Buch, Deutsch, Band 43, 184 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 240 mm
Reihe: BF informiert
Wie Stasi und KGB den Bibelschmuggel in die Sowjetunion bekämpften
Buch, Deutsch, Band 43, 184 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 240 mm
Reihe: BF informiert
ISBN: 978-3-946572-27-5
Verlag: Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv
Die Kooperation zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) und dem sowjetischen Komitee für Staatssicherheit (KGB) ist trotz der engen Verflechtung beider Geheimdienste jenseits der Aufbauphase bislang wenig erforscht. Dies ist vor allem der Unzugänglichkeit des sowjetischen Geheimdienstarchivs geschuldet.
Die vorliegende Publikation möchte dazu beitragen, diese Lücke zu füllen, und untersucht die Zusammenarbeit
exemplarisch anhand des Bibelschmuggels auf der Grundlage der überlieferten Stasi-Akten. Bibeln, Gesangbücher und exegetische Literatur waren in der Sowjetunion Mangelware. Diese absichtliche Verknappung war ein wichtiges Instrument der sowjetischen Staatsmacht, um kirchliches Leben zu unterdrücken. Missionsgesellschaften aus den USA und Westeuropa unterstützten deshalb insbesondere freikirchliche und lutherische Gemeinden in der Sowjetunion durch illegale Lieferungen einschlägiger Literatur. Dafür nutzten sie unter anderem Transportwege über die DDR. Dort existierte
– über die gesamte Republik verzweigt – ein Netzwerk von Verbindungspersonen, die den Weitertransport der zuvor aus der Bundesrepublik illegal eingeführten Bücher in die Sowjetunion übernahmen.
Über Jahrzehnte hinweg versuchten MfS und KGB gemeinsam, das »Schmuggler-Netzwerk« zu zerschlagen. Dieses Ziel wurde trotz detaillierter Absprachen auf Leitungsebene, gezielter Einschleusung inoffizieller Mitarbeiter, konspirativer Tätigkeiten auf dem jeweils anderen Staatsgebiet und der Beschlagnahmung großer Mengen der geschmuggelten
Literatur nie wirklich erreicht. Der Funktionsweise der Zusammenarbeit und den Gründen für ihre Ineffizienz geht diese Studie nach.
Zielgruppe
Zeithistoriker; geschichtlich interessierte Laien