Schlüter / Margil | Fußballprofi 4: Fußballprofi - Fußball, Champions und Europa | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 352 Seiten

Reihe: Fußballprofi

Schlüter / Margil Fußballprofi 4: Fußballprofi - Fußball, Champions und Europa


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-646-93332-1
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4, 352 Seiten

Reihe: Fußballprofi

ISBN: 978-3-646-93332-1
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



FUSSBALLPROFI - Der große Sonderband zur EM! *** Niklas wird zur Europameisterschaft für die U14-Nationalmannschaft nominiert! Die Spiele der U14 werden in München, Glasgow, Dublin, London, Kopenhagen, Amsterdam, Bukarest, Budapest, St. Petersburg, Bilbao, Rom und Baku ausgetragen! Auf seiner großen Europa-Tournee lernt Niklas aber nicht nur all diese Städte kennen, sondern trifft seinen  Freund Marco, aber leider auch seinen Erzrivalen Freddy. wieder ... Schafft Niklas es mit seinen 13 Jahren tatsächlich, Europameister zu werden? *** Von den Autoren der erfolgreichen 'Fußballprofi/Fußball und sonst gar nichts'-Reihe! *** www.niklasfussballseite.de

Andreas Schlüter lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel, u. a. der Erfolgsserie »Level 4. Stadt der Kinder«. Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. »Tatort« und »krimi.de«).
Schlüter / Margil Fußballprofi 4: Fußballprofi - Fußball, Champions und Europa jetzt bestellen!

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In dem kleineren Briefumschlag, der neben dem Trikot und dem Einladungsschreiben in dem Pappumschlag gelegen hatte, befanden sich zwei Fahrkarten von Hamburg nach München. Für Niklas und eine Begleitperson. Bereits am Samstag sollte es losgehen zum Sichtungstraining, zu dem vermutlich die gesamte U12-Auswahl eingeladen war, die damals die Mini-WM in Bologna gespielt hatte.

Niklas’ Kopf glühte vor Aufregung. Doch nicht nur er war nervös, sondern alle um ihn herum mit.

Seine Mutter machte sich natürlich als Erstes sofort wieder Sorgen darüber, dass er nach München fahren sollte. Mit einer Begleitperson, gut und schön, aber mit wem?

„Jetzt am Samstag schon?“, fragte sie mit klagender Stimme. „Das heißt, am Freitag fährst du und bleibst bis Sonntagabend?“

„Ja!“, bestätigte Niklas. „Am Sonntag ist noch bis 16 Uhr Training. Dann bekomme ich den ICE um 16:56 Uhr und komme um 23:31 Uhr in Hamburg an. Steht jedenfalls im Brief.“

„Um halb zwölf?“, quiekte seine Mutter. Ihre Stimme überschlug sich. „Das ist fast Mitternacht! Du bist erst dreizehn!“

„Mit einer Begleitperson“, erinnerte Niklas sie.

„Ja, aber wer denn? Ich muss Samstag arbeiten!“ Hilfe suchend schaute sie zu ihrem Mann.

Der grübelte kurz, zog die Schultern hoch und sagte:
„Wir haben Sonntag eigentlich Fußballturnier mit der Betriebsmannschaft. Aber dann sage ich das ab und komme mit.“

Niklas’ Mutter seufzte erleichtert.

Doch Niklas widersprach: „Nein! Du kannst deine Mannschaft nicht im Stich lassen.“

„Aber du kannst nicht allein fahren“, bekräftigte seine Mutter nochmals.

„Opa kommt mit“, schlug Niklas vor.

Sein Großvater war für Niklas ohnehin der größte Förderer und Helfer in allen Fußballfragen. Bei jedem Heimspiel war er dabei. Und wenn Niklas ein Problem hatte – im Verein, auf dem Spielfeld, beim Training –, dann war sein Opa für ihn der erste Ansprechpartner. Das war schon immer so gewesen, seit Niklas das erste Mal mit einem Fußball gespielt hatte.

Niklas’ Eltern blickten sich kurz in die Augen. Dann sagte sein Vater: „Gut, ich frage ihn, ob er Zeit hat.“

Niklas grinste bis über beide Ohren. Denn er wusste: Opa hatte immer Zeit. Zumindest hatte Niklas noch nie erlebt, dass er seinen Großvater brauchte und der nicht für ihn da gewesen wäre.

So auch dieses Mal. Sein Vater telefonierte und nach fünf Minuten stand fest: Niklas fährt mit Opa.

Während Niklas seinen Eltern und Nele von der neuen U14-EM erzählte, stellte seine Mutter Kekse auf den Tisch und sein Vater bereitete für die Kinder kalten Zitronentee und den Erwachsenen heißen, frischen Cappuccino zu.

Nele, die während der gesamten Diskussion mit in der Küche gesessen hatte und bei all der Aufregung fast vergessen worden war, knabberte an einem Keks. „Ich hab zu Hause noch einen Stadtführer von München“, sagte sie.

„Cool“, antwortete Niklas. „Leihst du mir den? Obwohl ich vermutlich nicht viel von der Stadt sehen werde.“

„Ich war schon mal da“, erzählte Nele. „Ich hab einen Onkel dort.“

„Unser Training ist im alten Olympiastadion. Aber die Spiele der U14-EM finden in der Allianz Arena statt, dem Stadion von Bayern München.“

„Da spielst du dann auch?“, fragte Nele.

Niklas nickte eifrig. „Wir spielen immer in den großen EM-Stadien, in denen auch die großen, die echten Europameisterschaftsspiele ausgetragen werden. Ist das nicht irre?“

„Toll!“, kommentierte Nele. Nele war über Fußball sowieso gut informiert. Niklas brauchte ihr nicht zu erzählen, wo die richtige EM 2020 stattfand.

Nur seine Mutter, die wusste es nicht, weil sie sich nicht dafür interessierte. Bis heute.

Weil Niklas das wusste, ergänzte er: „In zwölf Städten.“

Seine Mutter sah ihn fragend an: „In Deutschland?“

Niklas verzog das Gesicht. „Mama! Natürlich nicht. Das ist doch eine EM!“ Er zeigte ihr den Brief. „Also hier steht: Bis April ist die deutsche U14-Nationalmannschaft in elf Städten der Teilnehmerländer zu Gast. Im Anschluss empfängt unsere U14 im Sommer die Nationalmannschaften der elf Gastgeber in elf deutschen Städten.“ Niklas grinste. „Also in der Hinrunde machen wir eine Europareise und in der Rückrunde gibts eine Deutschland-Tournee. Ist das nicht super?“

Doch seine Mutter konterte: „Bisher haben die Europameisterschaften immer in Land stattgefunden. Oder irre ich mich?“

„Ja“, sagte Niklas. „Du irrst dich. Sie fand schon mehrfach in zwei Ländern statt. Aber dass sie in 12 Städten und 12 verschiedenen Ländern stattfindet, das ist bisher einzigartig.“

Wieder quiekte seine Mutter auf und fragte entsetzt: „In zwölf Ländern? Und du sollst in alle reisen? Allein?“

„Nein, mit der Mannschaft“, korrigierte Niklas. „Also die Städte sind München, Rom, Kopenhagen, Budapest, Bukarest …“

Seine Mutter wurde während der Aufzählung immer blasser. Hilfe suchend sah sie zu ihrem Mann. Aber der kannte die Austragungsorte, auch wenn er sie nicht wie Niklas auswendig herunterbeten konnte. Er hätte im Internet nachsehen müssen, um keine Stadt zu vergessen.

„… Bilbao, Glasgow, Dublin, London, St. Petersburg …“, zählte Niklas weiter auf.

„St. Petersburg?“, wiederholte seine Mutter. „In Russland?!“

„Ich denke schon“, sagte Niklas.

„Meine Güte!“, seufzte seine Mutter.

Niklas setzte die Aufzählung fort: „… Amsterdam und Baku.“

„Baku?“, fragte seine Mutter verwirrt und wiederholte ihre Frage gleich ein zweites Mal: „Baku? Die Hauptstadt von Aserbaidschan?“

„Woher kennst du die denn?“, staunte Niklas.

„Bestimmt vom European Song Contest!“, warf Nele grinsend ein. Sie liebte Gesang und Bühnenshows. „Der hat da mal stattgefunden. Ziemlich lange her.“

Niklas sah sie fragend an, als hätte Nele soeben eine komplizierte mathematische Formel runtergeleiert. Davon verstand er genauso viel wie von Gesangswettbewerben, nämlich gar nichts.

Doch nun ergriff seine Mutter wieder das Wort: „Ihr fahrt nach Aserbaidschan? Was hat das mit Europa zu tun?“ Das wusste Niklas auch nicht, und seine Mutter zog die Frage gleich wieder zurück. Sie wusste ja auch nicht, weshalb dieses Land am europäischen Gesangswettbewerb teilnahm. Es lag schließlich in Vorderasien.

„Aserbaidschan ist immerhin Mitglied im Europarat“, warf Niklas’ Vater ein.

Bevor die Diskussion abschweifte, kam seine Mutter auf den Kern ihrer Sorge zurück. „Wie … wie …“ Sie kam schon richtig ins Stottern. „Wie lange dauert eure EM denn?“

„Also ich bin ja noch gar nicht nominiert“, stellte Niklas klar. Obwohl er innerlich natürlich fest davon ausging, die Nominierung zu schaffen. „Sondern es ist erst mal nur ein Sichtungstraining. Und dann erstreckt sich unsere EM übers ganze Jahr. Wir reisen in eine Stadt zum Spiel. Dann erst ein paar Wochen später in die nächste zum nächsten Spiel. Wir sind immer nur zwei, drei Tage in der jeweiligen Stadt. Meist übers Wochenende.“

„Okay“, sagte seine Mutter gedehnt. Zufrieden oder gar glücklich sah sie nicht aus.

„Jetzt muss ich für München packen“, sagte Niklas.

„Und ich muss zurück nach Hause“, entschuldigte sich Nele. Sie war ja eigentlich nur kurz wegen der Post rübergekommen und saß noch immer in Hausschuhen bei Niklas in der Küche. „Ich bring dir dann morgen den Stadtführer.“

„Danke“, sagte Niklas und verschwand in seinem Zimmer. Es gab eine Menge zu tun: Er musste seinem Trainer Bescheid sagen, dass auch er – genau wie Freddy – am Sonntag beim Punktspiel nicht dabei sein konnte. Das war natürlich einerseits blöd, aber andererseits: ein Treffen mit der nationalen U14-Auswahl. Hallo? Etwas Wichtigeres konnte es gar nicht geben!

Und er musste seine Sachen packen. Am Freitag wollte er fahren, morgen war Donnerstag, das hieß, es blieb ihm nur ein Tag, von dem die Hälfte ja schon für die Schule draufging.

Die Schule! Ach du Schreck! Siedend heiß fiel ihm ein, dass für den nächsten Tag, eine Mathearbeit angesetzt war.

Oder? War es nicht so?

Niklas stürzte zu seinem Schulrucksack, kramte nach seinem Hausaufgabenheft, in dem er auf die erste Seite seinen Stundenplan geschrieben hatte. Auf dem stand: donnerstags, 3. und 4. Stunde Mathematik. Aber das hatte er ohnehin im Kopf. Niklas blätterte weiter und sah mit Entsetzen seine Notiz für Mittwochnachmittag: Mathe üben. Donnerstag Klausur! Sogar dick mit rotem Filzer hatte er es eingetragen, damit er es auf keinen Fall vergaß. Aber wenn man nicht hineinguckt in sein Hausaufgabenheft, kann man auch nicht dran erinnert werden, egal, in welcher Farbe man es aufgeschrieben hat.

Niklas hatte nicht hineingeguckt und – es vergessen! Verflixt!

Die Klassenarbeit war relativ kurzfristig angesetzt worden, deshalb hatte er auch seinen Eltern noch nichts davon erzählt. Sonst hätten die ihn bestimmt erinnert.

Tobias hatte auch nicht dran gedacht. Aber das war nichts Besonderes, denn Tobias musste gar nicht üben. In Mathe war er gut genug, um jede Klassenarbeit aus dem Stand zu schreiben.

Oh Mann! Statt mit Tobias eins gegen eins auf dem Bolzplatz zu spielen, hätte er lieber mit seinem Freund Mathe üben sollen.

„NIKLAS! ESSEN!“, rief...


Andreas Schlüter, geboren 1958, lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel für Kinder und Jugendliche, u. a. der Erfolgsserie "Level 4. Stadt der Kinder". Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. "Tatort" und "krimi.de").



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