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E-Book, Deutsch, 197 Seiten, eBook

Rust Geist!

Die Kraft der klugen Köpfe in Management und Marketing

E-Book, Deutsch, 197 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-8349-9278-9
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Geist ist etwas anderes als Wissensmanagement und gepflegter Small-Talk in Business-Zirkeln. Geist ist unbezähmbar und unberechenbar, speist sich aus individueller Erfahrung und prägt den unverwechselbaren Charakter. Holger Rust schildert zahlreiche Beispiele für die Kraft der 'intellektuellen Wertschöpfung', ohne die ein Unternehmen, ein Projekt, eine Karriere in Zukunft nicht mehr denkbar sind. Provozierend, spannend - ein großes Lesevergnügen.

Prof. Dr. Holger Rust lehrt Soziologie an der Universität Hannover und ist wissenschaftlicher Berater von Unternehmen im In- und Ausland. Schwerpunkte seiner Hochschultätigkeit sind Kommunikation und Marketing, Arbeits- und Wirtschaftssoziologie sowie quantitative und qualitative Forschungsmethoden. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Seine Bücher 'Zurück zur Vernunft', 'Die sanften Managementrebellen' und 'Das Elite-Missverständnis' sind ebenfalls bei Gabler erschienen.
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Zielgruppe


Professional/practitioner


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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Einleitung;9
2.1;Pragmatische Metapher: Geist in Management und Marketing;9
3;1. Alte Probleme und neue Fragen;15
3.1;Irritierte Absolventen: Das Ende von Geist und Bildung?;16
3.2;Aktuelle Konfrontation: Hirnaktivität statt Geist?;21
3.3;Sektorale Intelligenz: Marktverständnis aus dem Scanner?;24
4;2. Komplexe Arbeit des Geistes;31
4.1;Helle Köpfe: Faszinierende Fragen der Neurowissenschaften;32
4.2;Kultiviertes Zusammenspiel: Kulturelle Prägung und Natur;36
4.3;Universelles Ziel: Bewältigte Unsicherheit und Komplexität;40
5;3. Intellektuelle Sehnsucht nach Überschaubarkeit;46
5.1;Strategisches Training: Technisches Mind- Management zur Angstbewältigung;48
5.2;Komödiantischer Geistesersatz: Fabelwesen und Managementspiele;52
5.3;Systematische Vereinfachung: Geistige Landkarten der Wirklichkeit;56
6;4. Missverstandene Versprechen der Neuroökonomie;63
6.1;Neuronale Handlungslogik: Werbewirksame Experimente der Neuroökonomie;64
6.2;Optische Täuschungen: Bunte Bilder als Illusionen des Geistes;69
6.3;Aufgebauschte Revolution: Die wiederentdeckte Sozialpsychologie;73
7;5. Verführerische Köder der Best-Practice-Falle;79
7.1;Gesuchtes Vorbild: Der beispielhafte Fall für alle Fälle;80
7.2;Überbordende Auswahl: Beliebige Best Practices für jede Praxis;85
7.3;Blinde Flecken: Folgenschwere Systematik der Verdrängung;90
8;6. Macht der sektoralen Intelligenz;95
8.1;Edle Clubs: Geistige Beletagen des Managements;96
8.2;Öffentliche Weltbilder: Verbreitete Appelle der Meinungsführer;101
8.3;Vereinnahmte Geistesklassik: Kants Beitrag zum Knowledge Management;108
9;7. Symbolische Anpassung des Führungsnachwuchses;114
9.1;Angepasste Talente: Sektorale Intelligenz als Bedingung des Erfolgs;115
9.2;Metropolitane Kultstätten: Symbolische Orte der globalisierten Talente;120
9.3;Ungeahnte Konsequenzen: Geistige Abschottung und War against Talent;125
10;8. Geistige Emigration der Mitarbeiter;132
10.1;Inspirierende Mittagstische: Kommunikative Asyle bei Chinesen und Italienern;133
10.2;Belauschte Gespräche 1: Beklagte Systemimperative der Hierarchien;138
10.3;Belauschte Gespräche 2: Offener Beraterfrust und Motivationsverlust;143
11;9. Natürliche Logik des lernenden Unternehmens;149
11.1;Kooperative Sicherheit: Systematische Kommunikation statt Standardsystem;150
11.2;Evolutionäre Genialität: Biologische Grundlagen der geistigen Arbeit;155
11.3;Tieferes Verständnis: Geistige Durchdringung der Markt- und Alltagskultur;160
12;10. Kommunikative Aktivierung des Geistes;167
12.1;Soziologische Modellierung: Vernetzung der individuellen Geister;168
12.2;Dynamische Einsicht: Vielfältige Wirklichkeitserfassung;173
12.3;Tolerante Kooperation: Vertrauensvolle Entfaltung des Geistes;178
13;11. Pragmatische Metapher in der Alltagsarbeit;183
13.1;Intelligente Sample-Points: Personelle Repräsentanz der Vielfalt;184
13.2;Neuromorphe Netzwerke: Aktivierte Hirnareale des Unternehmensgeistes;189
13.3;Unterhaltsame Geistesspiele: Einzigartige Lösungen statt Best Practices;194
14;Schluss;201
14.1;Intellektuelles Kapital: Lebendiger Geist als Wettbewerbsvorteil;201

Alte Probleme und neue Fragen.- Komplexe Arbeit des Geistes.- Intellektuelle Sehnsucht nach Überschaubarkeit.- Missverstandene Versprechen der Neuroökonomie.- Verführerische Köder der Best-Practice-Falle.- Macht der sektoralen Intelligenz.- Symbolische Anpassung des Führungsnachwuchses.- Geistige Emigration der Mitarbeiter.- Natürliche Logik des lernenden Unternehmens.- Kommunikative Aktivierung des Geistes.- Pragmatische Metapher in der Alltagsarbeit.


Edle Clubs: Geistige Beletagen des Managements (S. 96-97)

Schon im Studium auf die Welt der Fallstudien eingeschworen, halten die jungen Aspiranten auf Führungspositionen sie für Bezugsgrößen ihrer intellektuellen Aktivität. Wenn dann (nur wenig überspitzt ausgedrückt) die Grenzen der geistigen Horizonte so eng gezogen sind, dass man die Welt außerhalb der Bezugspunkte der sektoralen Intelligenz nicht mehr wahrzunehmen vermag, droht eine intellektuelle Schwächung. So viel ist in den vorangehenden Kapiteln wohl deutlich geworden. In einer solchen Kultur wird sich, um ein Wort Gerald Hüthers noch einmal aufzugreifen, kein „problemöffnender" Geist zwischen Menschen entspannen, wird sich keine Beziehung entwickeln, die dem intellektuellen Prozess im Unternehmen provozierende Impulse liefert. In diesem Prozess werden sich nur legitimierte „Hirnareale" zur vernetzten Aktivität stimulieren lassen. Die anderen bleiben einfach ausgeblendet. Wie in der Utopie des Neuromarketings werden systematisch bestimmte Regionen des Managergehirns aktiviert, vermutlich „Belohnungszentren", die emotionale Hochgefühle verursachen, wenn man sich im Best Practice wiedererkennt, und jene „Spiegelneuronen", die glücklich zu flackern beginnen, wenn man die richtige Sprache hört, die man sich als „Corporate Language" zurechtgelegt hat. Nun ist es sicher für jedes Unternehmen wichtig, Sprachregelungen zu finden, mit deren Hilfe sich die Mitarbeiter in der Öffentlichkeit bewegen, wenn es kritische Fragen gibt oder auch nur Fragen danach, was denn das Unternehmen so macht. Doch die Konstruktion reicht weiter: Verständlicherweise nehmen Unternehmensberatungen diese Idee gerne auf.

„So wie ein Unternehmen durch ein Corporate Design ein einheitliches grafisches Gesicht bekommt", so der Accenture-Berater Ralph Jahnke, „verleiht ihm die Corporate Language (CL) eine charakteristische unverwechselbare Sprache. Mündlich wie schriftlich konsequent um- und eingesetzt, erhält eine Marke durch CL eine wiedererkennbare Persönlichkeit. Entscheidend ist dabei, dass sich der sprachliche Auftritt nicht allein nach außen richtet und auf die Produkte konzentriert, sondern konsequent bei den eigenen Mitarbeitern beginnt. … Sie stehen mit dem Kunden in engem Kontakt und tragen die Marke auf diese Weise weiter. Deshalb ist es so wichtig, dass von der Unternehmensführung systematisches Internes Marketing für die eigenen Marken und Kernbotschaften betrieben wird."


Prof. Dr. Holger Rust lehrt Soziologie an der Universität Hannover und ist wissenschaftlicher Berater von Unternehmen im In- und Ausland. Schwerpunkte seiner Hochschultätigkeit sind Kommunikation und Marketing, Arbeits- und Wirtschaftssoziologie sowie quantitative und qualitative Forschungsmethoden. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Seine Bücher "Zurück zur Vernunft", "Die sanften Managementrebellen" und "Das Elite-Missverständnis" sind ebenfalls bei Gabler erschienen.


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