Renee | The Hunted Heir (Die Veiled-Kingdom-Serie 2) | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 272 Seiten

Reihe: Die Veiled-Kingdom-Serie

Renee The Hunted Heir (Die Veiled-Kingdom-Serie 2)

Knisternde Enemies-to-Lovers Romantasy in düsterem High-Fantasy-Setting
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-646-94033-6
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Knisternde Enemies-to-Lovers Romantasy in düsterem High-Fantasy-Setting

E-Book, Deutsch, Band 2, 272 Seiten

Reihe: Die Veiled-Kingdom-Serie

ISBN: 978-3-646-94033-6
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf der Jagd nach der Erbin des Königreichs, einer Verräterin und einer verbotenen Liebe Verena, alias Nyra, ist die verlorene Prinzessin von Marmoris. Damit ist sie genau der Schlüssel zum Sieg, den Dacre und seine Verbündeten die ganze Zeit gesucht haben. Aber sie hat ihre Identität bis zuletzt vor allen verborgen und ist untergetaucht, seitdem sie weiß, dass sie entlarvt wurde. Nun sind alle Rebellen auf der Suche nach ihr, nicht nur Dacre. An der Spitze der Jagd jedoch steht sein Vater, der Verena um jeden Preis finden will. Und wenn Dacre überhaupt eine Chance haben will, sich seiner widersprüchlichen Gefühle für Verena klar zu werden - und sie vielleicht sogar zu retten - muss er sie vor seinem Vater finden. Selbst wenn sie die Verräterin ist, für die er sie immer gehalten hat, kann er doch nicht vergessen, wie sehr sie ihn in seinem Innersten berührt hat. Sie ist die Erbin unseres Königreichs, die Tochter des grausamen Königs, der für den Tod meiner Mutter verantwortlich war, und der Schlüssel zum Sieg unserer Rebellion. Hunted Heir ist der zweite Band der rasanten, dreiteiligen Romantasy-Serie von USA-Today-Bestseller-Autorin Holly Renee - eine Geschichte über Verrat und Geheimnisse und mit zwei Liebenden, die auf unterschiedlichen Seiten eines Kampfes um ein ganzes Königreich stehen.

Holly Renee liefert ihren Leser*innen in jedem Buch eine Prise Spannung, einen Hauch Leidenschaft und genau die richtige Menge Romantik. Sie ist in East Tennessee aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie noch immer in ihrer Heimat. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie - oder tut zum hundertsten Mal am Tag so, als wäre sie ein Drache. Man findet sie aber auch oft mit Sonnenbrille und Floß mitten auf dem See. Holly liebt alles, was mit Romantik zu tun hat - allen voran ihren Mann -, dazu mexikanisches Essen und bequeme Yogahosen.
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KAPITEL 1

DACRE

Die Faust meines Vaters krachte mit einem scheußlichen Knacken gegen meinen Kiefer und sofort hatte ich den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Der vertraute Schmerz breitete sich wie ein Lauffeuer in meinem Gesicht aus, nur schwer konnte ich mich auf etwas anderes konzentrieren. Ich schloss die Augen, versuchte, den Klang seiner wütenden Stimme auszublenden, genau wie das Brennen der Tränen in meinen Augen. Ganz egal, wie oft es geschah, es wurde nie leichter zu ertragen.

Ich konnte die Hitze seiner Wut spüren, die von ihm ausging, sein Atem traf heiß auf meine Haut. Ich wappnete mich für den nächsten Schlag, doch er kam nicht.

Die Stimme meines Vaters war wie Donnergrollen, voller Zorn und Enttäuschung. »Du bist eine verdammte Schande für diese Rebellion«, knurrte er, die Worte trieften nur so vor Verachtung, während er mir fest in die Augen sah. »Du wurdest geboren, um zu führen, und doch bist du vor ihr auf die Knie gegangen wie ein Feigling und hast sie dir durch die Lappen gehen lassen.«

Das Gewicht seiner Enttäuschung lastete schwer auf meinen Schultern, die Schuldgefühle erdrückten mich, während ich dastand, ohne mich verteidigen zu können.

»Reiß dich zusammen und geh da raus.« Er deutete mit einem schnellen Nicken über seine Schulter, und ich wischte mir hastig das Blut von der Lippe. »Wage es ja nicht, ihnen diese Schwäche zu zeigen. Die Rebellion verlässt sich auf dich, Dacre, du bist ihre Zukunft.«

Seine Worte waren wie ein weiterer Schlag ins Gesicht und rissen mich aus meinem Nebel. Ich straffte die Schultern und atmete tief ein, wappnete mich für das, was kommen würde.

Ich verließ die Kriegerunterkunft, weg von dem stechenden Blick meines Vaters, der mir noch immer zu folgen schien. Als ich nach draußen trat, wo sich der Rest der Rebellion versammelt hatte, schien die Anspannung in der Luft mit den Händen greifbar zu sein.

Sie alle wussten, dass mein Vater eine wichtige Ankündigung machen wollte, doch mir graute es davor, dass sie die Wahrheit herausfanden. Meine Schritte fühlten sich schwer an, als würde das bevorstehende Unheil an ihnen zerren, während ich mich der Gruppe näherte. Auf ihren Gesichtern lag eine Mischung aus Vorfreude und Sorge.

Ich überflog die Menge, ich entdeckte Bekannte und versuchte, die neugierigen Blicke auszublenden. Schließlich entdeckte ich Kai und Wren, die weiter vorne standen und mich fixierten.

Wrens verengte Augen zeigten ihre Enttäuschung, sie wusste bereits von meinem Verrat, doch es war nicht nur ihr wissender Blick, der mir Unbehagen bereitete; es waren der pochende Schmerz in meinem Kiefer und das getrocknete Blut auf meiner aufgeplatzten Lippe, das sie unverwandt anstarrte.

Als ich mich näherte, hob sie die Hand, als wollte sie meinen Kiefer berühren. Ich zuckte zurück und schob ihren Arm schnell weg, bevor ich mich umdrehte. Mein Herz raste, da ich nicht wusste, was unser Vater tun würde.

»War er das?«, presste Wren durch zusammengebissene Zähne hervor. Ihre Stimme zitterte vor unterdrückten Emotionen.

»Halb so wild, Wren.«

Auf meine andere Seite stellte sich Kai, der gewöhnlich so ruhig auftrat, aber jetzt vor Wut kochte. Er hatte die Fäuste so fest geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten, und starrte meinen Kiefer an.

Er wusste bereits, was mit Verena passiert war; er wusste, wer sie war, doch das Wissen um ihren Verrat war nicht der Grund für seinen lodernden Zorn. Jeder Funke Wut galt dem Mann, der die Rebellion anführte und blinden Gehorsam forderte.

Aber mit dem Geschmack meines Blutes auf der Zunge konnte ich diese Loyalität nicht aufbringen.

Es war nicht das erste Mal, dass Kai mitbekam, dass mein Vater mir gegenüber gewalttätig wurde, und es würde mit Sicherheit auch nicht das letzte Mal sein. Obwohl es schon mehrere Jahre her war, dass er es zum ersten Mal mitansehen musste, wurde es nicht einfacher für ihn.

Wir hatten seit jeher aufeinander aufgepasst, schon als wir Kinder waren und zusammen unter den Rebellen aufwuchsen, und jetzt, da wir als Erwachsene für unsere Sache kämpften, war dieser Beschützerinstinkt nur noch stärker geworden.

Ein leises Raunen breitete sich aus, als mein Vater aus den Kriegerunterkünften kam mit Reed dicht auf den Fersen. Ich sah die Wut in Wrens Augen lodern und spürte die Anspannung, die sie nur schwer zügeln konnte.

Mein Vater hob die Hand zu einer gebieterischen Geste, woraufhin die allgemeine Unruhe verstummte. Ich biss die Zähne zusammen und zwang mich trotz des pochenden Schmerzes in meinem Kiefer, stillzuhalten.

Die verbitterte Stimme meines Vaters hallte durch die Höhle, als er mit seinem üblichen wutverzerrten Gesicht vor uns stand. »Die Erbin des Königreichs Marmoris ist auf der Flucht.«

Gemurmel brach aus, vereinzelt wurde bestürzt nach Luft geschnappt. Mein Herz raste und ich konnte nur noch an das denken, was er gerade gesagt hatte, seine Worte hingen schwer in der Luft. Er hatte sie nicht beim Namen genannt, sondern stattdessen als die Erbin bezeichnet.

Denn mehr war sie für ihn nicht.

»Und sie hat sich in unseren Reihen versteckt.«

Chaos brach aus, Stimmen wurden laut, äußerten Verwirrung und Verblüffung, doch ich konnte nur weiter meinen Vater anstarren.

Er ließ seinen Blick über uns schweifen und verweilte kurz bei mir, bevor er weiterzog. »Mehrere Wochen hat Nyra heimlich mit unseren Kriegern trainiert«, fuhr mein Vater voller Abscheu fort. »Wir sind uns nicht sicher, ob sie vom König hergeschickt wurde oder aus eigenem Antrieb handelte.«

Bei der Erwähnung von ihrem Namen legte sich Stille über die Anwesenden.

Nun sah mich mein Vater doch direkt an, musterte mich, als suchte er nach etwas.

»Ich will, dass jeder Einzelne von euch nach ihr sucht«, befahl er. »Bringt sie zu mir.«

Ich konnte spüren, wie die anderen mich beobachteten, ihre Aufmerksamkeit lastete auf mir wie ein Brenneisen, das sich in meine Haut fraß. Ich spürte ihre Enttäuschung, jeder einzelne Blick war scharf und vorwurfsvoll.

»Die Zukunft unserer Rebellion hängt davon ab, sie zu finden!« Die Stimme meines Vaters erreichte eine fieberhafte Tonlage. Ich hielt den Atem an, hatte keine verfluchte Ahnung, was er als Nächstes sagen würde. Die Luft um uns herum knisterte vor Anspannung, während wir dastanden wie die Soldaten, die wir für ihn zu sein hatten, und auf seine nächsten hasserfüllten Worte warteten. »Der König wird alles in seiner Macht Stehende tun und alle Mittel einsetzen, sie zu finden. Wir hätten nicht so nachlässig sein dürfen, sie entkommen zu lassen.«

Er schaute mir fest in die Augen, sein Blick war scharf und durchdringend wie ein Dolch.

Schuldgefühle nagten an mir, während ich ihm standhielt. Doch es war das Gewicht der Wahrheit, das auf mir lastete und mich niederdrückte, bis ich das Gefühl hatte, zu ersticken. Mein Vater brauchte die Wahrheit nicht zu kennen. Ich war derjenige, der sie hatte entkommen lassen. Ich hatte sie gefickt, als würde sie mir nichts bedeuten, und sie dann weglaufen lassen.

Er wusste lediglich, dass ich ihre Flucht ermöglicht hatte.

Mein Vater wusste, dass sie keine Chance gehabt hätte zu entkommen, es sei denn, ich hätte es zugelassen, und so war es auch.

Mehr musste er nicht wissen.

Und ich bedaure es nicht.

Reue durchflutete meine Adern wie Gift, aber nicht, weil ich sie gehen ließ. Das zu bereuen, brachte ich nicht über mich.

»Die Prinzessin muss gefunden und zu mir zurückgebracht werden. Mir ist egal, ob das Leben bereits aus ihrem Körper geflossen ist oder ob sie kaum noch atmet. Wir werden nicht zulassen, dass die Erbin in den Palast zurückkehrt.«

Wren fletschte die Zähne, während sie zu unserem Vater aufsah, aber er würdigte sie keines Blickes. Verena war die Erste, gegenüber der sich Wren seit dem Tod unserer Mutter geöffnet hatte, und jetzt war sie weg.

Ich spürte Wrens Treue zu unserem Vater mit jedem seiner Worte weiter schwinden. Es spielte keine Rolle, dass Verena sie ebenfalls angelogen hatte. Sie war ihre Freundin.

Genau diese Reaktion hatte ich von unserem machthungrigen Vater erwartet, aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass einer von ihnen ihr auch nur ein Haar krümmte, denn wenn sie ihr verdammt noch mal wehtaten …

Sie war eine verdammte Verräterin. So viel war sicher. Sie war eine kleine Verräterin und hatte mich immer wieder belogen. Sie hatte uns alle belogen, und ich war so verdammt wütend, obwohl ich es ihr nicht verdenken konnte.

Ich wusste nicht, ob irgendetwas von dem stimmte, was sie mir erzählt hatte, ob irgendwas von dem, was ich gefühlt hatte …

Verdammt.

Diesen Gedanken durfte ich nicht zulassen. Nicht jetzt.

Nicht, wenn mein Vater mich bereits ansah, als hätte ich ihn schlimmer betrogen als irgendwer jemals zuvor.

Aber auch wenn ich versuchte, ihre Lügen und ihr leises Stöhnen aus meiner Erinnerung zu verbannen, ich wurde sie nicht ganz los. Immer wieder musste ich daran denken, wie sie mich angesehen hatte, als mir ihr wahrer Name über die Lippen gekommen war. Das Gefühl des Verrats in ihren Augen, als sie sich noch einmal zu mir umsah, bevor sie aus meinem Zimmer rannte.

Die Narben auf ihrem Rücken waren verdammt noch mal das Letzte, was ich sah, bevor sie vor mir davonlief.

Ihr Vater. Das hatte sie mir erzählt. Ihr Vater war derjenige, der ihr diese Narben verpasst hatte, und ich glaubte ihr, auch jetzt...



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