Rüther Shadowrun: Toxische Erlösung

1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95789-319-2
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

Ein lächerlich einfacher Run, eine unerwartete Begegnung und ein Angebot, das sie nicht ablehnen können: Aydem und Glinda wollen in eine höhere Liga aufsteigen und sehen endlich ihre Chance, sich in den Hamburger Schatten einen Namen zu machen. Der Auftrag scheint simpel, der Ex-Polizist und die Riggerin sollen eine verschwundene Tochter finden und in Sicherheit bringen. Doch die Sache hat einen Haken: Die junge Frau steckt längst in den Fängen einer skrupellosen Organisation, die mit ihren Machenschaften die gesamte Hafenstadt bedroht. Schon bald wird die Rettungsaktion zum Kampf ums nackte Überleben, dem sich eine junge Rabenschamanin anschließt - eine dringend notwendige Verstärkung gegen die tödliche Magie der Gegner.

Sonja Rüther ist eine deutsche Buchautorin und Herausgeberin.

Autoren/Hrsg.

Rüther, Sonja

Leseproben

Abschnitt 2

Skirmish wechselte auf Astralsicht und grinste den kleinen Watcher an, der hinter ihr im Treppenhaus so viel Lärm verursacht und dieses fremde Team abgelenkt hatte, sodass sie ins Boot einsteigen durfte. Es war ein Fehler gewesen, sich dem ersten Runnerteam anzuschließen, und sie würde sicher nicht in diesem stinkenden Viertel alleine zurückbleiben. Sie wechselte wieder zurück und betrachtete die ungewöhnlichen Personen, mit denen sie nun unterwegs war. Im schwachen Licht der Hausleuchten und Werbetafeln sah sie einen Prollo-Elf, der seine Shotgun festhielt, als würde er sich daran einen runterholen, einen Möchtegern, dem diese kleine Flucht offensichtlich schon wie ein Abenteuer vorkam, einen durchtrainierten Menschen, der wahrscheinlich der Kopf dieser Bande war, und eine seltsam hübsche Orkin, die sie genauer betrachtete. Ihr Gesicht wurde von kleinen Lämpchen am Armaturenbrett beleuchtet, auch wenn sie vermutlich alles über die Technik in ihrem Kopf steuerte. In ihre Hauer waren Muster graviert und geschwärzt worden, kleine Blüten und geschwungene Linien. Sie hatte sich Glasfaserhaare implantieren lassen, die wahrscheinlich die Farbe wechseln konnten. Jetzt waren sie jedoch unauffällig schwarz. Ihre Kleidung war modisch, eine Mischung unterschiedlicher Synthetikstoffe, auf deren Schwarz sich rote Lackmuster abzeichneten. Der Schnitt betonte ihre stämmige, sehr weibliche Figur. Skirmish erinnerte sich nicht, schon mal eine so hübsche Orkin gesehen zu haben.

»Glotzt du immer so?«, fragte die Orkin ungehalten. »Ich seh’ das, auch wenn ich mich aufs Boot konzentriere.«

»Bist du es nicht gewohnt, angestarrt zu werden?«, stellte Skirmish eine Gegenfrage.

»Was soll das denn heißen?«, brauste sie auf.

»Du könntest bei Raue Zeiten, schöne Seiten mitspielen. Schon mal dran gedacht, Trideo-Star zu werden?«

Wie erwartet grinste die Orkin. »Wie heißt du?«

»Skirmish, aber ihr könnt mich Sky nennen.«

»Scharmützel.« Die Orkin tippte sich an einen Hauer. »Haben deine Eltern den Namen verbrochen oder hast du ihn...