Rudolf / Bammé | Zur Ethik des Gesamtwillens | Buch | 978-3-89019-741-8 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 600 Seiten, Format (B × H): 164 mm x 235 mm, Gewicht: 1219 g

Reihe: Rudolf Goldscheid - Werke

Rudolf / Bammé

Zur Ethik des Gesamtwillens

Buch, Deutsch, Band 1, 600 Seiten, Format (B × H): 164 mm x 235 mm, Gewicht: 1219 g

Reihe: Rudolf Goldscheid - Werke

ISBN: 978-3-89019-741-8
Verlag: Profil Verlag


Der österreichische Soziologe Rudolf Goldscheid (1870-1931) gilt heute unbestritten als einer der Gründungsväter des Faches im deutschsprachigen Raum und als treibende Kraft im Entstehungsprozess der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Von Beginn an profilierte er sich als Kritiker des seinerzeit gängigen Mainstreams innerhalb der universitären Geisteswissenschaften. Er bestritt Max Webers These von einer wertfreien Wissenschaft ebenso wie Durkheims Forderung, Soziales nur durch Soziales zu erklären. Damit standen sich zwei völlig verschiedene Entwürfe von Soziologie unversöhnlich gegenüber. Im Gegensatz zum dominierenden Konzept einer Wissenschaft des Seins, das sich innerakademisch darauf beschränkt, Gewordenes zu erklären, ging es Goldscheid in seiner Wissenschaft des Werdens um die aktive Gestaltung gesellschaftlicher Zukünfte, um das gesellschaftliche Wirksamwerden von Wissenschaft außerhalb des Elfenbeinturms. Das machte es erforderlich, die Soziologie wert- und willenstheoretisch zu untermauern und ethisch zu begründen.
Die Substanz jeglicher Form von Vergesellschaftung war für ihn der Mensch, der, vermittelt über die von ihm geschaffenen Institutionen, zwar von ihnen tagesaktuell geprägt werde, sie aber zeitenübergreifend auch verändern könne. Schon deshalb, um Interventionsmöglichkeiten in ihrer Komplexität richtig einschätzen zu können, erschien ihm eine Soziologie ohne Berücksichtigung biologischer, ökonomischer und psychologischer Erkenntnisse als Unding.
Abgesehen von Ferdinand Tönnies (1855-1936), der ihm freundschaftlich verbunden war, ist kaum einer der frühen Soziologen in der Retrospektive so häufig missverstanden worden wie Rudolf Goldscheid. Die in Angriff genommene Werkausgabe, beginnend mit der umfangreichen Monographie „Zur Ethik des Gesamtwillens“ von 1902, stellt einen längst überfälligen Beitrag dar, nach wie vor bestehende Unkenntnisse zu beheben und immer wieder neu kolportierte Missverständnisse auszuräumen.
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Rudolf Goldscheid, geboren am 12. August 1870 in Wien als Sohn begüterter Eltern, verließ unter Protest als "wilder Feuerkopf" vorzeitig das Gymnasium, um sich der Schriftstellerei zu widmen (Fritz 2007, S. 24), Studium der Philosophie in Wien und Berlin, Verfasser zweier Dramen, einer Novelle und dreier Romane unter dem Pseudonym "Rudolf Golm", Aufbau eines informellen intellektuellen Netzwerkes, Mitglied des "Vereins für Socialpolitik", 1898 Heirat mit Marie von Maltzahn, Initiator und Mitbegründer der Soziologischen Gesellschaft in Wien (1907) sowie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Berlin (1909), Vorsitzender der österreichischen Friedensgesellschaft, Vorsitzender des österreichischen Monisten-Bundes und später ihr Ehrenpräsident, Ehrenmitglied des Ostwald-Instituts "Die Brücke", Herausgeber der Zeitschriften "Friedenswarte" und "Annalen der Natur- und Kulturphilosophie", Vizepräsident der "Österreichischen Liga für Menschenrechte" (die angetragene Präsidentschaft wegen Arbeitsüberlastung abgelehnt), Vorstandsmitglied der Wiener "Urania", Initiator und Veranstalter der gesellschaftspolitischen Wiener "Jausengespräche", langjähriger Weggefährte Rosa Mayreders, einer "Feministin der ersten Stunde", Mitglied der "Gesellschaft für Ethische Kultur", Vertreter der Sozialdemokratie im Wiener "Arbeiterrat" nach dem Zusammenbruch der Habsburger Monarchie, umfangreiche Vortrags- und Netzwerktätigkeit in ganz Europa, umfassende inter- und transdisziplinäre Publikationstätigkeit als "Privatgelehrter - wohl einer der interessantesten Vertreter dieses Typus - der es sich leisten konnte, auf akademische Titel zu verzichten, um sich ganz schriftstellerischen, organisatorischen und politischen Aktivitäten zu widmen" (Fleck 1990, S. 49), gestorben am 7. Oktober in Wien.


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