6;5.2.4. Die letzten Entsagenden - Der öffentliche Dienst in Gottfried Kellers Martin Salander und Der grüne Heinrich;489
6.2.7;Der Beamte in Der grüne Heinrich und der letzte Kampf des Ratsmitglieds Kleinpeter in Martin Salander;497
6.2.8;5.2.5. Glanz und Elend des Beamten als Erzähler - Friedrich Spielhagens Erzähltheorie und Wilhelm Raabes Die Akten des Vogelsangs;502
6.3;Eigentumsmüdigkeit in Die Akten des Vogelsangs;506
7;6. Literaturverzeichnis;517
7.1;6.1. Siglen;517
7.2;6.2. Primärliteratur;517
7.3;6.3. Sekundärliteratur;529
7.4;6.4. Dank;549
7.5;6.5. Personen- und Werkregister;551


Christian Rakow, Berlin.

Christian Rakow, Berlin, Germany.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.