Rüth | Riccarda. Pfeiffer - Gohr - Gregor - Grieshaber | Buch | 978-3-928869-35-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 52 Seiten, KART, Format (B × H): 200 mm x 270 mm, Gewicht: 328 g

Rüth

Riccarda. Pfeiffer - Gohr - Gregor - Grieshaber

Die vergessene Malerin vom Bernstein
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-928869-35-5
Verlag: Landratsamt Rottweil

Die vergessene Malerin vom Bernstein

Buch, Deutsch, 52 Seiten, KART, Format (B × H): 200 mm x 270 mm, Gewicht: 328 g

ISBN: 978-3-928869-35-5
Verlag: Landratsamt Rottweil


Katalog zur Ausstellung "Riccarda. Pfeiffer - Gohr - Gregor - Grieshaber. Die vergessene Malerin vom Bernstein" (16. Oktober bis 4. Dezember 2016) im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt

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Die Erfolgsgeschichte der Kunstschule im ehemaligen Kloster Bernstein bei Sulz am Neckar, die in der Nachkriegszeit dem Land Württemberg-Hohenzollern als „Akademie-Ersatz“ gedient hat, ist aufs Engste mit den Namen des Malers und Grafikers Paul Kälberer und des Holzschneiders HAP Grieshaber verbunden. Neben diesen beiden Protagonisten hatten jedoch zwei weitere Künstler(innen) ebenfalls konstruktiven Anteil am Erfolg des Bildungsexperiments: der Bildhauer Hans Ludwig Pfeiffer und dessen Schwester, die Malerin Riccarda Gohr (1907–1985).

Die Lebensleistung der Malerin mit dem Vornamen Riccarda, die in der Überlieferung unter ihrem Mädchennamen Pfeiffer, unter dem Künstlernamen Gregor und/oder unter den Nachnamen ihrer beiden Ehemänner – Gohr bzw. Grieshaber – fassbar wird, ist in der Öffentlichkeit weitgehend in Vergessenheit geraten. In der Kunstgeschichtsschreibung steht Riccarda Gregor-Grieshaber – diese Namensform hat sich in den 1960er-Jahren eingebürgert – ganz im Schatten der charismatischen Künstlerpersönlichkeit HAP Grieshabers.

In der Geschichte der Bernsteinschule nimmt die Malerin Riccarda Gohr indessen eine Schlüsselrolle ein; sie gab der Kunstschule eine „grundsätzliche Neuausrichtung“ (Emil Kiess). Ihrer Lehrtätigkeit ist die Heranführung der „Arbeitsgruppe für bildende Kunst“ an die zeitgenössische Kunstszene zu verdanken. Aufgrund der Gohr’schen Initiativen entwickelte sich die Kunstschule in der Übergangsphase der Jahre 1950/51 zu einem Kristallisationspunkt moderner Kunst.

Für die „Arbeitsgruppe für bildende Kunst“ war die Lehrerin und Schulleiterin Riccarda Gohr eine „Identifikationsfigur“ (Eva-Marina Froitzheim). Mit ihrem künstlerischen Ethos wie mit ihrer malerischen Praxis gab sie den Mitgliedern der Arbeitsgruppe richtungweisende Impulse. Riccarda Gregor-Grieshabers malerisches OEuvre, das – soweit wir sehen – aus einem Kernbestand, der vom Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen bewahrt wird, und verschiedenen Einzelwerken in öffentlichem
und Privatbesitz besteht, ist mangels fixer Anhaltspunkte in seiner stilistischen Entwicklung schwer zu fassen. Aufs Ganze gesehen, steht die Formensprache Riccarda Gregor-Grieshabers – wie auch die HAP Grieshabers – in der Nachfolge des Expressionismus. In ihrer Bildwelt sind daneben Anklänge an zeitgenössische Kunstströmungen – wie die Neue Sachlichkeit der Zwischenkriegszeit oder die geometrische Abstraktion der Nachkriegszeit – feststellbar. Als Malerin war Riccarda Gregor-Grieshaber jedenfalls eine typische Vertreterin ihrer Generation.

Mit der Retrospektive „Riccarda. Pfeiffer – Gohr – Gregor – Grieshaber“ erinnert der Landkreis Rottweil in der Galerie Schloss Glatt an die vergessene Malerin vom Bernstein; die Sonderausstellung schließt sich an die Einzelausstellungen der vergangenen Jahrzehnte zu den Bernstein-Lehrern Kälberer, Pfeiffer und Grieshaber an. Im Rahmen der Retrospektive sind über 30 malerische Arbeiten der Künstlerin aus den 1940er- und 1950er-Jahren zu sehen.

Der Ausstellungsfundus stammt großenteils aus dem Gemäldekonvolut, das dem Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen übereignet wurde. Zur Ergänzung sind exemplarische Werke aus den Sammlungen der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), der Landkreise Reutlingen und Rottweil sowie aus Privatbesitz einbezogen. Im Namen des Landkreises Rottweil danken wir den Leihgebern – allen voran dem Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen – für die konstruktive Unterstützung des Ausstellungsprojekts.

Zur Sonderausstellung „Riccarda. Pfeiffer – Gohr – Gregor – Grieshaber“ erscheint das vorliegende Katalogheft. In seinem einführenden Textbeitrag würdigt der beste Kenner der Materie, der Kunsthistoriker Dr. Ralf Gottschlich vom Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, das Lebenswerk der Künstlerin Riccarda Gregor-Grieshaber. Als Zeitzeuge erinnert Prof. Emil Kiess an die Verdienste der Bernstein-Lehrerin Riccarda Gohr. Beiden Autoren sei an dieser Stelle für ihre Mitwirkung gedankt.

Unser Dank gilt auch den Gewährsleuten aus dem persönlichen Umfeld der Künstlerin, die uns – neben Exponaten – auch Materialien und Informationen zur Verfügung gestellt haben.

Mit dem vorliegenden Katalogheft legt der Landkreis Rottweil eine Zwischenbilanz der kunsthistorischen Forschung zu Riccarda Gregor-Grieshabers Lebenswerk vor. Es bedarf weiterer Untersuchungen, um das OEuvre der vergessenen Malerin vom Bernstein in seiner komplexen Erscheinung vollends zu erschließen.



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