Rhoden / Wildhagen / La Chapelle-Roobol | Der Trotzkopf (Buch 1-4) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 677 Seiten

Rhoden / Wildhagen / La Chapelle-Roobol Der Trotzkopf (Buch 1-4)

Der Trotzkopf, Trotzkopfs Brautzeit, Aus Trotzkopfs Ehe & Trotzkopf als Großmutter - Die beliebten Romane der Kinder- und Jugendliteratur
1. Auflage 2016
ISBN: 978-80-268-6762-3
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Trotzkopf, Trotzkopfs Brautzeit, Aus Trotzkopfs Ehe & Trotzkopf als Großmutter - Die beliebten Romane der Kinder- und Jugendliteratur

E-Book, Deutsch, 677 Seiten

ISBN: 978-80-268-6762-3
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieses eBook 'Der Trotzkopf (Buch 1-4)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig Korrektur gelesen. 'Der Trotzkopf': Die Mutter der 15-jährigen Ilse Macket ist verstorben. Seitdem lebt sie bei ihrem Vater und der Stiefmutter. Das Mädchen rebelliert und trotzt - ganz zum Verdruss der Stiefmutter und der Gouvernanten. Da man aus dem wilden Kind eine verantwortungsvolle Frau machen will, entscheidet man sich sie auf ein Internat zu schicken. Obwohl sie dort Freunde findet, hat sie eine schwere Zeit sich dem Leben im Pensionat anzupassen. In 'Trotzkopfs Brautzeit' verlässt Ilse nach einem Streit mit ihrem Verlobten das Haus und hat allgemein mit den Problemen einer bevorstehenden Ehe zu kämpfen. Kann ihre Freundin Nellie das sture Mädchen dazu bringen sich bei ihrem Liebsten zu entschuldigen? Doch nicht nur das Eheleben wird hier thematisiert - auch Freundschaft und Karriere spielen eine Rolle. 'Aus Trotzkopfs Ehe': Ilse ist verheiratet und nun Ehefrau und Mutter zweier Töchter. Die Kinder sind sehr unterschiedlich - eine gleicht der Mama und die andere ist eher von ruhigerer Natur. Zwischen Ilse und ihrer Freundin Nellie bilden sich Spannungen, was die Ansicht einer perfekten verheirateten Frau betrifft. In ' Trotzkopf als Großmutter' hat Ilse Macket, nun Großmutter, Verluste zu bewältigen. Professor Fuchs ist ihr eine Stütze, als die noch immer temperamentvolle Dame kurz davor steht sich aufzugeben. Ihre Töchter haben sich beide bereits ein Leben aufgebaut. Die Schwester ihres Schwiegersohns hat jedoch Schwierigkeiten in der Männerwelt gut anzukommen, woraufhin Ilse sich um sie sorgt und gleichzeitig versucht ihren Enkelinnen beizubringen, dass man auch ohne Männer selbstbewusst und stark sein kann. Auch einen Enkelsohn hat Ilse, der ein Träumer mit künstlerischem Talent ist...

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»Papa, Diana hat Junge!« Mit diesen Worten trat ungestüm ein junges, schlankes Mädchen von fünfzehn Jahren in das Zimmer, in welchem sich außer dem Angeredeten, dessen Frau und dem Prediger des Ortes, noch Besuch aus der Nachbarschaft, ein Herr von Schäffer mit Frau und seinem erwachsenen Sohne, befand. Alles lachte und wandte sich dem kleinen Backfische zu, der ohne jede Verlegenheit auf den Papa zueilte und ausführlich über das wichtige Ereignis berichtete. »Es sind vier Stück, Papa,« erzählte sie lebhaft, »und braun sehen sie aus, wie Diana. Komm sieh dir sie an, es sind zu reizende Tierchen! Vorn an den Pfötchen haben sie weiße Spitzen. Ich habe gleich einen Korb geholt und mein Kopfkissen hineingelegt, sie müssen doch warm liegen, die kleinen Dinger.« Herr Oberamtmann Macket hatte den Arm um die Schulter seines Lieblings gelegt und strich ihm das wirre Lockenhaar aus dem erhitzten Gesicht, dabei sah er sein Kind mit wohlgefälligen Blicken an, was eigentlich zu verwundern war, da Ilse in einem Aufzuge hereingekommen, der durchaus nicht geeignet war, Wohlgefallen zu erregen, besonders in diesem Augenblicke, wo fremde Augen denselben musterten. Das verwaschene, dunkelblaue Kattunkleid, blusenartig gemacht und mit einem Ledergürtel gehalten, mochte wohl recht bequem sein, aber kleidsam war es nicht, und einige Flecken und Risse darin dienten ebenfalls nicht dazu, die Eleganz desselben zu heben. Die hohen, plumpen Lederstiefel, die unter dem kurzen Kleide hervorblickten, waren tüchtig bestaubt und sahen eher grau als schwarz aus. Aber wie gesagt, Herrn Macket genierte dieser Aufzug gar nicht, er sah in die fröhlichen, braunen Augen seines Lieblings, um dessen Kleider kümmerte er sich nicht. Er war im Begriffe, sich zu erheben, um seines Kindes Wunsch zu erfüllen, als seine Gattin, eine vornehme Erscheinung mit sanften und doch bestimmten Zügen, ihm zuvorkam. Sie hatte sich erhoben und trat auf Ilse zu. »Liebe Ilse,« sagte sie in freundlichem Tone und nahm dieselbe bei der Hand, »ich möchte dir etwas sagen, Kind. Willst du mir auf einen Augenblick in mein Zimmer folgen?« Sehr ruhig, aber sehr bestimmt waren die Worte gesprochen und Ilse fühlte, daß ein Widerstand dagegen vergeblich sein würde. Ungern und gezwungen folgte sie der Mutter in das anstoßende Gemach. »Was willst du mir sagen, Mama?« fragte sie und sah Frau Macket trotzig an. »Nichts weiter, mein Kind, als daß du sogleich auf dein Zimmer gehst und dich umkleidest. Du wußtest wohl nicht, daß Gäste bei uns waren?« »Doch, ich wußte es, aber ich mache mir nichts daraus,« gab Ilse kurz zur Antwort. »Aber ich, Ilse. Ich kann nicht gleichgültig dabei sein, wenn du in einem so unordentlichen Kostüme dich blicken läßt. Du bist kein Kind mehr mit deinen fünfzehn Jahren; bedenke, daß du seit Ostern konfirmiert bist, eine angehende junge Dame aber muß den Anstand wahren. Was soll der junge Schäffer von dir denken, er wird dich auslachen und dich verspotten.« »Der dumme Mensch!« fuhr Ilse auf. »Ob der über mich lacht oder spottet, ist mir ganz gleichgültig. Ich lache auch über ihn! Thut, als ob er ein Herr wäre mit seinem Klemmer und geht doch noch in die Schule.« »Er ist in Prima auf dem Gymnasium und zählt neunzehn Jahre. Nun sei vernünftig und kleide dich um, Kind, hörst du?« »Nein, – ich ziehe kein andres Kleid an, ich will mich nicht putzen!« »Wie du willst, aber dann bitte ich dich, ja ich wünsche es entschieden, daß du in deinem Zimmer bleibst und dein Abendbrot dort verzehrst,« gab Frau Macket mit großer Ruhe zur Antwort. Ilse biß auf die Unterlippe und trat mit dem Fuße heftig auf die Erde, aber sie sagte nichts. Mit einer schnellen Wendung ging sie zur Thür hinaus und warf dieselbe unsanft hinter sich zu. Oben in ihrem Zimmer ließ sie sich auf einen Stuhl fallen, stützte die Ellbogen auf das Fensterbrett und weinte Thränen des bittersten Unmutes. »O wie schrecklich ist es jetzt!« stieß sie schluchzend heraus. »Warum hat auch der Papa wieder eine Frau genommen, – es war so viel, viel hübscher, als wir beide allein waren! Alle Tage muß ich lange Reden hören über Sitte und Anstand und ich will doch keine Dame sein, ich will es nicht – und wenn sie es zehnmal sagt!« – – Als sie mit ihrem Vater noch allein war, führte sie freilich ein ungebundeneres und lustigeres Leben. Niemand hatte ihr Vorschriften zu machen oder durfte ihre dummen Streiche hindern; was sie auch ausführte, es galt alles als unübertrefflich. Das Lernen wurde nur als langweilige Nebensache betrachtet und die Gouvernanten fügten sich entweder dem Willen ihrer Schülerin oder sie gingen davon. Beklagte sich ja einmal diese oder jene bei dem Vater und hatte derselbe auch wirklich den festen Entschluß gefaßt, ein Machtwort zu sprechen gegen sein unbändiges Kind, er kam nicht dazu, es auszuführen. Sobald er mit ernster Miene ihr gegenüber trat, fiel Ilse ihm um den Hals, nannte ihn ihren »einzigen, kleinen Papa«, trotzdem er ein sehr großer, kräftiger Mann war, und küßte ihm Mund und Wangen. Versuchte er, ihr ernste Vorstellungen zu machen, hielt sie ihm den Mund zu. »Ich weiß ja alles, was du mir sagen willst, und ich will mich ganz gewiß bessern!« mit solchen und ähnlichen Worten und Versprechungen tröstete sie den Papa – ach und wie gern ließ er sich also trösten! Er konnte dem Kinde nie ernstlich zürnen, es war sein alles. Als Ilses Mutter starb, legte sie ihm das kleine hilflose Ding in den Arm. Es hatte die schönen, frohen Augen der früh Geschiedenen geerbt, und blickte sie ihn an, war es ihm, als ob die Gattin, die er so sehr geliebt hatte, ihn anlächle. Lange Jahre war er einsam geblieben und hatte nur für sein Kind gelebt. Da lernte er seine zweite Frau kennen. Ihr kluges, sanftes Wesen fesselte ihn so, daß er sie heimführte. Frau Anne betrat das Haus ihres Mannes mit dem festen Vorsatze, seinem Kinde die treueste, liebevollste Mutter zu sein und alles aufzubieten, um ihr die früh Verlorene zu ersetzen; indes jede herzliche Annäherung von ihrer Seite scheiterte an Ilses trotzigem Widerstande. Bald ein Jahr waltete sie nun schon als Frau und Stiefmutter und noch immer hatte sie es nicht vermocht, Ilses Liebe zu gewinnen. – – – Die Gäste blieben zum Abendessen auf Moosdorf, so hieß das große Gut des Oberamtmann Macket. Als der Tisch gedeckt war und alle sich an demselben niedergesetzt hatten, fragte Herr Macket, warum Ilse noch nicht anwesend sei. Frau Anne erhob sich und zog an der Klingelschnur. Der eintretenden Dienstmagd befahl sie, das Fräulein zu Tisch zu rufen. – – – – Ilse saß noch in derselben Stellung am Fenster. Sie hatte sich eingeschlossen und die Magd mußte erst tüchtig pochen und rufen, bevor sie sich bequemte, die Thür zu öffnen. »Sie sollen herunterkommen, Fräulein, die gnädige Mama hat es befohlen,« sagte Kathrine und betonte das »sollen« und »befohlen« so recht auffallend. »Ich soll!« rief Ilse und wandte den Kopf hastig herum, »aber ich will nicht! Sag’ das der gnädigen Frau Mama!« »Ja,« sagte Kathrine, so recht befriedigt von dieser Antwort, denn auch sie war durchaus nicht damit einverstanden gewesen, daß wieder eine Frau in das Haus gekommen war, welche der schönen Freiheit ein Ende gemacht hatte, »ja, ich werd’s bestellen. Gnädiges Fräulein haben ganz recht, das ewige Befehlen, wenn man selbst alt genug ist, ist höchst unpassend, noch dazu, wenn fremde Leute dabei sind.« Und sie ging hinunter in das Speisezimmer und führte wörtlich Ilses Bestellung aus. Herr Macket blickte seine Frau verlegen an, er wußte gar nicht, was diese Antwort bedeuten sollte. Sie verstand seine stumme Frage und ohne im geringsten den Unmut merken zu lassen, den sie in ihrem Innern empfand, sagte sie gelassen: »Ilse ist nicht ganz wohl, lieber Mann, sie klagte etwas über Kopfschmerzen. Kathrine hat ihre Bestellung ungeschickt ausgerichtet.« Alle Anwesenden errieten sofort, daß Frau Anne eine Ausrede machte, nur Herr Macket glaubte, daß es sich in Wahrheit so verhielt. »Wollen wir nicht lieber einen Boten zum Arzt schicken?« fragte er besorgt. Die Antwort hierauf gab ihm sein Kind selbst, das heißt, sie bewies ihm, daß ihr kein Finger weh that. Laut jubelnd und lachend trieb sie einen Reif mit einem Stock über den großen Rasenplatz, und der Jagdhund, Tyras, sprang demselben nach, und wenn er mit seinen Pfoten den Reif beinahe erhascht hatte und ihn doch nicht halten konnte, stieß er ein ärgerliches Geheul aus, worüber Ilse sich totlachen wollte. Herrn Mackets Gesicht verklärte sich ordentlich bei diesem Anblicke. Er stand auf, trat in die offenstehende Flügelthür des Zimmers und eben im Begriffe, Ilse zu rufen, hielt ihn Frau Anne davon zurück. »Laß sie – ich bitte dich, – lieber Mann,« bat sie, vor Unwillen leicht errötend, und zu den Gästen gewendet setzte sie hinzu: »Es thut mir leid, nun doch die Wahrheit sagen zu müssen, indes Ilses Benehmen zwingt mich dazu.« Und sie erzählte so mildernd als möglich den kleinen Vorfall. Es wurde darüber gelacht, ja Herr von Schäffer behauptete, die kleine habe Temperament und es sei schade, daß sie kein Knabe sei. Seine hochgebildete Frau konnte ihm nicht beistimmen, sie fand das wilde Mädchen geradezu entsetzlich und nannte es auf dem Heimwege ein enfant terrible. Als die Gäste fortgefahren waren, blieb der Prediger noch zurück. Derselbe war ein wohlwollender, nachsichtiger Mann, der Ilsen väterlich zugethan war. Er hatte sie getauft und eingesegnet, unter seinen Augen war sie herangewachsen. Seit kurzer Zeit, seitdem die letzte Gouvernante...



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