Buch, Englisch, 260 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 630 g
Reihe: Serta Graeca
Buch, Englisch, 260 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 630 g
Reihe: Serta Graeca
ISBN: 978-3-7520-0607-0
Verlag: Reichert Verlag
Genauer betrachtet umfasst die Studie in erster Linie die primären Manuskripte aus dem 9. Jh., und zwar Parisinus gr. 1807 (=A) and Vaticanus gr. 1 (=O). Als Hauptziel gilt der Versuch ihre Verhältnisse zu etablieren und die Beweise für ihre nicht vorhandenen Quellen unter die Lupe zu nehmen, um den (Un)abhängigkeitsstatus bestimmen zu können. Diese zwei Handschriften werden auch individuell besprochen mit dem Schwerpunkt auf der Unterscheidung zwischen den späteren Korrektoren und dem Schreiber selbst. Darüber hinaus handelt es sich darum, sofern möglich, welche Korrekturen aus einer anderen Handschrift neben der Vorlage übernommen wurden und welche sich auf dieselbe Vorlage beziehen.
Anschließend handelt die Studie von den Zusammenhängen und Abhängigkeiten aller weiteren (sekundären) Manuskripte, die zu den “A” und “O” Familien gehören. Besonders erwähnenswert sind Marcianus gr. 188, das zahlreiche Korrekturen von Georgius Gemistus Plethon enthält, einige von denen auf einen verlorengegangenen Kodex zurückgehen, und Marcianus gr. 187 mit der großen Anzahl von interessanten Randnotizen durch Kardinal Bessarions Hand.
Daraufhin werden zwei wichtigen zusätzlichen Überlieferungsaspekte hervorgehoben, und zwar die lateinischen Übersetzungen des 15. Jh. und die Druckausgaben des 16. Jh. Ihre Texte werden dementsprechend untersucht und mit ihren wahrscheinlichsten Quellen verglichen.
Im Fokus steht außerdem indirekte Überlieferung, insbesondere direkte Zitaten aus den Nomoi, die von antiken Autoren übernommen wurden und manchmal zuverlässigere Lesarten anbieten als diejenigen aus den primären Textzeugnissen.
Diese Arbeit stellt also einen Versuch dar, die platonischen Studien aus der Perspektive der Textkritik sowie Manuskriptforschung zu vertiefen bzw. aufzufrischen und den Text der Nomoi in aller Ausführlichkeit zu untersuchen. Das ist insbesondere relevant angesichts der Tatsache, dass nicht alle vorhandenen Handschriften von diesem Werk kollationiert wurden und dass einige früheren verfügbaren Kollationen nicht immer vertrauenswürdig oder vollständig sind.