E-Book, Deutsch, 308 Seiten
Schmidt AMERIKA
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7543-5490-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
warte auf mich
E-Book, Deutsch, 308 Seiten
ISBN: 978-3-7543-5490-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Dieses Buch handelt von einem kleinen Jungen, der seinen Vater und seine beiden Brüder durch die Auswanderung verliert. Bei der Großmutter aufgewachsen nimmt er sich als Schulversager alle Freiheiten dieser Welt. Von den Erwachsenen lernt er sich durchzusetzen und gerät mehrmals in gefährliche Situationen. Seine Resilienz hilft ihm bei Nackenschlaegen immer wieder aufzustehen und neu zu beginnen. Er gibt nie auf. Aber -- ihn beeindrucken nur noch die Vielfalt der Natur und die Einfalt vieler Menschen
Dies ist das dritte Buch des Autoren Klaus Schmidt. Er beschreibt darin ein abwechslungsreiches und spannendes Dasein von den Anfängen bis beinahe zum Ende. Schmidt kennt viele Unabwägbarkeiten des Lebens und hat dennoch seinen Humor nie verloren ...
Autoren/Hrsg.
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Ein Artikel in der taz zum Thema: „Neger“ „Liebe N-Wörter, ihr habt ‚nen Knall.“ Wie eine Veranstaltung zum Thema Diskriminierung und Sprache eskaliert und mit inquisitorischem Furor Politik durch Moralisierung ersetzt wird. Es gibt Geschichten, die man einfach erzählen muss, selbst wenn man selber darin vorkommt. Zum Beispiel diese: Samstagnachmittag auf dem taz.lab. Unter dem Titel „Meine Damen und Herren, liebe N-Wörter und innen“ diskutieren die Kolumnistin und Publizistin Mely Kiyak, der Titanic-Chefredakteur Leo Fischer und die Autorin und Aktivistin Sharon Otoo über Diskriminierung, Ästhetik und Sprache. Alle auf dem Podium wissen um den Zusammenhang von Sprache und Herrschaft, niemand bestreitet das Fortleben von Rassismus. Dennoch kommt es kurz vor Schluss zum Eklat. Gut zwanzig Leute versuchen zu verhindern, dass der Moderator (ich) eine Passage aus einem historischen Dokument vorträgt. Die Gruppe beginnt einen Tumult, brüllt und wird von einem die Contenance nicht mehr ganz wahrenden Moderator (auch ich) niedergebrüllt („Geht bügeln!“). Schließlich verlässt die Gruppe den Raum. Sharon Otoo, mit der zuvor abgesprochen war, dass das inkriminierte Wort in Zitaten verwendet werden würde, geht ebenfalls. Bei dem Text, mit dem der Moderator (wieder ich) den Ärger der vornehmlich studentischen Aktivisten auf sich zieht, handelt es sich um die berühmte Rede von Martin Luther King aus dem Jahr 1963: „But one hundred years later the Negro still is not free.“ In der Übersetzung der amerikanischen Botschaft: „Aber einhundert Jahre später ist der Neger immer noch nicht frei.“ Noch mal: Antirassistische Aktivisten wollen verhindern, dass aus der Rede von Martin Luther King zitiert wird. Sie kreischen den Moderator (immer mich) an: „Sag das Wort nicht! Sag das Wort nicht!“ Schon zuvor halten sich einige dieser Aktivisten krampfhaft die Ohren zu, als der Moderator (also ich) aus einem saudummen Text von Adorno vorliest sowie die umstrittene Passage aus Otfried Preußlers Kinderbuch „Die kleine Hexe“, wobei das Wort „Negerlein“ fällt. Es ist dies ein zwangsneurotisches Verhalten, das man weniger bei aufgeklärten Menschen, Intellektuellen gar, vermuten würde und das an ganz andere Leute erinnert: An katholische Nonnen, die versehentlich auf Youporn gelandet sind („Weiche, Satan!“). Oder an Hinterwäldler in Pakistan, die mit Schaum im Bart und Schuhen aus Autoreifen an den Füßen gegen Karikaturen protestieren („Death to Amerikka!“). Zwangsneurotisch und inquisitorisch. Ähnlich ist nicht nur der religiöse Abwehrreflex, ähnlich ist auch der inquisitorische Furor, mit dem man zu Werke geht. In diesem Zusammenhang also: Das Wort „Neger“ ist schlimm, schlimm, schlimm und muss weg, weg, weg. Und zwar ganz egal, ob in Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“, einem Buch, das, Mely Kiyak hat zuerst darauf hingewiesen, von einem kolonialistischen Weltbild durchzogen ist, welches sich nicht dadurch wegretuschieren lässt, indem man „Negerkönig“ durch „Südseekönig“ ersetzt. Oder in Mark Twains „Huckleberry Finn“, einem antirassistischen Roman, dessen Figuren zwar so reden, wie man Ende des 19. Jahrhunderts in den Südstaaten geredet hat, in dem das Wort „Nigger“ aber vor allem eines ist: eine Anklage gegen die Sklavenhaltergesellschaft. Diese Leute haben keinen Respekt vor der Authentizität von Texten, am wenigsten bei Kinderbüchern – als ob diese, Bettina Gaus hat dies bereits geschrieben, keine Literatur wären. Für diese Leute spielt es auch keine Rolle, zu welchem Zweck jemand die inkriminierten Vokabeln benutzt. Und inzwischen ist es auch egal, ob man das Schimpfwort „Nigger“ mit einem Bann belegt und als „N-Wort“ umschreibt, oder das Wort „Neger“, welches eben nicht – siehe Martin Luther King – dieselbe Begriffsgeschichte aufweist.“ Quelle: taz vom 22.4.2013 Kolumne Besser Lehrer Zank erzählt uns genau das Gegenteil von Onkel Kallas Schilderungen. Aber der Pauker ist nie Soldat gewesen; nur Lehrer. Sonst mag ich ihn. Er unternimmt mit unserer Klasse einmal eine mehrtägige Fahrt nach Cuxhaven. Mit Übernachtungen in einer Jugendherberge, am Nordseestrand. Das ist schon toll. Es gibt leckeres Essen und die Luft richt so frisch nach Meer. Zwar nicht direkt im großen Schlafsaal, aber draußen am Strand. Wenn wir dann ins Watt laufen, sehen wir imposante Frachtschiffe in der Fahrrinne vorüberschwimmen. Watt is, wenn das Wasser weg ist; klärt uns Lehrer Zank auf. Leider ist es meistens am Tage nicht vor Ort und wir können nur selten baden. Um das zu verstehen, werden uns die Gezeiten erklärt. Sechs Stunden ist Ebbe -- wie oftmals in Omas Geldbörse. Dann eine halbe Stunde Stauwasser und dann sechs Stunden Flut. Das wiederholt sich täglich, jahraus, jahrein. So lange wie der Mond besteht. Denn der hat darauf großen Einfluss, wenn das Wasser mal wieder vom Strand verschwindet. Durch die regelmäßige Zeitverschiebung der Flut hat auch die Frau von unserem Lehrer nur selten Gelegenheit, sich am Nordseewasser zu erfreuen. Herr Zank hüllt sie nach dem Schwimmen immer in ihren Bademantel. Es ist ein hübscher schneeweißer Bademantel mit Muscheln und Meer drauf. Die Frau von unserem Lehrer ist hübsch. Hübscher als ihr Bademantel, und netter. Ihr Mann Herr Zank, ist auch nett - obwohl er diesen fiesen Namen trägt. Alles in allem erinnere ich mich gerne an Cuxhaven. Es war eine kurze, unbeschwerte tolle Zeit in dem Jahr. Eine positive Zeit habe ich auch mit den Jungs beim Fußballspiel - meistens jedenfalls. Nur die Mannschaftsaufstellung mag ich nicht. Da muss ich immer bis zum Schluss der Verteilung warten, weil mich die Mannschaftsführer zu allerletzt auswählen. Egal, Hauptsache ich darf mitspielen. Manchmal wählen sie mich sogar schon als Vorletzten in eine Mannschaft. Das geschieht meistens, wenn Werner Schlieb mitmachen will. Der läuft so komisch, weil er mal Kinderlähmung hatte, oder so etwas Ähnliches. Da kann ich schon schneller laufen, als der. Allerdings nicht so schnell wie Günter Ferse. Niemand ist so schnell wie Günter. Außerdem hat er Tricks auf Lager, da wird einem schon schwindelig beim Zusehen. Der macht bestimmt mal eine Profikarriere. (Jahre später sehe ich ihn als 2-Zentner-Mann zufällig in einem Fastfood-Lokal) Bei unserem Spiel in der letzten Woche, schoss ich sogar ein Tor. Da stürmten die Kumpels auf mich zu und umarmen mich beinahe. Es fühlte sich gut an, so gelobt und gefeiert zu werden. Frage an die Großeltern: Wie war die Schule vor über 50 Jahren von shz.de 04. April 2009, 04:59 Uhr [sic} STERUP | Die heutige Schule wird stark kritisiert, zum Beispiel die Schulreformen oder die Gewaltbereitschaft an den Schulen. Doch wie war es früher? Waren Lehrer strenger als heute? Die Klasse R8b der Heinrich-Andresen-Schule in Sterup informierte sich bei Menschen der Jahrgänge 1935, 1946 und 1956 über ihre Erinnerungen an die Schulzeit. „Es wurde mit dem Lineal auf die Finger geschlagen, an den Ohren gezogen oder eine Ohrfeige verpasst. Ob die Lehrer schlagen durften, wusste keiner so recht. Geschadet hat es wohl nicht. Damals saßen 40 bis 72 Kinder, also 4 Klassen mit Schülern im Alter von sechs bis acht Jahren, in einem Raum. Sportunterricht fand erst ab der 5. Klasse in einer Turnhalle statt. Eine Lehrkraft unterrichtete fast alle Fächer vom Lesen, Rechnen, Sport bis zu den Naturwissenschaften. Der Besuch der Volksschule war kostenlos, für Mittelschule und Gymnasium musste mit Schulgeld privat bezahlt werden. Unterrichtet wurde an sechs Tagen in der Woche, manchmal im Schichtunterricht vor- und nachmittags, weil die Räumlichkeiten nach dem Krieg fehlten. Ein warmes Mittagessen zur Stärkung in der Schule war eher die Ausnahme, wenn überhaupt, dann gab es Eintopfgerichte. Der Ablauf einer Unterrichtsstunde wechselte von Stillarbeit zu Frontalunterricht. Wenn man gefragt wurde, musste man aufstehen. An Hausaufgaben saßen die Kinder zwischen zwei und drei Stunden täglich. Schriftliche Arbeiten wurden meist nicht angekündigt, in den Klassen 1 bis 4 wurden kaum Klassenarbeiten geschrieben. Eine Anerkennung von Legasthenikern kannte man noch nicht. Heute kommen die meisten Schüler mit dem Bus oder dem Pkw zur Schule. Damals ging der größte Teil zu Fuß, nur die Wohlhabenden kamen mit dem Fahrrad, und der Schulweg betrug manchmal fünf Kilometer und mehr.“ Gab es auch Klassenfahrten? „Eher Ausflüge zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Umkreis von sechs Kilometern, wo man dann auch übernachtete, mal eine Klassenfahrt nach Sylt. An Schulveranstaltungen, „die immer sehr lustig waren, weil da viel gespielt wurde“, an Streiche wie das gekaute Kaugummi, das unter die Türklinke geklebt wurde und in das der Lehrer griff, erinnerte man sich gem. Es gab aber keinen Ärger deshalb, sondern nur eine Ermahnung.“ Unsere letzte Frage lautete: „Wenn Sie die Schule damals mit der...




