Buch, Deutsch, 207 Seiten, GB, Format (B × H): 144 mm x 221 mm, Gewicht: 366 g
Sprachkritik aus fünf Jahrhunderten
Buch, Deutsch, 207 Seiten, GB, Format (B × H): 144 mm x 221 mm, Gewicht: 366 g
ISBN: 978-3-650-23856-6
Verlag: Lambert Schneider Verlag
Je dunkler das Wort, desto heller die Erkenntnis. Dieses stilistische Credo scheint bis heute die deutsche Wissenschaftsprosa zu beherrschen. Bedenkenlos werden dem Leser labyrinthische Satzgebilde und wuchernde Fußnoten zugemutet. Wortungetüme aller Art gelten im akademischen Jargon gar als Gütesiegel. Wer sein Thema knapp und elegant zu vermitteln weiß, handelt sich indessen rasch den Ruf eines intellektuellen Dünnbrettbohrers ein. Dabei schließen sich Gedankenschärfe und guter Stil keineswegs aus. Diese Anthologie mit Texten großer Denker sagt der grassierenden ›Sprachverhunzung‹ den Kampf an. Zu Wort kommen u.a. Erasmus von Rotterdam, Michel de Montaigne, Gottfried Wilhelm Leibniz, Voltaire, Georg Christoph Lichtenberg, Friedrich Schlegel, Ludwig Börne, Arthur Schopenhauer, Heinrich Heine, Karl Kraus, Friedrich Nietzsche, Kurt Tucholsky, Günther Anders, Karl R. Popper, Theodor W. Adorno, Carl Friedrich von Weizsäcker und Niklas Luhmann.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einleitung
Erasmus von Rotterdam: Der Ciceronianer oder Der beste Stil
Michel de Montaigne: Eine Sprache voller Saft und Kraft
Baltasar Gracián: Die Kunst des Ausdrucks
John Locke: Über den Missbrauch der Wörter
Gottfried Wilhelm Leibniz: Über die philosophische Ausdrucksweise
Christian Thomasius: Von der Pedanterey
Voltaire: Journalistischer Stil
Friedrich Nicolai: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker
Christian Garve: Von der Popularität des Vortrags
Georg Christoph Lichtenberg: Seine gelehrte Notdurft auf Papier verrichten
Johann Gottlieb Fichte: Vom Schriftsteller
Friedrich Schlegel: Popularität als höchstes Ziel
Ludwig Börne: Bemerkungen über Sprache und Stil
Arthur Schopenhauer: Ueber Schriftstellerei und Stil
Heinrich Heine: Von der ungewöhnlichen Form und schlechten Schreibart deutscher Philosophen
Friedrich Nietzsche: Den Stil verbessern, das heißt den Gedanken verbessern
Karl Kraus: Weil ich den Gedanken beim Wort nehme, kommt er
Kurt Tucholsky: Die Essayisten.
Günther Anders: Über die Esoterik der philosophischen Sprache
Karl R. Popper: Gegen die großen Worte
Theodor W. Adorno: Das Dickicht ist kein heiliger Hain
Ullrich Sonnemann: Über die Trägheit des Schulmeisterlichen und die unbequeme Anlage der deutschen Sprache
Carl Friedrich von Weizsäcker: Die Sprache der Physik
Niklas Luhmann: Unverständliche Wissenschaft. Probleme einer theorieeigenen Sprache
Hans Magnus Enzensberger: Die Poesie der Wissenschaft
Helmut Arntzen: Die Sprache der Literaturwissenschaft als Anpassungsversuch
Peter Rieß: Vorstudien zu einer Theorie der Fußnote
Roald Hoffmann: Die chemische Veröffentlichung - Entwicklung oder Erstarrung im Rituellen?
Klaus Laermann: Die Lust an der Unklarheit und die Schmerzgrenzen des Verstehens.
Dunkelheit als Erfolgsgrundlage in den Geisteswissenschaften
John Brockman: Die dritte Kultur entsteht
Biographische Kurzinformationen zu den Autoren